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Ueber die Bekämpfung der Maul- und Klauenseuche durch Zellulartherapie und Impfung. Von vr. M. Weiß. In der Behandlung der Maul- und Klauenseuche haben sich bisher zwei Systeme gegenüber gestanden, einmal das der strengsten vcterinärpolizeilichen Maßnahmen, das die Tiere töten ließ, und dann das konservierende, das die erkrankten Tiere zu behandeln und die gesunden zu schützen versucht. Das erste Verfahren ist von der Landwirtschaft als zu weitgehend und wirtschaftlich schwer schädigend stets abgelehnt worden. Das konservierende Abbildung 8. Kartentisch «Ansicht von unten). Abbildung 7. Armlehnstnhl. geimpft werden und vom Kräfte des Körpers mobil zu machen und auszunützen. Solche Abwehr kräfte gehen von bestimmten Zellen aus. Ein Reiz, der aus erkrankte Zellen ausgeübt wird, regt sie zu neuer Tätig keit an, wodurch die Zellen wieder gesund gemacht wer den. Hierzu bedarf es bestimmter An- regungs- und Reiz mittel, die ein- Blut aus auf die Entzündungsherde wirken. Die Krankbeits- prozesse werden dadurch an der Wurzel be handelt, denn jede Heilung geht von bestimmten Zellen aus. Es wäre zu wünschen, daß >die Veterinärbehördcn diese zellulartherapeutische Methode neben der Impfung in ihren Be kämpfungsplan bei der Maul- und Klauen seuche aufnehmcn. Die mit Recht so gefürchteten Rach- und Folgekrankheiten, wie die bösartigen Euterentzündungen würden dadurch auf das günstigste beeinflußt. Je früher die Zellular- therapie zur Anwendung kommt, um so ge ringer die Ausfälle an Milch, um so rascher die Futterzunahme, um so geringer die Verluste an Fleisch, Fett und um so früher können die Tiere wieder zur Arbeit herangezogen werden. Verfahren hingegen wurde eher angenommen. Bei ihm wird eine Immunisierung und Durch seuchung gefordert, indem bei verseuchten Beständen die Notimpfung und bei ge fährdeten Beständen die Schutzimpfung mit Hochimmunserum durchgeführt wird. Jedoch entspricht auch dieses Bersahren nicht den heutigen Anforderungen, die man an ein hoch entwickeltes Impfverfahren stellen muß, weil es erst in den Anfängen entwickelt ist. )Die hierin bisher erzielten hoffnungsvollen Ansätze finden mangels geeigneter Forschungsstätten und Mittel nicht die gebührende Förderung, auch werden die Erfolge der bisherigen Impfungen von vielen Seiten umstritten. Angesichts dieser Tatsache muß auf ein neues Behandlungsverfahren von Polizeiveteri- närrat Or. Biermann in Münster i. W. auf merksam gemacht werden, bei dem das Impfverfahren durch die so genannte reiztherapeutische Be handlungsmethode ergänzt wird. Diese Behandlungsmethode, auch Zellulartherapie ge nannt, besteht darin, die natürlichen Abwehr Die beste und sicherste Gewähr vor Schädi gung erreichen dis Landwirte dadurch, daß, selbstverständlich nur von einem Sachverstän digen, also von einem Tierarzt, die Zellu- lartherapie neben der Impfung mit Serum bei der Behandlung der Maul- und Klauenseuche angewandt wird. Die Kosten sind dabei gering, wenn als Hauptbehandlungs methode die Zellulartherapie angewandt und gleichzeitig bei der Impfung mit tzochimmun- serum das Serum von durchseuchten Rindern benutzt wird. In dieser Weise wird cs er möglicht, die Maul- und Klauenseuche er folgreich zu bekämpfen und dadurch die deutsche Land-und Volkswirtschaft vor schweren Schäden zu bewahren. Erprobte Räsebereitung. Von Frau Anthes. Unter den eiweißhaltigen Nahrungsmitteln nimmt neben dem Fleisch, der Milch und den Eiern der Käse eine bedeutsame Stellung ein. Erst nach dem Käse folgen die HUlsen- frllchte, die gleichfalls reich an Eiweiß sind. Es ist deshalb im Hinblick uuf die richtige Ernährung sehr zweckmäßig, wenn in Haus haltungen, in denen mit dem Fleisch mehr oder weniger gespart werden muß, bei Bestellung des täglichen Tisches der Käse nicht fehlt. Aeltercr, schärferer Käse am Schlüsse der Mahl zeit genommen, fördert die Verdauung. Be sonders leicht verdaulich ist der weiße oder Quarkkäse, der auf Brot mit und ohne Butter sehr wohlschmeckend ist. Nachstehend geben Abbildung 8. Armlehnstnhl (Ansicht von vorn). wir sechs der wichtigsten Käserezepte, die für jedermann leicht herzustellen sind. Süßmilch - Käse. Die Form zu diesem Käse, am besten aus hartem Holz gemacht, muß die Gestalt eines Würfels haben und muß zwölf bis achtzehn Zentimeter lang, ebenso hoch und breit sein. Die Wände der Form müssen durchweg mit kleinen Löchern in der Größe einer Erbse versehen sein. Zu dieser Form gehört ein genau hinein passender, etwa zwei Zenti meter dicker Deckel, der mit einem Knopf darauf zum Anfassen versehen ist. Die Be reitung des Käses ist folgende: Vierzehn bis siebzehn Liter ganz frische, am besten noch warme Milch setzt man in einem passenden Gefäß auf ganz schwaches Feuer. Will man den Käse besonders gut haben, mischt man einen Teil süße Sahne unter die Milch. Die Milch darf nur erwärmt werden, aber nicht zum Kochen kommen. Man gibt so viel Salz hinein, wie etwa zu einer Fleischbrühe und anderthalb oder zwei Eßlöffel Lab, rührtalles gut durcheinander und läßt es so lange stehen, bis die Milch geronnen ist, was in einer halben bis ganzen Stunde der Fall ist. Wenn die Milch das Aussehen wie dicke Milch erhalten hat, hebt man sie vom Feuer und rührt di» Milch tüchtig klein, damit die Molke sich absondern kann. Die von der Molke gut abgedrllckte Käsemasse drückt man nun in die Formen, legt den Deckel über, beschwert ihn mäßig und läßt ihn so eine Stunde stehen. Dann hebt man den Deckel ab und läßt den Käse, bis zum anderen Tage so stehen. Nun Abbildung 9. Einfacher Garteustuül. wird er aus der Korm gestürzt und aus einem kleinen Brett. an einem luftigen, aber nicht der Sonne und Zugluft ausgesetzten Platze vier Wochen stehen gelassen. Während dieser. Zeit dreht man den Käse täglich auf eine andere Seite, damit er langsam trocknen kann. Nach Ablauf der vier Wochen bringt man den Käse in den Keller und reinigt ihn mittels eines Messers ab und zu von etwa sich ansetzendem Schimmel. Nach acht bis zehn Wochen kann er dann verspeist werden. Sauermilch- Käse. Zu diesem Käse nimmt man neun bis zehn Liter dicke, abgesahnte Milch und verteilt sie so in Schüsseln, daß diese nur halb voll sind. Man brüht sie mit kochendem Wasser ein und rührt unterdessen die Milch leise um, damit der Quark sich gleichmäßig zusammenziehen kann. Durch das heiße Wasser muß die Masse auf dreißig Grad Wärme gebracht werden. Wenn die Molke oben klar steht, gießt man sie von den Schüsseln ab, streut über den zurückgebliebenen Quark eine Prise Salz und eine reichliche Prise Kümmel und gibt nun den Quark, ohne ihn zu drücken, in ein Sied und läßt die Molke ablaufen. Nach etwa zehn Minuten drückt man den Quark leicht in die dazu be stimmten runden Käsekörbchen oder in Würfel, wie zur Bereitung des Süßmilchkäses. Hierin bleiben die Käse unge- preßt und unverdcckt bis n —s zum anderen Tage stehen. —! Danach stürz! man sie 's aus und läßt sie unge fähr zwölf bis vierzehn Tage an einem lustigen, aber ebenfalls nicht der Sonne und dem Zug- wind ausgesetzten Platz r? trocknen. Man dreht sie in der Zeil öfter um und legt sie dann in dazu bestimmte Kasten nicht über-, sondern nebeneinander, und zivar so, daß man jeden ein- — zclnen Käse auf die hohe Kante stellt. Die Kasten sj werden in den Keller Abbndmig 10. gebracht, und die Käse G-,rtcnstuhl auch hier alle zwei bis (Ansicht von vorn), drei Tage umgedreht. Durch dieses Pcrfahren verlieren die Käse von ihrer Weiße und werden weich und können schon nach acht bis vierzehn Tagen genossen werden. Sehr gut geraten sie auch, wenn man sie zwischen Stroh packt. Koch-Käse. Hierzu nehme man zwölf dis vierzehn Liter dicke Milch samt der Sahne, lasse sie über schwachem Feuer stehen bis der Quark sich zusammenzieht und die Molke sich sondert. Dann gießt man alles in einen dazu bestimmten Beutel, läßt die Molke gut ab- lausen und preßt den Beutel mit dem Quark noch bis zum anderen Tage "X unter einem mit einem Stein beschwertem Brett. Nun nimmt man die Quarkstücke aus dem Beutel, krümelt sie auseinander und legt sie lose, ohne daß man sie eindrückt, in einen Topf, der aber nur zur Hälfte gefüllt sein i darf. Der Topf wird § leicht bedeckt, so daß Lust, aber kein Staub hinein kann und muß an warmer Stelle . acht bis zwölf Tage stehen. Während dieser Zeit rührt man —I —i den Quark täglich mit Abbildung 11. einer breitzinkigeu (SartcnsMhl (Seitenansicht). Gabel durch, damit er gleichmäßig barsch wird. Danach kommt er in einen Tiegel auf schwaches Feuer und wird so lange gekocht, unter fleißigem Rühren, bis er ganz verkocht ist, kein Krümel Quark mehr zu sehen ist und bis er dick wie Leim vom Löffel läuft. Während des Kochens tut man eiwas Salz daran, und wenn er fertig ist, gibt man ein ordentliches Stück Butter daran und Kümmel nach Geschmack. Ist alles gut verrührt, so gießt man die Masse in Schüsseln, die man mit kaltem Wasser ausgespült hat, aus denen man ihn nach dem Erkalten stürzt. Der Käse kann sosort verspeist werden und ist sehr schmackhaft. Kartoffelkäse. Weiße Kartoffeln werden geschält, gekocht und zu Brei zerstampft, doch dürfen keine unzerstampften Stückchen darin bleiben. Auf 2Vs> Kg dieser Masse wird i/s kg dicke, saure Milch gerechnet, mit der man sie durchknetet, Salz dazu gibt, und dann die Masse, mit einem Tuch gegen den Luftzug sorgsam geschützt, drei bis vier Tage stcyen läßt. Dann wird sie abermals geknetet und in durchlöcherte Tonformen gebracht, damit die Flüssigkeit abläuft. Ist dieses geschehen, dann werden die Käse aus den Formen ge nommen, im Schatten reihenweise aufgestellt und zuweilen umgekehrt, bis sie von allen Seiten trocken sind. An einem trockenen Orte ausbewahrt, werden die Käse je länger je besser. Pikante Kuhkäse. Die Bereitung der sogenannten „Pikanten", wie sie von Herren mit besonderer Vorliebe gegessen werden, kommt der Herstellung des „gewöhnlichen Kuhkäses" gleich, jedoch darf man die ersteren nicht der Wärme aussetzen. Nachdem die Käse aus geknetet und geformt sind, legt man sie in einen Steintopf, den man mit einem Deckel schließt. Wöchentlich einmal nimmt man die Käse heraus und wäscht sie mit Salzwasser ab. Will man einen besonders feinen Geschmack erzielen, so tut man gut daran, statt des Salzwassers Bier oder gar Ungarweinreste zu verwenden. Man läßt den Käse in dem Topfe liegen, bis er glasig wird, dann ist er zum Essen bereit. Liptauer Käse. Zu diesem, besonders von Herren sehr geschätzten Käse benötigt man ein Pfund Quark, 125 Gramm Butter, je ein Eßlöffel Kapern, Mostrich und Kümmel, einige feingehackle Sardellen, eine mittelgroße, in Würfel geschnittene Zwiebel, ferner Salz und Paprika nach Geschmack. Man rührt alles längere Zeit, damit der Käse recht schaumig wird, und reicht ihn zu Schwarz- oder Weiß- brotschciben, die man mit Butter gestrichen hat. Neues aus Stall und Hof. Eomfrey-Schweine sind Schweine, die in ihrer Jugend vorwiegend von Comfrey unter Zusatz eines eiweißreicheren Futters ernährt werden. Durch solch umfangreiches, voluminöses "uttcr haben sich dann beizeiten die Ein geweide geweitet, und der ganze Berdauungs- daual vom Maule bis zum After ist nunmehr . e'ühigt, auch ein voluminöseres Futter nicht -ir aufzunehmen, sondern auch gut zu ver dauen und auszunützen. Solche Schweine können dann wirtschaftseigene, selbsterzeugte, voluminöse Futterstoffe, wie Rotklee, Gras, Arünfutter, in Massen aufnehmen und gut verwerten. Die selbsterzeugten Futtermittel müssen aber heute mehr denn je zuvor die Grundlage für die Fütterung unserer Borsten tiere bilden. Dadurch verbilligt sich aber die Aufzucht und später auch die Mast ganz er heblich und läßt auch unter den heutigen Ver hältnissen die Schweinehaltung noch einträglich «rscheinen. Es kommt ja heute nicht so sehr darauf an, das größte und dickste Schwein heranzufüttern, sondern das billigste Schwein. Daraufhin mutz die ganze Schweinehaltung ein- ge'tcllt werden. Und dazu vermag Comfrey als Wcitungsfutter für Läufer zur Vorbereitung für die Mast viel beizutragen. vr. Ws. Weicher Speck. Bei starker Fütterung von Maisschrot leidet die Festigkeit des Speckes, er wird zu weich. Dem kann beizeiten dadurch vorgebeugt werden, datz mindestens sechs Wochen vor Beendigung der Mast der Mais durch Verstenschrot ersetzt wird. Bei reiner Getreide- mast darf nur die Hälfte des Getreideschrotes durch Mais ersetzt werden. I—w. Was soll mit schwächlichen Kücken geschehen? So viele Züchter wollen es noch immer nicht einsehen, daß die Aufzucht schwächlicher Kücken ganz zwecklos, ja schädigend für die Zucht ist. Freilich kann man von zurückgebliebenen Kücken nicht immer sagen, datz es Schwächlinge wären. Aber ausgemerzt sollen sie doch werden. Viel leicht verfährt man so am besten: Man sortiert die Kücken; alle zurückgebliebenen, nicht normal entwickelten Tierchen werden allein gehalten. Erholen sie sich in verhältnismätzig kurzer Zeit, dann ziehe man auf, aber man bringe sie nie mals in den Zuchtstamm und verkaufe sie auch nicht als Zuchttiere! Diese Ehrlichkeit mutz man vom Züchter bzw. vom Verkäufer unbedingt verlangen. Als Zuchttiere kommen nur solche in Betracht, die sich vom ersten Tage an normal entwickelt haben und nie krank waren. Die sclpvächlichen Kücken bzw. die oft auffallende Ungleichheit unter den Kücken überhaupt hat sehr viele Gründe. In der Regel liegt der Grund schon in den Zuchttieren, die Schwäche vererben, weil sie zu jung sind, selbst früher Kümmerlinge waren und kränkelten. Vielleicht auch wurden bei der Brut — sehr oft kommt ja die Maschinenbrut in Betracht — grobe Fehler gemacht, die die Lebenskraft ungünstig beeinflußten, vielleicht war die Aufzucht nicht so wie sie sein sollte. Wer kann das alles nachher wissen. Aber alles dieses ist ein Grund, sich für die Zukunft erst einmal mit kritischen Augen die Zuchttiere und den Betrieb des Bruteier- oder Eintagskückenlieferanten anzu- schen — ehe man impft. Kl. Neues aus Fel- und Garten, Treibhaus und Slumenzimmer. Die Berberitze, auch Sauerdorn genannt, gehört zu unseren beliebtesten Ziersträuchern. Jedoch in der Nähe von Getreidefeldern sollte man sie nicht dulden, denn sie trägt viel zur Verbreitung des Schwarzrostes bei. Für manche Landwirte, die die Berberitze nicht kennen, mag als deren Merkmal angegeben sein, daß an den jüngeren Zweigen die scharfen Stacheln auffallen, die sich am Grunde der Blätter befinden und daß die duftenden gelb gefärbten Blüten an diesem etwa drei bis vier Meter hohem Strauche in Trauben stehen, aus denen sich zum Herbst die sauer schmecken den rot gefärbten Beeren entwickeln. Diese Berberitze bildet mit anderen Pflanzen einen Zwischenwirt für die Ausbildung des Schwarz rostes, der sich, vom Winde verweht, von dieser Pflanze aus auf die benachbarten Ge treidefelder verbreitet. Es ist daher geraten, in solchem Falle diesen Strauch zu beseitigen, denn großen Nutzen gewährt er nicht. Wi. Winke für dle Rhabarberkullur. Jeder Haus und Bauerngarten sollte einige Rhabarberstöcke aufweisen. Sie liefern dann den besten Apfel ersatz, wenn Ende April bis Mitte Juli die Äpfel rar sind. Dann gibt der Rhabarber an Sonn- und Festtagen das Kuchenmaterial und an den Fast tagen in der Woche die Zuspeise in Form von Mus oder Kompott. Rhabarber stammt aus Nord amerika und kam von dort nach England. Die Engländer gaben sich große züchterische Mühe, um große, rotstielige, feinschmeckende, blütenarme Sorten zu erzielen. Das gelang ihnen sehr gut. Denn auf gute Kompotte hält der Engländer sehr viel. Deutsche, umsichtige Gartenfachleute brachten die besten Sorten von dort zu uns. Die beste englische Sorte heißt Ibe Sutton; sie liefert Stengel von 1 kg in wunderschöner roter Farbe; dabei hat diese Sorte die wenigsten Blüten von allen Rhabarbersorten; ferner ist sehr beachtens wert vswes Ebslenge. Der Rhabarber will einen feuchten, schweren, fetten Boden, also einen kräftigen Boden. Man pflanze die starken Klumpen im April oder besser noch tm August bis November in Löcher von 1 m im Quadrat bei L, m Tiefe. Diese fülle man mit bester Erde und Kompost halbooll. Die schuppigen Sprossen müssen mit der Erde abschließen. Eine Stallmist decke — verrottet — lohnt sich wie das starke Ein schlämmen mit Wasser. Man gebe aber ja dem Stock einen Abstand von mindestens 1°/ü m und eine freie, sonnige Lage. Alle Blütenslengel schneide man frühzeitig am Entstehungsgrunde ab. Blüten schwächen die Pflanze ungemein. Im ersten und zweiten Jahre ernte man keinen Stengel. Dagegen dünge man stark im Frühjahr und Herbste des zweiten Jahres mit Gülle (Odol oder Jauche) oder mit Abort nach starkem Regen guß. Erst im dritten Jahre setzt eine Vollcrnte ein. Dabei darf aber der Stock nicht auf einmal ganz ausgeplündert werden. Das wäre verkehrt. Schneide auch nie die Stengel ab! Reiße ruck weise die stärksten Stengel seitlich aus. So geht man schonend bei den Stöcken vor. Mit Ende Juni oder Mitte Juli muß die Ernte endigen. Hacken, Düngen, Umgraben und richtig Ernten erhält die Nhabarberstöcke lange Jahre leistungs fähig. Gro. Das Aufstellen von Vogeltränken ist im heißen Sommer im Garten sehr zu empfehlen, damit die kleinen Vögel dort ihren Durst löschen können und nicht verleitet werden, die Früchte anzupicken. Die Tränkanlage soll aber derartig gelegen sein, datz der Vogel jede anschleichende Katze rechtzeitig gewahr wird und entfliehen kann, und dann soll der Rand des Behälters auch so beschaffen sein, daß von ihm aus der Vogel das Wasser erreichen kann. Ist das nicht möglich, dann legt man ein etwa fußlanges Brett oder zwei kreuzweise übereinander ge nagelte Latten auf das Wasser. Die Vögel lassen sich dann auf diesem schwimmenden Holz nieder und können so bequem trinken. Die sich umhertreibenden Katzen aber sind zu vernichten. Eine verwilderte Katze, also eine solche, welche die Gewohnheit abgelegt, an ihren Ort zurück- zukehren, ist als Raubtier zu betrachten und darf von jedermann beseitigt werden, besonders dann, wenn Vogelnester im Garten vorhanden sind und durch die Katze Gefahr droht. Ws. Neues aus Haus, Rüche und Reller. Unschädliche Butterfarbe. Um der Butter ein besseres Aussehen zu geben, wird sie vielfach gefärbt. Ein völlig unschädliches, billiges Färbemittel ist der Saft von geriebenen rohen Mohrrüben. Man preßt ihn durch ein leinenes Deutschen oder durch die Saftpresse. Beim Zusetzen des Saftes zu der frischen Butter sei man vorsichtig, ein Zuviel wirkt unnatürlich. Die Butter ist tüchtig damit und gleichmäßig zu durchkneten. v. Bü. Grüne Dohnen sauer einzulegen. Man zieht die Fäden von den Bohnen ab., wäscht sie und läßt sie etwa fünf Minuten in Salzwaffer Keife ziehen. In einen Steintopf tut man Estragon^ Pfesferkraut, Dikl, Pfefferkörner, in Scheiben geschnittenen Merrettich, ebenfalls >kkeine, geschälte Zwiebeln, daraus kommen etiva. drei Schichten Bohnen und dann wieder eine Gewürzschicht, bis der Tops voll ist, doch mutz man den Topf so packen, daß am Rande immer Kräuter sind. Nun kocht man 1 Litzer Wasser mit V» Liter Weinessig und Salz nach Ge schmack auf und im selben Verhältnis so viel Flüssigkeit, daß die Bohnen gut bedeckt sind, und gießt das Esftgwass.er kochend über die Bohnen. Schon nach wenigen Tagen find sie eßbar Frau A. in L. Lauben mit Tomaten. Zwei gut vor gerichtete Tauben läßt man in Butter von allen Seiten braun anbraten. Dann fügt man ein halbes Pfund in Viertel geschnittene Tomaten und eine in Scheiben geschnittene Zwiebel hinzu. Man dämpft das Gericht bei schwachem Feuer bis die. Tauben weich sind. E. v. B. Brühklötze. Man quirlt 125 § Mehl in ein viertel Liter Milch klar. In einem kleinen Topf läßt man zwei Eßlöffel Butter zergehen, gibt das Mehl mit der Milch hinein und brennt unter dauerndem Rühren einen Klotz davon ab. Dann fügt man Salz, einen Tee löffel Zucker, eine Prise Muskat und ein bis zwei 'Eier hinzu. Ist alles gut vermischt, sticht man mit einem Löffel Klöße ab und kocht sie ab. Man reicht sie sehr gern zu Obst- und auch zu Brühsuppen. L. M. Waldorf -- Salat. Rohe Sellerieknollen werden sauber gebürstet, geschält und in feine Streifen zerschnitten, desgleichen dieselbe Menge Aepfel und gekochte Kartyffeln. Mehrere Walnußkerne werden abgebrüht, abgezogen und hinzugegcben. Der Salat wird nun mit Salz, Pfeffer, Essig, Oel mariniert und mit einer Mayonnaiscntunke vermengt. Tr.