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Preise für ««zeigen: Die Vgelpaltene 38 wm breite Srundzeile so R.-Pfg. Di« 98 mm breite Reklamegrund- zeii« 1 R.-M. FamUien-Nnzeigen und Stellen- gesucht rr»/, Nachlaß. Bezugspreis: Durch die Post bezogen monatlich 0,85, vierteljährlich 2,50 RM. Postscheckkonto: Dresden 26821. Bankkonto: Sächsische Bank zu Dresden. Fernspr. 10978 (20978) (20968). — Zuschriften sind nicht an eine Person zu richten, sondern nur an die Schriftleitung: Dresden-A., Räcknitzstr. 18. — Unverlangte Einsendungen werden nicht aufbewahrt. Erscheint wöchentlich Sonntags mit -er Beilage „Bilderbogen". — für Sachsen Nr. St. Dresden, 16. Mai 1928. 8. Jahrgang. Wählt Persönlichkeiten! Die Parole zum 20. Mai. Von Oberfinanzrat Dr. Bang. Einer unserer stärksten Hasser, der französische Ministe rialdirektor Jacques Seydour, gibt in einem Aussatz („Eu ropäische Gespräche", September 1927, Verlag Rothschild, und „Petit Parisien" vom 1. Oktober 1927) vom franzö sischen Standpunkt aus seiner Befriedigung über die deutsche Außenpolitik Ausdruck, stellt natürlich neue Forderungen in Aussicht, trägt als Kennwort dessen, was heute bei uns ist, das denkwürdige Wort: „Deutschland mutz auf die Politik Bismarcks verzichten", und mahnt deshalb den deutschen Reichspräsidenten von Hindenburg, er solle „die Arbeit des Herrn Stresemann nicht erschweren". Nach dem gesunden Menschenverstand, der allerdings in weiten Kreisen unseres Volkes keinen Kurswert mehr hat, ist in der Politik immer das Gegenteil von dem richtig, was der Feind für gut befindet. (So war Bismarck bekanntlich der Meinung, daß er selbst sich auf falschen Wegen wissen würde, wenn ausländische Staatsmänner ihn loben würden. Bei uns ist man Heuke anderer Ansicht.) Unsere Nettungsparole heitzt deshalb: Hinein in die verlassenen Gleise Bismarckschen Den kens! Was heitzr das? Das heitzt folgendes: I.Nur der nationale und völkische Gedanke ist die Erund- iuge alles politischen und wirtschaftlichen Geschehens, ist der einzige Träger aller Selbsterhaltung, Staats erhaltung, Wirtschastserhaltung. Nur radikalerNationalismus und völ kisches Selbstbewutztscin kann uns retten. Der alte Friedrich Ludwig Jahn ruft uns heute zu: „Schande, Elend, Fluch, Verderben und Tod über Dich, der Du vom .Ausland den Heiland er wartest!" 2. Das realste Gut auf dieser Erden, auch das realste Wirtschaftsgut, ist die Ehre, deren Verwirtfchaftung ein Volk vernichtet. O n „Nur die Nation kann wieder frei werden, o welche den eisernen Willen dazu aufbringt." Früherr o. Stein. o Nur die Wiederherstellung des Begriffes von Ehre, sittlicher Würde und Reinheit im öffentlichem Leben kann zur Wiedererneuerung führen. 3. Nur die Verbindung des». dem christlichen Gedanken kann un er Volk aus feiner Not führen. Es ist nicht uF.hr, datz der Mensch an Diesseitsfragcn satt werden könne. Es gibt auch ein seelisches Verhungern. Einer der deutschesten Deut schen sang vor 100 Zähren: „Wer ist ein Mann? Der beten kann!" Vieles von dem, was wir heute erleben, ist nur möglich, weil die innere Verantwor tung, die Verantwortung vor Gott fehlt. Man redet heute immer nur von der äußeren Not. Schlimmer noch ist die innere Not. Nur wenn wir der inneren Not unseres Volkes gerecht werden, werden wir seine äußere lösen. Der Weg zur äußeren Freiheit geht über die innere. - ,, - Deshalb verlangen wir eine Schn l e rziehnng, die unter Anerkennung des fr ei en E l lern re chtes gegründet ist auf das, was unser Volk einst groß ge macht hat, aus unseren christIichen Glauben und aus das Bekenntnis zu dem, der einst über uns alle richten wird. -1. Nicht Majorität, sondern nur Autorität kann ein seelisch so krankes, politisch und wirtschaftlich so zerrissenes Volk wie das deutsche retten. Eine der tiefsten Ursachen unseres Unglückes liegt in dem Parla mentarismus neudeutfcher Prägung, der uns nachf fremden Mustern auferlegt wurde, der uns nicht zu uns selbst kommen läßt und uns zum Spielball fremst der Mächte macht. Wenn wir das nicht ändern, wenn wir die Regierung nicht unabhängig machen vom guten oder bösen Willen der wechselnden Parteimehr heiten, ist alles andere zwecklos. Deshalb verlangen wir Beseitigung des Artikels 54 der Reichsverfassung und der ähnlichen Bestimmun gen der Landesverfassungen. Die Minister sollen an- gestellt und abberufen werden durch den Reichspräsi denten bzw. die Landespräfidenten. Nur aus diesem Wege ist wieder zu sachlicher Staatsarbeit zu gelangen. Außerdem verlangen wir eine klare Abgrenzung der Zuständigkeiten zwischen Reich und Ländern« und damit Schutz der Länder vor unberechtigten, ihr staatliches Eigenleben vernichtenden Eingriffen, Wir wollen nicht, daß unser Sachsen der von B i s m a r ck s o g e n a n n t en „g I e i ch m a ch e n- den Heckenschere aus Frankfurt a. M." a n - hcimfällt. Bei unserer historischen und kulturellen Entwicklung ist die Eigenart und landsmannschaftliche Gliederung unteres Volkes die Grundlage der Neichseinheit. Wer das historisch Gewordene und hi storisch Begründete beseitigen will, gefährdet die Reichseinheit. Zm Sinne dieser Grundsätze gehen wir an die ernste und schwere Arbeit der Zukunft. Wir arbeiten und kämpfen unter der Parole: „Wir wollen frei sein, wie die Väter waren!" Die Ziele öer -eutschnalionalen Arberlerschast. Von Georg Hartmann, Dresden. Die im Zahre 1925 durchgeführte Volkszählung hat ergeben, daß 70 Prozent des deutschen Volkes Arbeitnehmer sind, unter denen wieder die Arbeiter im engeren Ä»U^d»q,^rWM«AiWi»tsatz darstellen. Es darf aber woWsti^W^eM^M^chM Gestaltung unserer politischem wirtschaftlichen, sozialen-mrd kulturellen. Ver- UlMS'f'von. der, EmsteWfg^W^AHeitnehmerm^ im stärkest - Maste bsteistfM Bewegungen und Parteien, die Deutschlands Aufstieg erstreben, werden ihr Ziel nur durch die Mitarbeit der Arbeitnehmer erreichen. Zn den letzten Jahrzehnten galt es beinahe als selbst verständlich, daß die Arbeiterschaft sich in ihrer politischen Einstellung zur Sozialdemokratie bekannte. Die historischen Parteien (Konservativen, Nationalliberalen, Freisinnigen usw.) haben die Seele des Arbeiters nicht erreicht, daher der Zulauf der Arbeitnehmer zu der Sozialdemokratie, die der Arbeiterschaft alles versprach, aber nichts einzulösen vermochte. Andererseits hat sich auch die Arbeiterschaft selbst, längere Zeit hindurch von den anderen Schichten unseres Volkes, aus zum großen Teil unbegründetem Miß trauen, abgckapselt. Mit Ausnahme des Zentrums und der kleinen christlich-sozialen Partei war die Arbeiterschaft in den bürgerlichen Parteien so gut wie gar nicht vertreten. 1918 vollzog sich hierin eine Wendung, indem die Deutschnati o n ale Volkspartei große Arbei te r m a s s e n a n s i ch z o g. Zn der Nationalversammlung weist die Deutschnationale Volkspartei bereits fünf Ver treter aus dem Arbeitnehmerstand auf. Bald darauf er folgte die Gründung des Deutschnationalen A r b e i t e r b u n d e s. Was will der Dentschnationale Arbeiterbund, und was erstrebt er? Wir sind keine gewerkschaftliche, sondern einepolitische Organisation, ein Bestand-,