Volltext Seite (XML)
* - kiaedclruelc säoatlieker Artikel unci lUu8trati0Qeo verbotev! Mus Stoffen die -er Weihnachtsmann brachte... 3188 .. 3189 , ... blllo. Nr. 31SS. Gr. 44. Einfaches Woll« ^"0 vktrE. Aeid mit abweichender Garnitur. Der Rock hat in der vorderen und Hinteren Mitte je eine gegen seitige Kalte. Nr. 3189. Gr. 42. Elegames Kasakkleid aus Samt mit Seidenrock, weiter Kragen, neuartige Aermel. . »ISO - 3191 Nr. 3199. Gr. 42. Mantel aus quergeripptem Wollstoff mit ab nehmbaren Pelzkragen. Nr. 31S1. Gr. 44. Samtrock sehr gerade mit seitlich eingesetzten Plisseetellen aus Seide. Spitzenbluse mit weiten Kimonoärmeln. Nr. 3192. Gr. 42. Mantelkleid aus Diagonalstofs mll Samtbesatz 3192 3193 3191 im gleichen Ton gehalten. Nr. 3193. Für 2—4 Jahre. Mädchenhänger aus Samt mll wei ßem Leinen- oder Seidenkragen. Nr. 3194. Für 8—10 Jahre. Kariertes Wollkleid mit Passe, ausge steppten Taschen, roter Schleiss und gleichem Gürtel. Noch bnstet die ganze Wohnung nach Weihnachten, und auch der Gabentisch prangt noch im festlichen Schmuck. Aber trotz dieser winterlichen Umgebung taucht in Gedanken be reit» die Darstellung an srühlinghäste Tage auf. Die in fest- Ncho» Kartons und zierlichen Hüllen liegenden Weihnachts stoffe harren ihrer Verarbeitung» und die daraus entstehenden Kleider fallen bereits die Uebergangsperiode für die wär mere Jahreszeit bilden. Meder finden steife Ripsseide und Pike als Zusatzmaterial viel Anklang. MoirL gesellt sich diesmal zu. Kleider mit der artigen Garnituren erfordern einfache beinahe herrenmäßige In den Briefen, die Goethe mit seiner Frau Christiane wechselte, gibt es eine rührende ZuschrP, worin Frau „Exellenz" ihren Gat ten bittet, er möge dock den Weihnachtsmann aufsordern, daß dieser zehn Ellen blauer Seibe und schwarzen Tuchs bei ihr verlöre. Aus dieser Briefstelle läßt sich ersehen, daß ein Stück Stoff zu allen Zeiten ein begehrtes Weihnachtsgeschenk darstellte. Kaum ist das Fest vorüber, so ergeben sich die sür Frauen durch aus nicht unangenehmen Ueberlegüngen und Betrachtungen, wie sich diese Stosse so nutzbringend wie möglich verwenden lassen. Zu diesem Zwecke ist es gut, sich in Gedanken um einige Monate weiter, nämlich in das Frühjahr zu versetzen. Denn man möchte bei der Anschaffung neuer Garderobenslücke nicht mehr die Winter- sondern womöglich bereits die Lenzmode berücksichtigen. We Anzeichen deuten darauf hin, daß das Cape in der neuen Mode eine große Rolle spielen wird. Capekleider, Capekostüme /dreiteilig) und Mäntel mit Cape-Andeutungen werden vielfach zu sehen sein. Anstelle des Kostüms sollen Stosskleider mit Cape in Erscheinung treten. Auch Zusammenstellungen von Rock und Cape kommen selbstredend in Frage. Unter den künftigen Farben werden Dunkelblau und Grau, beide vornehm und stets gut am Platze, die führende Rolle einnehmen. Daß Schwarz als „Farbe" seine Rolls SchnlttformeU. Bei weichen Stoffen sucht man die Raglan ärmel auf der Schulter in SSumchen oder Biesen zu lege«. Auch Ajour-Durchbruch wird vielfach als Zierde verwendet. Diese ist selbst bei Tast und Samt am Platze. Zu den glatten Tast- und Samtstosfen kamen jetzt neuartige Effekte hinzu. So wird Taft mit glänzenden Pünktchen oder bandartigen Atlaseinsätzen versehen, Samt in gepreßter Ausführung mit teilweise vertiefter Oberfläche hergestellt. Hierbei find ab stechende Farben am Platze. Ein rotes Wollstosfkleid kann beispielsweise mit dunkelblauem Tast besetzt werden. Die Vor liebe sür Volants, die auch an Kinderkleidern vorkommen, noch nicht ausgespielt hat, ist selbstverständlich, denn zu viele Frauen konnten sich von der Kleidsamkeit dieser Tönung, besonders im Verein mit Garnierungen in zarten Pastelltönen überzeugen. Es fällt demnach nicht schwer, unter diesen Gesichtspunkten schon jetzt das Richtige und der kommenden Mode Angepaßte zu treffen. Der neue Mantel, der ohne warmes Innensutter nicht denkbar ist, erhalt trotzdem einen frühlingshaften Anstrich. Man arbeitet ihn mit einem abnehmbaren pelzgefaßten Capeteil. Auf diese Weise er füllt er sowohl den Zweck, schlicht und vormittäglich, als auch be- oarfsweise elegant und anspruchsvoll zu wirken. Das dunkle Stoff kostüm wird mit Hellem Pelz garniert, um während der Ueber- gangszeit nicht zu streng und winterlich-düster auszusehen. Marengo stoff mit naturfarbenem Persianer ist eine sehr gute Zusammen stellung. Es gibt heute sehr neuartige höchst interessant verarbeitete Woll kleider. Blenden aus anderein Material, jedoch möglichst in der glei chen Farbe sind letzter Modeschrei, und Revers oder Plastrons'aus Gold- und Silberstoff gehören ebenfalls zu den modernsten Er scheinungen. Auch Goldlitzen, die am Kragen, Aermel und an den ausgesetzten Taschen verteilt sind, nehmen sich reizend aus. Man liebt augenblicklich eigenartige Zusammenstellungen, wie etwa machte eine wirkungsvolle Ausgestaltung der Dolantkante» notwendig. Bärtchen-, Samtband- und MoirLbesatz wechselt mit doppelt gelegten Tüllstrelfen ab. — Zackenpasse« u«d Schlungarbeit gelten als modische Neuheiten von morgen. Auch den Bordürenstreifen kommt eine erhöhte Bedeutung zu. Da Bluse und Jacke bei den kommenden Komplets in engster Verbindung stehen, werden farblich vermittelnde Re vers, Schals und Chiffontücher wieder eine wesentliche Rollo spielen. Der Einknopfverschlutz am Hals und der große rund geschnittenen Iackenkragen in Capeform will als modisches Merkmal der nächsten Jahreszeit gelten. braun-rosa oder braun-grün. Ein rosa Flanellkasak mit brauner Kor«, dellverschnürung, eines der letzten Modelle, zeigt beispielsweise deutliche Anlehnungen an die Frühjahrsmode. Die neuesten Atläsblusen, zur Abwechslung einmal hellblau oder, zartgelb, weisen aparte Bügeltechnik auf. Mit Wattestreifchen unter» legt, gesteppt und herausgebügelt, entstehen reliesartige Einsatz partien, die eine unglaubliche Vornehmheit des Geschmacks verkör pern. Der lange Kasak aus Moireseide, meist zartgetönt, besitzt Hoh» Reize. Man knöpft ihn seitlich durch und näht die Knöpfe, wie jetzt.' üblich, mit dicker Kordelschnur in T-Form auf. Nicht selten hängt ein kleines sorgsam ausgefranstes Schnürchen kokett über das Knöpf ende herab. Es harmoniert farblich mit dem zum eleganten Kaja? üblichen Seidenrock. Um'wirkungsvolle Kleidung aus Samt herzustellen, bedarf es keiner langen'modischen Voraussicht. Dieses an sich so wirkungs volle Material verträgt nur schlichte klassische Linienführung. Ei« Spitzenkragen oder der sehr aparte plissierte Rundkragen aus Bat»; tüt verschönert ein dunkles Samtkleid. Ein besonders gelungene»» Modell aus schwarzem Samt zeigte Iumpersorm. Kragen und Stul pen waren schuppensörmig gesteppt und in etwa Zweisingerbrett» mit kirschrotem Samt abgesetzt. VS« plsuOGESEle« Sylvester un- Neujahr in früherer Zeit. Bei den alten Römern siel seit der von Iulius Cäsar durchge führten Kalenderresorm der Jahresbeginn aus den ersten Januar. Dieser Tag sah in den Straßen der Weltstadt Rom stets ein äußerst geschäftiges Treiben. Es war nämlich Sitte, daß Beamte, Offiziere und Angestellte ihren Vorgesetzten persönlich Glückwünsche und Ge schenke darbrachten. Die Bürger ließen es sich nicht nehmen, bei den Steuerpächtern vorzusprechen, ihnen ein Geschenk zu überreichen und sie aus diese Weise für die Steuerveranschlagung des nächsten Sahres günstig zu stimmen. In der Kaiserzeit bildete sich die Sitte heraus, selbst dem Herrscher des römischen Weltreiches Geschenke Sarzubringen. Aus allen Gebieten des sich über drei Erdteile er streckenden Reiches kamen prächtig geschmückte Abgesandte mit den erotischesten Gaben daher. Im Jahre 19 nach Christi gelangte auf diese Weise der erste Pfau nach Rom, den ein indischer Magnat dem Kaiser Augustus zu Neujahr übersandte. Kaiser Hadrian pflegte am Neujahrstage höchst persönlich vor seinem Palast zu stehen, um die zahlreichen Geschenke seiner Untertanen eigenhändig in Empfang zu nehmen. Die Erfahrung hatte ihn nämlich gelehrt, daß die wertvollsten und kostbarsten Gaben sonst nicht in seinen, sondern in den Besitz seiner tzosbeamten gelangten. Derlagsschnittmuster vur für Abonnenten. Mäntel» Am Neujahrstage zogen auch sehr viele weißgekleidete Männer durch die Straßen des alten Rom. Es waren das die Kandidaten, die bereits eine Stelle gefunden hatten, und nun am zweiten Ja nuar antreten sollten. Solche Stellenanwärter pflegten weiße Ge wänder ohne Zutat anderer Farben zu tragen. Der Name besagt das bis heute, denn candidus bedeutet eigentlich „der Weiße". Am letzten Tage ihrer Kandidatschast, eben dem Neujahrstage, aber machten sie, der damaligen Sitte gemäß, den neuen Vorgesetzten ihre persönliche Auswartung. Während des Mittelalters hatten die Traumdeuter und Wahr sager am Syloesterabend ihren großen Tag. Es war in vielen deutschen Gegenden Sitte, das aus Blei Gegossene noch in der Syl vesternacht züm Wahrsager zu tragen, um von diesem Ratschläge für das nächste Jahr zu erhalten. Wieviel Schwindel und Unfug, ja Erpressungen und Verbrechen aus diese Weise verübt wurden, läßt sich leicht denken. Der Brauch, am Sykvestertage der Frau das Regiment im Hause zu belassen, findet sich bis weit in die Neuzeit vor. Der letzte Tag des scheidenden Jahres gehörte der Frau. Sowie er zuende ging, war es auch mit ihrer Regentschaft vorbei und der Ehemann trat Kostüme, Kleiber 0,90 M., Blusen, Röcke, Kindergarderobe. wieder in seine Herrscherrechte ein. Viele Frauen benützten de« Syloestertag, um sich einen langgehegten Herzenswunsch erfüllen zu lassen. Wenn wir heute ostmals im Stillen denken, daß der Neujahrstag und seine Nachfolger eigentlich viel Geld kosten, so wollen wir uns in Anbetracht der mittelalterlichen mit dem Neujahrstag verbundenen Ausgaben trösten. In früherer Zeit gingen am ersten Tag des Jah res nicht nur die Küster, Stadtmusika'nten, Chorknaben, Lampen anzünder, Nachtwächter, kurz alle Leute, die jahraus jahrein der; Allgemeinheit dienten, sammeln, sondern sogar der städtische Henke« und Abdecker waren gewohnt, von jedem Einwohner ihr Neujahrs geld zu erheben. — Wer bet Hose zu tun hatte, mußte auch der Hof lakaien gedenken, die sür die prompte Benachrichtigung über Hoch zeiten, Taufen, Sterbesälle usw. Sie während des verflossenen Jahre» bei ihrer Herrschaft etntraten, von den Interessenten eine Belohn nung in klingender Münze zu fordern pflegten. Im Jahre 1779 erschien eine preußische Polizeiverordnung, dl» das in der Neujahrsnacht übliche Abjeuern von Pistolen- und Ge wehrschüssen bei hoher Strase untersagte. Wäsche 0.K5 M. Zu beziehen burch die Geschäftsstelle.