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Herd und Scholle Das Reich der Frau. Kochgeschirr und Volksgesundheit. Der Stolz der Hausfrau ist ihre Küche, in der es vor Sauberkeit nur so blitzen muß. Das ist, auch vom gesund- heitlichen Standpunkt aus, nur zu begrüßen; denn mangelnde Reinlichkeit in der Küche kann unserer Gesundheit leicht ge fährlich werden. Aber nicht nur beim Einkauf und bei der Speisenzubereitung, sondern auch beim Kochgeschirr ist pein lichste Sauberkeit vonnöten. Unsere Großmütter benutzten als Kochgeschirr vielfach noch Gegenstände aus Ton, Steingut, aus Kupfer, Messing usw. Da mochte es leicht einmal vorkommen, daß die j Glasur der tönernen Töpfe schadhaft wurde, Flüssigkeit, die , schlecht verdunstete, aufsaugte und so zur Brutstätte krank- ! machender Bakterien wurde. Auch der Kupferkessel setzte in der feuchten Küchenluft leicht Grünspan an und wurde bei ungenügender Reinigung dadurch zur Quelle von Magen- und Darmstörungen. Mit dem Fortschreiten der Technik sind diese Gefahren behoben und alle Anforderungen an ein hygienisch-einwand- freies Kochgeschirr erfüllt worden. Umer heutiges Koch geschirr besteht im allgemeinen aus Porzellan, Aluminium oder emailliertem Eisen. Bei der Verwendung von emaillier tem Geschirr ist darauf zu achten, daß es stets unbeschädigt bleibt. Darum setze man einen leeren Topf nie aufs heiße Feuer oder fülle kaltes Master nie in einen heißen Topf ein. Degen das mit Recht sehr beliebte Aluminium-Koch geschirr ist in letzter Zeit vereinzelt eingewendet worden, daß es bei länger dauerndem Kochen kleine Aluminium-Mengen an die Speisen abgebe. Wie eingehende wissenschaftliche Un tersuchungen gezeigt haben, sind aber die auf solche Weise gelegentlich in die Speisen gelangenden Aluminium-Mengen so winzig, daß sie keinesfalls gesundheitlichen Schaden stiften können; schon an sich enthalten unsere Nahrungsmittel wie unser Körver kleinste Mengen dieses Metalls, ohne daß wir irgendwelchen Schaden dadurch erleiden. Das Aluminium- Deschirr darf also ruhig seinen Platz in der Küche behalten. Hygienisch völlig einwandfrei ist ferner Porzellan-Ge schirr, zumal in der heutigen feuerfesten Form. Daß außer oiesen gebräuchlichsten Formen noch viele andere hygienisch einwandfreie Arten von Kochgeschirr existieren, sei besonders betont. Gewohnheit, Sitte, Geschmack und Geldbeutel wer den bald die eine, bald die andere Art von Koi^eschirr be vorzugen, sie alle aber find bei sorgfältiger Behandlung und Reinigung frei von jeder gesundheitlichen Gefahr. Aüche und Haus. Kochvorschriften für Chicoree und andere Gemüse. Die neuzeitliche Küche stellt ihre Forderungen immer mehr auf Forschung und Vorschrift der Aerzte ein. Vitamine spielen bei ihr die große Rolle. Obst und Gemüse al- vitaminreich dürfen auf dem Speisezettel nicht mehr fehlen. Wir bringen daher heute Kochvorschriften für Semüsearteu, die vielfach weniger beachtet werden. So vor allem Chicoree. Dieser wird in kaltem Master gewaschen, in kochendes Master gelegt, in dem er nur auftoellen darf. Dann überspült man ihn mit kaltem Master und läßt ihn auf einem Sieb gut abtropfen. Am besten läßt man Thicoree in einer kräftigen Bratensoße oder Fleischbrühe weich schmoren. Chicoree gedämpft. Der Thicoree wird wie oben vor- bereitet, dann in einen Tiegel mit reichlich kochender Butter gelegt, gesalzen, mit etwas Zitrone beträufelt und in etwa einer Stunde gargedünstet. Chicoree in der Form gebacken. Nachdem man den Thicoree wie oben vorbereitet und halb gar gekocht hat, wird er in eine gut gebutterte Form gelegt. Dann stellt man aus Milch, Mehl, einem Ei, Salz, einer Prise Muskat eine dicke Soße her, gibt sie über den Thicoree, streut ge- riebenen Parmesankäse darüber und ein paar Butterflöckche« und bäckt das Gericht im Ofen etwa eine halbe Stunde. Lhicoreesalat. Die geputzten Thicoreestauden werden tn fingerlange Stücke geschnitten, gewaschen und müssen auf einem Sieb sorgfältig abtropfen. Nun bereitet man eine Salatsoße aus Essig, einer Prise Salz, Pfeffer und Zucker, einer Messerspitze Senf und etwas feingewiegter Petersilie und vermischt den Salat gut damit. Artischocken. Nachdem die Artischocken sauber geputzt sind, werden sie gebrüht und in Salzwasser, dem I Teelöffel Butter und der Saft einer Zitrone hinzugefügt wurde, etwa eine Stunde gekocht. Sie find gar, wenn sich die Kelchblätter leicht herausziehen lassen. Man gibt sie auf ein« Schüssel und gießt zerlassene Butter darüber. Artischocken mit holländischer Soße. Man legt die ge säuberten Artischocken eine halbe Stunde in kaltes Wasser, dem etwas Zitronensaft hinzugefügt ist, kocht sie dann in Salzwasser und Zitronensaft gar und gibt eine holländische Soße darüber. Gt. 1881. Decke aus neun Quadraten mit Häkelverzierung. Als Material ist blaues und weißes Halbleinen verwendet. (Indanthren.) 120 mal 120 Zentimeter groß, Stoffgröße des einzelnen Quadrates 40 mal 40. Lyon-Abplättmuster Preis 80 Rpf. St. 1S8S. Deck« aus neun Quadraten aus weißem Bauern- leinen, mit Einsatz und Spitze verziert. Größe des einzelnen Quadrates 42 mal 42. Abplättmuster, neun Quadrate, Preis 2 RM. Das Schnittmuster ist gegen Einsendung des Betrages zuzüglich 30 Pfennig Porto zu beziehen durch die Firma D. Lyon, Berlin 8016, und durch die Geschäftsstelle unseres ! Blattes. l Gemüse von roten Rüben. Nachdem die Rüben g«. waschen und gebürstet sind, werden sie weichgekocht, von der Schale befreit und in halbfingerlange dünne Streifen ge schnitten. Mehl wird mit Fett geröstet, mit Fleischbrühe ver rührt, etwas Kümmel wird hinzugefügt. Es wird mit Essig, Salz und Zucker abgeschmeckt. Die Rüben werden in die Soße getan und müssen noch kurze Zeit darin langsam durchkoche». Mais. Nachdem die Maiskörner von den Kolben ab geschnitten sind, läßt man Zwiebel in Butter dünsten, gibt die Maiskörner dazu sowie Salz und Paprika und läßt sie etwa 15 bis 20 Minuten dämpfen. Dor dem Anrichten rührt man etwas süße Sahne dazu und gibt fein gewiegte Peter- silie darüber. Gesundheitspflege. Der Mensch im Winter. Mr wissen noch nicht, wie der Winter sich noch entwickeln wird. Aber eines wissen wir sicher, leicht wird es nicht für uns werden, dazu sind die wirtschaftlichen Verhältnisse zu unstet, dazu sind die Sorgen zu groß, die in irgendeiner Form auf jedem von uns lasten. Mögen wir unsere Nerven mehr oder weniger in der Gewalt haben und uns abgewöhnt haben zu denken: „schlimmer kann's nimmer werden', wir wissen, daß es immer noch tiefer hinabgehen kann, wir haben genügend Gelegenheit gehabt, in den letzten Jahren Ersah- rungen zu sammeln. Wir sind im Kriege, in der Inflation, in den Nachkriegsjahren durch Sorgen, Entbehrungen und Krankheiten zu dem geworden, was wir heute sind, gehetzte, vergrämte, ängstliche Menschen, von denen Millionen müde, hungrig und arbeitslos sind. Mit dieser EinsieMna find wir in den Winter Zangen,