Volltext Seite (XML)
spanischen Streitparteirn als „für die britt-' schen Interessen gefährlich" ablehnte. De? Konservative Boothby erklärte, die englisch«' Regierung suche sich von einem Kriege fern» »u halten, während die Opposition den Ein druck erwecke, als ob sie England in den Krieg treiben wolle. Lloyd George machte der, Regierung den Vorwurf, sowohl hinsichtlich Aethtopien- wie Spaniens von ihrem ur- . sprünglichen Standpunkt abgogangen zu sein- Das Nichteinmischungsabkommen sei ein völ liger Fehlschlag gewesen und werde voraus« sichtlich ganz zusammenbrechcn. Außenminister Eden wies die von Lloyd George geübte Kritik zurück. In den letzten Wochen noch habe Lie Regierung auf die große und endgültige Bedeutung hingewiesen, die sie dem Mittelmeer als einer Hauptader des Empire beimesse. Als Llotzd George hier noch einmal die »«- tionaleu Befestigen bei Gibraltar 1« dw Debatte warf, antwortete Eben, daß sich die Regierung der Bedeutung dieser Frage und ihrer Rechte und Vorrechte ebenso bewußt sei wir Lloyd George. Man trage aber nicht zu einer Verteidigung dieser Rechte bei, wenn man durch Vorspiegelung unzutresfenber Dinge eine falsche «tmosyhitre schaffe. Auf die Nichteinmischungspolitik eingehend, betonte Eden, daß die englischen Vorschläge «lS Ganzes stünden oder fielen. Die englische Regierung könne irgendeiner größeren Ab änderung, durch die Las Gleichgewicht der Vorschläge gestört würde, nicht zustimmen. ES sei die Absicht der britischen Regierung, die Nichteinmischung so lange fortzusetzen, so lange die Nationen Europas als Ganzes bereit seien und den Wunsch hätten, dasselbe zu tun. Seiner Ansicht nach sei die Einmischung ans beiden Seiten nicht entscheidend gewesen. Eden befaßte sich dann mit den Forderungen der Opposition, deren Argumente dazu ange» Am seien, einen Vorbeugungskrieg zu recht fertigen, i Die Opposition fordere, baß England sich neutral erkläre. Aber gerade Lie Ausrufung der Neutralität, so betonte Ede», würde daS Vorhandensein der Rechte Kriegführender um- faffea. Der Wunsch der Labour-Party, daß General Franko nicht gewinnen dürfe, könne nur durch eine einzige Methode erfüllt wer ben, nämlich Lurch die aktive Beteiligung Englands an den Feindseligkeiten mit allen ihre» Folge». Da- sei eine Politik, die weder die Regierung noch das Volk einschlage« wollten. Er könne, so fuhr Eden fort, sich kaum vor stellen, wie unter den gegenwärtigen Umstän den die Nichteinmischung gerettet werden könnte, wenn der englische Plan scheitern würde. Der Zusammenbruch der Nichtein mischung würde eine völlig neue Lage schassen, in der alle Grenzen vssen und alle Hindernisse für Menschen- und Materiallieferungen be seitigt wären. Ob die Lage in einem solchen Falle die sofortige Einberufurig des Parla ments erfordern würde, wie es die Opposition fordere, sei fraglich. Er könne auch nicht mit teilen, welches unter solchen Umständen die Politik der englischen Regierung sein werde. Sie wür-e offensichtlich von den Umständen des Zusammenbruchs abhängen, aber wenn kein Zusammenbruch erfolge, bleibe der eng lische Plan bestehen. Sollte jedoch ein Zu sammenbruch eintreten, dann müsse bas eng lische Vorgehen von der internationalen Lage und von einer Reihe von Erwägungen ab hangen, die Lie Regierung zur Zeit noch nicht kenne. Eine solche Entwicklung werde aber mög licherweise nicht eintreten, da man den Wunsch der europäischen Mächte, einen Zusammen bruch der Nichteinmischung zu verhüten, nicht unterschätzen dürfe. Vielleicht werde die Lage sich plötzlich ändern. Aber er selbst halte eS für wahrscheinlich, daß dies nicht der Fall sein werde. Die Regierung selbst plane keine „re volutionäre" Aenderung ihrer Politik, sondern werde weiterhin für die Einschränkung des spanischen Konflikts und die Aufrechterhal tung des Friedens in Europa arbeiten. Abschließend kam der Außenminister auf die Lage im Fernen Osten zu sprechen und er klärte, daß diese sich in den letzten Tagen noch verschlechtert habe. Sie Hoffnung auf die Sichel Große Verluste durch schleppende Erntc- bergung in Sowjetrußland. In Moskau verfolgt man mit steigender Sorge den schleppenden Verlauf der Ernte» einbringung. So weist die „Prawda" darauf hin, daß bereits große Verluste zu beklagen sind und noch größere in Aussicht stehen, weil das abgeerntete Getreide zu lange unter freiem Himmel dem Regen ausgesetzt ist. Weiter beklagt sich das Blatt darüber, daß die Ausbesserungen an den Trockenanlagen und Scheuern zu langsam vonstatten gehen, owie darüber, daß die Landbevölkerung sich jegcn die landwirtschaftlichen Maschinen, träubte „und alle Hoffnung auf die Sichel! etzte". Die .Zswestija" schreibt, im Gebier von Dnjepropotrowsk seien über 13 Millionen Zentner Getreide zwar abgcmäht. aber noch nicht eingebracht worden. Das gleiche Bild sei im Schwarzmeergebiet festzustellen, wo aujj den Feldern noch 17 Millionen Zentner Ge» treidc liegen, im Nordkaukasus (mit mehrere»! Dutzend Zcntnermillionen), im Odessa-, int Stalingrader Gebiet usw. Das Hinauszögern des Abtransports des abgecrntetcn Getreides fei durch nichts zu rechtfertigen Schließlich beklag« sich ba« Blatt «och bar- über, »aß bi« Ernte außerordentlich schlecht »«wacht werbe unb ««steht damit et», baß bas Saw,etsysiem da« «»«eerntrtr Getreide Degen sei»«» Erzeuger, de» Bauer», mit der bewaffnete» Macht schütze» muß. Schloff der erst« Bayreuther zeMelpM« Dank d« Fai Heer» a» all« Mitarb«ittr Bayreuth, 31. 7. Mit ei»er Aussatz- rung der „Götterdämmerung", die ganz aus dem Geist der Bayreuther Festspieltradl- Aon geschaffen war und die Besucher bis ins tiefste ergriff, wurde am Freitag der erste Zyklus der diesjährigen Bühnenfestspiele abge schlossen. Der Führer zeichnete auch diese Vorstellung durch seinen Besuch aus. Wieder hatten sich auf der traditionellen Feststrahe von Haus Wanfried zum Festspielhügel und rund um das Festspielhaus viele Tausende eingefun- d«n, die den Führer aus der Fahrt zur letzten Vorstellung während seines Bayreuther Auf enthaltes mit jubelnden Heilrufen begrüßten. Auch dem Stellvertreter des Führers, Reichs- Minister Rudolf Heß, der am Freitag zum ersten Male in diesem Zähre an den Bayreu ther Festspielen tellnahm, und den übrigen Männern aus Partei und Staat wurde ein herzlicher Empfang zuteil. Zn diesen Kund gebungen der Begeisterung kam wieder so recht die herzliche Verbundenheit der Bayreuther Bevölkerung und der Festspielgemeinde mit dem Führer zum Ausdruck. Neben den Solisten, die ihre große Kunst wieder mit ausgekeilten Einzelleistungen an di« festspielmäßige Aufführung der Götter- und Heldentragödie Richard Wagners setzten, stellte di« Bewältigung der musikalischen und szenischen Aufgaben der „Götterdämmerung" noch ein mal die beispielhafte Gemeinschaftsarbeit und die großen Verdienste der künstlerischen Leiter^ ins Licht. Die Namen Furtwängler, Tietjen und Pree- torius bedeuten heute mehr als ein Programm, sie umschließen im Rückblick auf di« verflossene Ringaufführung die Erfüllung der musikali schen, szenischen und geistigen Ansprüche, die an Bayreuth, als das deutsche Nationaltheater für die Kunst Richard Wagners, gestellt werden müssen. lleberragende Begabung hat sich in diesen drei Künstlern verbunden mit dem Wissen um die Spielgeheimnisse Wagnerscher Musikdrama lik, und ein unbeugsamer Wille zur Ver lebendigung eines großen Erb«s für die Men schen der Gegenwart. Die Besetzung der „Götterdämmerung" wies die gleichen klangvollen Namen aus wie im Vorjahr: Mar Lorenz sang den Siegfried, Frida L «iders die Brunhilde, JaroPro» haska als Gunther, Maria Müller als Gutrune verkörperten wieder die Gibichungen- Eeschwister; die tiefdringende, ausdrucksvolle Gestaltung und der schlockenlose Mt Mar garethe Kloses stellten die Waltraude und die Erste Norne in di« vorderste Reihe. Neu in diesem Ensemble ist nur Ludwig Hofmann, dessen stark nuancierter Hagen würdig neben den diesjährigen Leistungen des Künstlers als König Heinrich, Fafner und Hunding stand. Ms Nornen und Rheintöchter taten sich hervor Ruth Berglund, El friede Marherr und Hilde Schep- pan von der Berliner Staatsoper. Unter dem Eindruck der in jeder Hinsicht überragenden Aufführung lösten sich Dank und Begeisterung der Zuschauer in langanhaltendem Beifall aus. Nach Schluß der Aufführung begab sich der Führer mit Frau Winifred Wagner in den Bühnenraum, wo sich die Mitwirkenden und alle Mitarbeiter an den Festspielen ver sammelt hatten. Der Führer brachte in herz lichen Worten allen seinen Dank für die einzig artige Leistung zum Ausdruck. Der Führer im Savfe der deutschen Erziehung Bayreuth, 30. 7. Der Führer besich tigte am Freitag in Bayreuth im Haus der deutschen Erziehung mit dem Gauleiter der bayerischen Ostmark und Leiter des Haupt- amtes für Erzieher der NSDAP, Wächt ler, einige Modelle von Neubauten, die nach einem Gesamtplan demnächst in Bayreuth in Angriff genommen werden sollen, sowie Mo delle von neuen Grenzlandschulbauten des NSLB. Anschließend stattete der Führer der im gleichen Hause-befindlichen Ausstellung des Malers Ernst Bollbetzr „Bunt erleuchtete Welt" einen Besuch ab. tzlirlHNn« nm Lnidesoekrötttn Berlin, 31. 7. (Funkspruch.) Die Justiz pressestelle beim Volksgerichtshof teilt mit: Die vom Volksgerichtshof wegen Landesverrats und Vorbereitung zum Hochverrat zum Tode und zu dauerndem Ehrverlust verurteilten S4jüh- rigen Gerhard Holzer und Reinhold Ju lius sind heut« morgen hingerichtet worden. Gleichgeitig ist der am 19. März 1937 vom Volksgerichtshof wegen Landesverrats zum Tode und ui dauerndem Ehrverlust verurteilte 43jährige Ferdinand Thomae aus Saar brücken heute morgen hingerichtet worden. Auch der vom Reichskriegsgericht am 18. Juni 1937 wegen Landesverrats zum Tode, zum Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte auf Lebenszeit und zur Wehrunwürdigkeit verur teilte 28jährige Ernst Oppitz aus Sagan ist heute morgen hingerichtet worden. Zwei neue ReichSautoöaha- Teilstrecken Verbindungsstücke z»r OftseebLLerstraße und Teilstrecke Fürstenwalde—Frankfurt ». yirr. Nm heütigen Sonnabend wirb die Fort setzung der Reichsautobah» Berlin—Stettin von Colbitzow bis HornSkrug für den allge meinen Verkehr freigegeben. Die neue Strecke ist 28L Kilometer lang. Die Gesamtlänge der Autobahn Berlin-Hornskrug betragt «40 Kilometer. Für die Verkehrsbeziehung Ber lin—Ostsee und umgekehrt ist nunmehr eine so wesentliche Wegverkürzung gegenüber der Fahrt auf der Reichsstraße Berlin—Ostsee er-' reicht, daß der Zeitgewinn für einen durch fahrenden Personenwagen im Durchschnitt eineinhalb Stunden ausmacht. I __ Eine weitere Teilstrecke wird am 6. August dem allgemeinen Verkehr übergeben, nämlich Lie 30 Kilometer lange Teilstrecke Fürsten walde-Frankfurt a. Oder. Die Gesamtlänge der im Betrieb befindlichen Reichsaulobahnen erhöht sich damit auf 1452 Kilometer. —_ Var Effeyba-nm-M ia Kam«!» Die Zahl der Todesopfer von Billeneuve- St. Georges auf 29 erhöht Paris, 31. 7. jgunkspruch.) Die Zahl der Todesopfer des schworen Eisenbahnunglücks bei Dilleneuve-St. Georges hat sich inzwischen auf 29 erhöbt, nachdem 2 der Schwerverletzten ge storben sind. Leiter mutz damit gerechnet wer den, Latz noch weitere Schwerverletzt« nicht am Leben erhalten werden können, so daß die endgültige Bilanz des Unglücks Noch nicht ab geschlossen werden kann. Die französische Presse kritisiert lebhaft dis ausgedehnte Verwendung hölzerner Personen wagen im Fernverkehr und begrüßt den Be schluß des Ministerrates, wonach inzwischen zu rückgezogen« Ansträge auf stählerne Waggons neu erteilt werden sollen. Die Untersuchung des Unglücks bei Ville- neuve-St. Georges, das nach der Eisenbahn katastrophe von Lagny im Dezember 1933, bei der 199 Menschen den Tod gefunden haben, das bisher schwerste kn Frankreich ist, hat ein wandfrei ergeben, daß die Wefckvnsteller nB-in verantwortlich sind. Der Ebef des Blockhauses hat von sich aus bereits zugegeben, daß er die Schuld trage, da er die Umstellung der Weiche erst in dem Augenblick vorgenommen habe, als die Näder der Lokomotive bereits zue Hälfte über die Weiche hinweggefahren waren. Die beiden Weichensteller sind deshalb wegen fahrlässiger Tötung unter Anklage gesteift worden. Sie wurden jedoch vorläufig auf freiem Fuß belassen. zweierlei «eißeklebnisse Mit Stolz vernehme ich von de» beiden Volksgenossinnen ans Westfalen, die mir im D - Zugs-Abteil gegenübersitzen, datz sie auf einige Wochen nach Sachsen kämen, um einmal an Ort und Stelle Land und Leute keimen zukernen. Vor allem wollten sie Dresden besuchen, das, wie ihnen »nmer gesagt worden wäre, zu den schönst«» Städten Deutschlands, ja überhaupt Europas, gehöre. Ich erzähle ihnen deshalb von d«r Tatkraft, Weitsicht und Kampfs arte unseres sächsischen Volkstums, das die schicksalsreiche tausendjährige Geschichte sei ner Grenzlandheimat soldatisch gemeistert und aus seinem Gau ein Industrie- und Wirtschafts gebiet 1. Ordnung gemacht hat, das zugleich den Ruf genießt, die Hein rät vieler groher Lichter und Denker, Künstler und Musiker zu sein. Ich erzähle von Theodor Körner, Schill und Jutmelmann, die für die geschichtliche Ge nreinschast unseres Volkes gelängst haben und mit gleichem Opsernnit dafür gestorben sind, wie die Helden des Weltkrieges und der na- tionalswialistischen Kampfzeit, die Sachsen in beträchtlich hoher Zahl gestellt hat. Auf Richard Wagner und Robert Schumann, Leib niz rmd Fichte, Treitschk« Und Nietzsche, Les sing und Novalis, Ludimg Richter und Mar Klinger u>eise ich hin, die als grotze Sachsen bi« deutsche Kulturgeschichte ung^nein b«r«i- chert haben Ich berichte davon, datz Sachsen al, Ansgangsland der deutschen Reformatio», dir hochdeutschen Ejnheitssprache, der deutschen Romantik und der nationalsozialistischen Bewe gung außerhalb Baizems der kulturelle Mit telpunkt des Reiches geworden ist, der weit in die übrigen Gau« Deutschlands und weit in die ganze Welt hinausstrahlt, daß sächsischer Arbeitsfluß di« Heimat zur Werkstatt Deutsch lands gemacht hat, deren Erzeugnisse Weltruf haben. Nicht zuletzt spreche ich davon, datz un sere Sachsenheimat so schön wie mir irgend eine andere Landschaft in der Welt ist. In ihrer wunderbaren Vielfalt ist sie mit ihren waldumrauschten Höhen an der Grenze, mit ihren Bergen und Felsen in der Sächsischen Schweiz und km Erzgebirge, in der Oberkau- sitz und im Vogtland, mit ihren romantischen Burgen und FlußtSIern und ihren erhabenen Baudenkmälern in Stadt und Land «kn Spie gelbild der großen deutschen Hemmt. Die beiden Dofksgenossrnnen aus Westfalen lassen sich für Sachsen begeistern und sind des Lobes voll über ihre ersten Eindrücke, di« sie bereits gehabt haben. Aber ach! Di« Tür des Abteils geht auf. Lin prustender, dicklicher Herr, unrasiert und mit verrutschtem Schlips fläzt sich in das Ab teil, holt sich seine Zigarren aus der Tasche und jammert 20 Minuten lang in eim-r lässigen Sprechweise darüber, datz di« schönen Zigarren leider Gottes zerdrückt sind. Schließlich zankt «r sich mit sein«« Frau, di« nelxn ihm Platz genommen hat und erklärt ihr, datz er, gerade weil sie ihm das Rauchen verböte, erst recht Nch Mühe geben werde, «Ine seiner Zigarren »och «och in Brand zu setzen. ,SkandalausdemVtfch»Wohl' M»e neue Provokation -«- Kr«>a»«r G»t- btßhof-. Lem Warfchalwr Senat Hegt eine Anter* pellatio» vor, >n der auf ei» öffentliches Schreiben des Krakauer Erzbischof Sapieha hingewiesen wird, da- in einem klerikale« Blatt veröffentlicht worden ist. An diesem! Schreiben ,Hankt" der Krakauer Erzbischof! allen, die ihm anläßlich des Konflikts -wische»- ihm und der Regierung ,Meweist ihrer Sym pathie, Solidarität und Ergebenheit" -um» Ausdruck gebracht hätten. Gegenüber Lew vielen Feinden der katholische» Kirche, diÄ man anläßlich des Konflikts kennengelernkl habe, müßten entsprechende Folgerungen sei»t tens der klerikalen Welt gezogen wenden. Die Interpellation fragt die Regierung, ob! Lieser provokatorische Brief deSj Krakauer Erzbischofs dem Ministerpräsidenten^ ^bekannt sei, und was der Ministerpräsident -m stun beabsichtige, um den Skandalen auN !dem Bischofsstuhl ein EnLe -u be-j reiten und das polnische Volk vor Beu»-' ruhigung von einer Seite zu schützen, die von, Amts wegen verpflichtet sei, für die Nächsten-1 liebe und für die Verbundenheit gegenüber' dem Staat und seinen Behörden einzutreten, nicht aber für Haß und Anarchie. Orden für Sowjet-Senker Neue Belohnungen unb neue Verhaftungen in der Sowjetunion. Nach den aus der Sowjetunion vorliegen den Meldungen find im Verlaufe der neuen heftigen „Reinigungswelle" wiederum derart viele Massenverhaftungen erfolgt, daß eine Aufzählung der Verhafteten unmög lich ist. Nicht minder reich ist anscheinend der Ordens fegen, der auf die GPU. nie dergeht. So veröffentlichen die Moskauer Blätter soeben eine neue Liste von „hohen und höchsten GPU.-Beamten", die, wie eS in der amtlichen Mitteilung heißt, „für die Erfüllung wichtigster Aufgaben der Regie rung" mit verschiedenen Orden ausgezeichnet worden sind. Unter ihnen befinden sich auch Abteilungs- bzw. Rayonleiter der GPU. wie Belski, Gendin, Frinowski, Peters, Estrin usw. Worin diese Aufgaben bestanden haben — darüber geben die neuen Massenverhaftungen ausreichend Aufschluß. Aus allen Gemeten oer staatlicher«, parle«- lichen und wirtschaftlichen Verwaltung der Sowjetunion sind Angebereien und Denun ziationen an der Tagesordnung, und die Blätter sind voll von Anzeigen gegen „Staatsfeinde" und „Trotzkisten". So ist, wie die „Prawda" meldet, in dem Zuckertrust in der Ukraine beinahe die ganze Leitung abgesetzt worden, ebenso wurden die Direktoren der einzelne» Werke verhaftet. Das gleiche Blatt berichtet, daß der Säu berung, die im ukrainischen Rundfunk durch geführt wird, auch die Sendeleitung im Don- gebiet zum Opfer gefallen ist. Ebenso hätten, Wie die „Prawda" weiter mitteilt, die Leiter des Komsomoll, der Jungkommunisten, in Kiew feindliche und Schädlingsarbeit geleistet. Unter die gleiche Rubrik falle auch die Tätig keit der Rayon-Organisationen in Winniza, wo auch die Vertreter der Partei mit den Staatsfeinden unter einer Decke steckten. Schließlich berichtet die „Jswestija" von der Schädlingsarbeit der Behörden in Swerdlows. Vor allem scheint man sich jetzt mit den Finanzkreisen näher zu „befassen". Bei einer plötzlichen Untersuchung der Bankbirektorien in der ganzen Sowjetunion habe man, so wird aus Moskau berichtet, festgestellt, daß Schiebungen und Betrügereien in gewaltigen Ausmaßen begangen worden seien. Im Anschluß an diese Feststellung ist eine große Anzahl Bankdirektoren verhaftet worden. Unter ihnen befindet sich auch der kürzlich erst ernannte Direktor des Jntourist- Keisebüros. Viele der Verhafteten sollen einen schwunghaften Handel mit falschen Pässe« für diejenigen betrieben haben, die di« Sowjetunion verlassen wollen. _ Die Sache wird allmählich komisch. Die beiden Volksgenossinnen ans Westfalen könne« sich eines Lächelns nicht erwehren; und ich hab«! das Gefühl, daß die Albernheit und Disziplin« losigkeit dieses einzelnen vieles von dem gute« Eindruck wieder verwischt hat, den die beide« Bolksgenoss innen von gegenüber bisher über Sachsen gehabt haben. Das Bild einer Typ« «nag vor ihnen dabei aufgetaucht fein, das,i« so reichem Maße verbreitet und gottlob seift kurzen, endgültig wieder aus der Welt ge schafft worden ist. Das verpflichtet um so mehr, daß sich jeder einzeln« befleißigt, die ' Hebel dort anzusetzen, wo os gilt, wirkliche ini«er« Fehler und Schwächen abzustellen, die den An forderungen des Nationalsozialismus auf Cha rakterstärke, männliche Haltung und Heimat- stolz widersprechen. Damit läßt sich nicht ver einbaren, daß die Sprechweise des einzelne« undiszipliniert und verwaschen ist. Wer nach, lässig spricht, erweckt den Anschein, daß er keil» innere Haltung besitzt, mag er sich auch nochf so tüchtig im Leben zeigen. So tatkräftig ge rade vom Heimatwerk Sachse» aus «in« solche erzieherische Arbeit in Angriff genommen u»r- den ist, so unerläßlich ist es, daß jeder einsatz bereit mitarbeitet und vor allem bei sich zu erst anfängt. Damm, Volksgenossen, denkt immer daran, euch durch vorbildliche Charakter» - Haltung, sprachliche Zucht und unbändig« Lkb« zu Volkstum und Heimat anszuzeichäen, LG dem Ansehen unserer engeren Heimat, nicht zuletzt dem ganzen ««krjande, dtmen. hm.