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PAPIER-ZEITUNG. No. 48. 1519 das Streichen dieser Leim-Thonerdefarben ist immer eine schwierige Sache, und nur dann zuverlässig, wenn man die chemische Zusammensetzung der Farbstoffe und das Verhalten derselben zu den Thonerdesalzen genau kennt. AloisDessauer: Alaun ist ein Doppelsalz, welches selten in theoretischer Reinheit vorkommt. Die Verunreinigungen dieses Doppelsalzes können auf die Farbe einwirken und das, was auf der einen Seite gut gemacht wird, auf der anderen wieder verderben. Die Farbe selbst muss man in erster Güte beziehen, oder, wenn dies nicht möglich ist, sie derartig herrichten, dass die Anwendung von Alaun keinen Einfluss hat. Papier-U: ntersuchung. Königliche mechanisch-technische Versuchs-Anstalt in Berlin. — Charlottenburg. Charlottenburg, 24. Oktober 1887. Im Ergänzungsheft III. der Mittheilungen aus den technischen Ver suchsanstalten, welches demnächst erscheinen wird, ist eine Abhandlung über mikroskopische Papierprüfung veröffentlicht, welche sich mit den bei uns am häufigsten zu Papier verarbeiteten Rohstoffen befasst. Da es in der Absicht der Versuchs-Anstalt liegt, aüch die seltener verwendeten Materialien, wie beispielsweise Hopfen, Nessel, ausländische Gespinnste u. s. w. in ähnlicher Weise zu bearbeiten, und die hierfür nöthigen Proben schwierig und meist nur zufällig zu erlangen sind, so richtet die Versuchs-Anstalt an Ew. Wohlgeboren die ergebene Bitte, ihr zur Erlangung solcher selten hergestellten Papiere behilflich zu sein, beziehungsweise Rathschläge zu ertheilen, wie solche zu erlangen sind. Königliche mechanisch-technische Versuchs-Anstalt. A. Martens. Der Herausgeber d. Bl. glaubt vorstehendem an ihn gerichteten Ersuchen durch Veröffentlichung desselben am besten zu entsprechen. Wir wissen nicht, ob irgendwo Hopfen, Nessel u. dgl. zu Papier verarbeitet werden, glauben aber annehmen zu dürfen, dass manche Fabrikanten probeweise Papiere aus Pflanzen hergestellt haben, die dazu gewöhnlich nicht verwendet werden. Besonders an diese Herren richten wir zu Gunsten der Wissenschaft und des Fortschritts die Bitte, die Arbeiten der Versuchsanstalt auf diesem Gebiet durch Einsendung von Papieren, die aus nicht dazu üblichen Pflanzen- Fasern (nicht nur der beispielsweise erwähnten Hopfen und Nesseln) zu unterstützen. Durch solche Arbeiten wie die beschriebene erfüllt die Versuchsanstalt ihren bei der Gründung ins Auge gefassten Be ruf der wissenschaftlichen Förderung des Papierfachs am besten. Ebenso wie sie sich den Dank der Fachgenossen erwerben wird, sollte ihr auch deren Unterstützung nicht fehlen. Unberechtigte Verdächtigung. Aus Süddeutschland, Oktober 1887. Es ist jedenfalls sehr einseitig und wenig sachverständig, denVerkauf der Düten nach Gewicht als betrügerisch hinzustellen. Mit demselben Recht und demselben Erfolg könnte der nach Gewicht verkaufende Düten- fabrikant dem nach Zahl verkaufenden vorwerfen, dass sein Tausendpreis viel zu hoch sei. Die nach Zahl verkauften Düten sind eben dünner, haben weniger Umschlag, und überhaupt ist bei ihnen Stoff gespart, während die Düten nach Gewicht stärker sind und mehr Papier enthalten. Der Grund für Beibehaltung des eingeführten Brauches liegt nicht hierin, sondern in der jahrelangen Gewöhnung der Verbraucher. Da, wo der Kaufmann die Düten nicht mitwiegen darf, wird er von selbst entweder nach Tausend kaufen, oder eine sonst billige Düte verwenden, und wo er sie gewohnheits mässig mitwiegt, wird er eine schwere oder bessere Düte wählen. Aua diesem Grund werden heute noch in der Saargegend und im Rheinland billige Stroh- und Halbzeugpapierdüten geführt, während in Baden, Baiern u. s. w. oft ziemlich theure Düten gehalten werden, weil man sie eben einfach mit Kaffee, Zucker u. dergl. wiegt. Von einem Betrug kann dabei gar keine Rede sein, wohl aber ist es den meisten Verbrauchern viel ge läufiger und bequemer, die Düten nach Gewicht zu kaufen, was auch that- sächlich meistens geschieht, statt bei den 12 —14 verschiedenen Düten- grossen jede Nummer zu einem anderen Tausendpreis. Es gehen jetzt viele Reisende für Dütenfabriken hinaus, die keine rechte Vorstellung von diesem Sachverhalt haben, und dass dann Behaup tungen aufgestellt werden, wie in dem in Nr. 47 erwähnten Preisverzeich- niss, nimmt Niemand Wunder. Zucker, Stifte, Rauchtabak u. s. w. werden seit Menschengedenken mit beschwertem Papier verkauft, und die Käufer finden nichts Ungehöriges dabei. Dies sind eben Handelsgebräuche, die in jedem Geschäftszweig vorkommen und durch langen Bestand ein Daseins recht errungen zu haben scheinen. x. Riemscheiben mit Papierbelag. Bekanntlich werden Riemscheiben, bei welchen wegen ihrer zu geringen Grösse der Riemen nicht recht durchzieht, beledert, d. h. am Umfang mit Leder bekleidet. Dadurch erzielt man einen etwas grösseren Reibungscoeffizienten zwischen Scheibe und Riemen, sowie eine erhebliche Schonung des letzteren. Neuerdings hat man die Lederbekleidung durch solche aus Papier zu ersetzen versucht und dazu gewöhnliches, grobes Strohpapier angewendet, dessen rauhe Oberfläche trotz der mehr oder weniger starken Abnutzung während des Betriebes das Gleiten des Riemens, sowie dessen Verbrauch erheblich herabmindern soll. Bedauerlicher Unfall. Mit Bezug auf den Seite 1504 bereits berichteten Unfall in der Papierfabrik Unterkochen erhielten wir noch folgende nähere, auf amtlichen Ermittelungen beruhende Mittheilung. Der ueben dem Dampfmaschinenraum im Kesselhaus beschäftigte Heizer hörte am 23. Oktober mittags plötzlich einen Knall an der Dampfmaschine, sprang herzu, und sah den verunglückten Maschinenwärter Vogt todt vor sich liegen. Nachdem die grosse Dampfmaschine abgestellt worden war, fand man einen grossen Schraubenschlüssel zwischen den Excentern, welcher letztere in ihren Hub hemmte und den Bruch des Excenterlagers ver ursacht hatte. Der Verunglückte wollte jedenfalls mittels dieses Schraubenschlüssels eine Mutter am Schwungradlager anziehen, und stellte sich zu diesem Zweck in ganz unverantwortlicher Weise auf das erhöhte Fundament. Dabei muss der Schlüssel ausgeglitten sein, und die Folge war. dass Vogt auf das Schutzgeländer, welches um das Schwungrad führt, fiel, von den Armen des letzteren erfasst, durch den Seilschacht nach unten gezogen, auf der entgegengesetzten Seite wieder in die Höhe und gegen die Decke geschleudert wurde. Von da fiel er nach vorn vor die Maschine und war jedenfalls sofort todt. Papier-Zeitung vom 27. Oktober 1887 liegt bei: Prospekt von Frenzel s Papier-Prüfer und Comptoir- Waage. 34384 W. Frenzel, Dresden. 34403 ZEISS- GLORIA FEDER. Englisches Fabrikat aus bestem carbonisirtem Stahl. In 3 Spitzen vorräthig. -2- Preis per Gross Mark 2,75. —3- Wiederverkäufer erhalten entsprechenden Rabatt. Aug. Zeiss & Co., BerlinW.,Leipzigerstr. 107. in Metall • Rahmen. [34233 [32452 für die Papier-, Buntpapier- n. Dresdenerstr. 98. eB A. RADICKE, Luxuspapierfabrik, Berlin 0. empfiehlt eine reichhaltige Collection N euheiten in Gratulationskarten, Witzkarten, Christbaumverzierungen, Reliefs, Chromos, Tischkarten, Brief bogen, Pathenbriefen, Menus, Heiligenbildern etc. Neu! Grosse Sixtinische Engel Neu! Berlin 1878. Papierusstellung. Spezialitat: ge Gegründet 1838. a Berlin 1879, Gewerbeausstellung. ■ Bürgten