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Kankenbuser Tageblatt 98. Jahrgang Mittwoch, den 8. August 1936 nachmittags Ar. 181 Sven Hedin spricht im Olympia-Stadion Rechtscmp- i des Tages, VlMpireke Lieger -er Dienstag natürlich halt' auch jüdische, griechische obe- i armenische Händler La, dir kleine Verkauf».' I lüden gründeten. Diese Händler räumten den wieder die Jawohl, es l« N men. Aber man hatte sich verrechnet, diese Händler kannten da» im Kolonistengesetz ver- ankerte Erbhofrecht, die Unpfändbar keit, nicht. AIS sie davon erfuhren, wurden sie mit den Krediten vorsichtiger. Wenn auch der Mangel an Bargeld die wirtschaftliche Entwicklung etwa» verlangsamte, so verhin- K! N g und tief im deutsch-germanischen finden wurzelt. Trotz allem hort man immer Frage: wird es sich bewähren? t Millimeter Hohe etnstmlUg (--- 46 WM breit) 8 Psrnnlg, Im rextteil l— 7r wm breit) SV Pfennig. Rabattstaffrl L. ?iiir Rachwei« unb Vermittlung !ili Piennig Londergebll-r. PoftscheMonlo: Leiptig rsioi. «emeindenirolonto: Frankenberg. Feensvr. J4N — Drahtanschrift: Tageblatt Frankenberglachsen. l t s I» e. s In Anwesenheit des Führers richtete der schwedische Forscher Sven Hedin im Olympia- Stadion einen Appell an die Jugend der Welt, der stürmischen Widerhall fand. Sven Hedin , führte u. a. aus: Gvld«ve Medaille: Orvens-Amierika. Sklb. Med.r LoNg--De»1kchka»Mi-"'E derte das Erbhofrccht doch die Verschuldung und erhielt damit den Rußlauddeutschen ihren! Besitz. Bis zum Weltkriege haben diese deutschen' Bauern ihre Höfe dort erhalten können, sie, waren nicht nur beispielgebend für da-! russische Bauerntum überhaupt, sondern gal ten als die pünktlichsten Steuerzahler Ruß lands und lieferten einen großen Teil des für die Ausfuhr notwendigen Getreides. 7 910 000 Hektar Land waren im Besitz der deutschen Siedler in Rußland bis zum Jahre 1918, ver glichen mit der deutschen landwirtschaftlichen Anbaufläche 43Z v. H.l Es gibt keine glänzendere Rechtfertigung" für das deutsche Erbhofrecht als die Geschichte dieser Bauernfiedler in Rußland! Da« Tageblatt erschein« an jedem Werktag > S0i-»a«»-«>eg»««prei»: 1.00 Mk. Bel »ldholun« In den Auigab-stell-n de« Uandgcdlete« tb Pfg. mehr, bet Zutrngnttg Im Stadtgebiet i b Pfg., Im Äandgeblet ra Pfg. Botenlohn. Wochenkarten so Pf., Slnjelnummer 14» Pf., Sonnabendnummer so Pf. Kolonisten, denen e» an Bargeld fühlte, natur« gemäß weitgehende Kredite mit dem Hinter» gedanken ein, durch ihr« Wuchsrzinsen bald in KkN Best- der ^IsMkMrtschgftzn zu kgm- hat sich schon bewährt! Diese Antwort fiirden wir soeben in einer geschichtlichen Darstellung „Hundert Jahre Erühofrecht der deutschen Kolonisten in Rußland" von Theodor Hummel, herausgebracht von der Reichsnährstandsverlag G. m. b. H., Berlin. Es kann vielleicht keine bessere Rechtfertigung für Las Reichserbhofgesetz geben als diese Arbeit .von Hummel, in deren Mittelpunkt die ruß- llanddcutschen Bauern und Kolonien stehen, Lie sich nicht nur 120 Jahre durch das Erbhof- uecht im Kampf des Auslandsdeutschtums halten, sondern beispielhaft fortentwickeln konnten. In der zweiten Hälfte des 18. Jahr hunderts unter Katharina II. und am Anfang Les 19. Jahrhunderts unter Alexander I. waren einige taufend deutsche Familien, meist Bauern aus Württemberg und Bayern, Schwaben, Vaden und Hessen, zum Teil auch aus Nord deutschland, in Lie weiten Gebiete Rußlands gezogen, um hier aufzubauen, sich eine neue Heimat zu gründen. Die Deutschen, die durch Rußland selbst zur Kolonisierung neu erober ter Steppengebiete herangezogen waren, da der -russische Bauer dazu ungeeignet erschien, hatten zur Bedingung freie Religionsausübung, kul» kurelle Selbständigkeit, innere Selbstverwal tung und weitgehende eigene Rechte gestellt, Lie ihnen zugesichert und in dem sogenannten Kolonistengesetz verbrieft waren. So war üm Nahmen dieses Kolonistengesetzes auch das alte deutsche Erbhofrecht mit herübcrgekom- men. Trotz ungeheurer Schwierigkeiten, trotz pri mitivsten Beginnens in Lehmhütten, trotz ^jedes Fehlens materieller Unterstützungen schufen die deutschen Bauern in den öden Steppengebieten blühende Dörfer, blühende Höfe. Diese rußlanddeutschen Kolonien am Schwarzen Meer, im Kaukasus und an der Wolga entwickelten sich vor den anderen russi» schcn Bauerndörfern, Lie kein Erbhofrecht chatten, so, daß sie als Mustersiedlun gen in ganz Rußland galten! Als ein Gebiet an der Wolga im Jahre 1816 sein Hofrecht aufgab, geriet es trotz besonders günstiger Verhältnisse unabwendbar in die Verschul dung Ler Händler. Erst als Mennoniten spä ter mit Erbhofrecht dort Bauernhöfe kauften, kamen sie wieder auf einen grünen Zweig, ein Beweis, daß ohne Erbhofrecht keine Beständigkeit der Höfe sein kann. Erschien vielen zunächst die Tatsache, daß dis Kolonistenwirtschaften nicht zerstückelt, ver äußert oder verpfändet werden konnten, alS eine Beschränkung ihrer Rechte und Freiheit- als „minderes Recht", so ivar es in Wirklich keit der Schutzwall für Lie Kolonisten! Als nach Jahrzehnten mühseligster harter Arbeit in den Kolonien, von denen wir die ^Wichtigsten im Wolgagebiet, im Schwarzmeer, gevier, in Luolyynien nnv rm llmuraTuo mr- Len, ein bescheidener Wohlstand begann. Ware» Bronzene Medaille: Tajima-Japan. M-Meter-Silrden Goldene Medaille: Hardin-Amerika. Silberne Medaille: Loaring-Kanada. Bronzene Medaille: White-Philippinen. 800.Meter.rauf Goldene Medaille: Woodruff-Amercka. Silberne Medaille: Lanzi-Italien. Bronzene Medaille: Edwards-Kanada. SlorettmanuMftsfechteu ff MM Tagesspiegel Der Führer wohnte auch am Diienstag nachmittag den Wettkämpfen im Olympia stadion bei. Im Laufe des Nachmittags hielt der berühmte schwedische Forscher Sven He- bin «ine Ansprache an die Jugend der Welt. Im Diskuswerfen gewann die Deutsche Eiesela Mau er mayer die Goldmedaille vor der Polin Hedwig Weih und der Deutschen Paula Mollenhauer. Am Dienstag gelang es den Amerika nern, vier Goldmedaillen zu erkämpfen. Helen Stephens gewann den 100-Meter- Lauf der Frauen vor der Polin Walasiewicz und der Deutschen Krauß. Woodruff siegt« im 800-Meter-Lauf vor dem Italiener Lanzi und dem Kanadier Edwards. Hardin siegt« rm 400-Meter-Hürdenlauf vor Loaring-Kanada und White-Philippinen. Schliehlich siegt« Owens im Weitsprung vor dem Deutschen Long und dem Japaner Kasima. Im Fliegerhorst Staaken fanden am Dienstag mittag internationale Segel flugvorführungen statt. Im Florett-Mannschastsfechten wurde Italien Olympiasieger vor Frank reich und Deutschland. Der Präsident des kanadischen Olympischen Komitees überreichte an Staatssekretär der Luftfahrt, General der Flieger Milch ein Bruchstück des Flugzeug« von Rittmeister Manfred von Richthofen. Abordnungen der an den Segel- Wettkämpfen beteiligten ausländischen Olympiamannschaften haben am Markneehren- mal in Laboe Kränze niedergelegt. Die Marxisten von Dijon haben den vor der Stadt liegenden nationalistischen Kreu zer „Almirante Cervera" aufgefordert, sofort di« Beschießung der Stadt einzustellen, da sonst 2500 eingekerkerte Nationalisten erschossen werden würden. Die Beschießung der Stadt sei daraufhin eingestellt worden. Die „Liberte" behauptet, daß entgegen dem Dementi doch 20 französische Flugzeug« nach Spanien abgegangen seien. In einer italienischen Dynamit- fabrik ereignete sich eine schwere Erplosion, di« fünf Todesopfer forderte. Die Antwort der britischen Re gierung auf den französischen Nichtein mischungsvorschlag wurde am Dienstag in der französischen Botschaft überreicht. Sie ist grundsätzlich zustimmend. Durch Beherrschung eures Körpers und die Anspannung eurer Kräfte, Sehnen und Ner ven bis zum äußersten formt ihr auch den Charakter zu großen Taten. Ihr begnügt euch nicht damit, das zu leisten, ivas ihr könnt. Ihr müßt nach dem streben, was ihr nicht könnt, dem Unmöglichen, dem Unerreich baren. Durch unbeugsame Willensstärke und zielbewußte Körperkultur habt ihr Aussicht- die höchsten Ziele zur Ehre eures eigenen Landes zum Segen und Nutzen für die ganze Menschheit zu erreichen. Als Sophokles vor 2100 Jahren in einem unsterblichen Chorgesang den Menschen als die höchste und gewaltigste Schöpfung pries, wählte er seine Zuhörerschaft nicht in der Akademie.ober im Theater, sondern im Sta- Dar granlenberger razeblatt Ist das zm VerSssenMims der -mMea Belanntmachimgea des Amishas zu Wha und des Ersten Bürgermeisters der Stadt Fraateaderg de-ardlicherselts bestimmte Blatt Altbewährtes Erbhostechi Kaum ein Gesetz des Nationalsozialismus hat so viel Anfeindungen, Zweifel erfahren wie das Reichserbhofgesetz. Daß man außer halb der Reichsgrenzen die Schaffung dieses Gesetzes nicht überall verstehen würde, war verständlich, aber es hat auch in Deutschland iselbst an Zweiflern und Gegnern nicht gefehlt, Männern mit und ohne wirtschaftlicher und ^Wissenschaftlicher Färbung, die die Nnnnnig- ffeit des Reichserbhofgesctzes, sogar seine ver hängnisvollen Folgen für das Bauerntum selbst voraussagen zu können glaubten. Der Nationalsozialismus hat trotz allem den Mut gehabt, gerade auf diesem Gebiete seine Er kenntnisse und Ideen in die Praxis umzu- setzen. Das Reichserbhofgesetz war und bildet dieGrundlage fürdie Wie d er g e s u n d u n g u n s e r es Bauern- tums. Man hört auch heute noch den Ein wand, daß die Richtigkeit dieses Gesetzes sich erst in der Zukunft, in Jahrzehnten erweisen müsse. Allein man vergißt hierbei, daß es sich bei dem Reichserbhofgesetz im Grunde ge nommen um nichts Neues, nie Dagewesenes, nicht um einen Versuch handelte, sondern um Lio- Wiederherstellung eines Rechtes, das sich Jahrtausende bewährt har (Appell an die Äugend der Wett Diskuswerfen für grauen Golden« M«daill«: Mauermayer-Deutsch- land. Silberne Medaille: Weiß-Polen. Bronzene Medaille: Mollenhauer- Deutschland. IM-Meter-Lauf fiir graue» GottxR« Medaille: Stephens-Amerika. Silberne Medaille: Walasiewicz-Polen. Bronz. Med.: K^au-H-Dent schlang Weiisprung VwchM des Richlhofe». Flugzeuges zurückgegeleu Dank Görings an Kapitän May. Der Staatssekretär der Luftsahrt, General der Flieger Milch, empfing im Rcichslnft- fahrtministcrium den Präsidenten des kana dischen Olympischen Komitees, Mulgueen, und den Ministerialdirektor im kanadischen Han delsministerium, Wilgreß, mit ihrer Beglei tung. Die Abordnung überreichte ein Bruch stück dcS Leitwerkes des Flugzeuges des Ritt meisters Manfred Freiherr von Richthofcn, das dieser zu seinem letzten Flug benutzte. General Milch brachte für den Oberbefehls haber der Luftwaffe, Generaloberst Göring, den tiefgefühlten Dank der deutschen Flieger und des deutschen Volkes für diese rit terliche Geste zum Ausdruck. Generaloberst Göring, dem das Erinnerungsstück ausgchän» digt wurde, sandte an den Stifter, Kapitän May, in Kanada, RichthofenS letzter Gegner im Luftkampf. ein Danktelcgramm. „Jugend der Welt! Zu edlem und ritter lichem Wettstreit habt ihr euch hier versam melt, um vor den Blicken der ganzen Welt zu zeigen, bis zu welcher Vervollkommnung ihr durch eisenharte Energie, durch felsenfesten Willen und unermüdliche Schulung fähig ge wesen seid, eure Kräfte zum Kampf um die olympischen Siegeskränze zu stählen. Es ge nügt aber nicht der flüchtige Sieg des Tages, euer Ziel ist ein höheres. oion am Fuy oer suropous von »ryen. -vor jungen Kämpfern, Ringern und Diskuswer fern, die einmal die Zukunft des Vaterlandes auf ihren Schultern tragen sollten, besang er die göttliche Macht des Menschen, zu . beherr schen die Erde, das Meer, die Lust, die Tiere und den Geist — nur nicht den Tod. Laßt die Gesetze der Olympischen Spiele, die Ausdauer, unermüdliche Arbeit und Rit terlichkeit verlangen, auch zum Vorbild und zum Grundgedanken in einem neuen Bunde der Völker werden, zu einem weltumspannrn- den Zusammenschluß, dessen Mitglieder im Glauben an Gott unb an ihre eigene Kraft für gegenseitiges Vertrauen, Wahrheit und Friede unter allen Völker« -er Erde kämpfen. Nach vollbrachter Tat und mit Siegespalmen in den Händen kehrt ihr zurück in euer Heim, Nah und fern. Geht wieder hinaus in die Welt als Herolde im Dienste des Guten. Der Weg, den ihr beschritten habt, führt Lurch die brausenden Stürme der Zeit in xine Welt von unvergänglicher Schönheit und zu einer Menschheit, die in Glück, Brüderlich-, leit und Harmonie lebt. Nur die Kämpfer, die mit diesem Ziel im Herzen und auf ihren Fahnen treu im Streben zum höchsten Gipfel des Olymps ausgehälten haben, sind des größ ten aller Preise würdig — der Unsterblich keit." Der Führer nahm nach der Ansprache Ge legenheit, Sven Hedin herzlich zn begrüßen »»d ihm für seine Worte zu danken. Goldmedaille: Italien. . i Silberne Medaille: Frankreich. Bronzene Medaille: Deutschland.