Volltext Seite (XML)
Sächsischer Volksbote". Scste '09 DeEIWEcmÄ vrb Verwaltung desEinheitsstaates billiger sei. DSüLschKÄlLsNsl uns gut sächsisch! Deu^chua^ona e Wolksp-rrei un- LantwirLschasl Die deutsche Landwirtschaft geht mit fünf verschiedenen den im nun einmal zwischen den einzelnen Berufen bestehen, wur den innsrhalb der Fraktion, unter Parteifreunden also, ausgeglichen. Im Parlamentskamps stand stets ein Ist Sachsen noch ein Staat? Soll Sachsen in Zukunft ein Staat bleiben? Das fragen wir das Reich! Das fragen wir kommenden Reichstag! Bis zum Umsturz war auch Die Sterne HM's vsm Kimme!, öas eins Wort: Ich will! Da die Hauptarbeit in den Ausschüssen auch beim Reichstag geleistet wird, ist die Ausschußbesetzung von ganz besonderer Bedeutung. Diese Ausschüsse werden jedoch nur nach der Stärke der Parteien besetzt. Kleine Parteien feh len daher darin völlig. Sagar die Sozialdemokraten haben erkannt, Laß die landwirtschaftlichen Interessen bei der Deutschnation Len VÄkspartei ganz besondere Vertretung finden. So schreibt der sozialdemokratische „Landbote": krieg, hat das Wort: Ich will — in die Tat umgesetzt. In zähem Ringen hat Ungarn, dem über die Hälfte seines Gebietes und seiner Bevölkerung entrissen wurde, sich dennoch zu behaupten gewußt. Admiral Horthy richtete nach blutiger Revolution einen nationalen Staat auf. Ungarn wurde Mitglied des Völkerbundes, aber niemals hat es um die Gunst der Großen gebuhlt, es kannte natio nale Würde und übte unentwegt eine sachliche Opposition aus mit dem Hinweis auf die untragbare Lage, in die die ungarischen Minderheiten hineingedrängt waren. Und was Gras Apponyi in Genf der Bundesver sammlung und dem Rat in klugen Worten brachte, das wußten seine Diplomaten an geeigneter Stelle in aller Welt zu vertreten. Und heute? Heute hat Ungarn erreicht, daß ein Mussolini seine Freundschaft sucht und Lord Rothermere durch seinen gewaltigen Einfluß auf die englische Presse die Revision des Friedensvertrages von Trianon verlangt. Das Treiben der bolschewistischen Elemente, das noch ein mal Sturm lies gegen den nationalen Machtstaat, ist im Keime erstickt, landauf, landab findet die internationale Propaganda keinen Widerhall mehr, inbrünstiger denn je ertönt in allen ungarischen Kirchen und Schulen, Tag für Tag, das Bekenntnis: Ich glaube an Ungarns Aufer stehung! And wir national denkenden Männer und Frauen sollten es nicht fertig bringen, den neuen Reichstag als nationale Macht erstehen zu lassen? Und sollte es wirklich fehlen an jener unüberwindlichen Überzeugung, daß am 20. Mai die Stunde da ist, die uns, gerade uns aufrust, das deutsche Volk zu erlösen von der Kriegsschuldlüge und aus bitterer harter Knechtesfron? Die Sterne stehen auch für uns am Him-, M«k, auch Deuutschlands Stern ist nicht er blichen, hell wird er strahlen, wenn unser Dolksbewußtsein, unsere nationale Ehre uns wieder wie einst, das felsenharte Wort sprechen läßt: Ich Will! Die Schäden der Weimarer Verfassung treten immer stärker zutage. Das Verhältnis zwischen Reich und Ländern ist unklar und dadurch vergiftet. Der kommende Reichstag wird sich damit zu beschäftigen haben. Die Revolutionsparteien, die in Weimar das Werk Bismarcks vernichteten und sich amnaßten, staats rechtlich ein neues Deutschland zu schaffen, standen grund sätzlich auf dem Boden des Einheitsstaates. Aber es war einer der vielen ihrer Parteigrundsätze, die sich in der Welt der Wirklichkeit als Irrlehre erwiesen. Theoretisch mußte man die Bundesstaaten vernichten, aber den Einheitsstaat zu schaffen, waren die Kräfte zu schwach. Zn der Reichsverfassung degradierte man die Bundesstaa ten zu Ländern. Ein Land ist ein geographischer Begriff, wie Deutschland, als es zerrissen, politisch durch Bismarck noch nicht zusammengeschmiedct war, vielleicht auch ein Verwaltungsbezirk als Teil eines Staates. Aber die Länder nennen sich trotz der Neichsverfassung stolz Frei staaten. Sie fühlen, daß sie politisch mehr sind. Ein Staat ist ein selbständiges Lebewesen, mit eigenem Rechte, eigenem Willen, eigenem Streben, eigenen Ausgaben, kurz eigener Persönlichkeit. ist kein Wort zu verlieren. Hervorgerufen ist dieser Um stand durch die Idee, daß die Rechte und Forderungen des Landvolkes durch eine Landwirtschaftspärtei besser vertreten werden könnten als bisher bei den großen anderen Par teien. Dies ist ein Trugschluß. Selbst die größte landwirt schaftliche Organisation, der Reichslandbund, der 75 Prozent aller Betriebe umfaßt, mußte es ablehnen, eine einheitliche Landbundpartei zu bilden. Die größten preußischen Pro vinziallandbünde haben sich daher schon wieder wie bisher für die Deutschnationäle Volkspartei entschieden, oder der Landwitr wählt in Landvolklisten in Wahlverbindung, die den Vertretern der Landwirtschaft mehr Ellenbogenfreiheit innerhalb der Partei gewähren soll. Die deutschnationale Reichstagsfraktion zählte 110 Mit glieder, davon waren 56 Vertreter der Landwirtschaft. So viel Abgeordnete werden auch im günstigsten Falle die land wirtschaftlichen Parteien im ganzen nicht erreichen. Was ist also mit der Zersplitterung gewonnen? Hinter allen Anträgen zugunsten der Landwirtschaft hat stets die gesamte deutschnationäle Fraktion gestanden. Wenn also beispielsweise die deutjchnationalen landwirtschaftlichen Abgeordneten den Zollschutz gegen die polnische Einfuhr for derten, so vertraten die anderen deutschnationalen Abgeord neten, mochten sie Arbeiter, Beamte oder Angestellte, Hand werker oder Industrielle sein, diese Forderung mit und gaben ihr ein viel größeres Gewicht. Die Gegensätze, die Wir Deutsch nationalen wollen auch ein starkes deutsches Reich. Es soll uns nach außen tragen, schützen und vertreten politisch und wirtschaftlich. Wir Sachsen haben immer bis zur Selbstaufopferung zum Reiche treu gehalten und wollen das auch in Zu-^ kuuft tun. In unserem Innenleben wollen wir uns selbst erhalten und setzen unsere Kräfte ein und unsere Hosf- „Es war eine Großtat der Deutschnationalen Volks, Partei, daß sie uns wieder einen Schutzzoll brachte." Dlclse anerkannte Großtat verpflichtet die Landwirt schaft, der Deutschnationalen Partei auch weiterhin die Treue zu halten Deshalb wird jeder denkende Landwirt- am Wahltage erklären: Dre Partei der Landwirtschaft ist die Deulschnationate Dolkspaiiei. Rahmen des Reiches Sachsen ein Staat. Könige waren stolz daraus, es zu regieren. Sein Staatswesen blühte, seine Verwaltung war mustergültig. Die Selbstverwaltungder Eemeindenbis herab zur kleinsten war so frei, wie in keinem anderen Lande der Welt und lehrte dem Staate mit einer Ent faltung der Gemeinden sondergleichen, die auf räumlich beschränktem Gebiete drei mächtige Großstädte, einen reichen Kranz blühender Mittelstädte und eine erstaunlich große Zahl von Landgemeinden mit selbständigem Betätigungs drang und bewundernswerten Leistungen hervorgebracht hat. Und die staatliche Verwaltung faßte diesen bunten Strauß zu gemeinsamer Ktastentfailuug zusammen. Er schuf in seinen Eisenbahn c n und seinen vorzüglichen Staatsstraßen ein engmaschiges Verkehrsnetz, wie cs sonst nur wenige und viel reichere Staaten sich ausbauten. Damit entwickelte er die Wirtschaft des ganzen Landes zu kräftigem Wachstum. Es entstanden unter seiner Führung auf dem festen Grund der beiden sächsischen H a u p t t u g e n d e n, des Fleißes und der Geschicklichkeit, die zahlreichen sächsischen In dustrien, die zusammen allgemein nächst der westlichen Schwerindustrie als das größte deutsche Indu striegebiet anerkannt wird. Und diese Mannigfaltig keit und Eigenart benötigt besondere Pflege und Aufmerk samkeit. Ihre Vertreter wissen es und betonen es immer wieder, wie wichtig für die Wahrung ihrer Belange die besonders staatliche Vertretung ist. In Sachsen besteht auch nicht die riesige Kluft zwischen Arbeitern und Unter nehmertum. Unsere sozialen Verhältnisse sind gesünder ... vor wenigen Wochen in einer sächsischen Landbundversamm- geschlosiener Block von 11V Stimmen für dre Landwirtschaft erklärt' und war eine Macht. . i als in anderen Industrieländern. Der Weg vom Arbeiter über den Werkmeister zum Unternehmer ist nie versperrt gewesen und ost erklommen. Unsere Unternehmer stehen dem aufrechten Menschentum der Ar beiterschaft noch nahe, um das Gute daran erkennen und schätzen zu lernen. Und unser herrliches Land ist wie ein weiter Garten, jedes Fleckchen ist in seiner Eigenart gepflegt. Wo nicht der sächsische Bauer dein Boden die größtmöglichen Erträgnisse abgewinnen kann, da rauschen die Wälder in endlosen Räumen, wo in anderen Ländern kahle Felsen, und unwirtliches Moor sich ausdehnen. Es war der sächsische Staat, der in nie ermüdender Tätigkeit die Volksbildung vorwärts entwickelte auf seltener Höhe. Er war es, der Gewerbe, Kunst und Wissenschaft in unzähligen Schulen, Hochschulen und Akademien, nicht zuletzt in der Dresdener Hofoper förderte und hegte. Er war die Wiege der mächtigsten deutschen Geistesbewegungder Reformation und beschirmte ihre ersten zarten Anfänge. In dieser Ge sinnung hat Sachsen immer Freiheit und Duldsamkeit ge fördert und dadurch allezeit aus aller Welt große Geister an sich gezogen. Kann uns das alles nicht mit Stolz für unseren Staat erfüllen? Soll das zu Ende sein? Man hat uns viel genommen von unserem Staat, den Herrscher, ja sogar die Freiheit, unseren Staat nach unseren Wünschen und Bedürfnissen zu gestalten, den größten Teil der Finanz hoheit, die Eisenbahnen. Das alte Reich war stark genug, um Republiken zu umfassen, die deutsche Republik kann Könige nele.i sich nicht ertragen. Die Abgabe der Eisenbahnen hat uns nichts genützt und den Feinden erleich tert, sie zu beschlagnahmen. Die Finanz hoheit hat uns Erzberger genommen. Alles wird aus einem großen Topf verschwenderisch mit breiten Vettelsuppen verwaltet. Dem selbständigen Derantwort- lichkeitsgefühl der Selbstverwaltung in den Ländern und Gemeinden ist das Rückgrat gebrochen. Der Schaden ist unermeßlich. Unsere innere Verwaltung ist örtlich gebun den, muß sich auf die örtlichen Bedürfnisse, aber auch- die örtlichen Kräfte stützen. Das kann man von Berlin aus nicht machen. Wir wollen nicht betteln gehen müssen, wir wollen selbständig wirtschaften. Wir haben bewiesen, daß wir das können. Wir werden dann auch wieder sparsam wirtschaf ten könyen. Das Reich soll erhalten, was es braucht.' Aber deshalb brauchen wir keine Landesfinanzämter und Finanzämter des Reichs in Sachs e n. Cs i st nicht wahr, daß die „Das stärkste agrarische Bollwerk im Reichstage ist die Deutschnationäle Volkspartei. Denn vom Großgrund besitzer bis zum kleinsten Hofbesitzer vertreten diese rück sichtslos die lamdwirtschastlichen Interessen." Warum sich die Deutschnationäle Vokkspartei für die Interessen der Landwirtschaft ganz besonders einsetzt, hat GrafWestarp im Reichstage am 22. Februar d. I. wie folgt ausgeführt: „Wir treiben diese Agrarpolitik um des landwirt schaftlichen Berufsstandes selber willen. Seine Bedeutung ragt noch weit über seine zahlenmäßige Größe hinaus. Die Produktion der Landwirtschaft und der verwandten Betriebe ist etwa ebenso groß wie die Produktion der ge samten Industrie. Vor allen Dingen aber denken wir an ! volkspolitische Grundsätze, wenn wir in der landwirt schaftlichen Bevölkerung einen Gcsundborn, einen Jung brunnen des ganzen Bölkes erblicken." Mit unserem Agrarprogramm dienen wir dem ganzen deutschen Volke in Stadt und Land, und gerade wir als eine umfassende Volkspartei fühlen uns verpflichtet und be rufen, diesen Gedanken auch den Städtern und Verbrauchern näherzubringen. Bauernnot ist Volksnot, Niedergang der Landwirtschaft schädigt auf das schwerste den Absatzmarkt von Handel und Industrie, verringert die Arbeitsgelegenheiten. Rückgang der Landwirtschaft gefährdet in ernstester Welse I die deutsche Währung. ! Der Mitbegründer der Ehristlichnationalen Bauern« I Partei, der thüringische Staatsrat Höfer, hat erst noch ! Sächsische Steuerbehörden machen das fürinung auf ein blühendes, mustergüItig oer - LasReich ebenso gut und erledigen unserewaltetes,gei st igundwirtschaftlich vorwärts sächsischen Steuern noch mit und jedenfalls, strebendes Sachsen in einem starken Deut- billiger. ! schcn Reich! Die Neichsfinanzverwaltung kostet jährlich 500 Millio nen. Die ganze sächsische Staatseinkommensteuer betrug vor dem Kriege nicht viel mehr als diese Summe. Man nahm uns manches andere mehr. Aber viel, was uns unsern Staat daseinswert macht, ist uns noch ge blieben. Der sächsische Staatshaushalt umfaßt immer noch die stattliche Summe von 300—400 Millionen jährlich in Einnahme und Ausgabe. Soll diese umfassende Tätig keit immer mehr von Ver'in ausgehöhlt werden? Oder wollen wir Sachsen das m unserm Staat selbst ordnen, wie wir es für recht halten. Wir können mit den Aufgaben, die uns geblieben sind, sehr wohl unseren Staat rechtfertigen. Wirbrauchen dazu nur Staats bewußtsein und Staatswi11en a u fz u b r in g e n. Sozialdemokraten und Demokraten wollen den Einheitsstaat. Sie betrachten den Staat Sachsen mehr oder weniger als ein noch möglichst kurz zu duldendes Aebel. Sic sind jederzeit bereit, ihren Uniformierungsplänen die: Belange des Staates Sachsen zu verhöckern. Auch dis Deutsche Volkspa i ist unitarisch gesinnt. Einer ihrer sächsischen Führer erklärt, man müsse sich damit abfinden, daß S a ch s e n u r n o ch e in h ö h e r e r K om munalverband sei und ist dafür eingetreten, daß die Gemcindcaufsicht auf das Reich übergehen soll. Das würds eine Auslösung Sachsens bedeuten in Groß städte und Provinz. Wir aber wollen, daß die sächsischen Großstädter dem Lande ihre Kräfte vorzugsweise widmen, dem sie ihre Kraft verdanken. Wir lassen uns auch nicht mit dem Schlagwort eines dezentralisierten Einheitsstaates absurden, von dem niemand weiß und niemand ersährt, was er be-, deutet. Wir wollen, daß Sachsen ein selbständiges Lebe-, wesen mit eigener Persönlichkeit ist und bleibt. Nur die Deutschnationale Volkspartei tritt für die Staatlichkeit der Länder im Sinne Bismarcks ein. Sie ist daher die sächsische Partei, die wir so dringend brauchen zur Verteidigung und Entwicklung eines un serer wertvollsten Güter, der kulturellen und geschichtlichen Aufgaben unseres sächsi schen Staates. Listen in den WahAamps. Darüber, daß L:efs Zersplitte- llngarn, der Verbündete Deutschlands im Welt- rung für Lie Landwirtschaft einen großen Nachteil bedeutet,