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woselbst man die Probe mittels eines etwa 40 mm weiten Locheisens aus stanzt. Jian erhält dadurch die Proben in Scheibenform mit glatten Kandern in gleicher Grösse und ist vor allem imstande, die Durchschnitts güte sicher zu treffen, denn man kann mit dem Locheisen jedes Paket anstanzen und in jeden Sack hineinstossen, ohne erst aufwickeln zu müssen. Man vermag somit Muster der verschiedensten Lagen in dem Locheisen zu sammeln und für die weiteren Handhabungen zu benutzen Es ist sehr wünschenswerth, dieses Verfahren der Musterent nahme mittels Locheisens allgemein bei Erzeugern und Ver brauchern einzuführen; es wird wesentlich dazu beitragen, Streitigkeiten zu vermeiden. Dergleichen Locheisen wird H. F. Schnieke in Chemnitz anfertigen und feilhalten. Die Austrocknung der Muster ist bedingt durch die zur Aufnahme derselben während des Trocknens erforderlichen Behälter, Kapseln, Beutel und durch die Trocken - Einrichtungen. Die Muster lose, ohne Einschlag, auf irgend einen heissen Ort zu legen, z. B. auf die Ofenröhre, den Dampf kessel u. s. w. ist unter allen Umständen ungenügend. Die unmittelbare Berührung mit der Heizfläche führt leicht zu Uebertrocknungen, welche sich durch bräunliche Färbung des Stoffes kennzeichnen und Gewichts verluste mit sich bringen, die wir Holzschleifer zu tragen nicht verpflichtet sind- Auch das Einpacken der Muster in grosse Papier-Hüllen und deren Auflage auf die Heizfläche schützt nicht vor solchen Uebertrocknungen, er schwert überdies auch die Verwiegung durch unnöthige Arbeit, welche die Berücksichtigung der Umhüllung verursacht. Da die Muster dabei weder gewendet, noch der Luft ausgesetzt werden können, muss die Aus trocknung durch hohe Wärme gewaltsam bewirkt werden, was schädlich ist und ungleiche Ergebnisse liefert. Das Einpacken erfolgt am besten in lockeren Geweben von Draht oder Gespinnstfasern. Drahtkörbe sind gut; Säcke aus sog. Gaze, z. B. seidene Müller-Gaze, noch besser. Draht gewebe stossen beim Wenden und Durchschütteln der Muster leicht Krümel ab, die verloren gehen können; die weichen seidenen Beutel dagegen halten die Muster am besten zusammen und lassen ohne Nachtheil auch das wendende Schütteln während des Trocknens ausführen, auf dessen weitere Vorzüge ich noch später hinweisen werde. Ich schlage also vor, die abgewogenen Muster-Scheiben in Beutel aus seidener Müller - Gaze zu thun und in diesen der Austrocknung zu unterwerfen; es kann hierzu alte Gaze benutzt werden; ich werde die Anfertigung solcher Beutel für 300 g nass anregen und die Bezugsquelle bekanntmachen. Für das Austrocknen selbst muss als erster Grundsatz gelten, dass man nur die dem Holzstoff mechanisch anhaftende, nicht auch die organisch darin gebundene Feuchtigkeit auszutrocknen hat, dass man nur den Zustand des cylindertrocknen Papiers zu gewähren hat, dem noch 12 pCt. für zu viel entzogene Feuchtigkeit zuzuschlagen sind. Dies Ziel ist eben nur durch Trocken-Einrichtungen zu erreichen, welche die Feuchtigkeit unter reichlicher Luftzuführung und Lufterneuerung allmälig verdunsten lassen, nicht durch solche, bei denen die Feuchtigkeit, um zu entweichen, ver dampfen muss. Abgesehen von noch anderen Gründen verwerfe ich daher jene Schmortöpfe, die als Kirchner’sche Trockenapparate geliefert werden, weil die Luftbewegung darin viel zu gering ist, ebenso das sogenannte Wasserbad und ähnliche Vorrichtungen, bei denen die Luft ohne Erneuerung erst durch den Dampf vertrieben werden muss. Dagegen kann jeder Ofen mit wenig Kosten für die Austrocknung von Holzstoff benutzt werden; man hat nur statt der ausströmenden eine abgeschlossene Wärme herzustellen, zu welcher man Luft zu- und nach Bedarf in den Trockenraum abströmen d. h. entweichen lassen kann. Das Prinzip einer solchen Einrichtung soll, für ein als Ofen zu benutzendes über dem Fussboden liegendes Dampfrohr in nachstehenden Skizzen Figg. 1 bis 5 erläutert werden. Man fertigt einen Kasten aus Holz von beliebiger Länge und so breit, dass man ihn über werden, in Fiy.2. das ! Dampfrohr a stülpen kann. Die schmalen Stirnwände werden nach unten zu um einige Zoll länger gemacht als die Seitenwände und so aus geschnitten, dass sie über das Dampfrohr gesetzt werden können und zugleich die Füsse für den Kasten bilden. Der Kasten wird bei Figg. 1 und 2’durch einen Boden de in 2 Räume, einen untern A und einen obern B ge- theilt. Der obere Raum B kann wieder} durch Quer wände verschiedene Abtheilungen erhalten; jede dieser Abtheilungen, welche als Trockenraum dienen, ist mit dem unteren Raum als dem Heizraum ' durch eine Oeffnung c verbunden, die 'nach Bedarf mehr oder weniger verdeckt werden kann. Ist nun das Dampf rohr a geheizt, so strömt die Luft durch den am Fuss boden von den Seitenwänden gebildeten Spalt ein, er wärmt sich am Dampfrohr und kann durch die Oeff- nungen c nach Bedarf in die Trocken-Abtheilungen ge- welchen die Beutel mit dem Stoff aufgehängt sind. Die Wirkung hängt wesentlich davon ab, dass der Kasten aus einem schlecht wärmeleitenden Rohstoff angefertigt wird, welcher die von dem Dampfrohr ausstrahlende Wärme einschliesst und anhäuft, ohne selbst erwärmt zu werden und äusserlich auszustrahlen. Der hölzerne Kasten muss daher innen mit Filz oder auch nur mit einigen Lagen wolliger Schrenzpappe ausgeschlagen werden. Sind die Oeffnungen zu den Trocken- Abtheilungen geschlossen, so erwärmt d. h. füllt sich der Heizraum A bis zur Temperatur des Dampfrohres mit heisser stehender Luft an, welche durch Regulirung der Oeffnung verbraucht werden kann und durch von unten frisch zuströmende Luft ersetzt wird. An Stelle des glatten Dampf rohres ist ein Rippenrohr vorzuziehen-, ebenso kann eine Rippen-Heizbatterie verwendet werden. Das Dampfrohr kann selbstverständlich von irgend einer Leitung, z. B. vom Abgangs-Dampf für dies Trocknen besonders abgezweigt werden. Aehnliche Kisten kann mau, wo keine Dampfleitung vorhanden ist, z. B. auf einen gebeizten Herd stellen, so dass die Wärme vom Herde ausstrahlt. Die Theilung muss aber immer durch einen Boden d e geschehen, damit die Wärme geregelt werden kann. Auch lässt sich eine solche Vorrichtung seitlich an einen Ofen schieben, wie in Fig. 3 angedeutet ist. Als eine ganz vorzügliche Trockenvorrichtung schlage ich die in Figg. 4 und 5 dargestellte vor. Hier ist der Heizraum A vom Trockenraum B durch eine senkrechte Wand e geschieden. Die Verbindung findet durch die oben gelassene Oeffnung c statt und kann durch eine Klappe geregelt werden. Der Trockenraum ist verdeckt, hat aber einige Zoll vom Bodenraum, einen Rost de, durch den er mit einem unter diesem Rost liegenden Rohr f in Verbindung steht, welches in eine Esse geführt werden kann. Die trockene frische Luft strömt dem Holzstoff von oben zu, und die feuchte Luft zieht unter dem Rost durch das Rohr f ab. Andere Bauarten zu ersinnen überlasse ich tüchtigen Technikern, die sich damit beschäftigen wollen. Der mit solchen Ein richtungen ausgetrocknete Holzstoff wird darin „klapperdürr“! Hat man denselben in den von mir empfohlenen Beuteln eingehängt, so kann man es hören, wenn er trocken ist. Die -in dem Sack durchgeschüttelten Scheiben geben ausgetrocknet einen hellen Klang, so lange sie noch Feuchtigkeit enthalten, klingen sie nicht; auch dieser Umstand lässt die Anwendung der Beutel empfehlen, weil er die zur Untersuchung nöthige Arbeit abkürzt. Eine solche Trocken-Einrichtung erfordert weniger Arbeit und ist billiger als die Abwartung der Kirchner’schen und ähnlichen Schmortöpfe; man kann, wenn der Kasten lang genug ist, eine grosse Anzahl Proben hineinhängen und braucht sich 24 Stunden lang nicht weiter darum zu kümmern, als höchstens einmal die Beutel umzuschütteln. Man kann für jeden Beutel eine besondere durch Querwände i, Fig. 5, getrennte Abtheilung benutzen, so dass die Austrocknung des einen nicht durch den andern aufgehalten wird und vermag in jeder Abtheilung andere Trockenzustände zu halten. Man kann aber auch mit vielen Proben arbeiten — was nicht genug zu empfehlen ist. Mit weniger als 300 g nassem Schliff sollte keine Untersuchung gemacht werden. Proben von 100 g sind Spielereien; am besten sind solche mit 500 g. Je grösser die Menge ist, desto sicherer wird die Durchschnittsbeschaffenheit getroffen. Auch desshalb sind die Kirchner’schen Trocken-Vorrichtungen nicht empfehlenswerth, man kann darin nur mit, kleinen Mengen arbeiten! Schluss folgt. HAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAE 3 Briefpapiere, Menus, Tanzordnungen. 2 4 Gratulations-Karten etc. etc. • 2 in bekannter geschmackvoller Ausführung, empfiehlt die ► Osnabrücker Papierwaaren-Fabrik 2 (A. Löwenstein) 2 4 Berlin S.T., Oranienstr. 119. [313535 ■▼▼▼▼▼▼▼▼ vvvvvvvvvvVvvvvvvvvvvvvvvvvvvvvvVvE