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zeugen, "daß unsere KMÄrgewächse vom Natur dünger allein nicht satt werden können. Doch ist der Stalldünger unentbehrlich, da er den Boden physikalisch verbessert, d. h. schwere, bindige Böden lockert er, und zugleich verleiht er j ihnen größere wasserdurchlasscnde Kraft. Er wird hier am besten als langer, strohiger Pferdedung gegeben. Leichten, sandigen Böden verlecht er dagegen, am besten als kurzer Kuh- dung gegeben, größere wasserfassende Kraft. In jedem Boden bildet der Stalldünger Humus, dadurch befördert er das Bakterienleben, das für das Gedeihen der Pflanzen unentbehrlich ist; jedoch handelt man auf Grund der Forschungen, nicht mehr getreu dem alten Spruch: »Je mehr, desto besser." Man rechnet im allgemeinen eine Stallmistdüngung von fünf bis sechs Fuhren (etwa 25 bis 30 Zentner die Fuhre) aus V, ba — 1 Morgen, dies würde auf 100 gw etwa acht Zentner ergeben. Diese Düngung soll alle drei Jahre erfolgen, auf Neuland hingegen, besonders auf sandigen, humusarmen Böden alle zwei Jahre; denn der Dung gibt im ersten Jahr nur 50^, im zweiten 25 im dritten Jahre 10^ und den Rest seiner Nährstoffe noch später ab. Man teile . sich zu diesem Zweck sein Land (auch im Haus oder Schrebergarten) in drei Teile, die nian nach ihrer Düngung als erste, zweite oder dritte Tracht bezeichnet. In erster Tracht baue man dann Kohlgewächse, Kartoffeln, Tomaten, Sellerie, Gurken, Salat, Erdbeeren usw. Doch hüte man sich auch hier vor einem Zuviel von Natur dünger, da diese hauptsächlich Stickstoffdünger sind. Hohle Kohlköpfe, bittere Gurken, Gemüse, die sich eingelegt nicht halten, und dergleichen, alles dies ist auf eine übermäßige Stickstoff- düngung zurückzuführen. In zweiter Tracht baue man dann Wurzelgewächse, während in dritter Tracht Hülsenfrüchte in Betracht kommen. Kunstdünger. Den Kalk gibt man am besten alle vier Jahre, und zwar auf schwere Böden je 6 bis 7)4 äs gebrannter Aetzkalk oder ge brannter Stückkalk; das macht für 100 gm 60 Pfund. Auf leichte Böden gebe man je '/z ba 10 bis 12^ ä- rohen, d. h. ungebrannten, gemahlenen Kalk; das sind für 100 gm 1 Zentner. Es ist schwer, für die anderen drei Dünger bestimmte Mengen anzugeben, da jede Kultur pflanze besondere Ansprüche an sie stellt; auch muß die Bodenbeschaffenheit berücksichtigt werden. Doch kann man je nach Boden auf zL km rechnen als jährliche Gabe: In erster Tjracht auf schwerem Boden: 50—100 kg Ammonsulfat, auf 100 gm 2—4 kg 75—125 » Superphosphat, » 100 . 3—5 „ 50—75 » 40 Aiges Kali, . 100 . 2—3 . Erste Tracht, leichter Boden: 50—100 kg Ammonsulfat (schwefelst Ammoniak), auf 100 gm 2 - 4 kg 100—125 kg Thomasmehl, , 100 , 4—5 , 150—225 , Kainit, . 100 . 6—9 » Zweite Tracht, schwerer Boden: 25—50 kg Ammonsulfat, aus 100 gm 1— 2 kg 50—75 . Superphosphat,» 100 . 2—3 . 25—50 , 40°/,iges Kali.s. 100 » 1—2 . Zweite Tracht, leichter Boden: 25—50 kg Ammonsulfat, aus 100 gm 1—2 kg 50—125» Thomasmehl, . 100 , 2—5 „ 75—150» Kainit, . 100 » 3—6 . Dritte Tracht, schwerer Boden: 25 kg Ammonsulfat, aus 100 gm 1 kg 50 » Superphosphat, . 100 , 2 » 25 . 40 ^iges Kali, , 100 , 1 , Dritte Tracht, leichter Boden: 25 kg Ammonsulfat, auf 100 gm 1 kg 75 » Thomasmehl, » 100 » 3 , 75 » Kainit, » 100 » 3 » Wenn mit einer solchen Düngung eine rich tige, tiefe Bodenbearbeitung, genügende Be- wäfferung bzw. Entwässerung Hand in Hand geht, dann werden wir Erträge erzielen, die jedem Land- oder Gartenbesitzer mit Freude und Stolz erfüllen, die aber auch die Mög lichkeit geben, uns immer mehr vom Ausland unabhängig zu machen. Ler Gang MH einen Mlereibettieb. Von Gertrud Hoepfner, landwirtschaftliche Lehrerin. Bor einiger Zeit hatte ich mal Gelegenheit, einen großen, vielseitig ausgebauten Molkerep betrieb besichtigen zu können. Neben Ent rahmung, Butterei und Käserei gehören zum Betriebe auch Schmiede, Schlosserei, Dreherei, Wagenbaucrei, Fleischerei, Mühle, Sägewerke und eine große Obstplantage. Alles Einrich tungen, die durch eigene Produktion den Be darf des Gesamtbetriebes decken und ihn da durch unabhängig machen. An der großen Rampe mit Annahme- und Ausgabestelle werden die Milchkannen aus- und eingeladen. Eigene Fuhrwerke holen die Milch alle Morgen von den Gütern. Feder Kanne wird dann bei der Annahme gleich eine Milchprobe entnommen, die sofort mit Alkohol auf den Säuregehalt untersucht wird. Saure Milch wird gleich zurückgestellt. Die Milch wird dann gewogen und gesiebt, denn die Be zahlung der Milch richtet sich nach der Höhe des Fettgehalts. Auf einem Abtropfgestell wird die abtropfende Milch gesammelt und die Kannen dann im Spülraum durch Wasserdampf gründlichst gereinigt. Die Milch wird tn Röhren nun zum Pasteur geleitet, in dem sie auf 80 bis 85 Grad Celsius erwärmt wird. Durch dieses Pasteurifier- verfahren werden alle vegetativen, d. h. im Wachsen begriffenen Zellen der niederen Pilze vernichtet. Nicht angegriffen werden die Dauer zellen, Sporen, da sie eine große Widerstands fähigkeit besitzen. Die pathogenen Bazillen, z. B. Tuberkelbazillen, werden durch das Pasteurisieren ebenfalls abgetötet. Um jegliche Veränderungen zu verhüten, wird die Milch schnell in einem Mckkühler auf 20 Grad Celsius abgekühlt, damit aus der Luft neu hinzu kommende Pilzkeims sich in der anfangs günstigen Temperatur während des Abkühlens nicht entwickeln können. In einer Zentrifuge mit hoher Stundenleistung wird die Milch weiter gereinigt und in Rahm und Magermilch geschieden. Die Sahne wird in einen Pasteur geleitet, läuft dann über einen mit Sole gefüllten Flach kühler in den Rahmreifer. Bei einer erneuten Erwärmung auf 18 Grad Celsius wird dem Rahm eine Reinkultur von Milchsäurebakterien zugesetzt, die der Butter das Aroma geben sollen. Jedes Fetttröpfchen ist von einer so genannten Serumhülle umgeben, die durch die beginnende Säuerung gelockert wird, wodurch die Butterausbeute größer werden kann. Damit die Säuerung gleichmäßig ist, wird der Rahm zwei- bis dreimal täglich durch ein Rührwerk im Rahmreifer bewegt. Hat der Rahm di« Butterungsreife, so wird er in ein großes amerikanisches Butterfaß geleitet. Nach 30 bis 40 Minuten wird der Butterungsgang ab- gebrochen, da sich dann die Fettkügelchen zu Erbsengröße zusammengeballt haben. Die Buttermilch wird durch einen Hahn abgelassen und die Butter kann nun gleich im Faß aus geknetet werden durch zwei Walzen, die sich entgegengesetzt drehen und so eine Knetvorrich- tung bilden. Die nötige Menge Salz wird dann auch gleich in das Faß gegeben und kann mit verknetet werden. In einem Kühlraum wird die Butter dann 6 bis 24 Stunden gelagert und nochmals ge knetet, da das Salz infolge seiner hygrosko pischen Eigenschaft Wasser gebildet hat und dies alles entfernt werden muß, damit die Butter kein streifiges Aussehen bekommt. Die fertige Buttermasse wird dann ausgepfundet und ver packt oder in Fässer und Töpfe geschlagen und in einem Kühlraum aufbewahrt. In Blüte ist die Tilsiter Käserei. In Kupferkesseln, 1200 Liter fassend, wird die Milch aus 32 Grad Celsius erwärmt und mit Labpulver Mgelabt. Nach 40 Minuten ist Ä« Masse dickgelegt und kann nun in immer kleiner werdende Stücke geschnitten werden. Die sich sammelnde Molke wird zwischen dem einzelnen Verschneiden immer wieder abgepumpt Die Bruchmasse kommt nun in die mit Tüchern ausgeschlagenen Käseformen, wird fünfmal am Tage gewendet, und zu je zweien kommen die Käss dann für 24 Stunden in eine Holzform. In einer konzentrierten Salzlösung bleiben die Käse dann drei bis vier Tage liegen, damit die Reifung dann gleichmäßig von allen Seiten cinsitzen kann. Zum Reifen kommen sie aus Holzgestelle, werden anfangs wöchentlich zwei- bis dreimal mit schwachem Salzwasser, später mit Molke geschmiert, damit die Tätigkeit der Bakterien gleichmäßig vor sich gehen kann. welche Gefahren drohen den Bienen im Frühjahre? Von Lehrer Würth in Fehlheim-Bensheim. Für zweckmäßige Behandlung der Bienen sind im Frühjahre ganz wichtige Punkte zu beachten: 1. Bri den ersten Ausflügen geschieht es gar häufig, daß Bienen vor Ermattung sich aus den Boden setzen oder von rauhen Minden niedergeworfen werden und sich nicht mehr erheben können. Besonders gehen auch viele zugrunde, indem sie beim Wasserholen auf dem seuchtkalten Boden erstarren. Diese sammele man in ein tiefes Glas und schütte sie in volksarme Stücke, wo die meisten derselben wieder bald erwachen werden. 2. Von Mitte Februar angefangen, gibt es in allen Stöcken schon mehr oder weniger zahlreiche Brut, und wird infolgedessen viel gezehrt. Es sei hier nochmals betont, daß eine Fütterung der Bienen, falls der Honig, bzw. das Futter aus die Neige geht, jetzt um so dringlicher ist, als der vermehrte Honig- Konsum rasch mit den Vorräten aufräumt. In Ermanglung von Honig nehme man aufgelösten Zucker. 3. Man räume die Bodenbretter öfters, weil von Zeit zu Zeit einzelne tote Bienen aus den Waden herabfallen, wenngleich stärkere Völker die Reinigung der Bodenbretter selbst besorgen, so gehen bei diesem Geschäfte doch viele Bienen zugrunde, indem sie, wie man sich leicht überzeugen kann, sich sehr schwer von den Toten losmachen und viele neben den selben selbst erstarren. 4. Wenn sich im März oder April ein so genannter Nachwinter einstellt, so versäume man nicht, die Stöcke, besonders wenn sie sinfach- wandig und von schwachem Holze gebaut sind, mit schützender Hülle zu umgeben, weil um diese Zeit das Brutlager schon sehr ausgedehnt ist, und die Dienen bei kaltem Wetter sonst den Bau an den Rändern verlassen müßten, wo durch die dort schon befindliche Brut absterben würde. 5. Da, wie schon unter 1 erwähnt, beim Einträgen von Wasser viele Bienen am kalten Boden erstarren oder am offenen Wasser spiegel ertrinken, so stelle man an sonniger, vor dem Winde geschützer Stelle, Tröglein mit Wasser auf, in denen etwas Moos, Holz späne oder dergleichen den Bienen Schutz vor dem Ertrinken bietet. Mit etwas Honig oder mit Zuckerwasser gewöhnt man die Bienen rasch an die Tränkstelle, deren Wasser man öfters erneuert. Um di« Maikrankheft der Bienm zu verhüten, werfe man in das Wasser Vieh- oder Kochsalz in kleiner Menge. Die Bienen nehmen das Wasser mit Vorliebe. 6. Die Fluglöcher halte man noch immer klein und verenge sie insbesondere am Abend noch mehr, damit die kalte Nachtluft nicht zu sehr in die Stöcke dringe. Arberten im Stocke beend« man aus gleichem Grunde möglichst rasch. 7. Man lasse sich nicht leicht verleiten, jetzt einen Stock ganz zu zerlegen: auch das Um« logiecen vermeide man, wenn es nicht un^ bedingt notwendig ist. Solch' hitzige Eingriffe in d»n Haushalt sind die sgrößte Gefahr, welche den Bienen im Frühjahre drokt.' Wik WesM Mi! Mem alten Bienen züchter - Veylein: Am dritten Marz ist Kunigund; Man sagt: sie bringt die Wärm' von unt'. Der lme Westwind schmilzt den Schnee, Maßliebchen strebt schon in die Höh'; Und fimndlich grüßt der Sonnenschein Zu deinem Bienenstock hinein. Wacht mf, i-hr Bienen, alt und jung Und fliegt aus zur Reinigung! Du Imker aber säub're schnell Den Stock von Leichen und Gemöll; Und schau nach Volk und Königin Und Honig — das bringt d i r Gewinn. Neues avs Stall und Hof. Die Mast der Schweine stellt sich recht teuer, wenn unrichtig gefüttert wird. Gerade das Haupt futter hierbei, die Kartoffel, ist außerordentlich eiweißarm, und das Getreideschrot, das den Kar toffeln beigegeben wird, enthält auch gerade Nicht übermäßig große Eiweißmengen. Deshalb ist es nicht möglich, mit Kartoffeln und Gersten schrot allein mit Vorteil zu mästen. Wir müssen zu eiweißreicheren Kraftfuttermitteln, wie dem Fischmehl, Fleischfuttermehl und Trockenhefe greifen, um den Tieren die erforderliche Eiweiß- menge zuzusühren. Man mische 45 kg Gersten- schrot mit 2 kg Fischmehl, 2 kg Ficischmehl, r/r kg Schlämmkreide und allenfalls noch einem geringen Zusatz von Trockenhefe, und hiervon gibt man den Tieren außer reichlichen Kartoffel mengen ungefähr 1 bis 2 kg je nach Größe. Natürlich verabfolgt man das Futter nicht in Form einer dünnen Suppe, weit hierdurch das meiste wieder unverdaut durch den Körper ab- geht, sondern in Form eines steifen Breies und gibt das erforderliche Tränkwasser vor dem Fressen. W.- Der große Nutzen der Gänsezucht beruht darauf, daß sie so wenig Pflege und auch — bei guter Weide natürlich — so wenig Futter aus der Hand des Züchters bedürfen. Selbst im Winter, wenn kein Schnee liegt, finden die Gänse auf guter Weide immer noch viel Futter. Liegt hingegen Schnee, dann sind sie allein aus das Futter angewiesen, was ihnen gereicht wird. Für Trinkwasser muß stets, auch im Winter, gesorgt werden. Die Fütterung gestaltet sich bei freiem Weidegang im Winter wie folgt: Morgens eine Portion Weichfutter, als Weizenkleie, gekochte Rüben, Möhren, Kartoffeln, und etwas Fischmehl. Am Mittag einige Körner. Abends wieder Weich futter und noch einige Körner. Man füttere stets außerhalb des Stalles, auch bei Schnee und Eis. Ist das Gras auf der Weide reichlicher geworden, dann verkleinere man die Portionen. Reichlich feingeschnittenes Grünfutter sollen die Gänse besonders im Winter an schneereichen Tagen genügend zur Verfügung haben. Zu jeder Mahl zeit ist Wasser zu reichen, da alles Wassergeflügel beim Fressen häufig trinkt. An Körnerfutter reicht man Günsen am besten Hafer, bei der Winter fütterung am Abend etwa 100 bis 150 g auf den Kops bei schweren Tieren. W K. Der weiße Durchfall. Diese mit Recht so gefürchtete Krankheit der Hühner wird von ver schiedenen Züchtern auf eine zu trockene Brut (Kunftbrut) zurückgeführt. Jedenfalls trat der weiße Durchfall zuerst bei Kücken auf, die künstlich erbrütet waren. Aber auch bei Kücken, die durch Glucken erbrütet wurden, ist der weiße Durchfall beobachtet worden. Ich glaube, daß die Ursache in diesem Falle am Bruttiere liegt. Man verwende nur kräftige und gesunde Klucken, die nicht vorher schon zu lange gebrütet haben. Gegen den weißen Durchfall gebe man Antityphoid (Garantolgesell- schaft Heidenau-Rord) ins Trinkwasser; man kann auch kleine Mengen den Kücken eingeben. Kl. Die Kröte als Haustier. Die Kröte wird meistens infolge ihres häßlichen Aussehens mit einem nicht gerechtfertigten Widerwillen betrachtet und deshalb von unvernünftigen Menschen sogar bei jeder Gelegenheit vernichtet. Und doch spielt sie im Haushalt der Natur, so besonders im Sommer im Garten und im Winter in den Keller räumen, eine höchst wichtige Rolle. Sie vernichtet nämlich in einer einzigen Nacht eine große Anzahl von Schnecken, Larven und ähnlichen Zerstörern der Bilanzen und der vstanzlicken Vorräte. Wer Uri Garten oder im Keller eine Kröte gewahr' wird, sei diesem nützlichen Geschöpf gegenüber dankbar und schone es in allen Fällen. Ich habe in meinem Garten mehrere Kröten und beobachte ihre emsige Tätigkeit schon seit Jahren. Eine einzige Kröte im Gemüsebeet hält es von allem Ungeziefer völlig frei. M. W. Neues aus §el- und Garten, Treibhaus und Vlumenzimmer. Der Stallmist wir- zu Kartoffeln meistens im Winter auf das Jeib gebracht und sofort gebreitet. Je schwerer der Boden ist, desto flacher muß er uniergebracht werden. Die Kartoffel zeigt sich für den Stallmist besonders dankbar und liefert ohne ihn nicht die höchsten Erträge. Auf den mittleren Kartoffelböden wird man durch eine Stallmistdüngung von hundert Zentnern immerhin eine Ertragssteigerung von 20 bis 30 Zentnern annehmen dürfen. Ob man außer der Stallmist- düngung noch Kunstdünger geben soll, hängt vom Boden und der Sorte ab. Aus besseren Kartosfel- böden und beim Anbau hochgezüchteter Sorten wird man wohl nicht umhin tonnen, außer der genannten Stallmistgabe noch etwa einen Zentner 40 prozentiges Kalisalz schon im Winter aus zustreuen, falls der Boden nicht zu hängig und ein Fortwaschen nicht zu besürchten ist. Außer dem wird man am besten kurz vor dem Legen noch einen Zentner Salpeter oder Ammoniak geben und sofort eineggen. Phosphorsäure und Kalk braucht im allgemeinen die Kartoffel weit weniger als Stickstoff und Kali. Sz. Die Untergrnndkuitur findet bei den Land wirten zunehmendes Interesse. So waren auch auf der letzten großen Wanderausstellung der Deutschen LandwirtschaftSgeseUschaft in Stuttgart Untergrundpflüge in neueren Ausführungen ver treten. Allem Anschein nach ist das neue Arbeits verfahren einer geregelten Bodenmischung zwischen der Ackerkrume und dem Untergrund zweckmäßig. Nach den bisherigen Versuchen können wir bei tieserer Bodenbearbeitung höhere Erträge erzielen, und auch die Schichtung des Bodens verbessert, Tieslultur aber erfordert mehr Kraft und kostet mehr Geld als flache Bearbeitung. Auch die leichteren Böden beginnt man jetzt tiefer zu pflügen, weil sich dadurch dessen Wasserspeicherung erhöht und die bessere Durchlüftung des Bodens von günstigem Einfluß auf das Wachstum ist. Da aber auf diesem Gebiet noch vieles ungeklärt ist, fordert Prof. E. Meyer-Hohenheim zu Ver- fuchen auf, in denen zu berücksichtigen sind: der Pflug für normale Arüeitstiefe, der Tief kulturpflug, der Untergrundpflug mit schmalem Werkzeug (Rillenkultur) und die neueren Unter grundpflüge mit Bodenmischung. M. W. Bärenklau und Kerbel machten sich im ver gangenen Sommer, begünstigt durch die seucht- warme Witterung, in einer Weise auf vielen Wiesen breit, wie man sie vorher nicht gekannt hatte. Es sind beides sogenannte Iauchspflanzen, das heißt, nach einer kräftigen Überjouchung der Wiesen stellen sie sich mit Vorliebe ein. Im jugendlichen Zustande wird Bärenklau von den Tieren gern gefressen. Diese Tatsache mache man sich zunutze, indem man im zeitigen Frühjahr die Grllnlandsläche von den Schafen beweiben läßt. Si° mit ihrem spitzen Maule verbeißen diese Pflanze gründlich und tragen dadurch viel zu ihrer Verminderung bei. Auch nach dem ersten und zweiten Schnitt, somit auch im Sommer und Spät herbst, ist das Vermeiden zwecks Vertilgung dieser Pflanzen recht angebracht. Auch ein früh ein setzender Schnitt, der den Samenansatz nicht auf kommen läßt, kann zur Verminderung beitragen. Das gründlichste Vertilgungsmittel bleibt aber immer der Umbruch. Ob er angebracht ist und heutigentags nicht zu teuer zu stehen kommt, kann nur an Ort und Stelle entschieden werden. I—w. Der Garten im März. »Trockener März - lacht des Bauern Herz" lautet ein alter Volks wetterspruch. Wenn der Frost aus dem Erdboden gewichen ist und die Frühlingswinde abgetrocknet haben, dann brennt der Landmann und der Garten freund darauf, den Boden für die Frühjahrs bestellung vorzubereiten und die ersten Aussaaten vorzunehmen. Dazu gehören Spinat, Gartenkresse, Salat, Früherbfen, Frühkartoffeln, Radieschen. Außerdem lege man sich ein Pslanzenbeetchen an, auf welchem man lick die Gemösioklamen selbst heravzwhk. Mem wMr nnr mit man fchon im Juni ernte".' kann. Denn nm diese Zeit wird das Gemüse die höchsten Preise haben. Auch die Küchenkräuter sind jetzt auszusäen und die Beete für Gurken und Bohnen schon jetzt instand zu setzen. Auch die Wurzelgemüse: Karotten, Schwarzwurzeln, Speiserüben werden ausgesüt. Im Obstgarten werden Bäume gepslanzt. Torfmull in die Pflanzgruben gebracht ist dem Wachstum sehr förderlich. Frisch gepflanzte Bäume müssen sehr ost und reichlich gegossen werden. Im März ist die beste Zeit zum Veredeln. Alte Bäume, die selten oder kleine Früchts tragen, verjünge man durch Umpsropfen. Im Blumengarten werden die Rosen vorsichtig, damit die jungen Triebe nicht ab brechen, von ihren Winterhüllen befreit. Im Zimmergarten bleiben die Arbeiten dieselben wie im Februar. Jetzt ist die beste Zeit zum Umtopfen und Verpflanzen. Man lockert den ausgetopften Erdballen, schneidet schlechte Wurzeln mit einem Mester ab und sucht dann einen für den Ballen passenden Tops aus; er sei 1 bis 2 cm größer als der Ballen. Auf das Abzugsloch werden Scherben gelegt. Alpenveilchen läßt man allmählich ein trocknen, wirst sie, wenn sie schwache Exemplare sind, am besten weg oder pflanzt sie im Freien in halbschattige Lage. Sorgt man dafür, daß die Alpenveilchen im Sommer immer grüne Blatter haben, so versprechen sie sür den Winter einen an nehmbaren Flor. Nch. Neues aus Haus, Röche und Retter. Rasches Ausbessern laufender Gießkannen. Wenn im Frühjahr wieder die Gartenarbeit und das damit verbundene Gießen beginnt, kann man häufig feststellen, daß die Gießkannen laufen. Diesen Schaden kann man auf leichte Weise selbst beseitigen. Auf die undichten Stellen, die voll kommen trocken sein müssen, streicht man Bienen wachs, und zwar möglichst dick. Dann überklebt man die bestrichenen Flächen mit starkem Papier mittels Wasserglas, welches in Apotheken erhältlich ist. Die so behandelten Gießkannen halten viele Wochen dicht. M. T. Schon manche Hausfrau wird beim kochen der Wäsche zu. ihrem Leidewesen festgestellt haben, daß diese angesetzt war. Der Schaden, der dadurch der Wäsche entsteht, wird bei den heutigen wirtschaft lichen Verhältnissen doppelt unangenehm emp funden. Ein wirksames Schutzmittel gegen das An setzen der Wäsche sind zerstoßene Eierschalen. Diese weiden in einem Mullbeutel aus den Boden des Waschkestels gelegt, wodurch das Ansitzen ver hindert wird. Wie bekannt, besteht die Eierschale zu etwa 97 o. H. aus kohlensaurem Kalk, so daß dieser in körniger Form (Marmorstücken, Garten- kies) auch als Ersatz für Eierschalen verwandt werden kann. Der Kalk ist der Bleichung der Wüsche sehr dienlich. K. I. Schellfisch mit weißen Rüben. Der nötige Schellfisch wird zurechtgemacht, in Wasser mit Salz, Zwiebeln und Gewürz gargekocht, von Haut und Gräten befreit, in Stückchen zerpflückt und fort gestellt. Unterdessen hat man ebensoviel Gewicht geputzte und in Streisin geschnittene weiße Rüben in siedendem Wasser aufgekocht, abgegosfen, mit neuem Wasser oder Fischsud, Butter und Salz weichgedämpst, mit etwas in Margarine gelblich gedünstetem Mehl seimig gekocht und mit einer Messerspitze weißem Pscffer gewürzt. Nun mischt man die Rüben mit den Schellfischstücken, schwenkt beides zusammen aus dem Feuer, daß es gut Heitz wird, schmeckt nach Salz ab, verbessert dos Gericht noch mit 10 bis 12 Tropfen Maggi's Würze und richtet es an. M. A. Ileischsülze. 1 kg Schweinepfötchen und Kg derbes Kalbfleisch kocht man mit Salz, Gewürz, Zwiebeln und Lorbeerblatt weich. Dann löst man das Fleich von den Knochen und schneidet es in nicht zu große, gleichmäßige Würfel. Die Brühe gießt man durch ein Sieb, fügt Essig hinzu — sie kann ziemlich sauer sein —, gießt sie über die Fleischwürsel und läßt alles nochmals sufkochen. Dann schüttet man es in Formen, um die Sülze nach dem Erkalten zu stürzen. Hierzu reicht man Remouladentunke. v.B. Omelette. Man rührt 5 Eier, 2 Löffel Mcbl, 3 Löffel Zucker recht lange und bäckt die Omelette in einer Pfanne goldgelb. Dann belegt man die eine Hälfte mit eingemachtem Obst und schlägt die andere Hälfte darüber, oder mau rollt sie aus. v. V: