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Beschreibung neuer in Deutschland patentirter Erfindungen. Sämmtliche Original-Patentschriften werden, soweit sie noch vorhanden, tum Preise von 1 Mark für jede Patentschrift von der Kaiserlichen Reichsdruckerei zu Berlin, Oranien-Strasse 91, S.W., an Jedermann abgegeben. Man sende den betreffenden Betrag an die genannte Verkaufsstelle durch Postanweisung und bezeichne auf derselben deutlich die Nummer der gewünschten Patentschrift. Dieselben können auch durch jede Reichspostanstalt bezogen werden. Verfahren zur Herstellung farbiger Lichtdrucke von Johann Conrad Hösch in Wien. D. R. P. 39 660. (Kl. 57.) Nach diesem Verfahren lassen sich photographisehgetreue farbige Bilder herstellen nach Gegenständen jeder Art, lebenden Wesen, Oel- gemälden, Aquarellen, wie überhaupt irgendwie erzeugten farbigen Originalen. Zur Erzeugung der mannigfaltigen Farben und Tonmischungen, wie dieselben in der Natur und durch direkte Farbenmischung entstehen, braucht man die Grundfarben „Gelb, Blau, Roth“ und als Unterstützungsfarben zur Verstärkung der Kraft und für graue Töne eine neutrale schwarze Farbe, eventuell noch eine der Originalcharakteristik entsprechende Ton- färbe- Mittels dieser Farben lässt sich jede Farbwirkung darstellen. Um nun irgend einen Gegenstand photographischgetreu farbig wieder zugeben, benöthigt man, je nach Farbenreichheit desselben, vier bis sieben photographischer Druckplatten bezw. vier bis sieben photographischer Negative zur Erzeugung dieser letzteren. Diese Negative müssen alle vollkommen gleich gross sein, damit alle Punkte auf jedem der einzelnen im Zusammendruck genau auf einander fallen, und müssen derart abgestuft sein, dass dieselben in der entsprechenden Farbe zur buntfarbigen Original- Gesammtwirkung beitragen. Am gewöhnlichen Negativ können nur Töne heller gemacht werden durch Aufsetzung transparenter Deckmittel, während umgekehrt Stellen, die am Negativ theilweise oder ganz lichtundurchlässig sind, nicht durch lässiger gemacht werden können, also Töne am Druck selbst nicht erzeugt werden können, wesshalb diese Negative für vorliegende Zwecke nicht ver wendbar sind. Um beispielsweise ein Oelgemälde zu reproduziren, verfährt man nach vorliegendem Verfahren wie folgt: Man nimmt von demselben ein gewöhnliches Negativ und kopirt dieses vier- bis siebenmal, je nach Bedarf, auf Emulsionssilberplatten. Von diesen Negativen erhält man auf nassem Wege durch Einstellung in die Camera die gleiche Anzahl von Diapositiven. Diese Diapositive bieten das umgekehrte Verhältniss zum Negativ. Man retouchirt dieselben mit transparenten Deckmitteln derart, dass man unter Bewahrung der photo graphischen Treue alle jene tiefen und mittleren Töne für die Farben Gelb, Roth, Blau, Neutral, Schwarz und die eventuellen Ergänzungsfarben am positiven Glasbild erzeugt. Nun kopirt man diese so hergerichteten Diapositive wieder auf Silber emulsionsplatten um und erhält dadurch die für diese Zwecke vollkommen verwendbaren Negative für die entsprechenden Farben, welche nach Retouche die genau entwickelten Negative zur Herstellung der photographischen Druckplatten für die Farben Gelb, Roth, Blau, Schwarz u. s.w. geben. Diese Negative kann man auch auf nassem Wege durch Einstellung in die Camera erzeugen. Die Druckplatte, welche mit dem Negativ, z. B. für Gelb, erzeugt wurde, wird korrespondirend mit Gelb gedruckt, ebenso die übrigen je mit der korrespondirenden Farbe. Da die Negative unter ganz gleichen Verhältnissen entstanden sind wie die Diapositive, und diese sämmtlich von demselben direkten Originalnegativ umkopirt wurden, so passen dieselben vollkommen auf einander, und der Druck kann auf Hand oder Schnellpressen sicher ausgeübt werden. Mittels dieses Verfahrens lassen sich je nach Behandlung und An fertigung der Lichtdruckplatten stark körnige Drucke erzeugen, welche zum Unterdrück auf Stein, Zink oder anderes druckfähige Material zur Herstellung von Druckplatten geeignet sind. (Siehe auch Seite 854.) Patent-Anspruch: Das Verfahren zur Herstellung farbiger Lichtdrucke in der Weise, dass von einem photographischen Negative mehrere der Zahl der Farben entsprechende Diapositive auf Silberemulsionsplatten kopirt oder durch Einstellen in die Camera auf gewöhnlichen Collodium- Silberplatten gefertigt und mit transparenten Deckmitteln retouchirt werden, nach welchen durch Kopiren auf Silberemulsionsplatten, oder auch durch Einstellen in die Camera auf gewöhnlichen Collodium-Silberplatten die zur Herstellung der Farbenlicht-Druckplatten dienenden Negative erzeugt werden. Briefumschlagmaschine von Sidney Austin Grant in Spring field, Mass, und Walter Whitfield Rostwick in Brooklyn, N. Y. (V. St. A.) D. R. P. 39 714. (Kl. 54.) Um eine horizontale Welle dreht sich ein Gestell mit vier radialen Armen, auf deren Enden je ein Haufen entsprechend geschnittener Papier blätter durch federnde Klammern gehalten wird. Ueber diesem liegt ein ähnliches Gestell mit vier Armen. Sobald bei der Drehung beider Gestelle ein Arm des oberen einen Arm des unteren berührt, nimmt er ein Papier blatt von dem letzteren ab und übergiebt dasselbe auf seinem weiteren Weg einem Falzapparat, der seitlich desselben gelegen ist. Damit die Arme des zweiten Gestells von denen des ersteren die Papierblätter entnehmen können, passiren dieselben vorher einen Gummir apparat, der sie an entsprechenden Stellen der Stirnfläche mit Klebstoff versieht. Der Falzapparat faltet die Papierblätter zu Briefumschlägen und lässt sie sodann in eine Trockenkette fallen, welche dieselben in einen Sammel kasten befördert, wo sie zu Bunden oder Packeten geschichtet werden. Von einer näheren Beschreibung der Maschine muss hier wegen der komplizirten Konstruktion derselben Abstand genommen werden. Verschiebbare Handstütze für Buchhalter von Rudolph Hynitzsch in Halberstadt. D. R. P. 39 716. (Kl. 70.) Das als Handstütze dienende Brett b ist auf der die Mitte des Buches ein nehmenden Gabel a in der Querrichtung verschiebbar, um beide Seiten der Blätter gleich bequem bis zum unteren Rande be schreiben zu können. Patent-Anspruch: Die gegabelte Platte (a), welche in der aus der Zeichnung ersichtlichen Weise in die Mitte des zu beschreibenden Buches geschoben wird, in Verbindung mit einer in der Querrichtung zu verschiebenden Platte (b), auf welche die Hand des Schreibenden sich stützt. Bilderständer von Eduar d Pachtmann in Dresden. D.R.P.39722. Zusatz zu D. R. P. 35 136. (Kl. 11.) Während nach Patentschrift No. 35 136 (vergl. Papier-Zeitung 1886, S. 1043) ein festes Dreieck als Basis des Bilderständers dient, wird bei vorliegender Erfindung ein aus einzelnen Theilen zusammengesetztes Drei eck c an geordnet, was eine leichtere Herstellung ermöglicht und besseren Halt für den Einband gewährt. Auf der Zeichnung ist jede Coulisse b als an einem Band a befestigt dargestellt, welches als Schleife zwischen zwei Theile des zusammengesetzten Dreiecks c geklemmt ist. Es kann auch jede Coulisse b an zwei Bändern a befestigt sein, von denen jedes zusammen mit je einem Band der vorher gehenden oder nachfolgenden Coulisse zwischen zwei Theilen des Dreiecks c gehalten wird. Das Dreieck besteht aus einzelnen Platten d, die fort schreitend abgestuft sind, um die Form des Dreiecks zu erhalten. Sie werden aneinander geklebt oder durch Schrauben, Zwingen, Klammern etc. verbunden. Pat ent-Anspruch: An dem Pachtmann’schen Bilderständer nach Patent No. 35 136 die Herstellung des die Basis bildenden Dreiecks c durch Aneinanderfügen einzelner Platten, welche fortschreitend abgetreppt und zwischen welchen die die Coulissen b haltenden Bänder a befestigt sind. Holzschleifmaschine von Albrecht Pa York. D. R. P. 39 582. (Kl. 55.) genstecher in New- Das Anpressen des zu schleifenden Holzes erfolgt hier durch Wasserdruck. Sind die Druckkolben E bis zur tiefsten Stellung ge langt, so erfolgt durch einen in nebenstehender Figur nicht sichtbaren Mechanismus die Um steuerung, so dass die Kolben wieder in ihre höchste Stellung gehoben werden, in welcher von neuem Holz unter die selben gebracht wird. Die Bildung der einzel nen Anpressräume K er folgt durch Einsetzen keilförmiger Kasten L, welche in dem Maasse, wie der Schleifstein A abgenutzt wird, der Achse desselben genähert werden. Die Druckkolben E sind mit Ansätzen F und Stellschrauben versehen, um dieselben der veränderlichen Grösse der Räume K anpassen zu können. Verstellbares Albumschloss von Hermann Lehmann in Offenbach a. M. D. R. P. 39 718. (Kl: 11.) Um eine Einstellung des Schlosses entsprechend der mit den Einlagen zunehmenden Dicke des Albums in möglichst kleinen Intervallen zu er möglichen, wird die Feststellung hier mittels zweier gegeneinander ver setzter Sperrhebel bewirkt, welche beide in dieselbe Zahnstange eingreifen. Es wird dadurch eine Verstellung des Albumschlosses um je eine halbe Zahnbreite ermöglicht, während bei Anwendung nur eines Sperrhebels die Verstellung des Schlosses jedesmal mindestens eine ganze Zahnbreite be tragen würde. Wegen der näheren Einrichtung des Schlosses verweisen wir auf die Patenschrift.