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Beilage zunr Fvankenbe^gev Tageblatt dkr. I8L Mittwoch, de« s. August I»»» SS. Jahrgang OH/vEQD 8?ixil 1 yVA/I 6 pischen Rekord aufzustellen. Erfreulich für uns war. dah sich in den Vorläufsn alle drei deut- lchen Teilnehmer für die Zwischenläufe quali» «zieren könnten. Die beiden Holländer van. Veveren upd OsendarP gewannen die erstem beiden Vorläufe. . Hinter Osenbarp endete -' " Deutschlands Meister Schein. Im dritte»! Vorlauf lief.Jeffe OwenD in seinem bestechen», den Stil die hervorragende Zeit von.21,1 Se kunden, mit der er Tolans Bestleistung von Los Angeles um eine Zehntel Sekunde ver besserte. Den Weltrekord hält Locke-USA. mit! 20,6 Sekunden. Der Kanadier Orr wurde Zweiter vor dem. Deutschen Neckermann, der Mantel aus dm Hang aus und drückte sie darauf nieder. Ihr Handgelenk zwischen seins Finger nehmend, prüfte Hohmann den Puls. Er ging unregelmässig. Zeitweise rann «in glühendes Rot über ihre Wangen. „Ich bring dich nach Hause." "Seine Stimme flat terte wie der Schlag ihres Herzens. Ruth wollte nicht. Er sollte seine Besuch« fortfetzen und sie bliebe einstweilen hieraus gelstreckt liegen. Er wisse gar nicht, wie gut das sek. Auch fühle sie sich schon wieder wohler. Unter halbgeschlossenen Liedern lächelte sie zu ihm auf. Die Farbe auf ihren Wangen kam allmählich zurück. Der Puls beruhigte sich und ihre Augen wurden wieder klar und strah lend. „Ich glaube, es war nur der Karbol geruch, Markus." Sie tat ihm sehr leid. Er pflegte zu Hause immer die Kleider zu wechseln, wenn er aus dem Sprechzimmer kam. Ruth hatte noch nie geklagt, obwohl sie schon des öfteren ihn be gleitet, wenn er seine Krankenbesuche gemacht hatte. „Ich bin unruhig, wenn ich dich biet allein zurücklasse," meinte er besorgt. „Ich tele foniere vom Forsthaus aus, dah der B'it dich Holm soll." „Nein. Es liegt sich so gut hier," sagte sie bettelnd. „Und es ist so wundervoll, ins Blaue zu träumen. Gönne mir's doch! Ich brauche ja nur laut zu rufen, so hört rnan mich im näch sten Haus." Das schien ihn zu beruhigen. Aber er wandt« sich, ehe er aufwärts stieg, noch oft nach ihr zurück. Sie lag ganz still. Einen Steinwurf von Ruth entfernt ging ein Tourist vorbei. Er trug den Rucksack, der nicht sonderlich schwer zu sein schien, nachlässig über di« Achsel geworfen. Da er barhäuptig war, lag sein sonnenverbranntes Gesicht vollkommen frei. Der Mann sah beinahe so aus wie Thim Fossil, schlank, schmal mit einem eigensinnigen Pröfil. ' t . (Fortsetzung folgt.) Spiele Sportlern allzuviel zutrauten. Diese Pessimisten sint) inzwischen gründlich belehrt worden, selbst wenn man zugeben will und muh. daß zu einer tüchtigen Sportleistung manchmal auch eine Portion Glück gehörst Wir haben gelernt und gearbeitet und können uns nun auch über unsere Erfolge freuen, und dort, wo wir nicht siegen konnten, wollen wir von den Erfolgen der anderen lernen. Es gab vor dem Beginn der Olympij Pessimisten, die unseren Leuts Sie AusscheidmigMnlpfe In den 200-Meter-Vorläufen ge läng es Jesse Owens, dem schnellsten Mann Lei Welt, mit 21.1 Sekunden einen neuen olvm Der dmtte Kampftag der Xl. Olympischen Spiele war wiederum reich an spannenden Kämpfen: waren doch sieben Goldmedaillen zn vergeben. Im Olympiastadion standen der Diskuswurf für-Frauen, der 1ü0-Meter-Lauf für Frauen, der Weitsprnng, der E-Meter- Hüröenlaüf und der 800-Meter-Läüf zur Ent scheidung. In der Turnhalle fiel die Entschei dung im Florett-Mannschaftsfechten. In de, Deutschlauohälle fetzten "die Ringkämpfer ihr« Kämpfe fort. Im Gewichtheben der Halb schwer g e w i ch ts k l a s sc hatte am Vortag Der Franzose Hostin, der bereits in Los An geles gesiegt hatte, mit 372,5 Kilogramm sein« zweite Goldmedaille errungen. Deutschlands vester Mann, Eugen Deutsch, wurde mit 363 Kilogramm Zweiter vor Ibrahim (Aegypten) mit 360 Kilogramm. Den vierten Platz be> Leutnant Woettke Auf Vorschlag des Chefs der Ordnungspolizei, General Daluege, befördert« der preuhifche Mi* nisterpräsident, Generaloberst Göring, de» Revieroberwachtmeister Hans Woellk«, deral» erster deutscher Leichtathlet im Kugelstotzen eine Goldmebaisle errangt zum öMüaUk berSchutz« Polizei. Leutnant Woellke wird als Sport lehrer in einer geplanten neuen Polizeifport« schule Verwendung finden. (Scherl-B ilderdienst-MH - -0 «HiUtz — Bem» Schietzen der Fünfkämpfer überrascht« litt'amerikanische Lrulnant Leonard mit einem neuen Weltrekord. Mit 20 Schutz «rzielie «er 260 Ringe, die Höchstzahl der überAnpt Möglichen Ringe. (Presse-Vild-Zentrale-M) Mbm Soltim-Mm Ereignisreicher Lag im Stadion Die erfolgreichsten Weitspringer Der Amerikaner Owens (links); der Deutsch« Luh Long (rechts). (Scherl-Bilderdienst-M.) Da ist zum Beispiel das Hammer werfen. Dieser sehr männliche Sport war bis vor kurzem eine Domäne für Schweden und Finnen, und nun haben die olympischen Kämpfe zwei Deutsche als Sieger hervor gebracht, die beide im übrigen den olympischen Rekord von 1932 noch Überboten haben. Erwin Blask und Karl Hein haben es geschafft, und die Sprechchöre dichteten: „Blask und Hein, das war fein." Dabei ist es weniger wichtig, dah Blask, der noch vor dem Enokampf eine grosze Leistung hinlegte, dann bei dem letzten entscheidenden Wurf von Hein unter unge heurem Beifall Überboten wurde. legte Opschruf (Deutschland) mit 355 Kilo- gramm. . Die bisherigen, Erfolge, die Deutschland in ^?u Berliner Olympischen Spielen errungen hat, können als eine erfreuliche Bestätiauno des wledererwachten deutschen Lebenswillens gewertet werden. Als der Hamburger Karl H e in nach feinem glanzenden Sieg im Ham- merwersen den Ausspruch tat: „Die An - Wesenheit des Führers gab mir die Kraft, meine Leistung noch zu verbessern!" da gab er den Empfindun gen Ausdruck, die alle beseelem die im Olym piastadion zur Ehre des deutschen Landes und zum Ruhme des Sports mit den Besten der Wo" wetteifern. Deutsche Einsatzbereitschaft und deut,cher Kampfgeist, die so oft schon die Bewunderung der Welt, gefunden haben, sind Lurch das Werk Adolf Hitlers Wiederanferstan den. Deutschland steht wieder in der ersten Reche der Völker, erfüllt von Freude a» der M-x Urheber-Reäus^uz Verlag Oskar Meister, Werdau L6 (Nachdruck verboten) „Warum läufst du denn so?" fragte Hoh mann, verwundert, datz sie heute solch« Eile zeigte, bergan zu kommen. Sonst hatte er immer aus sie Rücksicht. nehmen müssen. Ein mail. weil si« einen Abstecher nach einer Wies« machte, um Enzian und Glockenblumen zu pflücken, ein andermal wieder, weil sie sich nicht sattfehen konnte an der Herrlichkeit rings um. Heute mutzte er sich anstrengen, um nicht hinter ihr zurückzubleiben. „Sieh nur, wie die Tauern herüberglänzen," macht« er sis aufmerksam, vernahm aber nur ein zerstreu- (tes „Ja" und gab sein Bemühen auf. i Nach einer halben Stunde lagen di« ersten Motzen Almhöfe in strahlender Bormittags- sonne vor ihnen. „Hast du hier zu tun?" fragte Ruth, und nun wusste er auf einmal, Wolfer ihre Eile kam: sie wollte erfahren, was in den Briesen stand. Er mutzte lachen über all das ungereimte Zeug, da; er sich wieder ausgedacht hatte. Froh, nun endlich «in« Erklärung gefunden zu haben, händigte er ihr die Korrespondenz aus. Seh dich hier auf eine Bank, nicht auf die Steine, Ruth. In einer Viertelstunde bin Kch wieder zurück." „Ja, ja? ' „Ich wutzte gar nicht," simt« er, „datz Mein« Keine Frau jo neugierig ist." > „Furchtbar neugierig ^sogar, Marku»." «ach jdiner Hand haschend, l«M m sh« Wo»»* «k AugenkMe dagegen. „WqH mm auch endlich, daß du fortkommst! Ich erzähl« dir schon alles." Unter der Tür des etwas abseits liegen den Bauernhauses wandte er sich noch ein mal nach ihr zurück. Sie sah auf der Bank, das Gesicht über ein Schreiben geneigt und hatte anscheinend keinen Blick mehr für ihn. Ruth aber hatte das Eintreten Hohmanns in das Haus dennoch beobachtet. Kaum hatte er die Tür hinter sich geschlossen, als sie mit fahrigen Händen den versteckten Brief her vorholt« und die Hülle aufrih. > „Geliebteste Ruth! s DU hast also mit Mir gespielt, mein klei- j nes Mädchen — das sich jetzt Frau nennt, l s Das schadet weiter nichts, mein Kind. Ich I habe mich genau orientiert und gelacht! ! Schon lange nicht mehr so gelacht, wie nach j der erhaltenen Auskunft. Du nahmst Dir «inen Arzt zum Maune Und Aerzt« sind Dir — so sagtest Tu doch seinerzeit — ein Gegenstand des Greuls. Si« würden immer nach Karbol riechen. Und trotzdem hast Tu Dich nun einem dieser Art mit ' Leib und Seele verschrieben! Aus wieviel iTage, Wochen, Monate? Oder wirklich für länger, geliebte Frau? Jedenfalls will jch warten, bis Du wieder für mich frei VW. Die Berge sind schön, mein Kind. Aber die Weit« ist es noch mehr. Und Du taugst nun einmal nicht für di« Ein samkeit. Bald, nur zu bald wirst Du sie satt hoben und wieder zurückslüchten in bi« ' Arme Deine» Thim Fossil. PS. Ich wart« auf Dich. — Du brauchst 1 nur in einem der grohen Tagesblättor zu erwähnen, bäh ich komme« soll!. Wo Du - mich <mch Hknb«ste0st ' kch werb« dort sein! > Auf Wiedersehen!" Ruth muhte di« weiche FlaneSjack« auflnöp- kn, so «lg war sie mit Mem Mai« gaoordm. rvW Sonn« flimmert«^ die M. Mach dtt Höhe Mknk «Mchrto si« I einen Adler, der majestätische Kreis« um die Klippen und Scharten zog. Wie Thim Fossil, dacht« sie. — Ich warte auf dich. Wo du mich auch hinÄstellst, ich werde dort sein. Sie hörte die Stimme ihres Mannes aus dem offenen Fenster des Hauses konrmsn, rih sich zusammen und öffnete nun auch die an deren Briefe. Die Mama schrieb in unge künstelter Freude. Auch Gustav hatte «in paar Zeilen angefügt. Weihnachten wollten sie auf Oberilm verbringen. Weihnachten! — Ach, das war ja noch so unermeßlich weit! Eine endlos« Kette von Tagen. Sie sah nach dem Adler, entdeckt« ihn nicht mehr und lehnte den Kopf resigniert zurück. Aus hem Fenster des Bauernhauses, das Markus aufgesucht hatte, kam jetzt das Lachen «iner Frau. Gleich daarus öffnete sich die Tür und Markus trat heraus. Ruth fand gerade noch Zeit, den Bries Thim Fossils in ihrer Tasche verschwinden zu lassen. Hoh mann winkte ihr zu. Sie ging ihm lang samer, als dies sonst der Fall war, ent gegen. „Nun?" — Er fühlte instinktiv, dah sich etwas geändert hatte. „Hat die Mama Unangenehmes berichtet? Oder sonst jemand? Nein? Ich dachte nur, weil du so still bist." Sie reichte ihm das Schreiben der Mutter Und auch dis anderen Briefe, dis sis geöffnet hatte. — „Du riechst nach Karbol, Markus." „Tas ist möglich. Ich habe eine kleine OpS- ration gehabt. Nichts Besonderes. Eine Dau- menverletzung nur." Ihr wurde plötzlich zum Sterben übel. Das schön« Gesicht war weih und der Mund gum Weinen verzogen. Er sah es und ängstigt« sich: ,Mr find zu rasch bergauf gelaufen. Ich hält« «s nicht dulden sollen. Wir wolle», noch eü, wenig Rost halten." Und ab- sie ihn ganz «rzweifA «n^ weil fi« M st« d« Wl lehr esiird fühlte, breitet« tt seinen