Volltext Seite (XML)
Am zwanzigsten Mederlehr seine» Todestage» a« TS. Sepi seltenen Büchlein: men lockte ter, -er am 26. sagte mir, wie gegründet stand, Vas lxinsgrab bet loivre in krankreicd »Sie machen dann wohl Studien?" Ach nein, so ist das nicht! Ein Schrift steller, der bewußt sein Volk studiert, wird es nicht weiter bringen, als ein Emile Zola, nämlich zu lose verbundenen Einzel heiten. Leben muß man darin, ganz darin aufaehen, sich als eins mit seinem Volke fühlen, um etwas so Großes zu schaffen, wie es Jeremias Gotthelf glückte. — Das ist das Bekenntnis eines ein zelnen Einsamen, der vor dem Krieg wider eine Welt stand — heut ist es längst unser aller Glaubensbekenntnis, ist Gegenwart und Zukunft geworden im neuen Deutsch land; und weil, uns allen voran, Her mann Löns also fühlte: darum lieben wir ihn mit allem jugendlichen Feuer, das in uns lodert und weiierlodern wird, ganz gleich, ob wir nun einen blonden oder altersweißen Schopf durch die neue Welt tragen. Das Volk hat es seit je geahnt, wie sehr Löns sein eigenstes Teil war! Des halb klingen seine Lieder über die Heiden und durch die Straßen der Städte, deshalb hält ihm eine ganze Jugend in ihren Herzen die Ehren- und Totenwacht, solang ein Deutschland leben wird auf dieser Welt — ewiglich... Das Grab im Westen. Bei Loivre, zwanzig Kilometer von Reims, wurde Hermann Löns von seinen Kameraden im Jahre 1914 beigesetzt, in einem Einzelgrab. Deutsche Kriegsgefangene fanden die Stätte im Dezember 1919 wie der, sehr verwahrlost, nur die Worte waren auf dem umgesunke- nen Kreuz noch zu lesen: „Hier ruht in Gott Kriegsfreiw. Herm. Löns. — Gefallen auf Pa trouille September 1914." Man grub den toten Dichter aus, und übergab ihn von neuem der Erde auf dem neuangelegten Sam melfriedhof Luxemburg auf Eouroy les Hermovillers. Später wurden die lleberxeste der Gefallenen von nur zu gut getroffen, unterhalb der linken Schulter und dann ins Herz. — „Ich hab eins gekriegt!" — das war das Letzte. Und dann haben wir im Hohlweg ge legen, bis es abends dunkel wurde, und durften uns nicht rühren. Um halb acht bin ich herausgekrochen und über das Feld, ich mußte ihn sehen, es war ja auch ganz gleich, was mit mir wurde. Er lag noch so, wie ich ihn zuletzt im Morgennebel gesehen hatte. Das Gesicht lag in den auf« gestützten Händen im tiefsten Frieden. So ruhig und schön sah es aus. Ich kniete bei ihm und legte ihn zurecht und seine Hände zusammen. Nun wußte er ja alles, um was er sich im Leben so gequält hatte, und das er nicht verstehen konnte." Der Einsame wider eine Welt. Wahrlich: gequält hat er sich, der Dich- September 1914 -en Hel dentod starb. Er war der glühendste Hasser deut schen Spießertums; seine inbrünstig suchende Seele mußte alle Grenzen en gen Menschseins spren gen — ewig in Unruh, ewig im Chaos. Diese Unruh und Inbrunst zer störte ihm die Ehe, aus ihr schmiedete er die Waffe, mit der er, han delnd und schreibend und dichtend, immer wieder seiner lauen satten Zeit und seiner „Koofmich- Welt", wie er sie öfter bezeichnet hat, ins Antlitz schlug, sie trieb ihn wan dernd umher, ohne Freund, ohne Gut, zu rückstoßend selbst die, so ihm Gutes wollten, sie zwang ihn zu jenen un berechenbaren Tollheiten heißen Blutes, die ihm das Naserümpfen feiger und normbegrenzter Bür gerlichkeit einbrachten — sie ließ ihn jenen Tod ersehnen, der ihn hinweg nehme in glorioser He roik und angreiferischer Männlichkeit aus einer Welt, die nicht mehr auf uralt ererbtem Boden, sondern auf Asphalt und deren Untergang in ^U8 6er tleutscken Ueicke Ja, und den Morgen sollte er nicht mit, als der Angriff losgehen sollte. Schon sonst war ihm das öfter abgeschlagen unter einem Vorwande. Aber er wollte und wollte durchaus. Zuletzt hat es ihm der Kompagnieführer erlaubt; leicht ist es dem nicht gefallen — „auf Ihre Verantwor tung!" hat er zu ihm gesagt. So froh habe ich Hermann Löns nie gesehen als an diesem Morgen. Bei Uhre fünf gingen wir los, wir beide vorne weg, bis wir auf das Stoppelfeld kamen, ohne Deckung. Da kriegten wir das französische Feuer als wie ein Hagelschauer. „Hinlegen!" schrie ich, und so lagen wir, er direkt hinter mir. Das Feuer wurde immer heilloser; am Rande der Stoppel war ein Hohlweg, da mußten wir Deckung nehmen, sonst hätten sie uns kaputt gemacht. Ich rufe: „Weiter- mitten in dem Höllenlärm HMr? xcknen leisen Laut hinter mir, mein Kopf fährt herum — die Kugel hatte feurigen Schrecken er nicht nur erahnte, sondern begrüßte... dieser Welt, der er, als Hagenrieder im „Zweiten Gesicht", ebenso haßvoll wie prophetisch die Worte ins Stammbuch schrieb: „Ja, wir müßten wieder Krieg bekom men und gründlich Keile kriegen, das ist das einzige, was uns helfen kann, damit wieder Männer oder bessere Kerle an die Spitze kommen statt dieser Knechte, die sich Herren schimpfen!" ...und di« Knechte sind heut hinweg gefegt, Männer stehen wieder an der Spitze... diese erfüllte Prophetie neben dem überragenden und unvergänglichen Manneswerk des Dichters, überkrönt von deutschestem Tod, erweisen Löns mehr denn jeden anderen als einen der obersten Kronzeugen unseres neuen Vaterlands... ihn, der, nach seinem eigenen Bekenntnis, schon 1910 sein Kriegslied von 1914 in der Schon damals war ich der Heide ver schworen. Ich konnte vor Freude über die Pracht des maigrünen Buchenwaldes nasse Augen bekommen, aber die Heiden, Kie fernwälder, Moore und Brüche lockten mich doch mehr. Aehnlich ging es mir am 26. September 1914 bei Loivre, etwa 20 Kilometer nordwestlich von Reims, als Kriegsfreiwilliger in den Reihen des Füsilierregiments 73 gefallenen Volks- und Heidedichters Hermann Löns auf Grund der früheren Vermutungen und Nachrichten fortgeführt. Jetzt endlich ist es dem Amt gelungen, das gesuchte Grab Du« Heim 6e8 lleickebauern zu ermitteln. Bei den französischen Um- bettungsarbeiten in der Gegend von Loivre wurde auf dem Gefechtsfeld des 26. September 1914 ein deutscher Toter mit der Erkennungsmarke Nr. 309 des 4. Füsilierregiments 73 geborgen. Als einziger Träger dieser Erkennungsmarke wurde mit Hilfe der Kriegsstammrolle der Dichter Hermann Löns sestgestellt. Seine sterblichen Ueberreste sind vom französi schen Eräberdienst auf dem deutschen Mili tärfriedhof Loivre im Grab Nr. 2128 zur letzten Ruhe gebettet worden." — Unser Bild zeigt die soeben erstmalig aufgenommene Photographie eines unserer Mitarbeiter, der die deutschen Helden friedhöfe in Frankreich besuchte. lV. k. 8. mit den Menschen; auch mich das Ursprüngliche. Ich war der Freund der Hütejungen, Fischerknech te, Waldarbeiter; meine sehr zivilisierten Mit schüler, die mit sechzehn Jahren Zigaretten rauch ten und Fensterpromena den machten, langweilten mich. Einer meiner Leh rer sagte mir einmal: „Gewöhnen Sie sich die Tendenz nach unten ab!" Es ist mir nicht ge lungen. Mein Interesse, mein Herz ist bei dem breiten Unterbau meines Volkes geblieben, auf dem das Leben der Na tion schließlich beruht, bei den Bauern, Hand werkern und Arbeitern. Mir schmeckt es stets besser, wenn ich am ge scheuerten Tisch über den Daumen frühstücke, als wenn ich mich in Frack und Lack zwischen weihen Schultern durch zehn Gänge durchesse und Kon versation machen muß. Oft genug hat die so genannte Gesellschaft dar über die Nase gerümpft, daß ich mich in anderer, als der vorschriftsmäßigen Weise, dem sogenannten Volk näherte, oder man um mich zu entschuldigen: Mi« Dichter- und Soldatentod. Vor zwanzig Jahren ist ihn Hermann Löns gestorben, der einmal seines Herzens glühendsten Wunschtraum in diese Worte pannte: „Ich will leben und kämpfen, lieben und Haffen; bis zu meinem letzten Atemzug will ich das. Alles, nur kein geruhsames Leben soll mir beschieden sein, und den Abschluß hätte ich gern unter Donner und Blitz." Und solchermaßen war dieser Tod, den noch im Jahre 1914 ein schwerverwundeter Kamerad von Löns der Swantje Swan- tenius, der bitterlich Geliebten die durch „Das zweite Gesicht" unsterblich geworden ist, mit diesen Worten erzählte: „Wenn wir alle da draußen solchen Tod sterben könnten, brauchten sie in der Hei mat nicht um uns zu weinen. Wollen ihm die Ruhe gönnen. Gesucht hat er den Tod wohl nicht, aber das Leben hatte auch keinen Wert mehr für ihn. Er hat ja so viel erzählt auf den Märschen; die langen Nächte durch. Schwer hat ihn das Leben gepackt, und vieles ist ihm verkehrt ge gangen. Furcht kannte er nicht, sah kaum hin, wenn eine Granate krepierte, hörte nur so lange mit Reden auf, bis es wie der still war. Abends holten ihn ja meist die Offiziere weg, aber wenn er bei uns im Schützengraben lag, kriegte es keiner mehr mit der Aufregung oder mit Heim weh. Es war uns, als ob die Heimat bei uns war. Am Tage saß er meist und schrieb in sein Tagebuch, das ist ja nun Eigentum der Kompagnie geworden. Dienst braucht« er kaum zu machen, nur so viel, daß er nicht merken sollte, daß wir alle für ihn aufpatzten, damit ihm nichts passierte. Er war mehr wert. gigantischen Chronik „Der Wehrwols" diesem Friedhof nach Loivre verlegt —- dichtete... auch Löns wurde in ein Massengrab ge ¬ bettet — und von diesem Tag an.wvßt« Aus jungen Tagen. man nicht mehr, wo er nun ruhe — bis Nie hat sich Löns in seinem Erdendasein im Mai des gegenwärtigen Jahres endlich gewandelt. Wie tief der Mann und Dich- die Nachricht kam: ter schon im Kind verhaftet war, erzählt „Der Zentralnachweis für Kriegsver. er einmal in seiner kurzen Selbstbiographie lüfte und Kriegergräber in Spandau hatte aus dem Jahre 1909, einem heut schon seit langem die Nachforschungen nach dem V0 So; G dem Reick alte berei Dori woh, sind, trag« fang zu st rische Regi !a:rtw lSal der spreck Bam weilt mam Regi ing besor der! mit, der < zweck dem Reich wird Tage daß haup Dil K D H' auf ' Geist deuts wird selbst beim und Scha schmk Hand pen und keine? wage nen wend die l zurüc liche W das ( Zent dankf in di rung! Matz nahm Städ kröne Di len d Mun auf l sagt Blun Hinde könne M werfe Di walti aeori Stad daß volle danks dank ange und: Haus gegai