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SIM Md Svkl. OlhmpisOe prUlmMsmyfe Harbig und Lanzi treffen wieder zusammen. Die Leichtathleten führen am Wochenende in Berlin und Stuttgart olympische Prüfungskämpfs durch, die einen Höhepunkt der Saison darstellcn In Berlin trifft bereits am Sonnabend unser Weltrekordmann Rudolf Harbig mit feinem italienischen Rivalen Mario Lanzi über 800 Meter zu fammen. In Stuttgart trifsl der große schwedische Läufer Janson aus unseren Meister Mehlhose über 1000 Meter. Auch in den anderen Wettbewerben weisen die Prüsungs- kämpfe internationale Besetzung aus. Allein in Berlin werden an beiden Tagen die Meister und Meisterinnen aus zwölf Ländern aufmarschieren. Besonders im Stabhochsprung wird es packende Kämpfe geben, greift doch auch der Japaner Mayeda in die Auseinandersetzung ein. der bereits 4,25 Meter über sprang. Auch bei den Frauen erscheint neben der deutschen Spitzenklasse ein ausgezeichnetes internationales Aufgebot am Start. Die ASM.-M'chssporiweülämpfe 1000 Männer aus 23 Gruppen in Erfurt. Am kommenden Wochenende treten 1000 NSKK.-Männer aus 23 Gruppen in Erfurt zu den Reichssportweit» kämpfen des NSKK. an. um die Besten sür die NS.- Kampfspiele Nürnberg zu ermitteln. Die Wettbewerbe sind ähnlich denen der SA.-Weltkämpfe. In einem Fußballkampf stellt sich eine NSKK.-Mannschaft der Elf des Gaues Mitte. Die Fußballmannschaft des Korps zeigt eine Reihe bekannter Nationalspieler Die Ausstellung lautet: Pesch iNSKK.-Mowrgruppe Niederrhein, Fortuna- Düsseldorf); Janes Niederrhein, Fortuna-Düsseldorf); Streit le (Hochland, Bayern-München); Sold tKurpsalzl Saar, FV. Saarbrücken); Goldbrunner «Hochland, Bayern-München); Kiefer (Westmark, Wormatia-Worms); Fath (Westmark, Wormatia-Worms); Heib ach (Nieder rhein, Fortuna-Düsseldorf); Schubart «Niederrhein, Edel stahl, Krefeld); Kobierski «Niederrhein, Fortuna-Düssel dorf); Siemetsreiter (Hochland, Bayern-München). Als Ersatzspieler stehen die bekannten Nationalspieler Sesta, Czaika und Albrecht zur Verfügung. Das Ofiseeschwimmen abgebrochen Jenny Kammersgaard gab nach 18 Stunden als letzte auf. Von Gfedser ans waren die fünf Schwimmerinnen Ella Andersen, Sally Bauer, Edith Frederikson, Jenny Kammersgaard, Asta Winkler und die beiden Schwimmer Paul und Edmund Olsen zu einem Wett schwimmen über die 42 Kilometer lange Strecke nach Warne münde gestartet. Etwa 1000 Menschen wohnten diesem Start des Ostsee schwimmens bei, das bei leichtem Südostwind und ruhiger See seinen Anfang nahm. Jeder Schwimmer wurde von einem Boot begleitet. Nach 11 Stunden 15 Minuten lagen nur noch drei Teilnehmerinnen von den sieben Teilnehmern im Rennen, nämlich Sally Bauer, die weit vor Jenny Kammers gaard und Ella Andersen lag. Nachdem etwa die halbe Strecke überwunden war, frischte der Wind bis aus Windstärke 4 und 5 auf. und die See ging ziemlich hoch. Das Wettschwimmen nahm schließlich ein vor zeitiges Ende. Nach 16 Stunden 15 Minnien mutzte die schwe dische Favoritin Sally Bauer aufgeben, und zwei Stunden später wurde die dänische Schwimmerin Jenny Kammers gaard in das Begleitboot ausgenommen. Damit wurde die Veranstaltung abgebrochen, weil der hohe Seegang und die -große Wasserkälte die vorzeitige Beendigung des Wett schwimmens Gjedser—Warnemünde notwendig machten. 20 Wettbewerbe im Schwimmländcrkampf Deutschland- England. Am 5. und 6. August kommt in Erfurt der Schwimmländerkamps Deutschland—England zum Austrag. Das Programm weist 20 Wettbewerbe aus. Ueberall starten die deutschen Meister, und über 200 und 400 Meter Kraul wird der 17jährige Könninger eingesetzt. — In Hannover siegte Jochem Balke im 200-Meter-Brustschwimmen in der großartigen Zeit von 2:40,8 Minuten. Diese Zeit stellt einen Freiwasserweltrekord dar, den es allerdings offiziell nicht gibt. Der ReuszmöLänöer Ausiernhund Seltsame Spaßvögel Die englischen Universitäten Oxford und Cambridge gel ten als die Heimstätten der „practical jokers", einer merk würdigen Art von Spatzvögeln. Unzählig sind die Geschichten, die in England von besonders „berühmten" practical jokers erzählt werden. Bekannt für seine Scherze war ein ehemaliger Oxford-Student Lennox-Bond, der z. B. einmal das Masken kostüm eines indischen Maharadschas entlieh und dem Lon doner Zoo einen Besuch abstattete. Er spielte seine Nolle so ausgezeichnet, daß er mit allem erdenklichen Zeremoniell emp fangen und von den Wärtern ehrerbietig durch die Anlagen geführt wurde. Alle Wärter stimmten, wie die Zeitungen nach der Aufdeckung des Schwindels berichteten, darin über ein, daß er der netteste und leutseligste Potentat gewesen fei. dem sie jemals begegnet waren. Ein anderer Engländer, Wil liam Horace de Vere Cole, erlangte „Berühmtheit" dadurch, daß er eine Wette gewann, wonach er ungestört mitten auf dem Piccadilly-Circus, dem verkehrsreichen „Potsdamer Platz" Londons, eine tiefe Grude ausschachten würde. Er verkleidete sich als Stratzenarbeiter und machte seine Sache, ebenfalls so gut, daß die Polizei bereitwilligst für ihn auch ' noch eine komplizierte Umleitung des gesamten Verkehrs durch- ftthrle. Aus einem Hunde-Rennen wurde kürzlich einem „Neu fundländer Austern-Hund" ein Pokal in der Sonderklasse ge währt. In Wirklichkeit handelte es sich um eine entsetzliche „Promenadenmischung", die ein Witzbold für diesen Zweck schlimm zugerichtet hatte. Auf die Frage, wofür der Hund in seiner Heimat verwendet würde, erwiderte der Gewinner des Pokals seelenruhig: „Er muß die Austern-Herden be wachen!" Die Geschäfte des schönen Maurice Tas Kuß-Geschäft des schönen Maurice, der in der Unter welt den Namen „Maurice, der Makellose" führte, ist nun end gültig vorbei. Maurice sitzt hinter Gittern. Aber er hatte wirklich eine interessante neue Branche aufgezogen, von der die französische Polizei nur hofft, daß diese keine Schule macht. Die Angelegenheit begann damit, daß im 18. Arrondisse ment eine brave Ehefrau morgens aus dem Markt plötzlich von einem sehr netten jungen Mann angesprochen wurde. Aber ehe sie Gelegenheit hatte, auf das freundliche „Bon jour" zu antworten, küßte der Mann sie auf den Mund und war im nächsten Augenblick verschwunden, nur einen Geruch an gewisse billige und aufdringliche Parfüms hinter lassend. Dieses Erlebnis war vorläufig für diese brave Ehe frau einmalig. Sie hatte es 24 Stunden später vergessen, als — wieder auf dem Wege zum Markt — der junge Mann erneut erschien und ihr einen zweiten Kuß gab. Die brave Frau holte tief Atem und schrie erregt: „Was erlauben Sie sich, mein Herr, ich bin eine anständige verheiratete Frau!" — „bla cdsrs, wir werden uns morgen vor dem Case in der rue Karrst» treffen. Eine Frau, die ich einmal geküßt habe, gehört mir. Wenn du nicht kommst — mußt du mir 500 Francs bezahlen!" Die Bedrohte ging auf dem nächsten Wege zum Polizei- Kommisiariat. Hier wurde ihr der Auftrag erteilt, wirklich zu dem Rendezvous in der rus öl^rrka zu gehen. An der Seite des schönen Maurice saß also eine sehr nervöse Frau, die erst aufatmete, als zwei kräftige Inspektoren in Zivil den schönen Maurice verhafteten. Allerdings wurde der eine In spektor bei dieser Gelegenheit durch einen Schlag in der Magengrube schachmatt gemacht, während der andere ein Stück von feinem linken kleinen Finger unter den Zähnen des schönen Maurice einbützte. Aber hinter die Gitter kam er trotzdem. Die Ehefrauen des 18. Arrondissements gehen heute bedeutend ruhiger zum Markt. Vermischtes HaarfSrven in fünf Minuten. Die Welt hak bereits mit hörbarem Aufatmen zur Kenntnis genommen, daß es dank der aufopfernden Arbeit amerikanischer Schönheits(?)-Spezialisten möglich ist, das menschliche Haar in jeder nur denkbaren Schat tierung des Regenbogens zu färben. Nun überrascht uns die freudige Botschaft, daß Dr. Sverre Quislings aus dem ameri kanischen Staate Wisconsin ein Verfahren entdeckt hat, das eine Färbung des Haares in einer an Einfachheit nicht mehr zu übertreffenden Weise ermöglicht. Es handelt sich bei feiner Erfindung um eine Kombination von Wachs nnd Zellulose, die man mit jeder Farbnugnce vermischen kann. Mit einem Kamm 'DMWSiÄjwAÄMtzd vor» / Urbebe rrcLttchutz Srld-Mardicke-Verlaa^ Hamburg ' „Kind, mir bleibt so gut wie nichts. Vielleicht bleiben Hwei- bis dreitausend Mark übrig. Mehr aber bestimmt nicht. Aber um mich sollst du dich nicht sorgen. Ich gehe such nach drüben!" „Du auch, Vater? Nach ... Südwest?* fragte Osst glücklich. „Nein! Doktor Ringsberg hat mir eine Stellung als (Leiter eines Unternehmens in Kapstadt angeboten. DaS Gehalt ist sehr anständig und von Kapstadt nach Südwest -ist es doch nicht gar so weit. Da werde ich dich hoffentlich Pin und wieder einmal sehen." Ossi atmete auf, mit einem Male war ihr das Herz Leichter geworden. „Ach, ich bin ja so froh, daß du wenigstens in meiner Nähe sein wirst, Vater. Ja, wenn es eben nicht anders xelst, dann mußte ja Walkow verkauft werden. Nern, Water, ich will nicht, daß du dich dein Leben lang weiter quälst. Am wenigsten meinetwillen!" Amand Rodewaldt zog die Tochter an sich und küßte sie. „Ach, Ossi, jetzt ist mir wohler, jetzt ist mir ein Stein vom Herzen gefallen. Ich wußte ja, daß du tapfer sein würdest und dich nicht unterkriegen läßt. Und nun . . . Hrnn ich dir auch von Prettin erzählen." „Ja, Vater, erzähle!" „Dieser junge Herr von Prettin kam heute zu mir und Hielt um deine Hand an!" „Hat er es wirklich getan?" „Ja! Ich habe ihm natürlich reinen Wein eingeschenN mnd ihm erzählt, wie es um Walkow und wie es um mich peht." „Und da hat er gekniffen, nicht wahr, Vater?" sagte vssi schnell. „Ja, er hat gekniffen, jämmerlich gekniffen!" Ossis Gesicht war unverhüllter Zorn. „Kreuzdonner wetter", sagte sie herzhaft, „da hat die Trude doch recht gehabt!" „Was hat denn Trude gesagt?" fragte der Vater lä chelnd. „Trude hat gemeint, daß er mich nur heiraten will, weil er mich... für eine gute Partie hielt." „Diese Trude scheint scharfe Augen zu haben. Wie ist vir denn nun zumute? Hast du ihn so... uferlos ge liebt, daß du dich jetzt am liebsten auMngKN möchtest?" Aber da lachte Ossi trotzig auf. „Ach, Unsinn, Vater, er gefiel mir ganz gut, er war ein ganz netter Kerl und hat mir vorgeschwärmt, wie schön es wäre, wenn wir drüben etwas gemeinsam aufbauen könnten. Es hat mir ganz gut gefallen. Weißt du, Vater, ich bin doch deine Tochter und seh« auch ein bißchen nüchtern in die Welt. An die große, himmelstürmende Liebe glaube ich nicht so recht. Und drum habe ich eben gedacht, wenn's der junge Prettin ehrlich meint, dann kann man es sich schon ein mal überlegen, ob man ihn heiratet. Aber sto... kneift der Bursche. Da hast du ihn wohl natürlich 'rausge- schmissen, nicht wahr, alter Herr?" „Nein, warum denn? Ich habe ihn sehr höflich verab schiedet und damit genug. Streichen wir den Namen Pret tin aus, nicht wahr, Ossi?" „Ist schon ausgestrichen, Vater. Solche Kerle können mir nicht imponieren!" ? L * Ms Osst zu den Freundinnen kam, da lagen sie schon in den breiten, schönen Betten und warteten auf die Freundin. Trude und Irene waren denkbar bester Laune. Trude hopste im Schlafanzug vergnügt im Bett herum und be mühte sich krampfhaft, einen Salto zu schlagen, was ihr aber nicht gelingen wollte. Als Ossi über die Schwelle trat, merkte« ste aber so fort, daß mit ihr etwas Besonderes los war und sie be stürmten die Freundin. „Hast du mit deinem Vater gesprochen?" fragte Trude. „War Prettin eigentlich da?" „Ja, er war da", entgegnete Osst wütend, „und was denkt ihr, er hat jämmerlich gekniffen." „Siehst du", sagte Trude befriedigt, „ich habe dir's gleich gesagt. Der Kerl war mir zu pflaumenweich. Der als Farmer drüben! Daß ich nicht lache! Vor dem reißen ja die Schwarzen aus!" Irene fragte herzlich: „Tut es dir sehr weh, Ossi?" „Nö", entgegnete Ossi. „Geärgert hat es mich ein biß chen, weil ich mich in ihm getäuscht habe, aber ist schon besser so." „Warum hat er denn gekniffen?" fragte Trude neu- gierig. „Weil ihm Vater gesagt bat, daß ich ein ganz armes Mädchen bin, daß er das Rittergut Per ersten ZE ver kauft habe und dann selber so gut wie mittellos dasteht." Trude und Irene wollten ihren Ohren nicht trauen. „Was sagst du^ fragte Irene erregt. „Dein Vater hat verkaufen müssen? Und ich habe gedacht, er ist so ver mögend." „Das habe ich auch gedacht, Reni", entgegnete Ossi seufzend, während jie begann, sich auszukleiden. „Wer kann diese Farbe in fünf Minuten ans da? Haar übertragen werden. Noch schneller kann man dis Haariärbung mir kakwm Wasser und einer bestimmten Chemikalie oder mir heißem Wasser und Seife wieder entfernen Ein Mädchen kann als» plantinblond zum Frühstück erscheinen, sich mittags brünett präsentieren und mit tizianroten .Haaren zum Ball gehen. Weißt du, wieviel Sternlein stehen? In einer französischen Provinz traf ein Mann einen Bekannten ans vor Straße, der mit einem Korb aus dem Wege zum Markl war. „Was hast vu denn im Korb?" — „Nepfel!" — „Viele?" — „Hm. wenn du rätst, wie viele, gebe ich sie dir alle zwanzig!" — Der andere rat, als denke er angestrengt nach und sagte: „Du hast zwanzig Acpfel im Korb!" — „Das Hai dir der Teufel gesagt!" tu«rrie der Bauer und überließ ihm den Korb. ?m Bode ist die erste P'licht, daß man sich nicht den Kops zerbricht und daß man höchstens nur studiere, wie man das lustigste Leben füh-ce — so mchnt uns Goethe, ein Mei ster auch in der Lebensführung. Wem die Umstellung vom Alltag auf die Ferien Mühe macht, dem bietet sich mit den Fliegenden Blättern, dem geschätzten Mvnchncr humoristischen UnterhaltungeLlatt eine sichere Brücke dazu. Die „Fliegenden" halten ihre bewährte Linie ein, volktümlichen kernigen deut schen Humor aus der Feder bekannter humoristischer Schrift steller und Zeichner zu bringen. Humor: die Heiterkeit und Komik des Alstons, die kleinen Schwächen ber Menschen, die Tücke des Objekts, das ist es, was von Nummer zu Num mer in reicher Fülle launig, liebenswürdig und mit gutmütig vergnügtem Augenblinzeln dargcbvten wird. Da gibts keinen Sarkasmus, keine spitzige Ironie, keine billige Witzelei. Fröh liche Geschichten wechseln mit meisterlich gekonnten und vor trefflich wicdergcgcbcnen Zeichnungen ab. Spaßige Witze und Reime, das lustige Sammelsurium der Zeitbetrachtung von der heiteren Seite, „Ping°Pvng" und „Kinkerlitzchen" genannt, Preisausschreiben und Rätsel kommen dazu. Das Ganze ist, wie gesagt, bestens dazu geeignet, uns auf an dere Gedanken zu bringen — für die Ferien „umzustellen". MßchssMder LMM . Donnerstag, 27. Juli 6.30: Frühkonzerr. Das Rundfunkorchester. — 8.30: Aus Königsberg: Ohne Sorgen jeder Morgen! Das Große Orchester des Reichssenders Königsberg. — 10.00: Sendepause. — 11.25: Gedenktage des Jahres. — 11.40: Kleine Chronik des Alltags. — 12.00: Aus München: Mittagskonzert. Die Tanzkapelle des Neichssendcrs München. — 14.00: Zeit, Nachrichten und Börse. Anschließend: Musik nach Tisch. tJndustriefchallplatten und Aufnahmen des Deutschen Rundsunks.) — 15.80: Aus Berlin: Brasilien spricht. (Ausnahme aus Rio de Janeiro.) — 16.00: Kurzweil am Nachmittag. Kapelle Otto Fricke. — 18.00: Was die Welt den Deutschen verdankt. Blick in die Sterncnwciten. Eine Hörfolge um die großen Erkunder des Himmels. — 18.30: Musikalisches Zwischenspiel. — 18.50: Bei uns daheim im Egerland! — 19.30: Kurische Nehrung. — 19.50: Umschau am Abend. — 20.15: Alis Frankfurt: Singendes, klingendes Frank furt! — 22.30 bis 24.00: Aus Stuttgart: Volks- und Unter haltungsmusik. DeUMSMSfenÄeN 6.30: Aus Leipzig: Frühkonzert. Das Rundfunkorchester. — 9.40: Sendepause. — 12.00: Aus Breslau: MuA zum Mit tag. Das Gauorchester Schlesien. — 15.15: Fritz Weber spielt. Herbert Groh singt. (Jndustrieschallplalten.) — Anschließend: Programmhinweise. — 16.00: Musik am Nachmittag. Oskar Sala (Trautonium). Am Flügel: Carmen Osorio. Das Or chester Otto Dobrindt. — In der Pause 17.00: Heinrich Anacker. Gedichte. — 18.00: Das Wort hat der Sport. — 18.15: Tschai kowsky — Mussorgski. Günther Baum (Bariton), Hans Prieg- nitz (am Flügel). — 18.45: Deutsches Schaffen m Südwest. Die Hauptstadt ohne Briefträger von Louise Diel. — 19.00: Deutschlandecho. — 19.15: Durch Spaniens Landschaften. (Schallplattenfolge.) — 20.15: Begegnung mit einem Dichter: Felix Dühnen. — 20.40: Der italienische Dirigent Albert» Ercde dirigiert das Große Orchester des Dcntschlandsendcrs. Maria Luisa Moresco (Klavier). — 23.00—24.00: Musik zur guten Nacht (Ausnahmen). es ist nicht an dem. Daß Vater viel Hypotheken auf den» Gut hatte, das wußte ich ja immer, aber daß es so schleckt nm uns stand, das ist mir natürlich auch überraschend ge- - kommen." Lange sprachen sie sich über di« ganze Angelegenheit aus, und die beiden Freundinnen bemühten sich, Ossi zu trösten; denn so wurschtig Osst auch tat, so spürten si« doch, daß es ste innerlich schwer getroffen hatte. s Slber es gelang ihnen, Osst aufzurichten, und der ge sunde Trotz der Jugend ergriff langsam Begriff von ihr« „Schon gut, Kinder, schlafen wir jetzt! Unser Leben! Wird ja doch bald anders. Bald schwimmen wir auf den» großen Wasser und dann gilt's, uns drüben eine neu« Heimat zu erkämpfen, in dem einst deutschen Land, daA hoffentlich bald wieder deutsch sein wird." 2. Kapitel Es war ein feuchter, stürmischer Märztag, als die drek Mädel die Reise nach Südwest antraten. Nach herzlichem Abschied von den Kameradinnen und Lehrerinnen der Kolo-Schule kamen sie in Hamburg an Sie hatten wenig Zeit und gingen noch am gleichen Ta» an Bord der „Alma Woermann". Kein Mensch war zum Abschiednehmen gekommen, nnd als ste in Hamburg auf der Kaimauer standen, fröstelnd und erschauernd unter dem kalten Märzsturm, da war niemand da, der ihnen zum Abschied die Hand drückte, j Trude stand allein im Leben und hatte keine Anver wandten mehr. Irenes Stiefvater war krank, und ihre bei den Stiefbrüder steckten so tief in der Arbeit drin, daß eS ihnen nicht möglich war, zum Abschied nach Hamburg zu kommen. Aber Ossis Vater hätte doch da sein können! Gewiß, daS hatte Amand Rodewald auch gewollt, aber als Osst mit ihren Freundinnen auf dem Gut von ihm Abschied nahm, da bat ste ihn, nicht zu kommen, damit sie ihm das Herz nicht schwer mache. Und der Vater respektierte ihren Wunsch, wenn auch schweren Herzens. Als sie dann aber in der Barkasse saßen, die sie hinüber bringen sollte, da begann Ossi plötzlich leise zu schluchzen, und den beiden anderen Mädels traten die Tränen in die Augen, denn sie empfanden die Bitternis des Abschieds genau so wie die Freundin. Mütterlich legte Irene ihren Arm um die Schulter der Freundin und zog sie an sich. „Mädchen, warum weinst du? Es geht doch nach der neuen Heimat, die wir uns er kämpfen wollen, es geht doch nach dem Land, das einst deutsch war und bestimmt deutsch geblieben ist und das einst gewiß auch wieder deutsch werden wird. Du mußt dich daraus freuen, ja, Osst, mit ganzem Herzen freuens -.Kannü-n eL Rem?"