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1. Vellage zunr Frankenberger Tageblatt Nr. SÄ4 Sonnabend, de« 85. September IN37 »6. Jahrgang GSSSW————————— - , -—SS» ^>a«^s»6s/'A 7^m^sb««A am A?0Qks«s«i/ Dev Ssmmer ist vergangen — Einstellung -er langfristigen Wettervorher sagen — Herbsterscheinungen — Das Gliick geht uni — Das groste Los beim rechten Mann — Begeisterung für das deutsche Lied — Die NSDAj). ruft — Nnsere Frauen in vorderster Front ' Nun ist es wirklich ganz aus mit dem Som- »Ner. Am vergangenen Domierstag hat er dem Herbst ganz offiziell — was in diesem Valks heifft: kalentermäszig — Platz machen Müssen. Besondere Abschiedsfzenen oder Emp- Dangsseierlichkeiben hat es dabei nicht gege ben und so ist denn der Jahreszeitwechsel gar nicht sonderlich kn Erscheinung getreten, zumal her Sommer in diesem Jahre ja schon vorzeitig schlapp gemacht hat. Noch in die Tage seiner Herrschaft fiel eine Nachricht aus den bayrischen Aspen, wonach zwischen Hochvogel und Leiläch- spitze bei Markoberdors 1000 freiweidende Schaf« von Schneestürmen überrascht wurden, so dah es der allergrössten Anstrengungen der Hirten bedurfte, sie vor dem Erfrieren zu retten. SO dieser Tiere konnten nicht mehr geborgen werden, sie sind dem diesjährigen frühen Win ter in den Bergen zum Opfer gefallen, von den geretteten Schafen steckten viele schon bis -um Halse im Schnee. Das ist geschehen im Sommer 1937, der ohne Zweifel zu den regen reichsten der letzten Jahrzehnte gehören dürfte. Wer «inen Garten oder einen Balkon sein eigen nennt, weih es ja selbst am besten, wie wenig gemütliche Sommerabende die letzten drei Monat« brachten, an denen Garten oder Balkon zu einem geruhsamen Tagesabschluh ausgenutzt werden konnten. Vielfach war es zu kübk, zu windig oder es regnete. Und nun ist mit einem Male der Sommer ganz aus. An dm Gärten wird es iminer öder, die Herbstblumen sind frühzeitig verblüht, die Dah lien frösteln durch rauhe Nächte und die hohen Sonnenrosen neigten müde ihr Haupt über keergewordene Blumen- und Gemüsebeete. Mit dm Gärten haben auch die Balkons ihre Auf gabe erfüllt, es wird Zeit, die Blumenkästen in dm Keller zu schaffen und zu Futterkästchen für di« Vög«I zurechtzulegen,' die auch km Win ter bei uns bleiben. Noch finden sie ja drauhen im Freien gmügend Nahrung, aber wie schnell wird es gehen, dann ist alles kahl und öde, in hundert Tagen haben wir ja schon Neufahr! Tie Forfchungsstellc für langfristige Wetter vorhersagen des Reichswetterdienstes kn Bad Homburg v. d. Höhe hat ihren zehntägigen IWettervorhersagedienst in dieser Woche ein- gebelkt, sie hat damit ihre Sommerarl-ekt ab- gesch'ossen. durch de i s e unser r Land - irtsck a t und vielen Ferienrerenden, die gern wissen wollten, was sie während ihrer freien Zeit von Petrus zu erwarten hatten, grosze Dienste geleistet. Jetzt haben wir in dieser Beziehung nicht mehr allzuviel zu erwarten und müssen uns mit dm täglichen Vorhersagen und unse rm eigenen Wettergläsern begnügen. Zu jedem richtigen Herbst gehört der — Herbstschnupfen! Hab ihn schon, werden die damit bereits beglückten Leser sagen: „Wer weist, wo ich ihn aufgegabett habe, aber wenn «s etwas zu holen gibt, und wmn es das Un- mngeuehmste ist, dann bin ich dadrii" weö hätte solche Rede noch nicht von seinem Nach bar gehört und wer ist von ihm noch nicht mit einem erst ganz behutsamen, dann aber ganz regelrechten Schnupfen nach Hause ge gangen. Man trifft die HatschHute jetzt über all an, auf der Straste, in her Bahn, im Li 1t- spielhaus, beim Kaffeekränzchen oder beim Kogeiabend. Jüngst hat ein guter Beobachter die niesenden Volksgenossen in zwei Klassen eingeteilt, in gutartige und in bösartige. Zul den gutartigen rechnet er die, die stets ein sauberes Taschentuch bei sich führen und jedes Niesen rechtzeitig aufsaugen. Das Gegenteil davon seien die bösartigen, die mit möglichst viel Getöse hemmungslos in dke Gegend niesen, damit ihre Umgebung gmügend Bwillm ab bekommt. Meist sind das solche Leute, dke sonst gar nicht so freigebig sind km Verschenken ihres Besitzes, in diesem Falke aber der An sicht sind, dah andere auch dm Schnürchen haben müssen, wenn sie ihn haben. 'Man gehe ihnen aus dem Wege und was noch wich tiger ist, man reihe sich nicht selbst ein in die Kette der bösartigen Nieser! Eine weitere alljährliche Herbsterscheinung ist dis Jagd unserer Jugend auf die Kastanien. Wir haben in den letzten Tagen auf die Be deutung der Kastanien in unserer Zeit hinqe- wiesen und berichtet, datz diese braunen Früchte einen wichtigen Rohstoff im Rahmen des Vier jahresplanes bilden und dast sie durch die Schu len gesammelt werden. Dabei ist es aber nicht nötig, dah die Kinder zu diesem Zwecke auf die Bäume steigen. Vor einigen Tagen erst stürzte dabei in Limbach ein Junge von einem solchen Baum und zog sich schwere Verletzungen zu. Auch Has beliebte Abschiesten der Kasta nien mit Steinen und Stöcken ist sehr gefähr lich. Wie ost sind dabei die Geschosse an dm Köpfen von Kindern und vorübergehenden Er wachsenen gelandet. Die Bäume w'rfm die Kastanien, wenn die Zeit da ist, selbst ab,, es ist nicht nötig, sie gewaltsam Heruntermbolen. Die Herbststürme und die ersten leichten Fröste leisten solche ganze Arbeit, dast nicht eine ein zige Kastanie am Baume hängen bleibt. Man schärfe also den fammeleisrigen Kindern ein, dast sie nur die am Boden liegenden Früchte samnieln sollen, um sie und andere vor Schaden zu behüten. Eine groste, erwartungsfrohe Zeit ist in diesen Wochen für all die vielen Tausende Spie ler unserer Sächsischen Lmdeslottene herbei e kommen. Vier Wochen lang läuft immer d-e Ziehung der fünften Klasse. Ges cannt verfolgt jeder Spieler die täglichen Ziehungslisten und sucht nach seiner Nummer. Es soll, so wird uns berichtet, ganz eifrige Spieler geben, die in diesen Wochen ihre Nummer nachts im Schlafe deklamieren, ja es soll wahr sein, dast eine sehnsüchtig nach dem Lotterieglück ausschauende Fee beim Schuheinkauf die Frage der Ver käuferin nach ihrer Schuhnummer ganz in Ge danken versunken mit der fünfstelligen Zahl ihrer Losnummer beantwortete. Das nennt man: bei der Sache sein, aber helfen tut das meist auch nichts. Inzwischen ist in dieser Woche wieder einmal das groste Los herausgelommen und wir wissen nur so viel davon, dast wir — wieder nicht dabei waren. Vielleicht klappt es aber das nächste Mal. Im übrigen: es steckt ja noch immer allerhand drin, da kann man nie wissen! Meist ist die Kesckihte ja so, dast man seine „Ansprüche" au das Lottsrieglück mit jedem Ziehungstag verkleinert und zuletzt sich diebisch darüber freut, wenn man wenigstens nicht sitzen geblieben ist. Interessant wäre es aber einmal zu erfahren, was im Lasse der vielen Jahre des Bestehens unserer Sächsischen Landeslotterie all die Gewinner des jeweiligen grasten Loses mit ihrem Gelds angefangen haben. Das gäbe ganz gewist recht interessante und aufschlussreiche Schilderungen. Der Zufall führt uns heute in einem Zeitungsblatt vor 80 Jahren eine Notiz über das groste Los der im Ceptember/Oktober 1857 gezogenen fünften Klasse der damaligen Landeslotterie vor Augen. Dann heistt es u. a_: „Belänntlich fiel das groste Los diesinal in die Kollektion der Firma B. 6- S. in Freiberg, die vor fünf Jahren auf die gleiche Nummer schon einmal mit diesem Glück bedacht wurde. Diesmal hatten viele Leute aus Freiberg und dem oberen Erzgebirge daran Anteil. Ein in Freiberg wohnender, schon bejahrter Holzhacker, bekam die Nachricht von seinem Anteil, als er gerade dabei war, Holz zu hacken. Auf die Nachricht, dast er 8000 Taler gewonnen hatte, warf er seine Art auf den vor ihm stehenden Holzhaufen, ging, nachdem er sich von dem Freudenschreck etwas erholt hatte, in eine benachbarte Wirtschaft und trank für fünf Pfennig (!!) Bier. Dann ging er wieder zu seiner Arbeit zurück, griff zur Art und sprach zu ihr: „Du hast mich bis jetzt ernährt, ich will mit dir auch die letzte Klafter Holz vollends zu Ende spalten." Der Glückliche ging nicht eher von seiner Arbeit, bis dos Werk vollendet war. Mit den Wor ten: „Nun will ich mein Leben noch in Ruhe geniesten", nahm er Abschied von seiner lang jährigen Tagesarbeit." So weit der Bericht von ehedem. Ganz sicher war hier das Glück zu dem rechten Manne gekommen. Ob es wohl immer der Fall war? Wir wollen es hoffen... Ein glücklicher Gedanke verhalf unserer Ein wohnerschaft am gestrigen Freitag zu einer Stunde frohen Eeniestens schöner deutscher Volkslieder, die 1600 Kinder der Schulen Fran kenbergs und der Umgebung aus dem Markt sangen. Dankbar nahmen die vielen Zu hörer diese vorbildliche Gemeinschaftsarbeit der Kinder entgegen und wiederholt hörten wir den Wunsch aussprechen, dast dieses Sing- treffen nicht das erste und letzte in Franken berg gewesen sein möge. Mit einer öffentlichen Kundgebung im „Kaisersaal" nahm am vergangenen Montag die Ortsgruppe Frankenberg der NSDAP die Winterarbeii nach der sommerlichen Versamm- ttlnaspaufe wieder auf. Das Thema, der Vierjahrcsplan, das dabei behandelt wurde, must hellte 'jeden einzelnen Volksgenossen in teressieren, denn von dem Gelingen dieses Planes hängt letzten Endes auch sein urnersön- lichstes Wohlergehen ab. In dieser Beziehung lieferte unsere NS-Frauenschaft mit der im „Vereinshaus" gezeigten Ausstellung: „Spar sam walten heistt Werte erhalten" einen nicht hoch genug einulschätzenden Beitrag über die praktische Mithilfe unserer Hausfrauen an die sem grossen Werke. Wir sind unserer rührigen NS-Frauenschast dankbar dafür, dast sie in der ihr eignen llnerinüdli.hkeit sich in den Dienst dieser Arbeit gestellt Hot. Der Besuch der Ausstellung und die dabei gefällten Urteile über das Gesehene und Erprobte mögen ihr der beste Lohn für ihre viele Mühe gewesen sein. Immer und immer wieder must darauf hinge wiesen werden, dast heute im deutschen Haushalt nichts umkommen darf. Menn täglich in jedem Haushalt nur eine Kartoffel verdirbt, so er gibt das im ganzen Reiche im Jahre Tausende Zentner! Solche Bilder must man sich immer vor Augen halten, sie reden eine deutlich« Sprache und müssen die Gewissen aller oerant- wortungsbewustten Volksgenossen schärfen! Kali. pttlula erbt alles Die Direktion des Zoologischen Garten bau Budapest ist in einer interessanten Frag« als Gutachter und nunmehr auch als Erb schaftsvollstrecker eingesetzt worden. Ein« Witwe, Kathinka L. Jalizesci, hatte ihr gan zes Vermögen ihrem Papagei Pitiuka hinter lassen. Dabei erwähnte sie im Testamentstext, daß das Tier die folgende Worte sprechen könne: „Guten Tag, ergebener Diener, eins, zwei, drei, — es lebe der König." Außerdem beherrschte er zwei Lieder. Man müsse ihn aber ganz bestimmt ernähren, damit er bet Gedächtnis bleibe. Und außerdem sei not wendig, das Repertoire alle drei Tage wenig stens zu wiederholen. Aber sonst sei Pitiuka ein netter Papagei, der seiner Umwelt kein« Arbeit bereite. VEre nur zur Ansicht Ein englischer Globetrotter kam einst durch Ferneh und wollte hier natürlich nicht ver säumen, des berühmten Voltaire Bekannt schaft zu machen. ,^ann ich die Ehre hoben, Herrn von Vol taire zu sehe n?" fragte er den Schloßdiener, und dieser kam bald mit der kurzen Antwort zurück: ,Ja." Der Engländer wurde nun in das Arbeits zimmer geführt, wo er den Philosophen sehr artig an redet«. Voltaire aber schien stumm ge worden zu sein. Er schwieg auf jede Frag« und sah seinem Gast nur immer steif in- Gesicht. Schließlich drehte Voltaire sich lang sam um, gleich als ob er sich seinem Gast von allen Seiten zeigen wollte. Nach einer Weil« aber sagte er: „Mylord, Sie zahle« fünf Sous." Geschwind griff der Engländer in bi« Tasche, holte Geld heraus und sagte schlag fertig: ,Hier sind fünfzehn SouS, ich bitte mir di« Ansicht morgen und übermorgen noch einmal aus." V»l 755 kok oll« 5upsr-liganrckosk«a vmk avksnkm ök 8onökr,'ikenr»gs!tmg Nr grollen lonvmkng vnö bert» ViBNnrrkSrfo — klar kl kiff 61-5-n Prak vkklllkk nrxk nkkl Rogener-n.- U»mm»n 5s», Um kören I lkr klmöfvnllkünökr -Ovork-k ZK rvr VoiMnmg Die Woche in Berlin „Muffollai-Zerien" / Das getarnte Vertin / Gin gutes Zeugnis Vertin arM den Duce / Soldatischer Geist Nun sind die Kinder aus der Schule nach Haufe gestürmt, ohne Rücksicht auf den etwar- gen Ausfall der Zeugnisse. Die spielen bei der Fülle der gegenwärtigen Berliner Ereignisse anscheinend gar keine Rolle. Die Hauptsache ist, daß die Schuljugend „Mussolini-Ferien" bekommen hat. Die üblichen Herbstfericn müssen es sich schon gefallen lassen, daß sie diesen Ehrennamen von der Berliner Schul jugend erhalten haben. Berlins Jugend hat „Mussolini-Ferien", und Berlins Jugend will den Führer des befreundeten Italiens sehen. Gerade diese Jungen und Mädel haben ein sehr feines Gefühl für die Größe des Augen blicks. Sie wollen die bedeutsame historische Begegnung der beiden Staatsmänner mit aller begeisterten Hingabe ihrer Jugend er leben. Sie wissen, daß sie hier ein Erlebnis in sich aufnehmen, das zu den schönsten blei benden Erinnerungen für ihr ganzes Leben gehören wird. Also schön, drücken wir ein Auge über etwaige Mängel, der Zeugnisse zu, seien wir Väter, die zu dieser Jugend Passen, und gießen wir kein Wasser in den Wein ihrer Begeisterung. Genügt es nicht, daß den Berlinern in ihrer Gesamtheit ein ausgezeichnetes Zeugnis aus gestellt worden ist, wie man es sich besser gar nicht wünschen kann? In allen Zeitungen konnte man es lesen, daß di« mustergültige Haltung der gesamten Bevölkerung Groß. Berlin- di« Verdunkelungsübuna »u einem vollen Erfolg geführt hat. Und weil der Ber liner sich im Verdunkeln so „Helle" gezeigt hat, hat man ihm die halbe Verdunkelungswoche geschenkt. Schade um die Verdunkelungswitze, Lie nun nicht mehr das Licht der Welt er blicken. Von den Glatzen angefangen, die ver dunkelt »vcrden müßten, bis zum Verbot des Hellen Bieres während der Verdunkelung, hatte der Berliner bewiesen, daß er alles mit echtem Humor zu nehmen versteht, und daß er auch im Dunkeln sein Licht nicht unter den Scheffel stellt. Gewiß, das Berliner Leben war unter der Tarnung etwas gemäßigter geworden, aber das hätte sich noch ganz ge geben. Schon am letzten Tag der Verdunke lung zeigte der Verkehr fast fein alltägliches Aussehen, und wenn sich in den Straßen auch ein Zug von Gespensterbahneu und Autos zu bewegen schien, drinnen in den Lokalen, in Leu Theatern nuL Lichtspielhäusern war es um so Heller und lebendiger. Nur das Krafttverk Klingenberg, die gewaltig« Zentrale der Ber liner Stromversorgung, merkte, daß eS in Liesen Tagen zappenduster in Berlin ge wesen ist- Aber keine Sorgen, für den Ausfall wird sich der Ausgleich finden. Lichte Tage find für die Reichshauptstadt wie für daS ganze Reich gekommen. Nicht nur di« Schulfinder haben „Mussolini-Ferien", der Haupttag des Musso lini-Besuches ist ein Feiertag. Hier ist einer Ler sehnlichsten Wünsche der Berliner Be- voirermsg erfuut woroen Der Berliner, der es am besten weiß, wie ein Volk durch einen großen Menschen, durch einen wahren Führer gewandelt werden kann, will den Führer des befreundeten italienischen Volkes sehen, es will ihn grüßen und ihm zujubcln, weil hier in den beiden Männern Hitler und Mussolini sich zwei Völker grüßen, ohne die in Europa keine Geschichte mehr gemacht werden kann. Aber wir wollen nicht Politisieren, wir wollten ja nur betonen, daß es Licht wird in Berlin. Die Reichshauptstadt Prangt im Schmuck ihres Festgewaudes und wird nachts in einer Schön heit erstrahlen, wie man sie selbst in den Tagen der 700-Jahr-Feier nicht festlicher er lebte. Die Feststraße der Reichshauptstadt ist bereit, den Tag zu grüßen, der in der Ge schichte Berlins wie des Reiches unvergeßlich bleiben wird. Ausklang dieser großen Tage Berlins ist bas gelvaltige Wehrmachtkonzert der 4000 im Stadion. Wenn wir uns an einer solchen Darbietung begeistern, ist dies nicht etwa die Bekundung einer besonderen militaristischen Gesinnung, sondern Ausdruck unserer Freude über unsere wiedergewonnene Größe. In den alten Märschen, in den Klängen der deutschen Militärmustk spüren wir zugleich den Geist echten Soldatentums, wie er den Deutschen durch Li« Jahrhunderte zu eigen gewesen ist. Wir find freiwillige Träger dieses soldatischen Geistes, weil er der gewaltigste Ausdruck der Verbundenheit zwischen Führer und Gefoig. schäft ist. Dieser Geist, der das neue Berlin beseelt, zeigt diese Stadt nicht nur in seinem Festgewand, sondern auch in seiiter inneren Einstellung als di« Hauptstadt des Reiches. Jörg. „Atte Pagode zu verkaufen" In den Zeitungen von Osaka kann man seit einigen Tagen eine Anzeige lesen: „Für Lieb haber. — Historische Pagode zu verkaufen. — 300 Jahre alt!" Es handelt sich um eine regel rechte große Pagode, die vor 15 Jahren für 10 000 Jen erworben und in einem Garten eines japaniscl-en Millionärs ausgestellt wurde. Da das Stück ursprünglich aus Wakayama stammt und die Einwohner von Wakayama immer behaupten, daß die Geschäfte schlechter gel>e», seit die Pagode verkauft wurde, soll sie wieder an den ursprünglichen Platz zurück. Aber inzwischen ist eine Verfügung heraus- gekommeu, wonach Shinto- und Buddlm-Kulte nicht mehr vermischt werden dürfen. Die Pa- gode jedoch ist buddhistisch, und die religiösen Einrichtungen von Wakayama sind shin toistisch. Sie verlangen ihren Abtransport Der Staatssekretär von Schottland hat von der Insel Roan au der Küste von Sutherland eine dringende Anfrage erhalten, so schnell wie möglich für den Abtransport der Bewoh ner von jener Insel zu sorgen. Zur Zeit leben auf dem Eiland noch sechs Familien, die sämtlich MacDonald heißen. Der Abtransport wird vor allem dcSl-alb verlangt, weil die Insel kein Postamt, keinen Friedhof, keine Kirche, keinen Arzt und nicht einmal einen Lehrer hat. Selbst Pferde können aus der Insel nicht gcl-alten werden Vor sechzig Jahren war das Eiland stark bewohnt; dann aber kam die große Auswanderungswelle nach Kanada. Australien und Neu-Seeland. Al- Folge wurde auch die Einwohnerzahl mm Roan kleiner und kleiner.