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6 PAPIER-ZEITUNG. Nr. 1 der Zeit verlor, mit nur theilweisem Erfolg in Anwendung gebracht hatte, ist man neuerdings endgiltig zu dem vollkommensten elastischen Körper, der Luft, übergegangen, mit dem man that- sächlich eine vollkommene Wirkung erzielt. Der schematische Längsschnitt Fig. 205 veranschaulicht die einfachste Form einer nach dem obigen Grundsatz gebauten Luftbuffereinrichtung (kraftsammelnden Luftbremse) für Schnell pressen mit Mangelrechenbewegung. Das Bett a trägt auf seiner Unterseite einen Cylinder b, der durch eine mittlere Wand c in zwei Abtheilungen b' b 2 getheilt ist. In der Bahn des Cylinders sind zwei in denselben luftdicht passende Kolben d1 d 2 ange ordnet und durch Stangen e1 e 2 fest mit dem Maschinengestell A verbunden. Wird nun das Bett hin- und herbewegt, so treten Fig. 205. die Kolben d l d 2 abwechselnd in die Cylinderkammern b 1 b 2 ein, derart dass vor jedem Hubwechsel die darin enthaltene Luft unter Ueberführung der Bewegungsgrösse des Fundaments in Spannkraft zusammengedrückt wird, die nach dem Hubwechsel wiederum in entgegengesetzter Richtung beschleunigend auf das Fundament ein wirkt. Der Luftbuffer arbeitet theoretisch nur dann richtig, wenn das Rechenrad h, Fig. 202 in Nr. 102, 1895, beim Uebergang aus der relativen Lage h‘ in diejenige h“‘ an der Rechenstange keinen Wider stand findet, d. h. in dieser Zeit keine Kraft überträgt, der Antrieb der Rechenstange somit nur in den Zeiten der gleichförmigen Be wegung erfolgt. Das Bett müsste mithin kurz vor und kurz nach dem Hubwechsel infolge der Luftverdichtung und -Ausdehnung allein, wenn in dieser Zeit das Rechenrad auch nicht in Eingriff mit der Rechenstange stände, sich genau in derselben Weise be wegen, als wenn es nur durch das Rechenrad angetrieben würde. füllung der Luftcylinder veränderlich machen müssen, und zwar derart, dass die Füllung mit der Geschwindigkeit wächst und ab nimmt. Darin ist auch der Grenzfall eingeschlossen, dass eine Luftverdichtung überhaupt nicht statthaben darf, wenn die Presse beim Zürichten und dergl. mit Hand oder durch die früher be schriebene Umkehr Vorrichtung mit Kraft bewegt wird, da in diesen Fällen, in denen wegen der sehr geringen Geschwindig keit schädliche Bewegungsgrössen nicht vorkommen, durch den zu überwindenden Luftwiderstand nur unnütze Bewegungshinder nisse geschaffen würden. In Fig. 206 ist wie in Fig. 205 der in zwei Kammern ge- theilte Luftcylinder D auf der Unterseite des Bettes G befestigt, während die beiden Kolben B am Maschinengestell A sitzen. Die Cylinderscheidewand a ist in der Mitte durchbrochen. Ventil klappen b l b 2 aus Leder oder anderem geeigneten Stoff be finden sich zu beiden Seiten der Scheidewand und werden durch Federn d d x . die mit den Klappen durch Bolzen e el verbunden sind, in der dargestellten Lage gehalten. Klappen und Federn sind bei c c 1 oberhalb der mittleren Durchbrechung an der Scheidewand a befestigt. Tritt jetzt, wie gezeichnet, bei der Linksbewegung des Fundaments der linke Kolben B in die links seitige Cylinderkammer ein, so beginnt die Verdichtung der da rin enthaltenen Luft, die infolgedessen zunächst durch die Durch brechung der Scheidewand hindurch entweicht. Da hierbei aber die zusammengepresste Luft mit stärkerem Druck auf die linke Seite der Klappe b 2 wirkt als auf die entgegengesetzte, der Durch brechung gegenüberliegende, so wird diese Klappe, dem Ueber- druck nachgebend, soweit gegen die Scheidewand hin schwingen, als es der Gegendruck der Feder d gestattet, und den Austritts weg der Luft bis zu einem gewissen Grade sperren. Es ist klar, dass dieser Sperrungsgrad von der Geschwindigkeit abhängt, wo mit der Kolben B in die Cylinderkammer ein tritt, und es wird bei geringer Eintrittsgeschwindigkeit (Bewegung der Maschine durch Hand) überhaupt keine Sperrung erfolgen, während bei zu nehmender Geschwindigkeit die theilweise Sperrung früher und früher, und bei weiterer Zunahme der Geschwindigkeit ober halb einer gewissen Grenze (normaler Arbeitsgang der Maschine) die vollkommene Sperrung und zwar früher und früher ein treten wird. Dementsprechend wird bei normalem Gang die Klappe b 2 im Verlauf der entgegengesetzten Bewegung des Bettes zu gleichen Zeiten nach dem Hubwechsel wie vor dem selben die Durchbrechung der Scheidewand a freigeben, nämlich dann, wenn die Spannung der sich ausdehnenden Luft auf den Druck der äusseren Luft zurückgegangen ist, und es wird für den Rest des Kolbenweges im Cylinder niemals ein die Bewegung verzögernder luftverdünnter Raum sich bilden können. Dass ein solcher auch bei geringeren Geschwindigkeiten, bei denen die Klappe b 2 überhaupt nicht vollkommen sperrt, nicht gebildet werden kann, ist selbstverständlich. Beim Anlassen der Maschine wie beim Stillsetzen wird demnach die Wirkung des Luftbuffers im erforderlichen Maasse sich selbst regeln, ohne schädliche Widerstände zu erzeugen, beim Drehen der Maschine mit Hand überhaupt nicht eintreten und beim Arbeits gang endlich sich den verschiedenen Geschwindigkeiten von selbst anpassen. Die Wirkung bleibt dieselbe, wenn man die Kolben B mit dem Bett verbindet und anstelle der Kolben die beiden Cylinderkammern an den Enden des Gestelles A fest anordnet. Fortsetzung folgt. Fig. 206. Diesen Bedingungen kann nun durch die in Fig. 205 dargestellte Anordnung mit unveränderlicher Luftfüllung allgemein nicht ge nügt werden, da die verzögernde oder beschleunigende Wirkung einer unveränderlichen zusammenzupressenden Luftmenge von der Masse und Geschwindigkeit des zu hemmenden oder zu be schleunigenden Körpers abhängt. Beide Punkte sind für die Be rechnung eines solchen Luftbuffers maassgebend, und dieser wird daher nur für die der Berechnung zu Grunde gelegte Masse und Geschwindigkeit (Fundament und Form bezw. stündliche Druck menge) vollkommen, für jede andere Masse und Geschwindigkeit dagegen mehr oder weniger unvollkommen arbeiten. Ausschlag gebend ist in dieser Beziehung im allgemeinen die Geschwindig keit, während der Massenunterschied, der ohnehin gewöhnlich nur einen geringen Bruchtheil der ganzen in Bewegung befindlichen Masse bildet, in den meisten Fällen vernachlässigt werden kann. Will man daher für den Luftbuffer bei verschiedenen Geschwindig keiten eine vollkommene Wirkung erzielen, so wird man die Luft Ordnungs-Feder-Zwingen für Einsteckkasten. Die unter Nr. 40916 gesetzlich geschützten Ordnungs-Feder- Zwingen (Fig. 1) von Ludwig & Mayer in Frankfurt a. Main dienen zur a 9 Aufrechterhaltung der Ordnung in den Einsteckkästen. A 4 Sie sind aus hartem Messing gefertigt, haben genügende { Federkraft, um sich zwischen den Schriftleistchen festzu- )) klemmen und um, vor oder hinter eine Schriftzeile ge- )a steckt, das lästige und schädliche Umfallen der Buch- A ‘K staben zu verhindern. Dabei verlieren die Buchstaben “ ihre leichte Beweglichkeit nicht, denn die Zwingen “a- wirken zweiseitig, wodurch sich der seitliche Druck Fig. 1. der Leistchen auf die Buchstaben etwas lockert und ihr leichteres Ergreifen, Herausnehmen und Wiedereinsetzen durch den Setzer ermöglicht wird. Die Höhe der Zwingen ist um ein Weniges geringer als die gewöhnliche Schrifthöhe, um eine schäd liche Berührung mit dem Buchstabenbilde zu vermeiden; oben sind sie mit Greifläppchen versehen, die ein leichtes Anfassen, Wegnehmen und Versetzen mit einem einfachen Fingergrif