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Komett in Breslauer Betrieben Zubel um die deuifchen Sänger Am Rahmen des 12. Deutschen Sänger, dundessestes in Breslau veranstaltete der Ber- Rner Lehrergesangverein im Schauspielhaus «t« Konzert, das sich stärksten Besuches er freute. Drei heitere Männerchöre von Hilde- -ranL nud die Gvaevesche Vertonung von AönskieLeni beendeten den ersten Teil des Konzertes. Den Höhepunkt des Konzertes gab die Darbietung von Straehses „Deutscher Glauben" und der Vortrag von Friedrich Nel- trrs Komposition „1918". Den Abschluß bildete der achtstimmige Weckruf „Deutschland". ^Zum Allerschönsten, was di- Breslauer Tage bieten, gehört auch das Betriebssingen, bas die DAF. veranstaltet hat. In 33 Bres lauer Betrieben wurde gesungen. Konzertsaat! War der Hof des Werkes, oder eine Halle war. gleichzeitig Podium, Galerie und Parkett. Da strngen zum Beispiel in der großen Breslauer Schokoladenfabrik 100 Männer und Frauen aus der Steiermark. Es waren der Ge mischte Chor und die Tanzgruppen des Deut schen Volksgesangvereins Südmark in ihrer bunten Landestracht. Anfangs gab es begei sterten Beifall, dann wurde es stiller und stiller. Die Augen Ler Zuhörer glänzten nur, die Mädel und Männer lauschten und warte ten, weiter hören zu können. Steiermärker! sangen auch im Breslauer Elektrizitätswerk. Zu einem Triumph des deutschen Liedes und der deutschen Volkseinheit gestaltete sich im Messehof das Sonderkonzert des Ostmärki schen Sängerbundes, der durch 300 Vereine Wiens, Nieüerösterreichs und des Burgen» landes mit mehreren tausend Teilnehmern in Breslau vertreten ist. Erwartungsvolle Stille lag über dem Messehof, als — gewissermaßen als Motto des Konzerts Ler deutschen Brüder aus Oesterreich — „Deutsches Lied, schließ um uns ein festes Band" erklang. Von den volks liedhaften Themen löste das durch den ge mischten Chor gesungene „Wia lustig das in b'Almen is", eine Volksliedweise aus dem Salzburgischen, von Bundeschormeister Chri stian Arlt dirigiert, einen derartigen Begei sterungssturm aus, daß sich die fast 10 000 Zu hörer eine Wiederholung erzwangen. Als dem Dirigenten von einer der beteiligten Sänge rinnen durch einen herzhaften Kuh der Dank der aktiven Sängerinnen und Sänger über mittelt wurde, löste das Helle Begeisterung aus. Weitere Volkslieder wechselten mit Lie dern ab, die in der Landschaft verwurzelt stnd,j Las Heroische in den Vordergrund stellen oder! tiefe Innerlichkeit verkünden. Mit dem Lied! „Im deutschen Geist und Herzen sind wir! eins" sand das Konzert seinen Abschluß. Be geistert brausten die Heil-Nufe durch die weite Hall«, und Sänger wie Zuhörer winkten sich «egenfeitia im Bewußtsein dieser Einheit zu. Sa« wehrhafte Lieb Die erste GaufeierstunLe Les Sängerbundes, festes. In der Jahrhuuderthalle gestalteten Wehr macht und Sängergau Thüringen die erste GaufeierstunLe des Sängerbundesfestes unter dem Motto „Wehrhaft Volk". Am Beginn stand das Gedenken an die Toten und deren Ehrenrettung durch die nationalsozialistische Erhebung mit dem großen Orgelpräludium C-moll von Johann Sebastian Bach und den Männerchören „Unsterblichkeit^ uüd „Toten ehrung". Spontan erhob sich alles zum Deutschen Gruß, als dann der Finnlündische Reiter marsch erklang und eine Abteilung eines Re giments mit klingendem Spiel in Lie Halle einmarschierte. Dann erstand die Zeit des Großen Königs in dem Hohenfriodberger Marsch sowie einem Chor mit Pauken und Trompeten aus dem Siebenjährigen Krieg: „Vivat! Jetzt geht's ins Feld." Im Zeichen der jungen deutschen Wehr macht steht der dritte Teil der Feierstunde mit vom Chor der Wehrmacht gesungenen Liedern und Chören der HI. Mit einem den Arbeiter unL den Bauern in diesen Kreis einschließen den Chor schloß die unter der musikalischen Leitung des Gauchorleiters Prof. Heinrich Laber-Gera stehende erste Gaufeierstunde mit einem eindrucksvollen Zusammenklang von Orgel Blasorchester und den Männerchören ab., l. Ne beste BniW ist)ie MiMM Arabische Denkschrift vernichtende Kritik am Palästinaplan. Die nach Genf entsandte Abordnung des Arabischen Hohen Rates hat dem Mandats- auSschuß eine Denkschrift überreicht, in der bas Projekt der Aufteilung Palästinas sin- gehenL kritisiert wird. Di« Denkschrift wirft dem englischen Ausschuß vor, Parteiisch zu sein bei der Feststellung, tver di« Verantwortung für die Unruhen in Palästina trag«. Tatsache sei, daß Lie Araber alle gesetzlichen und fried lichen Mittel angelvandt hätten, um die eng lische Regierung zum Verzicht auf ein« Poli tik zu bewegen, Lie auf die Vertreibung der Araber aus ihrem nationalen Besitztum und die Ueberschwemmung ihres Landes mit Juden aus der ganzen Welt hinauslaufe. In Lem englischen Bericht, heißt es in dem arabischen Schriftstück weiter, werde der Streit zwischen Arabern und Juden als ein Gegensatz zwischen zwei Gleichberechtigten dargestellt. Es sei jedoch ein« merkwürdig« Rechtsauffafsung, wenn man den Juden Eigenbumsanspruch an einem Laude deshalb zugestehe, iveil ihre Vor fahren es vor zweitausend Jahren bewohnt hätten. Der Untersuchungsausschuß könne sich nicht bas Recht anmaßen, den Juden den bedeu tendsten und fruchtbarsten Teil Palästinas an der Küste und im Norden des Landes zuzu teilen und «oo ooa Araber unter jüdisches Joch zu bringen. Di« arabische Protest wendet sich auch gegen den englische« Vorschlag, die Ein wanderung bon jährlich 1S0W Juden in Pa Die 1s. Große Deutsche Rundsunkausstellung 1837 erössnet. Oben: Rundfunk in jedem Betrieb! Riesenphotos zeigen die Schaffenden Deutschlands währenL einer Rundfunkübertragung in ihren Betrieben. Unten: Eine Aufnahme von den letzten Proben auf der Fernsehbiihne. Rechts: Neuartige Tonregie- und Verstärker anlage, wie sie auf den Großveranstaltungen der Partei verwendet wird und in die KdF.- Schisfe eingebaut werden soll, wird auf dem Stand der Reichspropagandaleitung, Amts- leitung Rundfunk, gezeigt. Weltbild (M) lästina bei gleichzeitig«» Aufhebung der Selbst- Verwaltung des Landes sicherzustellen. DaS bedeute, baß Palästina ohne Zustimmung der arabischen Bevölkerung mit fanatisierten Juden überschwemmt werben solle, die danach trachteten, in ganz kurzer Zeit zu Herre« beS Landes zu werben. Wenn man im Heiligen Lande wirklich Ge rechtigkeit und Frieden walten lassen wolle, so könne man nichts anderes tun, als Artikel 22 der Völkerbundssatzung loyal auszuftthre», wo es heiße, gewisse Gemeinwesen, die ehe mals zur Türkei gehörten, hätten eine solch« Entwicklungsstufe erreicht, daß sie vorläufig anerkannt werden können unter der Bedin gung, sich von den Ratschlägen eines Manda»! tars in der Verwaltung so lange leiten zu lassen, bis sie imstande seien, sich selbst zu regieren. Die Araber hielten diesen Zeitpunkt für gekommen und seien bereit, die Belang« des Empire in ihrem Lande ebenso zu g«-! währleisten wie die LebenSrechte der jüdische« Minderheit. Maßnahmen gegen die „Irische Republttanifche Armee" ZeitungsmelLungen aus Irland zufolge! wird mit Rcgierungsmaßnahmen gegen dies illegale sogenannt« „Irische Republikanisch«! Armee" gerechnet, die für die Zwischenfälle! WährenL des Konigsbesuchs verantwortlich! gemacht wird. Diese Maßnahmen sollen im: wesentlichen Larin bestehen, daß die irisch«! Politische Polizei wesentlich verstärkt und der! Haushalt der Geheimen Staatspolizei erhöht! wird. Schließlich ist eine Zusammenarbeit der! regulären Armee in NordirlanL mit der Poli»: tischen Polizei vorgesehen. e Die englischen Blätter berichten, daß di«! Zwischenfälle bei dem Königsbesuch in Irland' für die irische Regierung sehr überraschend gewesen seien. Es habe sich herausgestellt, daß man sich einer Organisation gegenüber be finde, deren Führer der Polizei völlig unbe kannt seien. Es habe den Anschein, daß junge Offiziere der irischen Armee hohe Posten in Ler sogenannten „Republikanischen Armee" innehätten, und daß sie in enger Verbindung mit der Organisation in NordirlanL stünden. ,,Volksfront" auch in WA? Der Jude Laguardia im Bund« mit den Kommunisten. Der amerikanische Kommunistenhäuptling Browder, der durch seinen kläglichen Durch fall als Präsidentschaftskandidat im Jahre 1936 von sich reden machte, hrt in einer Rund funkansprache angedeutet, daß die Kommu nisten bei den kommenden Wahlen für den Posten des New-Uorker Oberbürgermeisters für den berüchtigten jüdischen Hetzer Laguar dia stimmen würden. (!) Obwohl die ameri kanischen Kommunisten ihre Unabhängigkeit bewahren wollten, muffe man andererseits die Zusammenarbeit mit der amerikanischen Labour-Partei, die Laguardia „verpflichtet" sei, Pflegen, weil dadurch die Errichtung einer amerikanischen „Volksfront" in den Bereich der Möglichkeit rücke. Die amerikanische Labour-Partei wurde iur Fahre 1936 von dem unter bolschewistischem Einfluß stehenden Gewerlschaftsbonzen Lewis und seinen radikalen Anhängern gegründet. Die weiße Hauöe Roman von Eugen von Saß Copyright Moewig Verlag, Dresden VS (Nachdruck verboten) Danach wagte sie nicht, ihn wieder anzusehen, sah ihn aber auch so, den schlanken, breitschulte rig«« Peter Abs, das kantige Gesicht, seine guten, klugen Augen. Sie mußte nun bald heim. Das war wohl gut. Ein andermal fragte sie ihn: „Was werden Sie im Winter beginnen?" „Das weiß ich noch Nicht." „Hierbleiben?" „Kaum! Denn ich habe im Winter hier nicht mein Brot. Ich werde wieder in die Stadt gehen." „Kommen Sie nach Greifswald?" Er lächelte. „Nein." »Marum wollen Sie nicht?" „Um Ihnen in der Stadt nicht zu begegnen." Das verstand sie nicht gleich, er mußte es Ihr erst erklären. „Weil ich fürchte, daß Sie dann nicht di« sind, die Sie hier waren, und daß dann das verwischt werden könnte, was ich mir als Er innerung bewahren möchte, genau so, wie ich «s jetzt empfinde." ,Ach werde dieselbe sein." . . ,Zch werde Sie aber anders sehen. Hier waren Sie das Mädchen, das ich von Bord einer untergehenden Jacht in meine Kate holte, waren nur die Marga Sievers, dort aber würden Sie die Studentin sein, die Tochter wohlhabender Eltern, und ich der Arbeiter — das paßt dann nicht zusammen, müßte es anders zwischen uns sein." Sie Monte es abstyeiten, das gab ihr ihr Gefühl ein. Doch dann besann sie sich, daß er recht hatte. - Daß es so mar, wachte sie traurig. Peter Abs hatte in jener Sturmnacht ge meint, er könne sich zu neuer Leben sbesahung durchringen, alles von sich werfen, was ihn hemmte, seinsem Dasein wieder etwas Lich tes geben, hatte geglaubt, vergessen zu können, und als dann Marga Sievers zu ihm kam — da mar das Bergangene, an das er nicht Mehr hatte denken wollen, noch deutlicher wieder vor ihm erstanden. Es gab Menschen, die ankerten zu tief im Strom der Empfindungen, als daß sie schwimmen könnten. Die trieben nur, zu denen zählte auch er. Die Marga Sievers — froh hatte es ihn gemacht, daß sie bei ihm war. Aber es war ja gar nicht die Marga Sie vers, war die Anne Stüwen. Die hatte er in ihr gesehen, sich unbewußt in «ine Träumerei versponnen. Dazwischen war er daraus er wacht, hatte es erkannt, und da war alles! wieder gewesen wie vordem, war er einsam^ einsam in seinem Innern und voll Weh. ^Fliegt eine wHße Taube . , ." Seine Stiele mar immer bei der Anne. ' Und so würde es bleibjen. 21. Kapitel. In diesen Tagen erhielt Fährmann Stüwen darüber Bescheid, daß sein Mädel als Magd iauf einem Gut bei Greifenhagen sei Das war wohl wett, noch hinter Stettin, aber das half nun nichts, er mutzte hin. Peter Abs sah ihn, wie «r zum Dampfschiff ging, um nach Gammtn zu fahren. Sie begegneten sich auf dem Wege, und der Stüwen blieb stehen. „Dat HSst du up din Gewissen!" Er sagte es ohne Einleitung. Da blieb auch Peter Abs stehen. Sah ihn verwundert an, er wutzte ja nicht, was der Stüwen meinte. „Wat hem ick?/' „Dat mit uns Ann«! Dat ick nu na Grei fenhagen möt!" Er sprach in Rätseln, und Peter Ms blieb verständnislos. „Wat mötst in Greifenhagen? Un wat is Mit Ann«?" Mit trockener Stimme fragte «r es, hastig, damit er rasch seine Antwort erhielte. „Sei es doch in Greifenhagen." „Ick denk. . ." ' Und er kam dicht an den Fährmann heran. „Davonlopen is sei uns! Un da wirrst du dran schuftig!" ' „Sei hät doch . „Ja, weitst du denn dat nkch?" „Ick? Nee, ick weit blot, dal sei de Fer nand Diemer nommen hät un in Fritzow is." „Hät di dal denn keener verteilt?" ! Peter Abs wurde ungedukdig. s „Segg schon, wat is!" ! „Ick hol sti." ' „D^ Anne?" Er griff ihn über den Arm. „Mensch, red!" Das wollte ja der Karl Stüwen, darum hatte er ihn ja angesprochen, um seinen Groll gegen ihn anszukassen So erfuhr Peter Abs, was war. Ms er das Wichtigste wutzte, hörte er nicht weiter hin. Die Anne hatte den Fritzower nicht genom men! Ja, dann — — —. Ganz wirr wurde ihm. „Nim möt ick gähn." Karl Stüwen seht «seinen Weg zum Dampf schiff fort. Peter Abs sah ihm nach. Der Holle jetzt di« Anne! Wie das in ihm stürmte! Nachkausen! Mit Stüwen fahren! Doyu drängte es ihn ohne Besinnen. Doch dann kamen die Vernunft und das Bedenken, Latz er ja seinen Dienst versehen mußte. Es machte ihn ganz schwach. Aber 'Anne würde ja heimkommen! Da wallte ein Gkücksgefühk in ihm auf, daß er kaum wußte, wo sich lassen. Er lies zum Strand und hätte jedem zurufen mögen! „Die Anne kommt zurück! Und sie hat de« Diemer gar nicht genommen! Weik fke mich liebt! Der Stüwen hat es gesagt!" Als er dann auf seinem Wächterpoften stand und darauf achtete, daß keiner der Badenden zu weit hmauSschwamm, lag ein verklärter Ausdruck auf seinem Gesicht. Doch das ändert« sich, er wurde nachdenklich. Wenn auch die Anne Heimlam, es wurde dadurch nichts viel anders. Es blieb bestehen, daß er ohne sichere Existenz war; all« blieb hoffnungslos. Sievers hatte feinen beabsichtigten Besuch nicht vorher angezeigt, er kam überraschend und traf Marga dabei, wie sie das Mittag essen zubereitete. Grün« Aale sollt« es geben. Sie hockte im Hof und schrubbte di« Aale mit einem Stück Ziegelstein und Sand ab, wie Peter Abs es ihr gezeigt hatte. „So also finde ich dich!" Lachend stand ihr Vater vor ihr. Sie sah hoch, ließ den Aal, den sie gerade in der Mache hatte, und den 'Ziegesstein fallen und flog ihm an den Hals. „Du bist gekommen!" „Weil du uns Sorgen machst." „Ihr seid doch davor bewahrt worden, daß ihr euch sorgtet, da ihr ja erst nachher etwas von der Segelparti« erfuhrt." Das meine ich nicht, sondern das andere, daß du hier so haust." Er schmunzelte. „Es scheint dir aber zu bekonnnen, du siehst gut aus. Was machst du denn da?" „Mittagessen für uns." „Uns^ „Nun, für Peter und mich." „Das Peter klingt mir sehr vertraulich." (Fortjetzung folgte