Volltext Seite (XML)
Frage und Mriwort. Ein Ratgeber für jedermann. Bedingungen für die Beanttoorlnna von üinieagcn. Der grdbte Teil der Fragen mub schriftlich beantwortet werden, da ein Abdruä aller Antworten räumlich unmilglich ist. Terhalb must jede Anfrage die genaue Adresse des Fragestellers enthalten. Anonyme Frage» werden grundsätzlich nicht beantwortet. Außerdem ist jeder Frage ein Ausweis, daß Fragesteller Bezieher unseres Blattes ist, so wie ein Portoantei! vo» so Pfg. beizufügen. Werden mehrere Fragen gestellt, so sind ebensoviel Portvanieile, als Fragen ge- stellt sind, mitzusenden. Im Brieskasten werden nur rein land, wtrtschastltche Fragen behandelt; in Rechtssragen od-r in An gelegenheiten, die sich nicht dem Rahmen unseres Blattes anrassen, kann Auskunft nicht erteilt werden. Lie Schriftleitung. Frage Nr. I. Verlohn! sich die Ver arbeitung von Kartoffeln zu Flocken als Pferde- futtcr? Welchen Nährwert haben 5 Zentner Kar toffeln zu Flocken verarbeitet im Verhältnis zu 1 Zentner Hafer? L. Z. in N. Antwort: Die Verarbeitung von Kar toffeln zu Flocken ist immer zu empfehlen, sobald die Kartoffeln einen niedrigen Preis bringen. Die Kartoffelflocken stellen ein vorzügliches Futter für alle Tierarten dar und sind dadurch besonders wertvoll, daß sie im Gegensatz zu den frischen Kartoffeln für lange Zeit haltbar sind. In der Regel rechnet man S Zentner frische Kartoffeln auf 1 Zentner Kartoffelflocken. Die Kartosfel- flocken besitzen einen höheren Gehalt an Stärke- werten als Hafer. Er beträgt bei Kartoffelstocks» 73,7, bei Hafer nur 59,7. Dagegen ist der Gehalt an verdaulichem Eiweiß beim Haser 7,2 und bei den Kartoffeln 3,6, also nur die Hälfte. Wird der Kartosfclflockenfüttcrung etwas stark eiweißhaltiges Futter beigegeben, so ist eine gleiche Nährwirkung wie beim Hafer zu erreichen. Allerdings muß be rücksichtigt werden, daß der Hafer eine spezifische Wirkung infolge von Anregung und Belebung ausübt, die durch Kartoffelstöcken nicht erreicht werden kann. Außerdem bewirken die Kartoffel stöcken leicht Mastigkeit. Eine Fütterung in zu großem Umfange ist deshalb nicht zu emp fehlen. Or. Bn. Frage Nr. 2. Können Pferde und Kühe in einem Stall zusammenstehen, ohne daß aus die Tiers irgendwie ein nachteiliger Einfluß ausgeübt wird? F. B. in B. Antwort: Im allgemeinen vermeidet man es möglichst, Pferde und Kühe in einem Stall zu- fammenzustellen. Für Pferde wird bei gemein samem Aufenthalt infolge großer Urinabsonderung der Kühe der Stand leicht zu naß, während die starke Ammoniakabsonderung des Pferdedüngers nachteilig auf dis Atmungsorgane der Kühe wirken kann. Ein Zusammenstellen von Pferden und Kühen dürste nur dort ratsam sein, wo für hinreichend trockene Einstreu gesorgt wird und sich Lüftungsvorrichtungen in genügender Menge vor finden. Or. Bn. Frage Nr. 3. Wie füttert man Kälber, 5 bis 6 Wochen alt, daß sie recht kräftig werden? Sie bekommen gegenwärtig pro Tag 6 Liter Voll milch und 3 Liter aufgebrühtes Leinsamenfchrot, gutes Wiesenheu, etwas rohe Kartoffeln und Gcrftenschrot. Was kann ich noch als Beifutter geben? Bis jetzt sind mir die Tiere stets zurück geblieben. M. H. in Z. Antwort: Aus der angegebenen Futter ration geht hervor, daß die Kälber nicht genügend ^weißreich gefüttert werden, um eine srohwüchsige Entwicklung zu zeigen. Es ist deshalb auch erklär lich, daß die Kälber später nicht schwer genug werden. Die Ration von 6 Liter Vollmilch mag genügen, dazu wird 3 Liter aufgebrllhtes Leinsamen- ichrot gegeben. Wir empfehlen, diese Menge zu verdoppeln, da Leinsamen für Kälber ein außer ordentlich wertvolles und gutes Futtermittel ist. Gutes Wiesenheu wird wie bisher gegeben. Rohe Kartoffeln und Gcrftenschrot erhalten die Zucht- kälber aber auf keinen Fall. Kartoffeln und Gerstenschrot ist ein Mastfutter, für Zuchtkälöer aber absolut nicht geeignet, da viel zu wenig Ei weiß darin vorhanden ist. An Stelle des Gersten schrotes ist gequetschter Hafer zu geben, statt der Kartosfeln ein hochwertiger Ölkuchen, z. B. Erd nuß-, Sesam- oder Leinkuchen, allenfalls könnte auch Sojaschrot gegeben werden. Werden die Kälber in dieser Art gefüttert, werden sie ein gutes Wachstum zeigen und sicher groß genug werden. Auch wenn die Tiere Weidegang haben, muß zu- gcsüitert werden. Für die jungen Kälber ist zwar die Weide außerordentlich wertvoll, aber voll kommen ernähren können sie sich doch noch nicht. Die Tiere erhalten als Zufutter wieder etwas aufgebrühtes Leinsamenschrot und dazu ein Kraft futter, bestehend aus Haferfchrot und Ölkuchen. Die Zufütterung von Heu ist nicht mehr nötig. Or. L. Frage Nr. 4. Meine Zuchtsau bekommt vor dem Ferkeln jedesmal starkes Milchfieber. Wie läßt sich hier vorbeugen und welche Behandlung ist einzuschlagen, wenn das Milchsieber bereits ein getreten ist. I- I. in L. Antwort: Zur Verhütung des Milchfiebers empsiehlt sich knappe Fütterung in der letzten Zeit vor dem Ferkeln. Außerdem wirkt tägliche Be wegung im Freien vier Wochen vor der Geburt sehr vorbeugend. Auch nach dem Ferkeln ist zu reichliche Fütterung zu vermeiden. Ebenfalls ist jede Erkältung fernzuhalten. Liegt Milchsieber vor, so ist die Verabreichung von gelindabsührenden Mitteln, wie Glauber- und Karlsbader Salz, zu empfehlen. Auch Einreibungen des Gesäuges mit Spiritus und Terpentinöl haben sich be währt. Or. Bn. Frage Nr. 3. Meine zwei 4 Monate alten Schweine fressen schlecht. Sie saugen nur den Futterbrei aus und lassen das dicke Futter im Trog zurück. Das Futter besteht aus Gerstenmehl, Kar tosfeln und etwas Fischmehl. Wie läßt sich der Appetit anregen? W. D. in G. Antwort: Zur Anregung des Appetns sind dem Futter Kümmel, Fenchel, Anis oder Koriander bcizumischen. Sodann dürfte es sich empfehlen, das Futter nur dickbreiig zu verab reichen, dagegen das Wasserbedürfnis mit klarem, leicht verschlagenem Tränkwasser zu befriedigen. Sehr anregend auf den Appetit wird wirken, wenn Sie Ihren Tieren möglichst viel freien Aus lauf gewähren, damit sie sich im Gebrauch der Muskeln üben und ihrem Bedürfnis nach Wühl arbeit und Aufnahme von Erde und sonstigen Bestandtesten nachkommen können. Or. Bn. Frage Nr. 6. Mein blaues Wiener Kaninchen war das erstemal belegt worden, machte sich auch ein Nest mit viel Wolle, warf aber nicht. Wir sanden jedoch im Stall zwei gleichgroße Flcischbrocken in Größe einer großen Fingerkoppe. War es nun eine Fehlgeburt, hat es die Jungen aufgesressen oder was sonst? S. in W. Antwort: Das Kaninchen hat eine Fehl geburt gehabt und die noch nicht ausgereisten Jungen aufgesressen. Die gefundenen Fleischbrocken waren die Reste davon. Prakt. Tierarzt Or. R. Frage Nr. 7. Meine 3 jährige Schäfer- Hündin hatte im ersten Jahre die nervöse Staupe. Sie hat im vorigen Jahr geworfen und ist in gutem Futterzustand. Wenn das Tier schläft, be kommt es starke Zuckungen im ganzen Körper. Rufe ich das Tier an, so ist es sofort ruhig. Im wachen Zustande ist das Tier mannfest und gar nicht nervös. Sind diese Zuckungen wohl restlos zu beseitigen? F. F. in Z. Antwort: Geben Sie Ihrer Hündin drei mal täglich eine Kynodal-Tablette. Sollte sie be- onders unruhig sein, so würde es sich empfehlen, außerdem vom Tierarzt eine Kynodal-Einspritzung machen zu lassen. Bei. Frage Nr. 8. In welcher Weise kann man geschrotete Lupinen den Hühnern als Zusatzfutter geben, müssen sie entbittert werden? M. B. in R. Antwort: Lupinen sind sehr reich an Eiweiß, als Hühnerfutter ober nur ganz wenig gebräuchlich. Wenn sie frisch, zerschrotet in kleinen Mengen dem Wcichfutter beigegeben werden sollen, müssen die Bohnen entbittert werden. Kl. Frage Nr. 9. s) Welche Gräser eignen sich zur Einsaat auf eine gepflügte Moorwiese, Grund- wasscrstand 60 bis 80 cm? b) desgleichen, welche für ausgestochene und wieder zugswachsene Torf- gruben, bei 40 bis 50 cm Wasserstani)? c) und ferner welche Gräser für dränierten moorigen Sandboden, mit 35 bis 40 cm Grundwasserstau!), zeitweise überflutet? A. H. in D. Antwort: Aus Ihrer Anfrage geht nicht hervor, ob kalkreiches, stickstoffreiches NiederunzL- moor oder kalkarmes und stickstosfarmes Hoch moor oder Mischmoor vorliegt. Denn das ist ganz wesentlich für die Besamung. In der Annahme, daß Hochmoor vorliegt, gelten die folgenden Mischungen, ein Kilogramm aus das Hektar (vier Morgen) in der Voraussetzung, daß Samen von sehr hoher Keimkraft ausgesät wird, andernfalls sind die Mengen um etwa ein Fünftel zu erhöhen. Aussaat für a): Timothee 4, Französisches Rai- gras 2, Goldhafer 2, Gemeines Rispengras 3,5, Wiesenrispengras 7, Knaulgras 1,5, Kammgras 4, Kriechender Rotschwingel 1,5, Wiesenschwingel 4,5, Sumpfschotenklee 1,5, Weißklee 3, Schwedenklee '/, kg. Mischung für b) und c): Rohrglanzgras 3, Wiesenfuchsschwanz 1'/-, Fioringras 6, Gemeines Rispengras 3, Wiesenschwingel 8, Sumpfschoten klee 2, Schwedenklee L- kg. Gute Bezugsquellen für Grassamenmischungen ersahren Sie am besten durch Ihre Landwirtschaftskammer, die Ihnen auch sonst sicherlich manchen guten Rat unentgeltlich er- teilen wird. Ws. Frage Nr. 10. Mein Bienenstand wird in jedem Jahre von Ameisen, die selbst in das Innere der Kästen vordringen, belästigt. Wie kann man diese vernichten? Fr. in F. Antwort: Ameisen, als Liebhaber von Süßigkeiten, belästigen gern die Bienenstöcke, ja, siedeln sich in der Verpackung der Doppelwände an. Die viel empfohlenen Verhütungsmittel: Aschestreuen, ungelöschter Kalk, Petroleum, Blätter und Stiele von Tomaten, Helsen selten. Uber- gießen der Nester in der Nähe des Standes mit kochendem Wasser hilft vorübergehend. Endgültig beseitigt man die Plagegeister im Bienenstand, in dem man die Ständer, auf welchen die Bienen. Wohnungen stehen, mit Blech- oder Zementringen umgibt und in diese Wasser oder Karbolineum füllt. Ist dies zu umständlich, so kann man auch die Kästen aus Klötzchen stellen, die in alten Wichsschachteln stehen. Die Schachteln werden mit Wasser, Petroleum, Karbolineum gefüllt. Die Ameisen überschreiten die Flüssigkeiten nicht. Diefe müssen aber von Zeit zu Zeit nachgefüllt werden. M. Sch. Frage Nr. 11. In meinem Garten habe ich viel mit Würmern zu kämpfen, die mir alle Pflanzen abfresfen. An Regentagen erscheinen sie zu Hunderten an der Erdoberfläche. Worauf stt diese Wurmplage zurückzuführen, und was kann ich dagegen tun? I. F. in H. Antwort: Das starke Auftreten d" Regenwürmer läßt sich nur dadurch erklären, d-k Ihr Garten seucht liegt, Sie außerdem stark vN Stalldung düngen und zu wenig kalken. Gelen Sic im Herbst pro Quadratmeter L- bis 1 Psu'-k Atzkalk. An Stelle des Stalldüngers geben st.» Kunstdünger. Wollen Sie den Stalldünger und. entbehren, so geben Sie im Winter bis zeitiger. Frühjahr pro Quadratmeter 40 bis 50 g Katlsah, oder Kainit. bei. Frage Nr.12. Meine Topfrose ist von M4- tau befallen; auch hat sie kleine grüne Läuse, n, sich auch aus andere Topspflanzen übertrage, haben. Was ist hier zu tun? O. V. in G Antwort: Mit Meltau besallene Tovj> rosen sind kann, zu retten. Versuchen Sie das Be stäuben der Pflanzen mit Kupserkalkschwesel- Pulver oder mit Naphtalschwefel, den die Firm» F. C. Heinemann in Erfurt empsiehlt. Das Be stäuben hätte jedoch schon gleich Anfang Frühjahr regelmäßig erfolgen müssen, wenn die Stöcke aus- treiben; denn ist der Mcltau einmal da, dann ist es schwer, ihn wegzubekommen., Blattläuse zer. drückt man am besten mit den Fingern. Sonst kaufen Sie sich bei der genannten Firma „Pflanzen-Parasitol". Es ist ein erprobtes Ver nichtungsmittel für alles Pslanzenungeziefer. Rdt. Frage Nr. 13. Mein Rebwein zeigt beim Hinauslassen aus dem Faß eine schöne Helle und klare Farbe. Kurze Zeit danach nimmt er eine trübe, dunkle Farbe an und wird nach mehreren Stunden ganz schwarz. Was kann ich anfangen, damit der "Wein seine klare Farbe hält? F. L. in K. Antwort: Es liegt hier ein typischer Fall von Schwarzwerden oder Tintigwerden eines Weines vor, der stets eintritt, wenn der Wein zu irgendeiner Zeit mit Eisen in Berührung gekommen ist, sei es in Gestalt von eisernen Geräten oder Nägeln, Bolzen usw. Hierbei bildet sich gerb- saures Eisen, welches mit Lust eine schwarze Färbung annimmt. Wird der Wein also mehr- mals in dünnem Strahle umgefllllt, damit sich dec schwarze Farbstoff ordentlich bilden kann, so wird er sich mit der Zeit als Niederschlag zu Boden fetzen. Will man sehr schnell einen klaren Wein buben, so wendet man eine Schönung an oder filtriert ihn. Or. Ks. Der Mocken-VeU»ge Lies Milsäruffer Er HauLwirtfckatt. kchriftlritung: Orickaomlrrat Drundmann, Neudamm. Wilsdruff, am 1. Juli 1.828 Irvrr Nachdruck au, dem Anhalt dss. BI. wird bestraf». 5patzenplage. Von vr. M. Weiß. (Mit 6 Abbildungen.) Wer in jedem Jahre den Schaden betrachtet, den die Spaßen anrichten, den erfaßt die Helle Wut, und er droht Vernichtung diesem frechen Pack. Im Frühjahr werden die Saaten aus oer Erde gelullt, Gemüsebeete zerstört, Blüten- kuospen verl-chen, späterhin überfallen die Spatzen AMldung 1. Haussperling. in großen Scharen die Getreidefelder und richten hier ungeheuren Schaden am Zu Wintersbeginn wie auch im Frühjahr vertreiben sie die nützlichen Meisen aus ihren Mstkästen und machen sich hier breit. Dabei sind beide Arten, Haussperling wie Feldsperling, gleich schädlich. Daß die Sperlinge auch mal Insekten fressen, kann nicht weiter mitsprechen. Ihr Schaden ist entschieden weit größer als ihr geringer Nutzen. Wie kann man die Vernichtung betreiben? Nun, leicht ist sie nicht, und nur Ausdauer führt Abbildung 2. F-ldspcrMig. zum Ziel. Mittels Gewehr und Vogeldunst die Spatzen an einer akuten Bleivergiftung zugrunde gehen zu lassen, hat nur dann etwas Erfolg, wenn bei hohem Schnee ein schmaler Streifen Futter und kurzer frischer Pserdemist gestreut und dieser dann der Länge nach be strichen wird. Leider gehen dabei auch andere Vögel zugrunde, und deshalb ist dieses Ver fahren nicht zu empfehlen. Überdies ist das Abschießen einzelner Stücke ziemlich zwecklos und vergrämt die freche Gesellschaft nur vorüber gehend. Zudem ist das Schießen an bewohnten oder von Menschen besuchten Orten ohne polizei liche Erlaubnis strasbar. (St.G.B. § 367, 8.) Am wirksamsten ist die Bekämpfung zur Winters- und zur Brutzeit, weil sich dann die Sperlinge an besonders nahrungsreichen Stätten zusammendrängen. Hier lassen sie sich auch in Netze locken, ein Fangverfahren, das den Vorzug Hst, die anderen Mitgefangenen Vögel wie Ammern, Lerchen, Finken wieder freilafsen zu können. Auch die Männchen des Haussperlings sollte man fliegen lassen. Nach Freiherm von Berlepsch-Seebach, dem bekanntesten und be deutendsten Vogelkenner (Ornithologen) empfiehlt es sich, auf eine Verringerung der Sperlings weibchen abzuzielen und die Männchen am Leben zu lassen. Es wird dann später die Überzahl der ledigen Männchen die Weibchen andauernd im Brutgeschäft stören, so daß nur wenige Bruten hochkommen. Beim Haussperling (Abbildung 1) sind die Männchen gekennzeichnet durch eine schwarze Kehle und schwarze Augengegend, während das Weibchen ein unansehnlicher graubrauner Vogel ist. Der schwarze Ohrfleck fehlt beim Haus sperling. Die beiden Geschlechter lassen sich schon auf weitere Entfemung recht gut unterscheiden. Beim Feldsperling (Abbildung 2) hingegen sind beide Geschlechter etwas kleiner als beim Haussperling, aber annähemd gleich gefärbt und schwer von einander zu unterscheiden. Sie ähneln dem männlichen Haussperling, tragen aber einen schwarzen Ohrsleck. Während der Haussperling sein Nest an und in unmittelbarer Nähe mensch licher Wohnungen anlegt, baut der Feldsperling am liebsten draußen im Freien in hohlen Bäumen. Nur, wenn im Winter ihn der Hunger Peinigt, läßt er sich auch in den Straßen sehen. Das wirksamste Bertilgungsmittel bleibt bei Sperlingen das planmäßige Vertilgen der jungen Brut dadurch, daß man von März vis Ende August in Zeitabständen von etwa zwei bis drei Wochen alle Sperlingsnester ausnehmen läßt. Zur Erleichterung dieses Verfahrens habe ich früher die von der Tonwarenfabrik Seegerhall bei Neuwedell, Bez. Frankfurt a. Oder, ge fertigten tönernen Spatzenfangnester (Ab bildung 3) aufgehängt. Diese nistkastenähnlichen Vorrichtungen haben keine Rückwand. Sie werden möglichst schon im Herbst oder im Winter in größerer Zahl an den Hauswänden so hoch angebracht, daß sie mit hoher Leiter noch leicht zu erreichen sind. Sie verlocken die Spatzen zur Besiedelung. Abends, wenn sie zur Ruhe gegangen sind, wird vorsichtig die Leiter erstiegen, ein Siva ins Flugloch geschoben, um ein Ent kommen unmöglich zu machen, und ein dünnes Brett oder Blech hinter das Nest geschoben, um es nach hinten abzuschließen. Dann wandert es mit Inhalt in die Regentonne. Von neuem aufgehängt, dauert es gar nicht lange, und es ist wieder bewohnt, worauf sich dieses Verfahren wiederholt. übrigens kann eins nistkastenähuliche Sperlingsfalle von jedermann leicht auch aus Brettern angefertigt werden. AMIdung 3. künstliches Sverlin gsnest aus Terrakotta. Sie wird ungefähr 20 cm hoch, 13 cm tief gemacht und erhält etwa 3 cm unter dem Deckelbrett ein rundes 3PL om weites Flugloch. Die Rück seite bleibt fort. Sonstige Spatzenfallen gibt es in großer Menge. Sie laufen meistens darauf hinaus, entweder mittels eines nieoerklappenden Ziegel steines die Spatzen zu erschlugen (Abbildung 4) oder sie in einer Kiste zu fangen. Man kann auch (nach Abbildung 5) einen Kasten von etwa 70 cm im Geviert und 15 om Höhe aufstellen, der Abbildung 4 Praktische Spapensalle, sängisch gestellt. einen Drahtkäfig von etwa 60 cm im Geviert und 10 cm Höhe trägt. Außerhalb dieses verlaust ein etwa 10 ein breites Brett zum Aufstiegen. Man biegt nach Fertigstellung des Kastens zunächst den Drahtkäsig aus starkem Draht zurecht. Entsprechend den vier Fallbretteru befestigt man dann vier Drähte Äer Kreuz oben und unten an das Drahtgerüst. An diesen Querdrähten werden durch senkrechte Draht- VermmungtN Vie Jnueuusige, welche die Fall-