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Da» Reich der Frau. Der Frau,« Klag«. Ein« Wut habe ich auf die Männer, eine Wut! Nein, nicht, wie jetzt ein verehrter Leser gleich höhnisch denkt, etwa aus LiebeÄümmerniffen, denn ich bin seit Jahren „wohl- bestallte"' Ehefrau, sondern — aber Sir werden es ja gleich hören. Und ich bin sicher, viele Hausfrauen werden ent- schieden mit dem Kopfe nicken und mir zustimmen. Ständig lesen und hören wir von den gewaltigen Fortschritten der Technik und konstatieren dabei voll Stolz, wie wir es doch „so herrlich weit gebracht"'. Aber meine Herren Techniker, da möchte ich mir doch einmal die Frage erlauben (und jetzt sind wir auf dem Punkte, warum ich so wütend bin), was gerade in den letzten Jahren an technischen Erfindungen hervorgebracht wurde, was der Haushaltung, d. h. der Vereinfachung der Haushaltungsarbeit, zugute käme? Wo ist der Techniker, dessen Erfindung^abe uns Frauen die zermürbende, geisttötende Arbeit des Geschirr- waschens erleichtert. Ls ist doch verwunderlich, daß wir in unserer technisch so vorgeschrittenen Zeit immer noch da halten, wo wir vor hundert Jahren und noch früher schon standen! Gewiß, man las schon von ingeniösen Einrich tungen auf diesem Gebiet in großen Hotels in Amerika! Aber, was haben wir deutsche Hausfrauen davon? Wo ist der Techniker, der uns da Hilst? Die Sache wäre wirklich gar nicht so undankbar. Wie wäre es, wenn man einmal dazu überginge, in Fragen des Hausbaues, d. h. der praktischen Grundriß. Aufteilung und der gar nicht kostspieligen Einrichtung zett- und raumsparender Dinge, den Rat erfahrener Frauen zu hören? — Ich sehe auf den Gesichtern der Herren vom Baü- gewerbe schon dies berühmte mitleidige Lächeln. Haben diese Herren schon einmal etwas von dem „Kampf mit dem Fach mann"' gehört? Jawohl, der Hauseingang, das „Vestibül"', wird mit allerlei Kinkerlitzchen ausgestattet. Aber Wand schränke? Zu teuer! Es ist klar, daß ich auch hier von dem Allgemein-Wohnhaus, nicht von dem Einzelhaus rede, bei dem die Wünsche des Bauherrn ja ausschlaggebend sind. Sehen Sie sich doch die Wohnungen in neuen Häusern an. Nicht der Schimmer eines Abglanzes unseres vielgepriesenen technischen Fortschrittes. Es ist keine Frage, daß die Frauen bei der Einrichtung einer Wohnung, dem pracktischen Stellen der Möbeln usw. den gescheitesten Männern „über" sind. Warum also nicht Frauen zur Baubearbeitung heran- ziehen? Aber dann mühten die Herren Architekten in neuen Häusern überall einen — wenn auch noch so winzigen — Küchenbalken anbringen, der, wie leicht zu beobachten, in fast allen neuen Miechäusern, sogar in „hochherrschaftlichen"', neuerdings weggelaffen wird. Im Namen des Fortschrittes und der Hygiene. Den Herren Architekten könnte man ein Goethe-Wort variierend zurufen: „Willst du genau erfahren, was sich ziemt, so frage bei der Frau des Hauses an." St. 1LLS. — Elegantes Kiffen (Stoffgröße 45/45) mit Rück- wand, vorgezeichnet auf sandfarbenem Rips 2 M., paffendes Stickmatertal 1,50 M., handg^tickt 14 M. Lyon-Abplätt- muster für 80 Pf. erhältlich. 2» Frankenberg erhältlich hei Hoh. Wenzel, LchloMatze. Rüche rind Hau» Noch einmal eimnache«. Kürbis ist die letzte von allen Früchten, die noch ein gemacht werden müssen. Viele Hausfrauen scheuen dies« Arbeit, weil Kürbis ihnen zu minderwertig ist. Aber man sehe sich die nachfolgenden Rezepte an, und was man aus Kürbis bereiten kann. In solcher Zubereitung schmeckt er wirklich gut und genügt selbst anspruchsvollen Feinschmeckern. — Da es Tomaten bis in den Dezember hinein gibt, wäre erst eine Probe zu empfehlen, ehe man größere Mengen einlegt. Kürbis mit Zucker. Einen großen, recht ausgereiften Speisekürbis schält man dick ab und entfernt alles Weich«. Dann zerschneidet man ihn in lange Streifen, legt diese über Nacht in schwachen Essig und trocknet sie am anderen Tage ab. Auf 2)4 Pfund Kürbis rechnet man L Pfund Zucker, SO Nelken, eine Stange Zimt, eine Zitrone, X Liter Weiß- wein. Man läutert den Zucker zu Faden und läßt den Kürbis darin kochen, bis er weich geworden ist. Dann gießt, man den Wein darüber, gibt die Gewürz« daran und läßt alle» nochmals auflochen. Der völlig weichgewordene Kürbis wird in einen Steintopf geschüttet, den man fest verbindet. Kürbis auf ostiudische Art. Hierzu eignen sich die grünen Sorten. Wieder schält man die FrüHe dick ab und entfernt alle weichen Teile. Dann schneidet man das Frucht- fleisch in Würfel und kocht sie in Wasser halb gar. Gründ liches Abtropfen der Stücke muß folgen. Nun werden die Kürbisstücke auf einer Schüssel ausgebrertet und mit feinem, weißem Pfeffer und gestoßenem Ingwer dick bestreut. So bleiven sie bis zum anderen Tage stchen. Darauf nimmt man auf 2 Pfund Kürbis die gleiche Menge Zucker, sowie ein wenig Wasser und legt die Kürbiswürfel hinein. Ist alles einmal aufgekocht, nimmt man die Würkl heraus und gießt den zurückbleibenden Saft durch ein Haarsieb. Mt einem weiteren Kilo Zucker wird der Saft nochmals aus gekocht und soviele Tage das Auflochen wiederholt, bis man einen dicken Sirupsaft gewonnen hat. Nun werden die Kürbiswürfel in Gläser gelegt, der Sirupsast darüber ge gossen und alles luftdicht verschlossen. Kürbis auf italienische Art. Die gleiche Menge Kürbis wie Zucker ist dazu erforderlich. Der Zucker wird mit etwas Wasser und Essig zu Sirupdicke eingekocht und die Kürbis- stücke, die vorher zwölf Stunden lang in Essig gelegen haben, hineingegeben. Sie müssen solange darin kochen, bis sie klar geworden sind. Um den Wohlgeschmack zu erhöhen, kommt ein Stück Vanille hinzu. Am anderen Tage wird der Saft abgegossen, nochmals ausgekocht und. in heißem Zustande über die Kürbisstücke gegossen. Kürbis mit Senf. Recht reift, aber feste Kürbiffe schLt man dick, entfernt das Kerngehäuse und alle weichen Teile und schneidet das feste Fruchtfleisch in zweifingerlange urü> fingerdicke Streifen. In kochendem Salzwasser läßt man diese überwellen, legt sie in einen Steintvpf und gießt auf gekochten Weinessig darüber. Die Kürbisstreifen müssen vollkommen von der Flüssigkeit bedeckt sein. Am nächsten Tage legt man die Kürbisstreifen auf ein Sieb und läßt sie gut abtropfen. Nun beginnt das eigentliche Einlagern. Man legt die Kürbisstreifen in den Steintopf, gibt eine rote Pfefftrschote dazu, eine Menge ganzer, kleiner Schalotten, gelbe Senfkörner, weißen Pfeffer, sowie geschälten Ingwer, kocht den abgegossenen Essig auf und gießt ihn in erkaltetem Zustande wieder über die Kürbisstreifen. Die Flüssigkeit muß das Fruchtfleisch reichlich bedecken. Kürbis mit Rotwein einzumacheu. Man schäft den Kürbis und schnellet ihn in etwa zwei Zentimeter große Würfel. Nachdem man ihn gewaschen hat,^überfüllt man ihn nrit nicht zu starkem Essigwasser und läßt ihn darin «s zum anderen Tage stehen. Dann nimmt man ihn heraus und kocht ihn lagenweise in einer Mischung von X Liter Wasser und N leichten Rotwein, 1 Pfund Zucker und etwa« ganzen Zimt. Man achte aber darauf, daß der Kürbis nicht zu weich wivd; er darf nur gerade gläsern werden. Der Saft wird gehörig eingekocht und Wer die Kürbisstücke gefüllt. Tomaten auf einfache Weise einzumache». Reift, aber noch feste Tomaten werden sauber gewaschen, sorgfältig ab getrocknet und in einen Steinguttvpf nebeneinander etn- aeleät. Io daü möalichst MLIÜÜ 3w1schswcküuse Kleids». In