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Kriegsmäßige Lt-AooS-Manöver vor Großadmiral Raeder in der Ostsee — Erfolgreiche Geleit- zugangrisfe. Die durch den Willen des Führers und Obersten Befehls habers der Wehrmacht neu geschaffene U-Boot-Wafse fehl die ruhmreiche Tradition unserer unvergessenen U-Boote des Welt krieges fort. Die großen Erfahrungen dieser 391 U-Boote, von denen 178 auf dem Felde der Ehre blieben, haben sich in jeder Hinsicht bezahlt gemacht. In der vergangenen Woche haben die kriegsmäßigen Uebungen unserer neuen U-Boot-Flotte ein deutig den Nachweis erbracht, daß sie den Leistungen der U-Boote anderer Länder durchaus gewachsen ist. An den Uebungen, die in diesen Tagen in der Ostsee vor Großadmiral Raeder stattfanden, waren fünf Unterseeboots- Flottillen beteiligt. Die Handelsdampfer des Geleitzuges wur den durch den Aviso „Grille" und die U-Boot-Begleitschiffe „Saar" und „Erwin Waßner" markiert. Die Sicherung dieser „Handelsdampfer" erfolgte durch drei Zerstörer und die 6. Tor pedobootsflottille. Am ersten Tage erfolgte der Anmarsch in das Uebungsgebiet zwischen Gotland und Liban. Am folgen den Tage wurden die Schiffe des Geleitzuges im Dunste der Ostsee gesichtet. Die Uebungen erstreckten sich ans Unterwasser- und Ueberwasserangriffe. Viele Stunden mußten die zum Angriff bestimmten U-Boote sich aus die Lauer legen und mit größter Vorsicht den Geleitzug angehen, wie ein Jäger, der sich mit allen Deckungsmöglichkeitcn an das Wild heranpirscht. Das Wesentliche war dabei immer, daß die Entdeckung der An greifer nicht vorzeitig möglich war. War dann endlich der Augenblick für den Angriff ge kommen, dann schrillten die Alarmglocken durch das U-Boot, die Wachen sprangen unter Deck, alles begab sich auf seine Tauchstation, Schnellentlüftungen wurden aufgerissen, in die Tauchzellen stürzte brausend das Wasser. Der Antrieb wurde durch elektrische Maschinen übernommen. Vor dem Sehrohr tauchte Plötzlich ein „feindlicher" Zerstörer auf. Mit Blitzes schnelle tauchte das U-Boot aus 20 Meter Tiefe, und schon hörte man über dem Boot das donnernde Getöse der Schrauben des feindlichen Zerstörers. In wenigen Sekunden war die Gefahr vorüber, das U-Boot ging wieder auf Sehrohrkurs. Befand es sich in einer günstigen Schußlage, so wurde es auf Schießkurs gelegt. Und dann ertönte das Kommando: „Alle Rohre — los!" Danach ging das Boot wieder auf Tiefen- fahrt. Die Wasserbomben der feindlichen Torpedoboote konn ten ihm nichts mehr anhaben, da es sich schon wieder in Kilometerentfernung vom Geleitzug befand. Besonders eindrucksvoll waren auch die Uebcrwasser angriffe bei Nacht, die eine noch größere Aufmerksam keit erfordern als die Tagesangriffe. Es zeigte sich hier be sonders eindringlich die Gefährlichkeit der U-Boot-Waffe, da der Gegner das angreiferkde U-Boot fast stets erst erkannte, nachdem der Angriff erfolgreich durchgeführt war. Die Uebun gen haben bewiesen, daß ungeachtet der größten Sicherungs matznahmen eines Geleitzuges ein U-Boot-Augriff mit vollem Erfolg durchzuführen ist. „M Schneid und Wer Einsatzsreuve" Stabschef Lutze zur Beendigung der Reichs- wettkämpfe der SA. Nach Beendigung der Rcichswettkämpse der SA. in Berlin bat der Stabschef der SA., Viktor Lutze, nachstehenden Tagesbefehl an seine Männer erlassen: „Kameraden I Die Leistungen bei den diesjährigen Reichs- wettkämpsen haben bewiesen, daß ihr im vergangenen Jahre unermüdlich an euch gearbeitet habt. Alle Mannschaften, die als die Besten ihrer Gruppen sich in den Ausfcheidungskämpfen durchgesetzt haben, sind mit Schneid und letzter Einsatz- sreude an ihre Ausgaben hcrangegangen. Ich spreche den Wettkämpfern, aber auch euch allen, sie ihr in den Stürmen, Standarten und Gruppen um den Sieg gekämpft habt, meine besondere Anerkennung aus. Die 11 OVO Wettkämpfer, die in allen Wettkampsarlen um den Sieg stritten und die damit euch alle vertraten, haben durch ihr kameradschaftliches Zusammenstehen, durch ihr Durchhalten, auch wenn sie verletzt waren, bewiesen, daß ihr. meine Kame raden, auf dem richtigen Wege seid. Nicht die guten Einzel leistungen wollen wir, sondern die gute Mannschafts leistung. Sie erwächst aus unserer Weltanschauung, aus der Breitenarbeit der körperlichen Wehrertüchtigung und aus der Kameradschaft, die uns in den Jahren des Kampfes zu einer unerläßlichen Gemeinschaft zusammengeschweißt hat. In dem harmonischen Zusammenklang von Seele, Körper und Geist liegt die Wehrkraft unseres Volkes begründet. Sie immer zu sichern, ist unsere stolze Aufgabe. Es lebe der Führer, es lebe Grotzdeutschland! gez. Viktor Lutze, Stabschef der SA. England verschweigt wieder die Wahrheit Dr. Havelka über die tschechische Realpolitik Das englische Reuter-Büro verbreitet eine Unterredung, die der stellvertretende Ministerpräsident der Protektorats- regierung, Dr. Havelka, dem Prager Vertreter des eng lischen Büros gewährt hat. Dr. Havelka betonte, daß das tschechische Volk mit den fatalen Traditionen der letzten 20 Jahre brechen und ganz von neuem beginnen müsse. Die der Vrotektoratsreoierung verfolge kein anderes Ziel, als friedlich mit dem deutschen Volk zufammenzuleben und zu arbeiten. So und nur so könne sich das tschechische Volk ent wickeln und gedeihen. Die vier Monate Protektorat hätten bereits viele neue und hoffnungsvolle Wege der Zusammenarbeit aufgezeigt. Infolge eines klaren Ver ständnisses für den Stand det Dmge wisse die Regierung, daß sie ihrer Verantwortung gegenüber dem Volk und feinem zu künftigen Wohlergehen nur dann gewachsen sei, wenn sie eme realistische Politik verfolge. Dr. Havelka betonte, es sei einzig und allein Sache der dem Volk gegenüber verantwortlichen Regierung, über tschechische Politik zu sprechen. Das gehe niemand anderen etwas an. In wenigen Tagen werde die Regierung strenge gesetzliche Maßnahmen gegen jene erlassen, die sich durch ihr Handeln der Nation entfremdet hätten. Bezeichnenderweise werden die Erklärungen Havelkas von der Londoner Presse, die sonst stets die freche Behauptung auf stellt. daß dem deutschen Volk politische Vorgänge verschwiegen würden, nach bekannter Taktik unterschlagen. Die Unterredung wird von den Blättern nicht einmal erwähnt, geschweige denn Auszüge aus ihm veröffentlicht. Die jüdischen Aerzte in der Slowakei DNB. Preßburg, 26. Juli. Die slowakische Regie rung hat in ihrer Sitzung am Dienstag eine Verordnung er lassen, durch welche die Zahl der Juden, die die ärztliche Pra xis ausüben dürfen, festgesetzt wurde. Der nun erlassenen Re- gelung zufolge dürfen nur 4 v. H. der Gesamtzahl der am ZV. Juni 1939 m der Slowakei tätigen Aerzte Juden sein. Das bedeutet die Beschränkung der Zahl der jüdischen Aerzte aus 52. Welche Bedeutung diese Maßnahme hat, geht daraus her vor, daß die Verjudung des Aerztestanbes auf dem Gebiete des slowakischen Staates ein geradezu erschreckendes Ausmaß angenommen hatte. Nach amtlichen Unterlagen waren am 30. Juni 1939 von 1350 in der Slowakei tätigen Aerzten nicht weniger als 650 Juden. Dabei gelten noch der slowakischen Gesetzgebung vor dem Jahr 1918 gelauste Angehörige der Mischen Rasse nicht als Juden. Einigung in der TLenisinfrags Gemeinsame japanisch-englische Kontrolle. Eine halbamtliche Verlautbarung über das bisherige Er gebnis der Besprechungen zur Lösung der Tientsin- Frage besagt, daß über die Grundfrage hinsichtlich einer gemeinsamen Kontrolle aller antijapanischen Ele mente in der Britischen Konzession eine vorläufige Einigung erzielt worden sei, womit gleichzeitig gesagt werden könne, daß die Krise überwunden sei. Politische Kreise bemerken hierzu, daß die britische Seite ihre Zustimmung zu den klaren japanischen Forderungen kaum mehr versagen könne, nachdem England in dem Abkommen zwischen Außenminister Arita und Botschafter Craigie die neue Lage in Ostasien anerkannt habe Nach der Lösung der Tientsin-Frage ergäben sich antomatisch Rückschlüsse auf die britischen Konzessionen in Mittel- und Südchina. TsHiangkaischek will wetterkämpfen Tschiangkaischek hielt bei dem wöchentlichen Gedenkappell der Kuomintang eine Rede, die die Auffassung bestätigt, daß China trotz des Fortfalls ausländischen Beistands den Krieg fortsetzen wird. Er erklärte, daß China rechtzeitig genügende Reserven an Kriegsmaterial angelegt habe, so daß er der ver änderten Lage gewachsen sei. Er wolle noch nicht glauben, daß die „freundschaftlichen Nationen" China verlassen würden. kie» Vein« H«in»atjeit«ng da» Wil»dr«n«r Tageblatt EröMÄfWnirrjgg Sie EgüerMe Rennstrecke Korpsführer Hühnlein hat anläßlich der Sieger ehrung auf dem Nürburgring-Rennen eine Erklärung abgege ben, daß Nennen auf kürzeren Strecken, bei Venen die Fahrer in kürzeren Zeilabständen am Publikum vorbcibrausen. ve» Zuschauern weit mehr spannende Momente bringen würden. Der Kraftsahrsport — so stellte der Führer des deutschen Mo torsportes fest — bleibe nicht stehen, und der deutsche Motor sport sei mit seiner Erfindungsgabe in dieser Beziehung durchaus noch nicht am Ende. Der Großdeutschland-Ring im Elbgebirge bei Dresden sei nack den neuesten Gesichtspunkten bereits änaeleat worden. Zum trNeMal„GrMeMlsmd" Breis Am 13. August aus dem Sachsenring Der Führer des deutschen Kraflfahrsports, Neichsleiter Korpsführer Hühnlein, hat angeordnet, daß das größte internationale Motorradrennen in Deutschland die Bezeich nung „Großer Preis von Grobdeutschland für Mo torräder" trägt. Somit wird der Großkampf am 13. August auf dem Sach senring «Hohenstein-Ernstthal! bei Chemnitz von den besten Rennfahrern der Nationen auf den schnellsten Maschinen der Welt nicht wie früher nm den Deutschlandprets, sondern erst mals um den Großdeutschlandpreis ausgelragen. Nachdem noch am vergangenen Sonntag der Große Preis der Rennwagen auf dem Nürburgring als Dentschlandpreis aus getragen wurde, wird auf dem Sachsenring zum ersten Male bei einer Motorsportveranstaltung um den Großen Preis von Eroßdeutschland gekämpft. Ms uMree Heimst. Wilsdruff, am 26. Juli 1939. Spruch des Tages Wir tragen ein Licht im Dunkel der Nacht, Wir tragen ein Licht, von Sehnsucht entfacht, Wir glauben an eine Wiederkehr, Einst sind wir ein großes, ein gläubiges Heer Und siegend werden wir den Morgen schau»; Dann wollen wir rasten und Hütten baun! Franz Höller. Jubiläen und Gedenktage 27. Juli: 1794 IX. Thermidor des Jahres II, der 11. Monat im französi schen Revolutionskalender; Sturz Robespierres. — 1830 Be ginn der Pariser Julirevolution — 1924 Der Musiker Ferue- cio Busoni in Berlin gest. (geb. 1866). Sonne und Mond: 27. Juli: S.-A. 4.10, S.-U. 20.01; M.-U. 0.52, M.-A. 17.0S Die Hundsiags Ein eigenartiger Monat steht uns vom 24. Juli bis zum 24. August bevor, der unter der Bezeichnung „Hundstage" eine gewisse Berühmtheit erlangt hat. In diese Frist füllt kalendermäßig die heißeste Zeit des Jahres, soweit sich das Wetter nach unserem Kalender zu richten beliebt. Die Hunds tage haben ihre seltsame Bezeichnung vom „Sinns", dem Hundsstern, der um diese Zeit bei uns am Firmament sicht bar wird. Damit wäre Witterungskundlich die Hauptsache über diese Zeitspanne gesagt. Die Hundstage interessieren uns aber aus einem anderen Grunde viel mehr, denn sie zeigen erschütternd, wie wenig dazu nötig ist, um die „Krone der Schöpfung, den Men schen, seines hohen Piedestals zu berauben. Einige wenige Grade Hitze über das Normale hinaus bewirken das Wunder. Nicht bei allen, Gott sei Dank. Die Bauern und das große Heer ihrer Helfer bilden eine rühmliche Ausnahme. Die Ernte- schlacht hat begonnen. Mag es die Sonne noch so afrikanisch mit der Hitze meinen, auf dem Felde hat man jetzt keine Zeit, darüber Betrachtungen anzustellen oder gar Hitzeserien einzu- legen. Jede Stunde ist kostbar und nicht wieder einzuholen. Auch die Soldaten können sich nicht etwa bet 30 Grad Cel sius in den Räumen ihrer Standorte aus das Abwarten einer kühleren Temperatur verlegen. Soweit sie nicht ebenfalls bei der Ernte mithelfen, geht die militärische Ausbildung im Ge lände weiter, mögen auch die Bäume und Sträucher matt ihre Blätter vor der sengenden Glut der großen Himmelskngel herabhängen lassen. In eine Staubwolke gehüllt, marschiert die Kolonne. Kanin sind die Gesichtszüge der Soldaten in der grauen Schicht von Staub und Schweiß, die eine enge Verbin dung miteinander eingegangen sind, zu unterscheiden, aber schlapp gemacht wird nicht. Das gleiche vorbildliche Verhallen zeichnet trotz größter Hitze auch die Arbeiter an oen Straßen Adols Hitlers aus und an den Bauten zum Schutze der deut schen Grenzen. Weniger erfreulich ist dagegen das BiL all derer, die keiner schweren körperlichen Arbeit im Freien ausgesetzt sind, auch sonst sich viele Erleichterungen gestatten können und doch ein gewaltiges Stöhnen und Klagen anheben, wenn das Queck silber sich dem oberen Ende der Thermometerskala nähert. Da wird dann dreimal am Tage gebadet, da werden große Mengen kalter Getränke vertilgt, Ventilatoren umfächeln in kühlen Räumen die Vielgeplagten, die Eisdielen können kaum der stürmischen Nachfrage nachkommen und der Sonne wird mit ungeheurer List aus dem Wege gegangen. Vor allem wird an Kleidung gespart. Beneidenswert sind dabei die Frauen und Mädchen. Deu sonst so Anspruchsvollen genügt i« der Sommerfrische ein Badeanzug (aber fesch muß er sein) oder ein hauchdünnes Gewand. Wir Männer sind schlimmer daran, nicht jeder von uns ist ein Apollo, der an Reiz gewinnt, je mehr er sich entkleidet. Und die Würde geht bei einer Tem peratur von 30 Grad vollends zum Teufel. Auch die geistige Produktivität scheint unter der Hitze nicht recht zu gedeihen, um so mehr die Gerüchte und Fabelwesen. Jetzt sind die Tage gekommen, wo die Seeschlange sich wieder den Seeleuten zeigt, aber merkwürdigerweise nur Diesen. In großen Scharen flattern die „Enten" mit lautem Geschnatter durch die Rachrichtenwelt. Der „Tatzelwurm" erschreckt harm lose Wanderer, und selbst „das Wunder vom Loch Netz" Weitz, was es dem Fremdenverkehr schuldig ist. Schön dagegen sind jetzt die Abende, denn an ihnen kommen die kühlenden Bowlen um so mehr zur Geltung, je Heitzer der Tag war. Und bei einem vollen Glase lätzt es sich herrlich über die Hitze plaudern. Städtisches Lust- und Schwimmbad. Wasserwärme 20" L. Die Tage nehmen ad! Diese Wahrnehmung kam uns zu Anfang des Monats noch nicht zum Bewußtsein, macht sich nun aber schon deutlich bemerkbar. Ging die Sonne am 1. Juli 3 Uhr 41 Min. auf und abends 8 Ahr 26 Min. unter, so erschien sie am 20. Juli erst eine Minute nach 4 Ahr. Am 27. Juli ist ihre Unterganszeit 20 Uhr; am 27. August geht sie schon um 19 Uhr unter. Bestandene Meisterprüfung. Vor dem zuständigen Prü fungsausschuß der Handwerkskammer Dresden legte der Sattler Herbert Bormann die Meisterprüfung im Sattlerhandwerk mit Erfolg ad. Das Ehrenbuch der Gefallenen des Kreises Meiden soll Mittwoch, den 2. August aus Anlaß des 25. Jahrestages des Weltkriegsdeginns in feierlicher Form von der Staat lichen Porzellan-Manufaktur nach der Ehrenhalle der Kreis leitung eingehvlt werden, wo es auf einem Steinsockel seinen ständigen Platz finden wird. Das Ehrenbuch, zu dem Kunstmaler Paul Martin in Weinböhla die schriftkünstlerischen Arbeiten beitrug, geht sei ner Fertigstellung entgegen. Die letzte Arbeit an ihm leistet der ebenfalls kriegsbeschädigte Gürtlermeister Lehmann von der Staatlichen Pvrzellanmanufaktur. Buchbindermeister Gaitzsch von der Staatlichen Por zellan-Manufaktur, der selbst Kriegsbeschädigter ist, hat bei diesem umfangreichen Ehrenbuch, das eine Größe von 43,5X31 Zentimeter und eine ansehnliche Schwere hat, eine Arbeit leisten müssen, die großes Können und Vertrautsein mit dem Material erfordert, und er hat sich dieser gewissen haften Arbeit mit größter Sorgfalt und Liebe unterzogen. Zunächst galt es, das Buch vorzurichten auf jeder einzel nen Seite und durch das Binden von Lagen. Dann mußten die Lagen verstärkt werden und darnach war das Buch einige Zeit zu pressen. Nach der Preßarbeit schritt der Meister zum eigentlichen Heften. Das Buch wurde auf echte Bünde fester Rücken gearbeitet. Sechs echte erhabene Bünde zieren es. Nachdem die Bünde aufgeschalt, aufgedreht worden waren, wurde der Rücken geleimt. Nach genügendem Trocknen galt es, das Buch nach vornheraus zu beschneiden, worauf der Deckel mit dem Heftbinden zu vereinigen war, und zwar so. daß die Bünde durch den rohen Pappdeckel gezogen wurden. Dann mußten die Bünde verklebt und an dem Buch angepreßt werden, um Unebenheiten wegzupresstn. Das Buch wurde dann nach unten und nach oben mit den Deckeln beschnitten und danach abgcpreßt. Damit ist der rohe Einband fertigge stellt. Nun schritt der Meister zu dem eigentlichen Ueberziehen des Buches. Voraussetzung dazu ist, daß das Leder, bas zur Verwendung kommt, an den Kanten geschärft wird. Das Buch ist mit Leder marokkanischer Ziege in roter Farbe und mit reiner Naturnarbe überzogen. Herrlich ist dieser Einband mit seinen schönen sechs erhabenen Bünden anzusehen. Der Rücken des Buches enthält abwechselnd das Haken kreuz und das Eiserne Kreuz in Blinddruck. Der letzte Um schlagdeckel zeigt auf seiner Außenseite Schrift in Blinddruck und ein Flammensymbvl, das vergoldet ist. Der Vorderdeckel wird Beschläge in Bronze erhalten, eine Arbeit, die Gürtler meister Lehmann leistet. So wird das Ehrenbuch, besten Idee von Pg. Schu mann-Rosten stammt, dem Leiter der Hauptstelle Kultur bei der Kreisleitung, eine wertvolle Qualitätsarbeit auch deut scher Handwerkskunst darstellen, über die jedermann seine Freude haben muß. Daß bas Ehrenbuch in seiner ganzen Art ein überaus würdiges Buch der Ehrung unserer Helden des großen Krieges ist, ist ohne allen Zweifel. Der Kreis Meißen kann stolz sein auf eine solche Ehrung seiner Helden des Weltkrieges. Die ganze Stadt im Dunkeln. Durch einen plötzlich etn- getretenen Schaden in der Zuleitung auf Flur Braunsdorf wurde gestern in der achten Abendstunde plötzlich die Strom zufuhr vom Elektrizitätswerk Freital-Deuben nach Wilsdruff unterbrochen. Der Bautrupp des Werkes wurde sofort ausge schickt, konnte den Schaden aber nicht gleich finden. So kam es, daß unsere Stadt die ganze Nacht im Dunkeln lag und erst in der sechsten Morgenstunde des heutigen Tages wieder in BeM desHcißcrsehnten elektrischen Stromes gelangte. Der art lange Strvmstörungen sind erfreulicherweise sehr selten, aber sie unterstreichen umsomehr das Verlangen nach der im mer noch fehlenden Reserveleitung, um die man doch nicht herumkommen dürfte. Die Finsternis erweckte bei durchfah renden Kraftwagenfahrern die Vermutung, es handele sich um eine plötzlich angesagte Verdunkelungsü'bung und schalteien das Licht aus. Glücklicherweise kam es nirgends zu Schaden fällen. Abendsportfest des Turnvereins Wilsdruff. Der Turnver ein veranstaltet am Sonnabend, dem 29. Juli ein Abendsport fest auf dem Turnplätze. Den Reigen des Programms eröff net die Spielerabteilung mit einem Lehr-, bez. Trainingsspiel, um bei den kommenden Punktkämpfen wieder ein ernstes Wort mitreden zu können. Der Leiter der Abteilung steht noch in Unterhandlungen mit namhaften Vereinen. Die aktiven Tur nerinnen und Turner bestreiten einen gemischten Dreikampf, bei der Männerriege kommt ein Zweikampf zur Austragung. Für alle Abteilungen ist die Veranstaltung gleichzeitig ein Probeiurnen für das am 26. und 27. August stattfindende Lugbergturnfest, an welchem sich der Turnverein in großer Zahl beteiligt. Da von seiten des Vereins kein Eintrittsgeld erhoben wird, und ein Teil der Stadtkapelle mitwirkt, erwar tet man zahlreichen Besuch. Das Spiel beginnt 17.30 Uhr, ab 19 Uhr die turnerischen Wettkämpfe.