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Die Wehrmachtrmanöver Vie Ardelt der Pmzerwaffe - Bombeaaagrlfs aus Rel kchied-ri-ter Nach brr Abfahrt beS Führer» und Reich», lanzlrr» au» dem Manüvergelände nach München zum Empfang beS italienischen Re» girrungschef» ergaben sich auch am Freitag wieder besonder» spannende Momente be» Manöverablaufrs. Ist auch im Gelände äußerlich wenig zu sehen, so handelt es sich doch um militärisch besonders interessante Bilder. „Rot" befindet sich im hinhaltenden Kampf in der Seenenge^ die schon seit Tagen zum Brennpunkt deS Manövers geworden ist. ,Mau" hat den Schwerpunkt südlich deS Malchiner Sees ver legt, wo sich daS III. Armeekorps im scharfen vorgehen in nordwestlicher Richtung befindet. Nördlich Waren hatte nach einem Panzeran ariff am letzten Abend ,Mau" sofort nach Morgengrauen in dichtem Nebel den Angriff weitergetragen, u. a. durch das Infanterie regiment 9. Als sich der Nebel hob, fanden sich „Rot" und .Mau" in enger Verzahnung in dem hügeligen Gelände beiderseits de» Straße Teterow—Waren. Der „blaue" An greifer hat sich dabei im allgemeinen durch setzen können. Bei dieser Unübersichtlichkeit der Kampf handlungen ist die Tätigkeit der Schieds richter von besonderer Bedeutung. St« haben im Sinne der kriegsmäßigen Abwick lung die Wirkung des scharfen Schusses zu ersetzen. Gleichzeitig berücksichtigen sie di« Ge sichtspunkte Ler Leitung und der höheren jkruppenführung auf beiden Parteien. Dazu kommen feste Schiedsrichter bei den Truppen und die laufende Kontrolle jeder Einzelheit, etwa» des Schußfeldes, jedes Maschinenge wehrs, die Nachrechnung von angenommenen Sprengungen und Sperren durch die Pio nierschiedsrichter, die auch über die Zeitdauer der Aufräumung entscheiden. Offiziere der Luftwaffe treffen entsprechende Regelungen über Wirkung der Flieger und der Abwehr. E» ist insgesamt di« außerordentlich der« »«twortungsvolle Aufgabe beS Schiedsrichter« stabe», zu verhüten, baß die Wehrmacht mit falsche« Anschauungen über bi« Waffenwir« tung in eine« etwaigen Krieg geht. Vesuch del der Panzerwaffe Presseberichterstatter hatten in einer Ge fechtspause Gelegenheit, sich in kurzen Probe fahrten in den Tanks von der besonderen Gemütlichkeit „in diesen Limousinen" zu über zeugen, in denen man sich eisern festhalten mutz, um nicht bei der Fahrt durchs Gelände gegen den Deckel, den Handgriff eines Ma schinengewehrs oder sonst eines der vielen Instrumente geschleudert zu werden. Di« Panzerwaffe ist eine Leistungstruppe, die von den höheren Befehlshabern an be sonders wichtigen Stellen zum Einsatz ge bracht wird. Es kommt darauf an, möglichst überraschend und in geschlossenen Massen in den Feind einzubrechen, ihn an der Ein bruchsstelle am Kampf zu hindern und der nachfolgenden Infanterie also den Weg frei »u machen. In der Regel wird eine Panzer brigade in einer Breite von 2,S Kilometer und einer Tie'« von 2,S bis S Kilometer mit Hunderten von Kampfwagen eingesetzt, wobei schon wegen der sorgfältigen Bereitstellung das Morgengrauen di« beste Zeit ist. Zwei over vret Panzerkompanten bleiben bet b«G Durchfahrt der Brigade durch den Feind un mittelbar bei der Infanterie, um im einzelnen niederzuwalzen unL zu helfen, ohne bei diese» langsamen Fahrt noch eine Beute der Pan^r- abwehr zu werden. Bor Fliegerangriffen haben die Panzer keine Sorg«. Schlägt man den Deckel zu, dann schadet das MG.-Feuer nichts, Bombensplitter ebensowenig. Nur darf man sich von Fliegern vor dem Einsatz nicht sehen lassen. In dem Panzer sitzen normalerweise nur der Fahrer und der Führer. Die Komman deurfahrzeuge von der Brigade biS zum Bataillon find mit drei Personen besetzt, außer Fahrer und Kommandeur noch der Funker; denn di« ganze Befehlsgebung er folgt in drahtlosem Gespräch mit Kehl kopftelephon. Vom Zugführer abwärts haben die Panzer nur noch Empfangsgerät. Was für ein Funkwirrwarr das im übrigen ist und wie genau jeder aufpassen muß, kann man sich vorstellen. Die Panzerwaffe hat bet dieser Art deS Einsatzes die gute alte Ueber- lieferung der Kavallerie übernommen; d. h. die Führer fahren und führen die Attacke persönlich. Bombenangriff auf Kiel Die Kieler Bevölkerung, die nachts ihre Verdunkelung vorbildlich durchgeführt hatte, erlebte am Freitag am Hellen Tage einen Fliegerangriff auf den Hafen, die Hafenan lagen und die Werften. Die „blaue" Partei hatte Nachricht bekommen, daß ein großer Teil der Flotte von „Rot" den Kieler Hafen angelaufen hatte. „Rot" rechnete mit einem Angriff. Der im Angriff gemeldete feindliche Verband war nach Beschreibung der Flug zeuge ein Sturzkampfverband, wie es sich später auch bestätigte. Der feindliche Verband wurde 10.21 Uhr in der Gegend von Lübeck gemeldet. Zahre-schau der iooo Freuden Eröffnung der Gaststattenfchau durch Dr. Leh. In Anwesenheit zahlreicher Ehrengäste Wurde am Kaiserdamm in Berlin die Jahres schau für das Gaststätten- und Beherberaungs- gewerbe und die Nahrungsmittel-Handwerk« eröffnet. Die Ausstellung sst bis zum ö. Okto ber täglich von 9 biS 20 Uhr geöffnet. Oberbürgermeister und Stadtpräsident Dr. Lippert begrüßte die Gäste und gab dann einen Ueberblick über die volkswirtschaftliche Bedeutung, die die ausstellenden Berufe und Handwerke einnehmen, die allein in Berlin 170 000 Menschen beschäftigen. Der Leiter des Deutschen Handels in der DÄF-, Feit, schil derte die Maßnahmen und Einrichtungen, die der deutsche Handel für die Bcrufserziehung geschaffen hat: 1936 wurden 15 781 Lehrgänge mit 391627 Teilnehmern durchgeführt, von denen 23115 Betriebsführer waren. Der Leiter des Deutschen Handwerks in der DAF„ Walter, betonte, daß in dem letzten Jahr eine besondere Ausrichtung der Handwerker auf den Vierjahresplan und seine Notwendig keiten erfolgt sei. Die Eröffnungsansprache hielt Dr. Leh, der u. a. ausführte: Während vor der Macht übernahme alle Menschen Arbeit suchten, sucht heute die Arbeit die Menschen. Der deutsche Mensch kann wieder sein Leben genießen; seine Arbeitsfreude und seine Opserbereitschaft geben-ihm das Recht auf diesen Lebensgenuß. EM mutz der Mensch haben Ein heiterer Roman von Hannes Peter Stolp Urheber-Rechtsschutz: Mitteldeutsche Roman- Korrespondenz, Leipzig O 1 4 ^Nachdruck verboten) „Bitte!" versetzte Peter und hielt an, wo rauf die Plätze gewechselt wurden. Ms sie wieder fuhren, entdeckte Peter, daß sich der Rückspiegel über dem Steuerrad ver schoben hatte. Peter war jetzt in der Lage, unbeobachtet das Gesicht des Mädchens zu studieren, das in dein Rückspiegel sichtbar wurde. Daß Ann Smith schlank und mittelgroß von Gestalt war und als ein außergewöhnlich schönes Mädchen bezeichnet werden tonnte, dieser Ein drücke war sich Peter mit voller Eindringlich keit bereits m dem ländlichen Gasthaus bewußt geworden, bewußter, als er es je zuvor ge wesen war. Jetzt nunmehr und dank dem verschobenen Rückspiegel wurde Peter immer begeisterter von diesem schönen Geschöpf. Die dunkel braunen, verträumten Augen, die wie ein ge heimnisvolles und doch beseligendes Märchen aumuteten, erschienen Peter wie etwas Ein maliges auf der Welt. Dis feine, ebenmäßige Nase in ihrem ovalen Gesicht, die glatte, weiße Stirn, auf der einige zierlich gekräuselte Locken ihres blauschwarz schimmernden Haares lagen, der kleine, rote und feste Mund und tx^ runde, nicht zu weiche und dennoch sanft wirkende Kinn — Peter gestand es sich mit einem lautlosen Seufzer ein: Wenn er noch nie zuvor in semem Leben verliebt gewesen war, so war er es aber jetzt, und dies bis über die Ohren. „Herr Waldmann!" sagte Ann unvermittelt. Peter schreckte zusammen. „Bitte?" fragte er. „Ich werden Ihnen später vielleicht einmal «in Bild von nur verehren", erklärte jie uw- f gnädig. „Aber jetzt rücken Sie gefälligst mal den Rückspiegel gerade. Dachten Sie denn, ich merke es nicht, daß Sie mich darin sehen können? Man starrt doch eine junge Dame nicht derart an, wie Sie dies seit einer Weile tun!" „Bitte vielmals um Verzeihung", stotterte Peter, und er rückte den Spiegel zurecht. „Ich möchte gern mal wissen, was Sie "eigentlich so von mir denken, Herr Wald mann?" Ann schien wieder gesprächiger werden zu wollen. „Nicht wahr, Sie halten mich bestimmt für übergeschnappt oder zumindest für ein bißchen spleenig?" „O nein! Das nicht! Ich bitte Sie, Fräu lein Smith!" „Ich kann Ihre Gedanken nicht lesen, auf eines aber möchte ich Sie aufmerksam machen: ich gehöre nicht zu jenen Mädchen aus reicher Familie, die dank den: väterlichen Geldbeutel lustig in den Tag hineinleben. Zwar ist mein Vater außerordentlich vermögend, doch hat mich diese Tatsache nie davon abgehalten, selbst tätig zu sein. Ich habe studiert und seit drei Jahren meinem Vater, trotz des Protestes, den er dagegen erheben wollte, eins Privatsekretärin ersetzt." „Ich glaube Ihnen das, Fräulein Smith!" gestand Peter, und er meinte es auch wirklich ehrlich. „Was nun die Sache mit Lord Lensham anlxlangt", fuhr Ann Smith fort, „so glau ben Sie nur nicht, daß mich ein romantischer Fimmel zu dein vorgefaßten Pla» getrieben hat. Im Gegenteil sehe ich darin nur eine ganz nüchterne Möglichkeit, diese unglückselige Verlobung lösen zu können. Anders würde ich aus der Affäre gar nicht wieder herauskommen, denn Sie kennen Lord Lenshain rmd vor allem meinen Nater nicht. Wenn ich vielleicht auch den besten Nater auf der Welt habe, so muß man auf der anderen Seite seinen harten Kops Hennen, mit dem er sich bisher in allen Lebew- lagcn durchzusetzen vermochte." lo.Ät Uhr würbe von brr Marinrstatto« auf Grund der letzte« Meldungen de» Flugzeug- Warndienste» für be« Festu«g»berelch Kiel Fliegeralarm gegede». Der »«samt» Kiele» Hafenvrrkrhr lag t« diesem Augenblick still. Nur kurze Zett darauf war der Feind auch schon da. „Blau" eezieltr bei seinem Sturz, domberangrifs, bei den, di« Flugzeuge au» mehrere« tausend Metern Höhe blitzschnell auf dir wichtige« Anlagen im Kieler Hafen »nb die Kriegsschiff» herunterstieße«, Treffer «uf Werftanlage« und di« Kriegsschiffe. Aber auch der Angreifer hatte e» nicht leicht und mußte «ine Reihe von Verlusten hin- nehmen. Er verlor im Feuer d«r zum Schutz KielS einsetzenden Flakartillerie, die vom Lande und den Kriegsschiffen her ihr Aeutzer- stes hergab, einen TeU seiner Flugzeuge. Im Abflug wurde der feindliche Verband von den inzwischen gestarteten Jägern von „Rot" ver folgt. In erbitterten Luftkämpfen verlor der Angreifer ,Mau" wiederum einig« Flugzeug«, so daß er seinen erfolgreichen An griff recht teuer bezahlte. Der s. rag der groben Wehrma-ts- «anöoer Rostock, 25. 9. (Funkspruch.) Die Ereignisse des 5. Tages der deutschen Wehrmachtsmanöver gestalteten sich folgendermaßen: Belm Heer: Veranlaßt durch die Mißerfolge des linken Flügels eines angenommenen roten Nachbar- korps in der Gegend südostwärts Goldberg und auf Grund einer Weisung des Armee-Ober kommandos 5 setzten sich die unter dem Befehl des Generals der Kavallerie Knochenhauer stehenden Truppen des roten 10. Armeekorps in der Nacht zum 24. 9. auf der ganzen Front vom Gegner ab und wurden in eine weiter rück- wärts gelegene Linie zurückgeführt. Infolge dessen stieß die blaue 1. Armee bei Fortsetzung ihres Angriffes in den Morgenstunden im all gemeinen nur auf schwächere Feindkräfte, die, befehlsgemäss hinhaltenden Widerstand leistend, auswichen und einen ernsten Kampf nicht an nahmen. Die 1. und die 12. blaue Division Die Doteis nno wieder überfüllt und sogar von Ausländern. Da haben keine dunklen Prophezeiungen etwas genützt, kein jüdischer Boykott bat geholfen: aus aller Welt kommen die Menschen, um das neue Deutschland des Friedens, der sozialen Ordnung, der inneren Zufriedenheit zu erleben. Am stärksten ist die Wandlung innerhalb Deutschlands: alle Schaffenden, ob Bürger, Bauern oder Arbei ter reisen wieder. Sie haben wieder Arbeit und darum Geld. Und denen, die weniger Geld haben, erschloß „Kraft durch Freude" das gesegnete Deutschland. Zum Schluß seiner Ansprache wandte sich Dr. Ley mit aller Energie gegen jeden Alto- Holmißbrauch. „Wir sind ein gesundes Volk geworden", erklärte er, „und wollen starke, ge sunde Menschen. Man darf Lebensfreude nicht 'mit Betrunkenheit verwechseln und Heiterkeit nicht mit Umnebelung." Nachdem die Lieder der Nation verklungen Waren, begaben sich die Ehrengäste auf einen Rundgang, und anschließend daran wurde die „Jahresschau der 1000 Freuden" für die be reits wartenden Zuschauer geöffnet. erreichten in gut vorwärts schreitendem Angriff gegen rote Nachtrupp«» bis zum Abend di« all gemeine Linie ostwärts Wardow und vstwärt» Gnoien—Alt-Kalen. l Auch gegen 14 Uhr mit großem Schneid und gutem Erfolg gegen die blauen Artilleriestellun gen in Gegend Dargun durchgefllhrte Sturz- kampfangriffe konnten der bedrängten Voten 22. Infanterie-Division kein« wesentliche Ent lastung bringen. Die 32. Division, die am 23« 9. nach Wegnahme von Malchin gegen die Nordflanke des die Linie Gielow—Waren hal tenden Gegners angesetzt worden war, wurdet nach Fortsetzung ihres erfolgreichen Vorstoßes bis in den Raum südostwärts des Malchiner Sees angehalten und über Basedow—Malchin oorgeführt. Schwächere Teile der Division wurden in Gegend ostwärts Bülow von Pio nieren über den Malchiner See übergeseht. Weiter südlich gelang es den Truppen de« blauen 3. Armeekorps in energischem BorwärtS- drängen, sich die See-Engen zwischen dem Mal chiner See und Jabel zu öffnen und nach Nor den eindrehend bis zum Abend die allgemein^ Linie Burgschlitz—Rothspalk nordostwärts Kra» lower See, zu erreichen. Eine am 23. Se^tbr. von Nordosten über deck Trebek—Recknitz-Abfchnitt vvrgestoßene blau» motorisierte Aufklärungsabteilung wurde int Forst Gamin nördlich Lange vom überlegenen roten Gegner zum Kampf gestellt und nach zäh« Gegenwehr aufgerieben. Schwache Reste ent komm in nordostwärtiger Richtung. Dagegen gelang es schwächeren roten Kräften bei Dan»- garten di« Recknitz zu überschreiten und Auf klärung in allgemeiner Richtung Franzburg vor» zutragen. Bei der Kriegsmarine: In der Nacht zum 24. September und am 24. September warm alle Maßnahmen der rotm Flottenkeitung <nik Fortsetzung des Han- de'skr'eges gericht t. Im Verkauf des Kampfes um die Sicherung dw Seewege kam es zu einer Reihe von Gesechtshandkungen, bei denen auf beiden Seiten Ausfälle angenommen wur den. Trotz umfangreicher roter Luftaufklärung und mehrerer Angriffe feindlicher U-Boote ge» lang es jedoch Blau, außer dm bereits in Sce befindlichen, einen weiteren aus Stettin ausgelaufenen Geleitzug (ebenfalls Handelst damp-fer) ohne wesentliche Verluste durch das gefährliche Seegebiet hindurchzubringen. , Die im Kieler Hafen z. ZI. liegenden vier schweren Einheiten und Zerstörer der roten Flotte, sowie die dortigen Hafenanlagen wur den in den Vormittagsstunden von blauen Sturzkanrpfocrbänden angegriffen. Bei der Luftwaffe: Die blau« Luftwaffe s«tzte in der Nacht zuM 24. September ihre Angriffe gegen die Nach schubanlagen in Bremen und Hainburg fort« Im Lause des 24. September bekämpfte sie erneut die rote Luftwaffe, indem sie deren Stützpunkte im Raume Lübeck—Uetersen- Stade—Lüneburg mit Bomben belegte. meta llsffee lrsstrmislbungen mbuodne bodnen Kaffee Peter nickte eifrig. Himmel! Das Mädchen war nicht nur schön, sondern es hatte auch Charakter! „Und für wie alt halten Cie mich?" fragte Ann weiter. „Im Höchstfälle sind Sie neunzehn Jahre alt, Fräulein Smith!" sagte Peter, wovon er überzeugt war. „Falsch!" lachte sie herzlich, „vieruntywanzig bin ich!" Peter schüttelte ungläubig den Kopf. „Zwar ist dies auch noch ein reichlich ju gendliches Alter", erklärte er, „aber höher als neunzehn — tatsächlich, kein Mensch würde es schätzen." „Wirklich, Sie verstehen es, den Leuten Konrplimmle zu sagen!" Ann Smith lachtet ein wenig spöttisch „Schweigen Sie nur. Also: In etwa einer Stund« werden wir in Forest- Hill fein. Wir steigen im Hotel > .Tourist' ab. Sie tragen in das Gästebuch Ihren Na men mit dem Zusatz ,und Frau Ann, geborene Smith' ein. Wenn ich auch durchaus kom- promittiert zu werden wünsche, so doch nur für die Augen meines Vaters uno Lenshams. Denn die nur allein soffen davon überzeugt werden, nicht andere Leute. Begriffen?" „Ja, ja", sagte Peter mit einem tiefem Meinyug. „Ich sehe völlig klar und eindeu- tiS." „Das will ich auch hoffen!" versetzte Ann Smith. Sie runzelte di« Stirn, und ihre Worte hat ten wieder sehr geschäftsmäßig geklungen. 3. Das „Tourrsthotel" in Forest-Hill war ziem lich girt besticht. Pflichtgemäß hatte Peter seine Eintragung in das Gästebuch gemacht, und es stand zu lesen: „Ingenieur Peter Wald-Mann Und Frau Ann, geborene Smith." Nachdem diese Formalität erledigt war und der Hausdiener sich anschickte, die b«,d«n Koffer des „Ehepaares" hinauf nach den gemieteten Zimmern zu bringen, sagte Ann mit einem reizenden Lächeln: „Lieber Peter, du geduldest dich wohl so lange in der Halle, bis ich mich umgezogen Habs." „Wa—was?" Peter war für den ersten Augenblick freudig zusammengeschreckt, als er sie so sprechen hörte. Dann begriff er. Na türlich jetzt waren sie ja ein Ehepaar! Na warte, mein Mädchen, dacht« Peter, der mit einem Male sehr vergnügt wurde, jetzt kannst du nicht mehr in diesem geschäftsmäßigen Ton mit mir reden. Und laut und ziemlich barsch sagte er: „Beeil dich aber ein bißchen!" Anns dunkelbraune, samtene Augen wurden ganz groß und rund vor Empörung. Md konnte er es wagen, so mit ihr zu reden! Zor- nig antwortete sie: , „Nicht wahr, du wirst wohl gefälligst war-/ ten, bis ich soweit bin!" Dar Hausdiener, der eben die Koffer auf. genommen hatte und unweit des PaareS stand^ dachte schmunzelnd: Na, auf der Hochzeits reise scheinen die nicht gerade zu sein, obwohl sie beide noch ziemlich jung aussehen! Ann wollte sich umwenden, um, nicht sonder- lich liebenswürdig gestimmt, nach dem Lift zu gehen. Peter rief sie halblaut zurück. Mit funkelnden Augen drehte sie sich nach ihm um. , „Bitte?" fragt« sie sehr von vbenhevab. > „Ah, Baby, was ich gleich sagen wollte", begann der „Ehemlann" Peter mit Würde» „was mar es denn nur? Ach so! Pack meine« Koffer aus, leg mir ein Smokinghemd und den dazupossenden Kragen zurecht, rmd vor allen Dingen vergiß nicht, meine Hausschuh« vor das Bett zu stellen und das Rasierz«W griffbereit hmzulegen. Nun b«eS dich «bmü damit sch bald hinauf kann." (ftortlHung t«lg2