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Bemia mir Mik Vk Versvche der Z. G. Farkenlndvstrie DaS in der Öffentlichkeit viel behandelte Problem der Strinkohleverflüsstgung lenkt die Aufmerksamkeit auf die Arbeiten und Er gebnisse der ersten großtechnischen Versuchs- »nlage in Ludwigshafen-Oppau. Da der Großversuch, der am 9. September d. I. be sonnen wurde, nunmehr drei Monate ohne Störung verlaufen -ist, läßt sich über die prak tischen Ergebnisse der Anlage ein Urteil fäl- ten. Zunächst einige Angaben über die Aus- »aße der Anlage: Insgesamt wurden bisher »LOO Tonnen Ruhrgasflammkohle hydriert, davon im November durchschnittlich 20 Ton nen täglich. Durch Abbau (Umwandlung) von 96 v. H. der Kohlesubstanz gelang es, täg- kich ea. 13 bis 14 Tonnen Oel ans Steinkohle neu zu erzeugen: hierbei wurden ca. 20 v. H. des Gewichtes der Verflüssigung — ca. 14 v. H. her Kohlesubstanz in gasförmige Produkte öbergeftihrt, von denen 30 bis 40 v.H. Pro- Han- und Butangas darstellen und als solches gewonnen werden könne». Das Prinzip der Hydrierung ist in seinen wesentlichen Grundzügen hinreichend be kannt. Die ausgedehnten Erfahrungen, über welche die I. G- Farben auf dem Gebiet der katalytischen Hochdruckverfahren verfügt, ka men der störungslosen Durchführung des Versuches sehr zu statten. Es hat sich gezeigt, daß die für die Hochdrucksynthese bisher durchentwickelten Apparaturen ohne wesent liche Aenderungen für die Steinkohle-Hydrie rung verwendet werden können. Der Versuch hat bestätigt, daß der Vorsprung, den die Braunkohle-Hydrierung infolge ihrer länge- ! ren technischen Entwicklung hat, aufgeholt ist. Die Anlagekosten werden voraussichtlich bei , der Steinkohle niedriger liegen als bei der Braunkohle; auch die Betriebskosten werden nach kurzer Anlanfszeit bei Verwendung ge eigneter Kohlen sicher nicht höher liegen als bei der Braunkohle. Die bisherigen Ergeb nisse rechtfertigen dieses Urteil, denn die , Durchführung des Großversuches ist mit i Apparaten vorgenommen, wie sie entspre chend für die spätere Verwendung im Groß betrieb in Frage kommen. Das Benzin, das teils im Kohleofen erhal ten, teils durch Weiterverarbeitung des Mit telöles gewonnen wird, stellt ein ausgezeich netes Autobenzin dar. Auch für die Herstel- i lung von Fliegerbenzin ist es besonders ge> - eignet. Zum Unterschied von der Braunkohl« ! kann der im Kohleofen gewonnene Anteil des j Benzins unmittelbar raffiniert werden. Da- > bei fallen Phenole an, zum Beispiel die wert volle Karbolsäure. Während man auf diesem Wege aus der Steinkohle zu verhältnismäßig wasserstoffarmen Produkten gelangt, ist di« Braunkohle-Hydrierung dort besonders ge eignet, wo wasserstoffrcichere Produkte wie Schmieröle und Paraffine in erhebliche» Mengen neben Treibstoffen gewonnen wer den sollen. Dadurch bildet die Steinkohle- Hydrierung eine gewisse Ergänzung der Braunkohleverarbeitung. Von großer Bedeutung für die Steinkohle- Verflüssigung ist es, daß sowohl der reim Hydrierungsprozeß wie auch die Wiederge winnung des Anreibeöles (Rückstandsaufar- § beitung) einwandfrei funktioniert hat. Damii ! ist erwiesen, daß die Möglichkeiten der Stein kohle-Hydrierung sich großtechnisch voll aus schöpfen lassen, und daß die unmittelbar, Hydrierung der Kohle das gegebene Verfah ren sur die Gewinnung von Treibstoffen ist, , wenn keine schwer verwertbaren Nebenpro- : dukte auftreten sollen. Dadurch wurde auch die in letzter Zeit häufig gestellte Frage be antwortet, ob es grundsätzlich vorzuziehen sei, statt die Kohle selbst zu hydrieren, aus ihr erst Teer herzustellen und diesen dann mittels der Hydrierung weiter z« verarbeiten. Wir sind zu diesem Ergebnis gekommen, nachdem wir auch die Frage geprüft haben, ob eS nicht zweckmäßig sei, die Kohle erst vollständig zu vergasen und aus dem Gemisch von Kohlen oxyd und Wasserstoff rückwärtSaufbauenb zu flüssigen Treibstoffen zu gelangen. Bekannt lich wird das synthetische Methanol auf die sem Wege unter hohem Druck hergestellt und seit elf Jahren großtechnisch fabriziert. Einen ähnlichen Weg beschreitet auch Franz Fischer mit seiner Treibstoff-Synthese, die nach jahre langen Laboratoriumsversuchen jetzt in einer Versuchsanlage auf ihre technische Eignung geprüft wird. —U— Der Gaunertrick mit der Perle Die großen internationalen Hochstapler bei derlei Geschlechts müssen Menschen von Geist und Phantasie sein, die imstande sind, fort- während mit neuen Tricks ihr Opfer zu ver blüffen und zu berauben. Ein bedeutender Amsterdamer Juwelier er hielt vor einiger Zeit den Auftrag, eine Perle von einer ganz besonderen Art und Größe zu kaufen. Es handelte sich um ein Exemplar, das recht selten ist, und so gelang es dem Juwelier erst nach Wochen, eine solche Perle zu finden. Der Kunde war über sie sehr ent zückt und zahlte ohne Zaudern den verlang ten Preis von 10 000 englischen Pfund. Ein Jahr darauf wünschte der Kunde noch eine solche Perle, um aus beiden für seine Frau ein Paar Ohrringe anfertigen zu lassen. Dies mal gelang es dem Juwelier erst nach Mo naten, eine gleichartige Perle zu finden und zu kaufen, die allerdings den dreifachen Preis, nämlich 30000 Pfund, kostete. Erfreut teilte der Juwelier dem Kunden den Kauf mit, er erhielt jedoch von ihm nie eine Antwort, denn die Perle, die der Juwelier zum zweiten Male kaufte, war dieselbe, die er dem Kunden ver kauft hatte. Der Kunde und sein Mittels mann hatten somit durch diesen Trick 20000 Pfund „verdient". Der Trick ist natürlich sofort allen Juwelie ren, die mit sehr kostbaren Steinen handeln, mitgeteilt worden und kann daher nicht wie derholt werden. * Line Woche Urlaub - ein Ku- - vierzehn Tage Gefängnis Der amerikanische Seekadett Thomas Wil son von der Seefahrtschule in Annapolis ist kürzlich zu vierzehn Tagen strengen Arrestes verurteilt worden. Das will an und für sich, auch bei einem Kadetten, nicht allzuviel oder etwas Besonderes besagen, — wenn nicht der Grund zu dieser Strafe etwas absonderlich wäre: Wilson, der eine Woche Urlaub hatte, ver abschiedete sich nämlich, als er wieder zu sei ner Schule zurückfahren wollte, auf dem Bahnhof von Washington von seiner hübschen jungen Braut mit einem derartig langen — Kusse, daß einige der Mitpassagiere seines Zuges, vor allem einige ältere Herren, An stoß daran nahmen und ihn feststellen ließen. Das Militärgericht gab dieser Beschwerde statt, und nun muß der verliebte Kadett vier zehn Tage lang in einer verdunkelten Ka- iüle der abgetakelten Brigg „Ream des" für seine Leidenschaftlichkeit büßen. In der Urteilsbegründung wurde nachdrücklichst betont, daß ein künftiger Offizier sich gerade beim Küssen äußerster Diskretion zu befleißi gen habe... * Die Schuhquittung in der Wahlurne In Brasilien haben nun auch die Frauen das Wahlrecht erhalten. Wie man es ausübt, müssen natürlich manche von ihnen erst noch lernen, und zunächst sind sie vor der Wabl- Urne kehr nervös. Die köstlichste Probe da von, d« sich bei den letzten Wahlen abgespielt hat, wird aus dem südbrasilianisö^n Orte Lubarao berichtet. Dort kam ein« Wählerin zum zweiten Male inS Wahllokal gestürmt und verlangte, die Urne solle sofort geöffnet werden. AIS ihr das natürlich verweigert wurde, brach sie in Tränen aus. Sie hatte nämlich in der Aufregung des Wahlaktes den Stimmzettel mit der Bescheinigung verwech selt, die sie von ihrem Schuhmacher über die znr Reparatur gegebenen Lackschuhe bekom men hatte. Nun konnte sie ihre Schuhe nicht herausbekommen! * Moderner Sherlol Holmes Die so vielseitige Romanfigur Sherlok Hol mes, deren Erlebnisse ganze Generationen in Atem hielten, war hauptsächlich wegen ihrer großartigen Kombinationsgabe berühmt. Sicherlich wird sich Sherlok Holmes jedoch im Grabe herumdrehen, wenn er diese Geschichte erfährt, deren Hauptperson durchaus kein De tektiv ist. Es handelt sich um einen Doktor Colin Nuß in London, der Spezialist auf dem Gebiete des Ledergerbens ist. Neulich sandte ihm eine be kannte Schuhfirma ein Paar Schuhe mit der Bitte um Untersuchung, weshalb das Leder in ganz kurzer Zeit brüchig geworden war. Der Käufer war über diese Schuhe sehr ver ärgert, denn sie waren ihm als höchstwertig verkauft worden. Der Doktor nahm eine gründliche Untersuchung vor und schickte die Schuhe dann mit der Mitteilung zurück: „Der verärgerte Kunde leidet in hohem Grade an Zuckerkrankheit und sollte sich so schnell wie möglich von einem Arzt untersuchen lassen." Tatsächlich tat das der Kunde, und es stellte sich heraus, daß er wirklich hochgradig zucker krank war. Doktor Ruß Hatte an der chemi schen Beschaffenheit des Leders festgestellt, daß es durch die Fußausdünstungen des Käufers von Zucker angegriffen und brüchig geworden war, also mußte auch, die Sherlok-Holmessche Schlußfolgerung liegt auf der Hand, der Kunde zuckerkrank sein. * Hunde - „nach Maß" Natürlich kann man sich Schuhe oder Hosen nach Maß machen lassen. Aber Hunde? Das hörte man bisher nie. Ein englischer Jäger, der sich immer wieder ärgerte, daß seine Hun desorten — und alle Hundesorten überhaupt — nicht recht für die Fuchsjagd geeignet wa ren, machte sich vor fünf Jahren daran, einen Hund aus Rassenmischungen herzustellen, der das richtige Fuchsbau-Maß und die richtige Laufgröße hatte. —Der Hund ist. heute «fertig" und so nach wca« gerate», wte ver Engländer sich feine«« Wauwau träumte. Er hat ihn »ach sei««» Landsitz „Sylyphan" getauft. Also, wenn dem nächst ein grotesker Hund in Europas Tier- Handlungen auftaucht — dann möge man wissen: er ist nach Maß gezüchtet ... » tevenvig vegraven Ein schauriger Vorfall hat sich in einem kleinen Dorfe bei Kuprina in Jugoslawien zu- getragen. Dort war eine 40 Jahre alte Frau nach kurzer Krankheit in einen totenahnlichen Schlaf gefallen, so daß die Aerzte annahmen, der Tod sei eingetreten. Da die Verstorben« zu Lebzeiten wiederholt Befürchtungen ge- äußert hatte, lebendig begraben zu werden, ließen die Verwandten entsprechende amtlich« Versuche anstellen, um eine solche Möglichkeit zu vermeiden. Allein alle Lebenszeichen blie ben aus, so baß schließlich die Todesurkunde ausgestellt wurde. Als sich der Totengräber an die Arbeit heS Einfchaufelns machen wollte, vernahm er ein dumpfes Klopfen, das aus der Gruft zu kom men schien, in der der Sarg stand. Aufs äußerste erschreckt lief der Mann vom Fried hof weg, um den Ortsvorsteher zu rufen, und dieser wiederum verständigte den Arzt, da man nicht wußte, was die Ursache des sonderbaren Geräusches sein konnte. Als nach dem Verlust dieser kostbaren Zeit der Sarg geöffnet wurde, bot sich den Umstehenden ein grauenvoller An blick dar. Die Unglückliche, die trotz der Vor sichtsmaßnahmen lebendig begraben worden war, war vom Scheintod erwacht und hatte sich in ihrem engen Sarg in wahnsinniger Ver zweiflung, sich zu befreien, vollständig zusam mengekrümmt. Das Innere des Sarges war eine einzige blutige Masse. Hande, Gesicht und Brust wiesen klaffende Wunden auf, die dar auf hindeuteten, daß die Aermste in ihren über- menschlichen Anstrengungen, die Holzwande zu sprengen, im Wahnsinn sich zerfleischte und darüber zu Tode kam. SS Japanische Vögel in Ungarn. Die abnormen Witterungsverhältnisse haben in Ungarn eine Vogelart auftauchen lasse««, die bisher dort nicht bekannt war. In Gy- Lmro wurden dieser Tage Gruppen von Vö geln beobachtet, die etwa die Größe von Sper lingen und einen gelben Rücken, eine Weiße Brust und rote Krallen haben. Nach dem Ur teil von Fachleuten stammen diese seltsame» gefiederten Gäste aus dem nörNichen Japan, wo sie in Massen vorkommen sollen. Sie haben jedoch ihre Heimat bisher niemals ver lassen. Daß sie in diesem Jahre einen so wei ten Wanderflug unternahmen, wird auf die ungewöhnliche Witterung zurückgeführt. Zwischen Frankfurt a. M. und Darmstadt. Ein fertiggestellter Abschnitt der Reichsautobahn. Man erkennt die neuartige Betondecke. Das Mittelstück ist noch kahl, wird später aber bepflanzt werden. Luftkamps zur See Im nächsten Kriege, der hoffentlich noch eine Weile auf sich warten läßt, wird der Kampf auf den Meeren nicht nur auf und ! unter dem Wasser, sondern auch in der Luft I ausgefochten werden. Die Taktik des See kampfes wird ein ganz anderes Aussehen haben, als es noch im Weltkriege der Fall gewesen ist. Sowohl die Seeschiffe als auch die Flugzeuge sind imstande, sich durch Ab blasen von Gasen dem Gegner unsichtbar zu machen. Der maritim schwächere Gegner wird besonders bemüht sein, durch seine Wasser flugzeugbombenwerfer noch vor dem Zusam mentreffen der beiden feindlichen Flotten dem Gegner größere Verluste zuzufügen, um seine Chancen zu verbessern. Doch nicht nur von oben droht das Flug zeug den Schissen gefährlich zu werden, es droht auch von unten, vom U-Boot aus. Die modernsten U-Boote der großen Seemächte sind mit Wasserflugzeugen ausgerüstet, die sich in wenigen Minuten nach dem Auftauchen des U-Bootes in die Lust erheben können. Die Boote besitzen also eine kleine Flugzeughalle, die gerade noch Platz für ein kleines Flugzeug mit abgenommenen Tragflächen hat, welche mit einigen Griffen eingesetzt werden. Da neben gibt es die großen Flugzeugmutter schiffe, die gleichzeitig über 100 Flugzeuge mit sich fuhren können. Die Kriegsschiffe können sich natürlich mit ihren Flugzeugabwehrge schützen gegen den Feind in der Luft wehren und werden versuchen, möglichst viele aus der Luft heruntcrzuhnlen — wenn der Gegner überhaupt gesichtet werden kann. Allerdings können sich auch die Kriegsschiffe durch Äb- blasen von Gasen unsichtbar machen, und es wird dann Aufgabe der Flugzeuge sein, so weit niederzuachen, daß die Umrisse der Kriegsschiffe erkannt werden können, um nicht etwa die der eigenen Flotte mit Bomben zu belegen. An die Offiziere und Mannschaften der Wasserflugzeuge werden daher große Anfor derungen gestellt werden müssen, nm durch vielfache Uebung die Leistungsfähigkeit zu er halten, die für den blitzschnellen Kampf m der Luft über dem Wasser erforderlich ist. Bei den großen Manövern der Amerikaner und Engländer sind Flugzeugverluste an der Ta gesordnung. Wohin diese Entwicklung der Kampftechnik noch führen wird, läßt sich heute noch gar nicht absehen. Die Erfindungen und Verbesserungen aus diesem Gebiet überstür zen sich. » Sie Höhenstrahlen - tttsaKe des menschlichen Aller»«? Im Bremer Naturwissenschaftlichen Verein berichtete der deutsche Gelehrte Professor Dr. Kohlhörster über den Stand der neuesten Forschungen um die Höhenstrahlen. Dies« Höhenstrahlcn kommen als Gäste aus anderen Welten zu uns. Von den zwei Möglichkeiten, ihr Wesen zu enträtseln, sind die Studien im Hochgebirge und auf Luftfahrten den Labora- toriumsversuchen vorzuziehen. Die Stärk« und Intensität der Stahlen ist außerordent lich groß. Es wurden auf den Quadratzenti meter stündlich 39 solcher Strahlen nachge wiesen. Das bedeutet, daß jeder Mensch täg lich von etwa 100 Millionen Höhenstrahlen getroffen wird. In der Stratosphäre steigt diese Zahl auf 10 Milliarden. Zur Frage, ob diese Strahlen irgendeinen Einfluß am den menschlichen Organismus nehmen, sagt der Forscher, man nehme an, daß der Ver brauch des Körpers durch daS Altern auf ihr« Einwirkungen zurückzuführen ist. Die unge heure Eneraie der Strahlen acht daraus her vor, daß man sie selbst in Bergwerken 1000 Meter unter dem Erdboden noch nachweisen konnte. Umgerechnet bedeutet dies, daß diese Strahlen imstande sind, eine Eifenplatte von 100 Metern Durchmesser zu durchdringen. Obwohl die moderne Wissenschaft auf dem Gebiete der Höhenstrahlen Ungeheures gelei stet hat, bleiben diese Strahlen dennoch ein Rätsel, dessen völlige Lösung bisher nicht ge lang. * . Filmaufnahme des arbeitenden Gehirns Einem bekannten englischen Physiologen und Träger des Nobelpreises, Prof.- Adrian von der Universität Cambridge, ist es in Ge meinschaft mit seinem Assistenten Matthews gelungen, Filmaufnahmen des arbeitenden Ge- >irns herzustellen, bei denen das Gehirn selbst eine Arbeitsbewegungen registriert. Die elek rischen Impulse des Gehirns wurden so ver stärkt, daß sie auf einem Filmstreifen ausge zeichnet werden konnten. Dieses Experiment wurde mit Hilfe eines Zwölfröhrenverstär kers, der einem Radioapparat ähnelt, durch geführt. Der Gehirnforschung werden dadurch voraussichtlich völlig neue Möglichkeiten er öffnet. Je nach sier Aktivität des Gehirns oder nach den Schmerz- und Erregungsimpulsen wechseln die Schwingungen der Kurve von 10 bis 2000 in der Sekunde. Am stärksten sind die Schwingungen des Gehirns im Ruhezu stände, also beim Schlaf, während bei ange strengtem Denken die rhythmischen Schwin gungen fast ganz aussetzen. Prof. Adrian will weiter versuchen die Funktionen der einzel nen Teile des Gehirns m einander zu tren nen und schließlich eine Methode zu finden, die den Psychiater,, gestattet, den Geisteszu stand eines Patienten nach der ArbeitSkurv« keines GebirnS z« beurteilen. Das steinerne und das Gummi'Serz In Amerika verstarb vor einigen Wochen der 60jährige Arbeiter Arthur Badiah Hud son, der noch einige Tage vorher wie die meiste Zeit seines Lebens im Straßenbau beschäftigt war. Herzschmerzeu, die sich plötzlich bei ihm einstellten, plagten ihn derart, daß er in sei ner Verzweiflung sich mit Gas vergiftete. Die Obduktion der Lerche bereitete dem sie vor nehmenden Arzt eine ungeheute Neber- raschung. Das Herz des Arbeiters war voll kommen versteinert, d. h. verkalkt, und es ist den Merzten ein unlösbares Rätsel, wie in diesem Zustande das Herz überhaupt noch imstande war, Schläge zu tun. Die Verkal kung des Herzens hat sicher schon vor Jahren eingesetzt, ohne daß der Arbeiter jemals etwas davon gemerkt hatte, denn er konnte ;a ms kurz vor seinem Tode schwerste Straßenarbefl verrichten. Aus Moskau kommt eine andere über raschende Mitteilung. Professor Smirnoff. einem bedeutenden russischen Herzspezialisten, soll es gelungen sein, em künstliches Herz aus Gummi herzustellen, das nur mit der Aorta verbunden zu werden braucht, um sofort di« Funktionen des entfernten Herzens zu Über nehmen. Schon zwölfmal hat der Arzt das Gummiherz bei Herzoperationen mit Erfolg verwendet. Ueber einen Fall berichtet Smirnoff wört lich: „Ich nahm sofort den Eingriff vor (ge meint ist die Vertauschung des kranken mit dem Gummi-Herzen). Kaum fünf Minute» nach Anlegung des GummiherzenS schlug de« Mann die Augen aus, und zwei Minute» später konnte ich ihm sein natürliches, gründ lich behandeltes Her- wieder einsetzen. Heut« geht es ihm ausgezeichnet; er arbeitet schon wieder in einer Fabrik."