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6ne?adrt äured äas Thüringer Land. Letzte MeMungen Vermischte D r a h i n a ch r i ch t e n vom 12. August. Eiul-rrusung von ReichstngSauSfchüssen. Berlin. Der Handelspolitische Ausschuß des Reichstages ist jetzt sür Sonnabend, den 14. August, zu einer Sitzung ein berufen worden, um über das deutsch-französische Handels provisorium zu verhandeln. — Der Wohnungsausschutz des Reichstages nimmt am Mittwoch, dem 18. August, seine Ar beiten wieder auf. Das Bauprogramm der Reichsbahn. Berlin. Von dem der Reichsbahn von der Reichsregierung zur Verfügung gestellten Kredit von 100 Millionen Mark für die Durchführung des Bau- und Beschasfungsprogramms ent- falley aus: Erweiterung des Gleisumbauprogramms um 500 Kilometer 50 Millionen Reichsmark, auf Fortführung und Erweiterung des Programms der großen Bauten 15 Millionen Reichsmark, auf die Beschaffung von Werkstoffen und Ersatz stücken zur Verbesserung des Fahrzeugparks 35 Millionen Reichsmark, auf die Elektrisierung der Berliner Stadt- und Ringbahn 20 Millionen Reichsmark. Natürlich erfolgt die Ausgabe der Mittel entsprechend dem Fortgang der Arbeiten. Tagung des Deutschen Genossenschaftsverbandes. Berlin. Vom 16. bis zum 19. August findet in Königs berg i. Pr. die 63. Tagung des Deutschen Genosscnschaftsver- bandes (Schulze-Delitzscher Organisation) statt. Es sind drei Hauptversammlungen mit besonderen Verhandlungen der Kredit-, Waren- und Baugenossenschaften vorgesehen. Preußischer Richterverein und Magdeburger Mordsache. Berlin. Der Vorstand des Preußischen Richtervereins Weist die Behauptung als unrichtig zurück, daß der Preußische Richterverein in die Magdeburger Angelegenheit durch Unter stützung des Untersuchungsrichters eingegriffen habe. Die Veröffentlichung in der Presse und die Eingabe an Reichstag und Reichsregierung habe der stellvertretende Vorsitzende des Magdeburger Bezirksverbandes unter ausdrücklicher Hervor hebung dieser seiner Eigenschaft aus eigener Entschließung ohne vorherige Fühlungnahme mit der Leitung des Preußi schen Richtervereins vorgenommen. Spionageprozeß gegen einen polnischen Staatsangehörigen. Leipzig. Der Feriensenat des Reichsgerichts verurteilte den polnischen Staatsangehörigen Paul Mainka aus Eichenau wegen versuchten Verrates militärischer Geheimnisse zu zwei Jahren sechs Monaten Zuchthaus abzüglich sieben Monate Un tersuchungshaft und zu fünf Jahren Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte. Neichsverband der Geschäfts- und Industrie-Hausbesitzer. Leipzig. Der diesjährige Verbandstag des Reichsver bandes der Geschäfts- und Jndustrie-Haushcsitzcr in Berlin findet vom 17. bis 19. September in Leipzig statt. Der Vcr- bandstag wird durch eine öffentliche Kundgebung im großen Festsaal des Zentraltheaters eingeleitct. Epidemische Kinderkrankheit. Schneidemühl. Das plötzliche Auftreten einer gefährlichen Krankheit hat die Bevölkerung des Ortes Tirschtiegel in der südlichen Grenzmark in große Bestürzung versetzt. Die Krank heit tritt besonders unter Kindern auf und äußert sich in Erbrechen, Fieber und Lungenentzündung. Nach wenigen Lagen tritt dann infolge Rückenmarkslähmung der Tod ein. Die Zahl der Todesopfer beläuft sich bisher auf fünfzehn. Schwerer Schiffsunfall an der Speyerer Nhcinbriicke. Speyer. Die Reichsbahndirektion Speyer teilt mit, daß ein mit Backsteinen beladenes Schiff an der Rheinbrücke bei Speyer aufgefahren ist. Das Schiff ist im Sinken begriffen, die Drücke wurde so beschädigt, daß sie bis auf weiteres un passierbar ist. Man nimmt an, daß der Schaden in zwei bis drei Tagen behoben sein wird. Opfer der Berge. Innsbruck. Nach einer Meldung ist die Münchener Tou ristin Paula Burger aus der Kanisfluh bei Vorarlberg tödlich abgestürzt. Msenerplosion m RordsHweden. Kopenhagen. In der nordschwedischcn Stadt Kiruna find mehrere Pulvermagazine in die Luft geflogen. Die Ex plosiv» war so heftig, daß fünf Gebäude, darunter zwei Banken and zwei Warenhäuser, dem Erdboden völlig gleichgemacht wurden. Ein Feuerwehrmann wurde getötet, mehrere wurden schwer verletzt. Niederlegnng des „Berliner Vertrages" in Genf. Genf. Von der deutschen Regierung wurde im General- sekretariat des Völkerbundes außer anderen Verträgen der am k4. April 1926 abgeschlossene Vertrag zwischen dem Deutschen fieiche und Rußland niedcrgelegt. Rückgabe EMiMalmeW? Brüssel. Fast die gesamte flämische Presse aller Partei- ichattierungen billigt den Plan einer Rückgabe Eupens lind Malmedys an Deutschland, in erster Linie wegen der Lösung »er Frage der deutsche» Papicrmarküeträge, die im Kriege in velgien verblieben waren. Von den französischen Blättern nheben nur „Nation Beige" und „Etoile Belge" lebhaften Kinspruch. Die öffentliche Meinung steht der Frage eindr kückgabc Eupens und Mnlmedys günstig gegenüber. Oeschä'stMchiLge Lerrie. Es ist noch nicht viele Jahre her, da befanden sich die Bahamainsel, die britisch-westindische Inselgruppe zwischen Florida und Haiti, in denkbar größter Dürftig keit. Die Abgaben der Einwohner genügten noch nicht einmal, um das Gehalt des Gouverneurs zu zahlen, der von England gesandt wurde. Jetzt sieht es damit aber ganz anders aus. Ein wahrer Goldstrom hat sich über die Inseln ergossen und in der Hauptstadt hat sich die Be völkerung verdoppelt. Und wie kam das? Weil die V e r- einigten Staaten die „Prohibition" einge- führt haben, durch die Einfuhr, Herstellung, Verkauf und Verbrauch von alkoholischen Getränken auf dem Gebiet der Union verboten werden. Infolgedessen machen zahl reiche Amerikaner Ausflüge nach den Bahamas, um sich dort die trockene Kehle etwas anzufeuchten. Denn die Bahamas stellen gewissermaßen das Aufbewahrungs- Magazin dar für die Unmengen von Schmuggelalkohol, Die Geschäftsleute haben eigens für die amerikanischen Touristen alle möglichen Gegenstände hergestellt, ver mittelst deren der Alkohol heimlicherweise ins Land der Nankees geschafft wird. Da werden Damenschuhe mit hohen Absätzen, Spazierstöcke mit Glasröhren und sogar ausgestopfte Vögel, die in ihrem Innern Behälter zur Aufnahme der anregenden Flüssigkeit enthalten, zu recht anständigen Preisen verkauft. Die „arglosen" Amerikaner erwerben diese Gegenstände, füllen sie mit dem geliebten Alkohol und . . . werden regelmäßig angehalten und be straft, wenn sie auf amerikanischem Boden angelangt sind. Im Thüringer Wald, Mitte August. Es gibt beim Reisen verschiedene Geschmäcker. Der sine sucht eine idyllische Gegend mit vielen kleinen stöhnenden" Spaziergängen, der andere verlangt Betrieb, ^urkonzerte und Tanzwettbewerbe, wogegen sich ein Dritter wieder lieber mit Frau und Kind ungebundener Ländlichkeit ergeben will. Das sind die „Sommerfrischler". Dann gibt's die andere Kategorie der Ferienreisenden, die .Touristen". Und unter ihnen wieder verschiedene Arten. Die einen verlangen glatte Autostraßen in schöner Land schaft, die anderen einsame Waldwege, weitab vom großen Strom der Menschen. Wollen diese auch beim Wandern) Bequemlichkeit nicht vermissen, so gelüstet es jene nach un-! gewöhnlichen Anstrengungen, die mit ungewöhnlichen Er-s folgen belohnt werden. ^Thüringen ist nicht einseitig. Es hat jedem das zu bieten, was er sucht. An den bekannten Fremdenorten fehlt nicht das elegante Treiben. Oder kann man sich vielleicht Oberhof ohne Golf und Tennis und Char leston denken? Aber auch sonst wissen die Kurdirektionen and Festausschüsse, die Fremdenverkehrsvereine und die Hoteliers, was sie einem anspruchsvollen Publikum schul dig sind. Gute Straßen führen im Thüringer Wald nicht nur durch die Täler, sondern mit Auto, Fahrrad und Motorrad kann man das ganze Land mit all seinen Schön heiten kreuz und quer durchstreifen. Auch alle bekannten Berggipfel, sogar der höchste, der G r o ß e I n s e l s b e r g, sind auf glatten, wohlgepflegten Straßen zu erreichen. Und wer nicht über ein eigenes Auto verfügt, den fährt die Post auf ihren zahlreichen Linien mit hochmodernen be quemen Aussichtswagen und zu recht mäßig gehaltenen Preisen. Aber für den Fußgänger bleiben noch lausend einsame Wege übrig, Wege, auf denen er oft viele Stunden lang keinem einzigen Menschen, halbe Tage lang nur dem einen oder anderen Einheimischen begegnet. -Der Rennsteig ist solch ein Weg. Dem Namen nach kennt ihn wohl ein jeder, aber wer ist ihn schon ent lang gewandert? Auf kurze Strecken folgen moderne Straßen seinem Jahrhunderte alten Zug und gezeichnete Touristenwege. So von der „Hohen Sonne" bei Eisenach nach dem Jnselsberg und von da nach dem Heuberghaus. Die meiste Zeit aber ist er ein kleiner, halb überwachsener Fußweg oder eine wenig benützte Forst- stratzs. Einsam, unendlich einsam zieht er über den Kamm des Gebirges von Gipfel zu Gipfel; altersgraue, ver witterte Grenzsteine begleiten ihn, mit Jahreszahlen aus vier Jahrhunderten, hier und da ein weißer, neu gesetzter dazwischen, der nach Jahrzehnten und Jahrhunderten ebenso grau und verwittert sein wird wie die anderen alle. Rechts und links össnen sich dem Auge immer wieder weite Blicke in nahe und serne Täler, über blaue Höhen hinweg in das Land. Sechs Tage wandert, wer den Rennsteig von seinem Anfang bei Hörschel bis zu seinem Ende bei Blankenstein zurücklegt, und den ganzen Thü- Kus unlerrr Helmal Milsdruss, am 13. August 1926. Merkblatt für den 14. August. Sonnenaufgang 4'- Mondaufgang V. Sonnenuntergang 7-° Mondumcrgang 9°' N. 1837 Der Dichter Joh. Trojan geb. — 1862 Prinz Heinrich von Preußen geb. — 1917 Kriegserklärung Chinas an Deutsch- land. ' * IMsnsnös. Allmählich gehis nun überall dem Ende der köstlichen Ferienzeit zu, vorbei sind die Wochen sorglos fröhlichen Lebens in Wald und Feld, das ungehemmte, durch keinen Schulzwang, durch keine drohenden Schularbeiten gestörte Bewußtsein wochenlanger Freiheit, die sich dem frohen Kinderherzen scheinbar jo endlos lange hinauszudehnen scheint. Ta läßt gar manches das Köpfchen hängen. Wie ost kommt es dann, daß am Schulmorgen früh in Eile und Hast, in Unlust und Mißmut die Mappe gepackt wird, schnell die nötigen Bücher hineingeworfen, das Früh stück hinuntergestürzt und zur Schule geeilt ... ein harter, bitterer Riß ist das dann zur fröhlichen Ferienfrcude. und die Zeit der Erholung rückt mit einem Schlage in scheinbar unendliche Ferne zurück. Warum so? Am letzten Ferien tage achte die Mutter darauf, daß die Kinder ihre Schul- geräte vornehmen, die Bücher sortieren, Lie Mappe einmal ordnen, in der sich in der Schulzeit ja jo mancherlei un nützes Zeug ansammelt, daß sie in Ruhe und Besonnenheit ihre letzten Vorbereitungen tressen, sich innerlich unbe wußt wieder aufs Leben des Alltags und seine Forderun gen einstellen. Viel kann sie dazu tun durch scheinbar zu fällige Fragen nach der Schule und mit ihr zusammen hängenden Menschen und Dingen. Und ganz allmählich komnn so das Kind wieder in den gewohnten Eedankengang hinein, das Interesse an den Ereignissen der Schule, die ja nun einmal den hauptsächlichsten Inhalt seiner Kinderjahre vorstellen muß, wird wieder geweckt. Am anderen Mor gen wandert es dann den gewohnten Weg, in Ruhe und guter Vorbereitung, innerlich und äußerlich, und erwartet das Zusammentreffen mit den Kameraden wie ein Erleb nis, den Austausch der Erfahrungen und Gedanken, das Wieder-zusammen-jein mit Freunden und Gefährten. Hat die Mutter so weit vorgearbeitet, so ist es nur noch die ab schließende Aufgabe eines verständnisvollen Lehrers, durch seine Art, durch sein allmähliches Anziehen der Zügel diesen nun durch Wochen freiheitgewohnten jungen Menschen gegenüber, ihnen die Schule und ihre Pflichten wieder ver traut zu machen. Die Mütter aber seien sparsam mit den neugewonne nen Kräften ihrer Kinder, immer müßen sie bedenken, daß hier Deutschlands Zukunft einer schweren und sehr verant wortungsvollen Aufgabe entgegenwächst. Sie mögen da für sorgen, daß die Jugend die neugewonnenen Kräfte stähle und gebrauche, aber nicht übertreibe und sich dadurch schwersten Schaden zufüge. So, mit Siebe und Verständnis geleitet, werden die Kinder Feriencnde nicht als Schrecken empfinden, sondern mit frischem Mut an die Erfüllung ihrer Aufgabe gehen. Das Extra-Konzert der Wilsdruffer Orchesterschule gestern abend im „Adler" hatte erfreulicherweise den Besuch aufzuwei- ' sen, den man gern bei allen Veranstaltungen unseres Stadtmusik- rknger Wald ist er entlang gezogen, fernab meist von menschlichen Siedlungen. „Sehr ermüdend", „etwas langweilig", „anstrengend und wenig lohnend" — das sagen die Reisehandbücher von einer Rennsteigwanderung. Nun ja, sie ist nicht jeder manns Sache. Wer schnell lohnende Spaziergänge sucht, abwechslungsreich und wenig anstrengend, der wird sie anderswo finden. Im Schwarzatal zum Beispiel, das von Blankenburg bis Katzhütte in jedem einzelnen Ort schönes Standquartier bietet, oder in der lieblichen Umgebung von Ilmenau, in Friedrich- roda, in Tabarz oder in Ruhla und in Kösen, Blankenburg, Schwarzburg usw. Aber auch auf der südwestlichen, zu Unrecht weniger bekannten Seite des Thüringer Waldes, wo eigentlich nur das alte Bad Lieben st ein, das älteste Thüringens, und das freilich auch ganz entzückende Brotterode sich einer größeren Beliebtheit erfreuen. Aber warum nicht Schmalkal den wählen, das reizende, verwinkelte Kleinstädtchen, dessen Namen man eigentlich nur aus der Geschichte und gar nicht als Sommerfrische kennt, oder Steinbach- Hallenberg, Schwarza oder einen der anderen kleinen Orte im Gebiete des Dolmars? Oder einen der hübschen Flecken an der Kleinbahn von Suhl nach Schleusingen? Oder . . . oder es gibt in Thüringen so viele weniger bekannte Gegenden und Orte, bei denen man sich vergeblich fragt, warum nicht auch sie zu den Favoriten des Fremdenverkehrs zählen. Aber das ist schließlich hier nicht anders wie in irgendeinem anderen Touristenland auch, nicht anders wie an der Ostsee oder im Bayerischen Wald oder in den Alpen. Und es Hai natürlich auch sein Gutes. Denn selbstverständlich haben die vielbesuchten Fremdenorte auch die entsprechenden Preise. Nicht als ob Thüringen darin schlimmer wäre als irgendein anderer deutscher Landstrich. Eher ist dei Thüringer Wald etwas billiger als andere Gegenden. Vielleicht hat auch die schlechte Wintersaison und das völlige Versagen der sür Thüringen so wichtigen Früh lings- und Vorsaison zu einer gewissen Senkung des Preisniveaus veranlaßt. Jedenfalls ist es Tatsache, daß auch,in den besuchtesten Hotels und Pensionen sich die Preise in den üblichen Grenzen und sogar noch etwas darunter halten. Das ist nun freilich für Familien immer noch genug. Wer aber etwas einfachere Verhältnisse nickst scheut, wird in den weniger ausgesuchten Orten desto billiger leben; erst recht dann, wenn er erst im Herbst nach Thüringen geht. Der Herbst ist obendrein auch, uüchst dem Winter, die schönste Zeit für den Thüringer Wald. Die berühmten Fsrnsichten vom Jnfelsberg oder vom Dolmar sind in ihrer Reinheit nur an klaren Herbstabenden zu ge nießen. Und wenn die Tage da sind, in denen das Laul, sich särbt, dann ist der Thüringer Wald so recht der Wald der Romantik, der Wald der Sage, der deutsche Märchen- und Zauberwald. A. cs. sälen zur Ausnahme kommt. Herr Both war vom Vorjahre her als Meister dieses klangvollen Instrumentes bekannt. Auch seine gestrigen Gaben rissen wieder zur Begeisterung hin, die sich in nicht endenwollendem Beifall auswirkte. Auch er mußte sich zu dankbar ausgenommcnen Zugaben verstehen. Herr Oberlehrer Kantor H ientzsch war ihm ein anschmiegender Begleiter auf dem Flügel. An das Konzert schloß sich ein Ball, der je länger je mehr die Tanzfreudigen in Bewegung brachte. Der Bezirkstierarzl von Meißen wird vom 16. August bis mit 18. September durch den Bezirkstierarzt in Dresden-A., Fürstcnstraße 17 (Fernruf 35071)) vertreten. Die Reichssilber und Reichspsennigmünzen. Aus einer Aebersicht des Reichssinauzministeriums ergibt sich, daß bis Ende Juli 1926 an Neichssilbermünzen geprägt sind: rund 266 Milli onen Einmarkstücke, 139 Millionen Zwsimarkstücke, 152 Millionen Dreimarkstücke, und 8 421 365 Fünsmarkstücke. An Reichspfen- mcsiücken befinden sich im Verkehr: rund 2,7 Millionen Ein pfennigstücke, 5 Millionen Zweipfennigstücke, 28 Millionen Fünf pfennigstücke, 57 Millionen Zehnpfennigstücke und 110 Millionen Fünfzigpfennigstücke. Grumbach. (T e m e ind ev e r v r d n e t e n s i tz u n g.) Zu , der am Montag den 9. August 1926 anberaumten Sitzung der Ge- ! meindeverordnelen sind auf vorhergegangene Einladung sämtliche Herren Gemelndeverovdneten erschienen. Anter Vorsitz des Herrn Bürgermeister Amlauft wird die Sitzung 8 -Uhr eröffnet. Der Zu hörerraum ist mit 11 Personen besetzt. Die Tagesordnung wir- in , ihrer vorliegenden Form einstimmig genehmigt. Das Kollegium l nimmt von der Einwilligung der Irmerschen in den Aufwertungs- Vorschlag der Gemeinde Kenntnis. Aus ein Gesuch des Herrn Schlossermeister Döhnert und Genossen, um Radsahrerlaubnis bis zu ihrem Grundstück, auf dem für Radfahrer verbotenen Wege, -wir- beschlossen, dasselbe adzulehnen. Weiter beschließt man die Anschaffung eines neuen Aktenschrankes und eines Gesetz- bücherregales. Das Streichen der alten und neuen Möbel wollen einige Herren unentgeltlich vornehmen. Die Rathauseinweihungs feierlichkeiten sollen nach dem Vorschlag des Verwaltungsaus schusses in folgender Weise vor sich gehen: Der Weibelag ist der 28. August 1926. Am 5 Ahr nachmittags Schlüsselübergabe durch den Baumeister an den 1. Vizevorsteher. Anschließend Be sichtigung des Baues durch das 'Gemeindeverordnetenkollegium. Im Sitzungssaale Abnahme des Baues und Aebergabe des Rat hauses in die Obhut des Bürgermeisters. 148 Ahr Fortsetzung der Weihe im Gasthof Grumbach, bestehend aus Konzert, Gesangs vorträgen, Ansprachen und Aeberreichung etwa zugedachter Stif tungen. Die Forderung des Heimatjchutzes aus Zahlung weiterer 35 RM. Entschädigung wurde abgelehnt. Die Baugesuche der Herren Curt Opitz 88B, Richard Dittrich 134 und Franz Zschun ke 145 wurden genehmigt. Der Beschluß des Bauausschusses, die Forderung des Straßen- und Wasserbauamtes sür die 4 Birn bäume am Rathaus, zu bewilligen, wird gutgeheißen. Für die von Herrn Pol. O. W. Ehrlich angepflanzten 27 Obstbäume und zir ka 1-50 Beerensträucher im Gemeinde-Grundstück Nr. 59 wird eine Entschädigung von 250 RM. bewilligt. Weiter wirb beschlos sen, in sämtliche Gemeindegrundstücke -das -Gas bis zur Ahr legen Direktors Philipp seststellen möchte. Am Dirigentenpulte schwang s mit jugendlichem Feuer -unser alter lieber Meister Römisch den ! Taktstock. Ihm folgte freudig und mit Hingabe die Kapelle vom > ersten Bogenstrich des Iubiläumsmarsches bis zum letzten Hom- ! klang im Potpourri der Verdi'schen Oper. Rauschender Best all dankte und wurde mit schneidigen Zugaben quittiert. Ein Genuß für sich -war das seelenvolle -Spiel des Herrn Kammervirtuos Fritz B o t H-Hannover auf der Viola d' Amour, der italienischen Lie besgeige, die in den letzten Jahren wieder mehr in den Konzert-