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«T Fig. 7. liefern aber die guten Wasser Verhältnissen billige, intelligente Schweden selbst hat Alaun und prächtigen mittelstarke, und stärkste Pappen leicht eingesteckt werden können. Dicke, schwere Pappen spannen sich selbstthätig sogar fester ein, als dünne, leichte, — ein Vor theil, den keine bis jetzt bekannt gewordene Klammer-Konstruktion aufzuweisen hat. Auch die der „Papier-Zeitung“ im Jahre 1877 mitgetheilte italienische Scheerenklammer vermochte dies nur in beschränktem Maasse, insofern nämlich hier der Klauenschluss am festesten nur dann stattfindet, wenn um so auffallender, als neben Arbeitskräfte vorhanden sind. Figur 7 stellt ebenfalls eine Zwillingsklammer von der Seite gesehen dar, deren Klauen derartig geformt sind, dass sowohl ganz dünne, als auch Kalk zu billigen Preisen und bezieht Chlorkalk, Soda, Harz per Wasser billiger als Deutschland. Reine, kernige, weisse Leinenhadern kosten 18—18,50 Mk. die 50 kg nach deutscher Währung berechnet. Es giebt hier einige Fabriken, welche diese Vor theile ausnützen und auf der Höhe stehen, z. B. die Act.-Ges. Lessebo, welche sehr feine schöne Papiere er zeugt, viel Handpapier mit einem Wasser zeichen und animalischer Leimung, sowie auf zwei Papiermaschinen Druckpapier, sowie Kartons-, Lösch- und Kartenpapier. Rheinischen Papierfabriken, Walther in z. B. aus J. T. Moore, Prest, J. W. Butler, Vice Prest, Geo W. Moss Treas., C. M. Davis, Sec'y. Die Chicago Paper Co. sagt in ihrer Anrede an die Käufer, dass ihr System der Verpackung und Berechnung aller Papiere zu 500 Bogen aufs Ries allgemeinen Beifall gefunden habe. In den anderen beiden Listen finden wir dagegen Sorten zu 100, 480, 500, 960 und 1000 Bogen berechnet, ohne dass ein Grund für diese Verschiedenheit angegeben wäre. Es ist zu hoffen, dass auch in Amerika allmälig die bei uns durchgeführte zweckmässige Zählung nach Bogen, bezw. 1000 Bogen allgemein ange nommen wird. Wir können stolz darauf sein, dass wir in Deutschland unseren transatlantischen praktischen Fachgenossen in der zweckmässigen Papier-Zählung voraus sind. Aber auch den Preis-Büchern können wir wenigstens eine deutsche Papier-Preisliste gegenüberstellen, welche die uns vorliegenden Exemplare in Ausstattung und Anordnung weit überragt Die amerikanischen Bücher sind zwar auf feines Papier vorzüglich gedruckt, aber auch in diesen Punkten nicht besser als das in früheren Jahrgängen in diesen Spalten beschriebene Preisbuch von B. Sigismund Leipzig-Berlin, während Letzteres auch Muster etc. enthält und prächtig gebunden ist. Fig. 9. Trotzdem Flensburg, Leykam Josefsthal und Andere Post, Kanzlei, Karton und dergleichen Sorten hierher. Rosendahls Fabriken, früher Gothenburg, arbeiten mit fünf grösseren Papiermaschinen, haben am Trollhätta - Kanal eine Holzschleiferei mit 24 Schleifsteinen, zwei Sulfitfabriken, Cellulose- und Strohstofffabrik. Diese Anlage erzeugt riesige Massen, aber meistens für den Export, und ist stets auf der Höhe der Zeit und mit allen Neuerungen versehen. Holmens Bruk Actie-Bolage in Norrköping arbeitet mit einer kleinen, einer mittleren und einer 100 Zoll engl. breiten Papiermaschine, ist im Besitz einer grossen Holzschleiferei und gleichfalls ein gesundes Unter nehmen, welches nicht still gestanden hat und der Zeit folgt. Es ist nicht genug, dass man einen Roll-Kalander aufstellt nm die Papiere zu glätten, dagegen aber weder Hadernstauber noch Drescher oder Wascher mit Sandfang anschafft. Im Kalander werden die Papiere, wenn tüchtig gefeuchtet, wohl glatt, aber die Unreinheiten die von mangelhafter Vorsortirung der Hadern oder anderen Ursachen herrühren, treten dann deutlicher im Papier hervor. Bei dieser Gelegenheit will ich nicht un erwähnt lassen, dass ich den Hadern-Drescher der nassen Reinigung vor ziehe. Ich kannte eine Fabrik, welche letztere sowohl wie auch einen Stäuber hatte, aber doch sehr unreines Papier lieferte, obwohl sich im Sandfang Unmengen von Sand, Knöpfen und Eisen, welche eigentlich in den Holländer gar nicht kommen sollen, ablagerten. Man kann alle solche Einrichtungen zusammen aufstellen, wenn man die nöthigen Räumlichkeiten zur Verfügung hat oder schaffen will, da die Herstellung möglichst reinen Papiers mit wenig Ausschuss jeder Anstrengung werth ist. Man kann mit Recht sagen, dass ein intelligenter Papierfabrikant in keinem andern Lande, wenn er sich die richtige Lage wählt und sich auf bessere Sorten ein richtet, ein besseres Geschäft machen würde als hier. Als Beweis erwähne ich eine Fabrik, welche neben Druckpapier mit einer Maschine auch feinere Sorten, d. h. zum grössten Theil Ausschuss, erzeugte, und wie behauptet wird, gut verdiente. Die Hadern wurden dort auf einem Sortirtisch von zwei Frauen gereinigt, d. h. um die Füsse des Tisches herumgehauen, bis der Staub entfernt war. Dies kann natürlich nur mit grössern Stücken geschehen. Nach diesem rohen Verfahren kamen die Hadern in den Sortir- saal, gingen also weder durch einen Stäuber noch Drescher und ein Sand fang konnte wegen Mangel an Raum nicht aufgestellt werden. Das Wasser zur Waschung des Halbzeugs kommt ohne Reinigung direkt vom Fluss, ist oft derart unrein, dass es durch keinen Filz-Beutel mehr läuft, und die Behälter sind nur so gross wie ein gewöhnlicher Waschzuber, so dass keine Reinigung darin vorgenommen werden kann. In der Strohstoff-Fabrik wurde das Wasser nicht einmal durch ein Rohr, sondern durch eine Holzrinne an der kein Filtersack angebracht werden konnte, zum Waschholländer Papier-Preisbücher. In Amerika, oder wenigstens in dessen fortschrittlichstem Theil, dem Westen, scheint es schon üblich zu sein, dass auch die Papiergeschäfte jährlich oder öfter Preislisten in Buchform ausgeben. Heute liegen uns 3 solcher Preislisten in klein Oktav broschirt aus Chicago vor, und zwar von der J. W. Butler Paper Co., der W. 0. Tyler Paper Company und der Chicago Paper Co. Die Amerikaner wählen gerne die Form der Gesell schaft (Company) für ihre Geschäftsfirmen, wenn auch nur zwei oder drei Personen als Präsident, Kassirer und Schriftführer betheiligt sind. Da hierfür keinerlei gesetzliche Vorschrift oder sonstiger Zwang besteht, so will Jeder, der in Credit- oder andere Beziehung zu der Firma tritt, wissen, mit wem er es zu thun hat. Die Amerikaner kommen auch diesem berechtigten Verlangen dadurch entgegen, dass sie auf ihren Briefköpfen, Rechnungen u. s. w. stets die Namen der Theilhaber genau anführen, und es wäre sehr erwünscht, dass diese Sitte auch in Deutschland Eingang fände. So ist in jedem der genannten Preisbücher vornan genau ange geben, aus welchen Personen sie besteht, die J. W. Butler Paper Co. Fig. 8. Zwischen sägenschnittartig ausgekerbten, ganz dünnen Holzbrettchen II H sind die Klauen reihenartig und leicht spielend eingekapselt. Solche Klammerreihen, in Länge von 2 bis 3 m oder mehr, sind durch Schrauben s— s stellenweise an der unteren schmalen Kante entsprechend langer trag fähiger Holzschienen Q Q befestigt. Letztere können in irgend welcher Weise fest zu einander eingestellt werden, ihr veränderlicher Abstand y (Fig. 8) kann sich jedoch nach der Breite der aufzuhängenden Pappen richten. Die Schienen Q Q müssen auch so gelegt werden, dass je zwei Klammern, welche zum Aufhängen einer Pappe dienen, sich in gerader Eingriffslinie der Klauen gegenüberstehen. Zwei Tragschienen Q beispielsweise von 3 m Länge können mit etwa 170 Pappen beschickt werden, ersparen also eine entsprechende Anzahl von Tragstäben und deren zeitraubende Bedienung bei Formatwechsel. Sonstige Einzelheiten und Gebrauchsanweisungen für das neue Ver fahren wird die erwähnte Schrift nebst ihrem Skizzenmateriale enthalten. Dieselbe veranschaulicht namentlich auch einige Beispiele von Klammer- kämmen aus alten Satinir-Blechen. Solche Klammerkämme aus Blech lassen sich übrigens als Massen artikel durch Zuhilfenahme von Matrizen sehr billig herstellen. V orausbestellungen auf freie Zusendung der Druckschrift über vorstehenden Gegenstand werden vom Verfasser, Herrn B. Meinert. Berlin S.W., Bern- burger Strasse 18 I, gegen freie Einsendung von 5 Mark gutgeschrieben. Bestellungen zu diesem Preise werden nur bis Ende Juli angenommen; später, soweit die kleine Auflage reicht, nur gegen entsprechende Preis erhöhung. Klammerschenkel und Fäden rechtwinklig zu einander stehen. Dass diese Stellung gerade bei der grössten Pappen stärke ein tritt, ist jedoch durch die Konstruktion keineswegs gesichert. Bei der in Fig. 7 skizzirten Zwillingsklauenklammer dagegen verursacht das Einbringen starker Pappen einen grösseren Hub der Klauen und der eigentliche Angriffspunkt an der Flanke des Tragstabes T verbleibt dennoch in ein und demselben geringen Abstande von der, die Scharnierpunkte beider Klauen ver bindenden, geraden Linie. Der sehr flache und hierdurch günstige Schliess winkel a bleibt somit für alle Pappenstärken unverändert. Die Aus gleichung der verschiedenen Pappendicken wird durch eine Form der Klaue erreicht, wonach deren Angriffsflanke c—c 1 , wie Fig. 7 zeigt, schwach excentrisch zum jeweiligen Drehpunkte ausgeführt ist. Hierin beruht der wesentliche Vorzug der Anordnung. Ein anderer Vortheil des Systems selbstschliessender Klauenklammern besteht in deren Zusammenstellbarkeit zu langen kammartigen Reihen. Diese ermöglichen, dass auf gut ventilirten Trockenböden eine weitaus grössere Zahl von Pappen schnell und sicher aufgehangen werden kann, als mit bisherigen Einrichtungen. Es sind, kurz gesagt, dichtere Gruppi- rungen möglich, so dass weniger Raum verschwendet wird als jetzt! Die Figg. 8 und 9 geben ein Beispiel solcher Klammerkämme aus Holz. Berichte unserer Korrespondenten. Aus Schweden. Ende Juni 1886. Einige Papier-Fabriken haben, wie ich früher schon mittheilte, ihren Betrieb eingestellt, darunter eine bei Stockholm mit grosser Wasserkraft und hellem, klarem Fabrikationswasser, die mit 3 Papiermaschinen arbeitete. Wenn man in Betracht zieht, dass viele deutsche und sogar österreichische Fabriken trotz der hohen Fracht und einem Zoll von 10 Mark pr. 100 kg ihr Fabrikat in Schweden absetzen, so erscheint diese Betriebseinstellung