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1774 PAPIER-ZEITUNG. No. 52. Neue Geschäfte und Geschäftsveränderungen. Wir bitten unsere geschätzten Abonnenten, uns von jeder Veränderung Kenntniss zu geben, die für unsern Leserkreis von Interesse ist; wir werden dieselbe kostenfrei unter dieser Ueberschrift veröffentlichen. Perry & Co. United in Birmingham haben das Stahlfedern- Geschäft von Adolph Jaeger, Berlin S., Kommandantenstr. 63/64, mit allen Aktiven und Passiven käuflich übernommen. Sie beabsichtigen, dasselbe unter eigener Firma in ausgedehnterem Umfange und in allen Artikeln ihres Londoner Hauses weiter zu führen. Der langjährige Mit arbeiter der Firma, Herr Ludwig Herzberg, wird die Leitung übernehmen, und Herr Ad. Jaeger wird ihn auf Wunsch noch eine Zeit lang unter stützen. Beide Herren haben Prokura. Sulfitstoff „Ritter-Kellner“. Im September 1886 ist nach dem Verfahren Ritter-Kellner auch die Sulfitstoff-Anlage der ehern. Trämasse- fabrik in Hafslund (Norwegen) in Betrieb gesetzt worden, und lieferte, wie man uns schreibt, sofort weisse, dabei weiche und feste Waare, von der uns eine Probe vorliegt Der Bau wurde durch den Direktor der Fabrik, Herrn 0. Pedersen, ausgeführt, und das Werk hat jetzt 3 Monate vorzüglich gearbeitet. Herr Pedersen nahm s. Z einen von Herrn Kellner erfundenen neuen Apparat zur Erzeugung der Lösungsflüssigkeit an, welcher ihm nur in Zeichnung vorgelegt weiden konnte, weil dessen Anlage in Podgora noch nicht fertig war. Mit diesem einfach angeordneten kleinen Apparat wird, wie man uns versichert, aus dem billigsten Rohmateriale kontinuirlich reichliche und best zusammengesetzte Lösungsflüssigkeit fabrizirt. Der Bau der Vergrösserung der nach Ritter-Kellner arbeitenden Zellstoff-Fabrik Waldhof auf 5000 kg trockenen Stoffs pro Tag schreitet rüstig vorwärts, und wird die Anlage bald in Stand setzen, ihren Export nach England zu vergrössern. Die Köpeniker Tapetenfabrik bei Berlin wird, nachdem sich bei einem Aktienkapital von 280 000 M. ein Verlust von 154 070 M. er geben hat, jetzt liquidirt. Arthur Hugo Kreyssig, München, früher Inhaber einer Papier handlung, zuletzt Prokurist, ist in Konkurs. Die Winter’schen Papierfabriken erhöhen nach Beschluss dar General-Versammlung von 17. Dezember ihr Aktien-Kapital um 496 500 M., obwohl eine starke (1539 gegen 3300 Stimmen) Minorität sich dagegen aussprach. Diese 496 500 M. in Aktien Lit. B sollen zu 120 Prozent den Besitzern von Aktien der Kasseler Papier- und Papierstoff-Fabrik Nieder kaufungen, zu 90 Prozent gerechnet, angeboten werden. Da der grössere Theil der Inhaber letzterer Aktien hierzu bereit ist, und andere ihren Be sitz gegen baar abgeben wollen, so dürfte sich die Verschmelzung beider Gesellschaften in geplanter Weise vollziehen. S. D. Perl & Sohn, Berlin NO., haben ihre Papier-Ausstattungs- Fabrik an die Herren Müller & Sperling verkauft, führen aber die Fabri kation von Blanco-, Goldschnitt- und Photographie-Karten sowie Gold schnitt Arbeiten fort. Einfuhr nach Frankreich. Die Inhaber der grossen Läden und Kleingeschäfte in französischen Städten hatten bisher die Gepflogenheit, den von ihnen zu verkaufenden, vom Inlande wie vom Auslande bezogenen Waaren eine Aufschrift aufzu kleben, welche ihre Firma und die Adresse des Verkaufslokals enthält Das Aufkleben dieser Aufschrift geschieht nun keineswegs, um das Publikum glauben zu machen, dass die Waaren französischen Ursprungs seien und vielleicht gar der Fabrik der betreffenden Firma entstammen; es soll vielmehr nur auf die Verkaufs-, nicht aber auf die Anfertigungsstelle hingewiesen werden. Seither haben nun angesichts des Lockroy’schen Marken-Gesetz entwurfs die französischen Zollbehörden schon an der Grenze alle diejenigen aus dem Auslande kommenden Waaren festgehalten, welchen in irgend einer Weise die Firma desjenigen französischen Hauses angeheftet war, an des sen Adresse sie gingen und von dem sie in Frankreich verkauft werden sollten. Von einem derartigen Vorgehen des Zollamtes ist auch der In haber eines grossen Bazars in Toulouse, Herr Labit, betroffen worden. Herr L. hatte nämlich bei einer Wiener Fabrik 100 Kästchen Papieiwaare bestellt, die mit der Adresse des Verkäufers, „Maison Universelle“ und „Rue Lafayette, Toulouse“, bezeichnet waren. Diese Sendung ward seitens des Zollamtes beschlagnahmt, die Klage gegen Herrn Labit eingeleitet, und derselbe vom Polizeigerichte zu 80 Francs Strafe verurtheilt, weil er Waaren verkauft habe, die eine unrichtige Bezeichnung des Fabrikanten und des Ortes der Fabrikation trugen. Herr Labit wandte sich an eine höhere Instanz und erzielte ein die Verurtheilung aufliebendes Erkenntniss. In den Entscheidungsgründen des Appellhofes heisst es: „Die in Französischer Sprache geschehene Erwähnung „Maison Universelle, Toulouse" sei keine Handelsmarke, sondern nichts anderes, als die Adresse des Geschäftslokals des Herrn Labit. Ausserdem sei es sicher, dass Labit als Besitzer eines grossen Bazars Kleinhändler mit Artikeln jeder Art sei, in keinem Falle sei er Fabrikant von Papier, und die Fabrikation von Papier sei überdies keine Industrie der Stadt Toulouse. Der Vorderrichter habe angenommen, dass die erwähnte Bezeichnung den Käufer zu dem Glauben verleite, dass das Papier von Labit in Toulouse hergestellt werde, weil Firma und Adresse des thatsächlichen Fabrikanten auf dem Kästchen nicht angegeben seien; es gebe jedoch kein Gesetz, durch welches ein Händler zur Bekanntgabe der Bezugsquelle der von ihm zu verkaufenden Waaren gezwungen werden könne- Das Gesetz verbiete nur, die Waaren derartig zu marken, dass man annehmen könne, sie seien von einem andern als dem thatsächlichen Fabrikanten erzeugt worden; unter keinen Umständen lasse sich aber das Gesetz auf die einfache Adresse eines Kleingeschäfts hauses anwenden.“ Familien-N achrichten. Die Verlobung unserer Tochter Helene mit dem Kaufmann Herrn Carl Thümecke beehren wir uns, Ihnen hiermit ergebenst anzuzeigen. Berlin S., den 21. Dezember 1886. Wilh. Rautzenberg und Frau. Helene Rautzenberg Carl Thümecke Verlobte. Anerkennung- treuer Mitarbeit. Niederschlag bei Annaberg i. S. Das vom Schutzverein der Papier-Industrie bewilligte Ehrendiplom für unseren langjährigen Mitarbeiter Carl Schreiber haben wir s. Z. richtig erhalten. Es wurde demselben heute Mittag 12 Uhr vor aus beiden Fabriken versammeltem zahlreichen Arbeiterpersonal unter einer dem feierlichen Akte entsprechenden Ansprache seitens des Herrn Gessner sen. und Hinzufügung eines namhaften Geld geschenkes überreicht. Der Diplomirte war durch die ihm damit bereitete grosse Freude so gerührt, dass es ihm nur mit aller Mühe und Anstrengung gelang, einige Worte des Dankes abstatten zu können. Gessner & Kreuzig. Hamburger Lumpenmarkt. Hamburg, den 24. Dezember 1886. Das Geschäft in Lumpen zur Papierfabrikation bleibt ruhig, und sind Umsätze von Bedeutung in der verflossenen Woche nicht vorgekommen. — Wollene Lumpen ruhig und zu notirten Preisen angeboten. Mk. pr. 50 kg Mk. pr. 50 kg SPFFF spf. w. leinen 21.50 bis — FWWS weiss gestr. 37.— bis 38.— SPFF feine do.. . . 17.— „ FWW do. Flanell . . 21.— „ 22.50 SPF 2. Sorte do. . . . 10.50 „ 12.— FWS bunt gestrickt 21.50 „ —.— FF 7.50 „ 9.50 FW weich wollene . 10.25 „ 11.— LFB blau leinene . . 9.- „ 11.- NCWC neue Tuch . 24.50 „ —.— LFX grau leinene . 4.— „ 7.50 CWC geschnittene . . 16.— „ 17.— SFX Segeltuch . . . 13.50 „ —.— WC Tuch u.ungeschn. 9.— „ —.— CSPFFF spf. w. bw. 15.50 „ —.— HW hart wollene. . —.— „ —.— CSPFF feine do . . 10.75 „ -.- Wergtau (lauf. Gut) 8.50 „ —.— ROFB blau baumw. . 6.25 „ — Theertau, altes „ . . 6.50 „ —.— CFX do. baumw. . 3.40 „ Tauwerk, weisses . . 7.— „ —.— CFB und CFX . . . 4.50 „ -.- Jute und Wrapper . 3.50 „ 3.75 FR rothe do 6.— „ —.— Altes Papier .... 1.70 „ —.— Londoner Holzstoff- und Strohstof-Markt. London, 24. Dezember 1886. Die letzte Woche brachte einige kleine Aufträge für sofortige Lieferung. Die Preise bleiben dieselben mit schwacher Aussicht zum Steigen für's nächste Jahr. Natronstoff ungebleicht, schwedischer best Lstrl. 12. 15. 0. bis 13. 5. 0. » „ deutsch . . » 12. 10. 0. » 14. 15 0. „ gebleicht » 15. 10. 0. » 16. 10. 0. Sulfitstoff, feucht, englisch .... n 12. 0. 0. „ schwedisch » 12. 0. 0. n 12. 10. 0. „ prima . » 14. 0. 0. n 15. 10. 0. Natronstoff, gebleicht » 15. 10. 0. » 16. 10. 0. Aspenstoff, trocken » 8. 15. 0. » 9. 0. 0. Fichtenstoff, trocken » 6. 10. 0. » 7. 0. 0. „ feucht, 50 % .... » 2. 17. 6. » 3. 2. s. „ braun Holzstoff 50 % • » 3. 2. 6. » 3. 5. 0. Aug. Schmidtmann, Geschäftsbücherfabrik, Barmen, Gute Papiere. Starke Einbände. Billige Preise. [26787 Wiederverkäufern gewähre bei Lagersorten 33'/ 8 % Rabatt. Refer. erb. ü Allein-Verkauf für Berlin: C. Wagner, S. 59, Schönleinstr. 23. = Sibylle = D. R. P. 34565. Unter obigem Namen wird ein im geschäftlichen Verkehr längst entbehrter Brief-Umschlag in den Handel gebracht, welcher durch die Freimarke und durch den Poststempel sozusagen amtlich verschlossen wird. Mur Wieder-Verkäufer können dieselben beziehen von dem alleinigen Fabrikanten C. II. Weyers, Merken b. Düren. 18130] Brief-Couvert-Fabrik. :z|Bjduiaqa pun upeg synnosg ny zZ zsng f :|assnjg