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1. Am das bayrWe zramnturnsest Nachdruck verboten. al!« Um Hans Hiilckenkerr Roman von Wolfgang Marken. Urhsberrechtsschutz d. Verlag Osk. Meister, Werdau :r und Verpflegung/ Hein mckte dankbar. Von Lra. (Nachdruck verboten.) zeiinspektor sprechen, damit Herrn Güldenherz Erleichterungen zuteil werden in bezug auf Onar- t Eigentümer gesucht. In der Hausflur eines Fabrikgrundftückes ist ein annehmbar gestohlenes Fahrrad stehen gelassen worden. Beschreibung des Fahrrades: Schwarzer Rahmenbau, ohne Markenschild und rote Bereifung, schwarze Griffe. Geschädigt« wollen sich beim hiesigen Gendarmerie- poften melden. s Sachsenburg. Die unentgeltliche Mütter beratung für Säuglinge und Kleinkind« findet in Sachsenburg, zugleich kür den Ort Jrb««dorf am Donnerstag, den 23. Juni, nachm. >/ö Uhr im Restaurant Auengrund statt. f Dittersbach. Die unentgeltliche Mütterbera tung für Säuglinge und Kleinkind« sindet in Dittersbach, zugleich für den Ort Neudbrfchen am Freitag, den 24. Juni, nachmittags V«2 Uhr in der Bahnhofswirtschaft statt. s Mühlbach. Die unentgeltlich« Mütterbera- tunasftunve für Säuglinge und Kleinkind« findet in Mühlbach zugleich für den Ort Hausdorf am Freitag, den S4. Juni, nachmittag« V-4 Uhr in der Schule statt. — Chemnitz. Während de« Herausnehmen« von Pfosten wurden bei einem Schleulenbau im Orts- teil Markersdorf zwei auf der Grabensohle liegende Arbeit« durch die Erbmassen des plötzlich zusammen- brechenden Grabens verschüttet und konnten erst nach längerer Zeit besinnungslo« befreit werden. Die beiden Verunglückten mutzten ln schwer ver letztem Zustande dem hiesigen Krankenhaus zuge- führt werden. — Limbach. Am Freitag früh wurde in dem Sägewerk des Baumeisters Kurt Futzig in der Nähe eines Holzlagers Feuer angelegt Durch Zufall wurde der Brand von einer Nachbarin be merkt und konnte von herbeleilenden Anwohnern gelöscht werden. Bei der Untersuchung stellt« er s sich heraur. daß der Brandstifter in unmittelbarer > Nähe des Brandherdes einen weiteren Brandherd Deutscher Reichstag B«W, 18- Jun«. Brösitent Loebe «öffnet die heutige Reichstag«- sitzung um 12 Uhr. E!» Gesetzentwurf üb« die Verlängerung d« Pachtschutzordnung um weitere zw«t Jahre wird dem StedlungsauelLutz überwiesen. D« sozialdemokratisch-demokratisch« Antrag üb« die Bestimmung de« 11 August zum National feiertag geht an den Rechtsauelchuß. ebenso «in von der Zentrumssroktion neu angekündiatn Antrag über den Schutz der gesetzlich anerkannten Feiertage. E« folgt di« zweite Beratung de« Gesetzentwurfs über di« Abtretung von Beamtenbezügen zum Arimftättenbau. Danach können Beamte bis zu ,V«i Drittel de. Betrage«, um den ibr Einkommen bezw. Ruheaehalt die Summe von 1860 RM. im Jahre übersteigt, an «in von du Regierung be stimmtes öffentlich-rechtliches Kreditinstitut oder ge meinnütziger Unternehmen abtreten. Die Abtretung ist nur zulässig zur Beschaffung, Verzinsung oder Tilgung von Darlehen, die durch Hypotheken-, Grund- oder Rentenschulden auf Mohnheimstätten gesichert sind oder gesichert werden sollen. Abg. Rotzmann (Soz.) berichtet über die Aus- ichutzverhandlungen und erklärt, datz der Ausschutz trotz der allerseits geäußerten Bedenken, datz das Gesetz im Volk« den Eindruck erwecken könne, als ging« es den Beamten gut, den Entwurf gutgeheitzen habe. Abg. Luck« (Wirtsch. Vag.) hält das Gesetz für unannehmbar in ein« Zeit der wirtschaftlichen Not. Unterbeamt« kämen überhaupt nicht in Frage. 3m übrigen habe der Bau von Einfamilienhäulern sich nicht bewährt. Die Vorlage sei auf sozialistischen Regt«ungrgrundsätzen aufgebaut. Unter Ablehnung aller Äenderungsanträae wird die Vorlage tn der Ausschutziasfung tn zweit« und dritter Lesung gegen die Kommunisten und die Wirtschaftliche Bereinigung angenommen. Da» Haus vertagt sich. Montag 18 Uhr: Schank- stätt«ngrseh. Er entstammt einer alten OffizzersfamRe und sollte auch Soldat werden. Alles deutete dar auf hin. Schule. Äadettenanstalt. Ehe aber da-, Ziel erreicht war, kam die neue Zeit, die drs Kadettenanstalten fortriß- Als Fähnrich bamtti er noch eine Weile bei verschiedenen militärischen Organisationen unterkommen. Doch auch dies« Organisationen fraß die neue Zeit auf. Der Sol datenmensch stand fremd im bürgerlichen Leben- Nichts gelernt und nichts geworden. Dazu dio Zeit ohne Besinnlichkeit, mit Jagen und Stür men. Er wußte keinen anderen Ausweg als um Gaben bitten, aber nicht an den Vorfaaltürene sondern in !>en Privatkontoren. Um erfolgreich« Wege zu gehen, nannte er sich Leutnant. Für ihnf war das kein Betrug. Nur ein Katzensprung ist Am gleichen Tage nachmittags um vier Uhr. Schule ging mit Bob die breite, prächtig an gelegte Lincoln-Allee hinunter. Er war sehr wortkarg und schien tief in Ge danken versunken zu sein. Bob wandelte wie sein Schatten neben ihn» her und störte ihn nicht in seinen Gedanken. Verstohlen nur musterte er ihn, und immer wie der kam ihm der Gedanke, welch ein bildschöner Kerl sein Freund und Kollege sein müßte, wenn ihn die große Narbe nicht entstellte. Ueberhaupt hatte sich Willy Schulze in den letzten Tagen sehr verändert. Sein Gang war aufrechter geworden. Wie ein junger Gott schritt «r seinen Meg. Seine Augen blitzten, daß es «ine Lust war, sie zu schauen. Nur etwas Sorge schien aus seinen Zügen zu liegen. Als sie an den Großen Platz kamen, stand Schulze einen Augenblick unschlüssig. „Was hast du vor, Willy?" „Ich weiß nicht recht, Bob. In mir ist alles voll Spannung. Alles ist vorbereitet, und ich denke, wir schaffen es damit. Aber in meiner Brust ist «in Manier. Ich hab' das Gefühl des kommenden Unheils." „Du sorgst dich um Güldenherz?" „Ja," gestand der Deutsche. „Ich sorg' mich um Ihn. Die ganze Geschichte ist m «iner teuf lischen Art und Weise eingefädelt wo?d«y. L« ist mit einer so kalten Grausamkeit vorgegangen worden, daß ich immer noch etwas lln«rwartei«s befürchte Ich weiß nicht was. Ab« irgend eine abgefeimt« Teufelei." Die Möglichkeit ist nicht zu leugnen." „Weißt du auch, Bob, was ich nicht vecstehr? Achtung Werkmeister In den letzten Jahren mehren sich die Fälle, daß Werkmeister der Textilindustrie nach dem Balkan verpflichtet werden, wo sie oft wegen ungenügender Vertragssicherung nicht nur Enttäuschungen erleben, sondern auch tn schwer« Unzuträgltchketten geraten. Es sind setzt wieder einige Fälle bekannt ge worden, in denen deutsche Werkmeister nach Mei nungsverschiedenheiten mit den Arbeitgebern ge zwungen waren, unter Zurücklassung unerfüllter Lohnforderungen und unter Verkauf aller ent behrlicher Habe nach Deutschland zurückzukehr«». Er ist daher dringend anzuraten, sich vor der Annahme einer Stellung in einem der Balkan länder mit der Mitteldeutschen Auswanderrrbe- ratungsstelle beim Institut für Auslandkunde, Grenz- und Auslanddeutschtum ln Leipzig N. 32, Friedrich-KarbSiraße 22, zwecks eingehender Aus kunft und Vertrag-Prüfung in Verbindung zu setzen. angelegt batte, Indem er Lappen mit Pelrol«um begossen hatte Al« d« Tat dringend verdächtig wurd« der 28 Jahre alte Arbetter Wilhelm Wießner in Haft genommen, der bereit« im v«rgang«nen Jahre schon «inmal wegen Brandstiftung in Unt«- suchungrhaft war. — Taura. Im oberen Ort,teil oergnSsten sich mehrer« 6—Ilsährtge Knaben mit Strelchbülzern hinter «in« Scheune. Dab«i brannt« ei« Elfjährig« «inen großen Haufen Heu an, besten Flammen sogleich mann «hoch emporlohten und Scheune und Gut schwer bedrohten. Aus da» Geschrei der Kinder «itten zum Glück« sogleich Erwachsene herbei, deren entschlossenem Eingreifen e« zu danken ist, datz die Mammen noch rechtzeitig unterdrückt und da« schwer gefährdet« Gut g«r«tt«t w«d«n konnte. — Kändler. In einem neuerbauten Wasserbe hälter der Firma Erhard Wunsch waren drei Arbeiter mit dem Jnnenanstrich beschäftigt, wobei ein Lenzolhaltige» Mittel verwendet wurde. Da- bei bildeten sich infolge der Wärme Benzolgase in solcher Menge, daß zwei Arbeiter bewußtlos »usammenbrachrn. Der dritte Arbeiter besaß noch die Kraft, sich au» dem Raume zu schleppen und Hilf« berbeizuholen, doch brach auch noch «in bet den Neitungrarbeit-n btteiligter Schlosser be sinnungslos zusammen. Di« angestellten Wieder belebungsversuche waren von Erfolg begleitet, doch mutzt« einer der Verunglückten dem Rabenstein« Bezirkskrankenbaus zugesührt werden. — Ehrenfriedersdorf. Infolge zu schneller Fahrt verlor in der Kurve beim „Waldschlößchen" ein Krastradfahrer die Gewalt über sein mit einem Bet wagen ausgerüstete« Kraftrad und stürzte in weitem Bogen über die vier Meter hohe Brücke in die Wi ttich. Führer und Beifahrer erlitten so schwere Ver letzungen, datz sie bewußtlos in» Thümer Kranken haus überführt werden mutzten. — Plauen. In der Nähe von Pausa kam am Donnerstag abend «in heimkahrender Arbeiter in einer Kurve zum Stürzen. Gleich darauf fuhr der 88jährige Paul Winkler au« Thierbach auf den Gestürzten auf und wurd« dabri an die Seit« eine« au« entgegengesetzter Richtung kommenden Personen kraftwagens geschleudert. W. trug so schwere Ver letzungen davon, datz sein Tod bald darauf etntrat. — Dresden. Am Fr«itag starb hier im 88. Lebens jahre der General der Infanterie Leo v. Trittschke. Er nahm an den Feldzügen 1886 und 1870/71 teil und wurde dann Adjutant de« damaligen Kron prinzen Albert. Bon 1874—1883 war er im G«n«ral- stab tätig. Am Weltkriege konnte er seines vvr- geschrittenen Alters wegen nicht teilnehmen. Einigung über die Ernndzüge de« deutsch- französischen Handelsvertrag««. Zu den Bespre chungen des Letter» der deutschen Wirtschaftsoele- gätton, Ministerialrat Posse mit dem sranzö- fifche" Handelsministek Bokanowski berichtet heut« der offiziöse „Petit Parisien", daß sich Posse und Bokaiwwskk nach Besprechung der Bedingungen, unter denen das bestehende Provisorium verlän- gert werden könnt«, im wesentlichen über die Giundzüge des endgültigen Handelsvertrages einig sind, der sofort nach der Annahme des neuen französischen Zolltarife» in Kraft treten soll. —zz«—« tragt drei Monate Gefängnis, der Angeklagte CyeMNWk VMuMMfliMN seine Freisprechung. Urtefl: Wegen Rückfakldieb- stahks drei Monate Gefängnis. Borsitzend«: „Est können gegen das Urtefl ..." Angeklagter: „Ich wees schon, Berufung einlegen." „Das müssest Die grenzenlose Geduld eurer Arbeiter. Ich bin der letzte, der dem Terror das Wort redet, aber in meinem Baterlande wär: «in Generaldirektor wie dieser Ball unmöglich, und die Arbeiter würden, schon aus Selbsterhaltung, die Zugrunde richtung eines Werkes verhindern. In dem Mo ment, wo es allgemein so klar zutage tritt wie hier, würde man den Generaldirektor zum Rück tritt zwingen. Man würde ihn nicht mehr ins Werk lassen." „Unterschiede, Willy/' entgegnete Bob. -,Der Vall beruhigt stark nnt seinem, oder besser mit dem Geld der Firma. Und dann kennst du unser« Arbeiter schlecht. Sie sind viel leichter, will sagen, viel leichtsinniger als di« Deutschen. Sie kal kulieren nicht gleich auf zehn Jahre vorweg. Günstigenfalls denken sie daran, wie es ihnen die nächsten Monate gehen wird." Sie waren an die große Autodroschken-Halte- stelle gekommen und bemerkten, wie sich «in kleiner Herr nüt einem Chauffeur stritt. „Hat keinen Siim, nach den Werken zu fahren. Nüster. Di« Morefield-Company ist auf acht Tage geschlossen. Steht ja überall angeschlagen." „Fahren Sie! Fahren Sie!" hörten beide eine quäkende Stimme in sehr gedehntem Erlisch Da sah Schulze, daß es der Japaner, Mister Take, aus dem Hotel war. Was wollte Mister Tak« in den Morefield- Werken? Einer plötzlichen Eingebung folgend, trat Schulze zu den: Chauffeur und rief ihm zu: „Fahr' ihn nur, Kollege. Di« Werle find zwar ge schlossen, aber in einzelnen Abteilungen wird noch gearbeitet. Und die Geschästsleitung ist mich noch da. Di« wollen Sie gewiß auffüchett?" Der Japaner verbeugte sich dankend, dgnn starrt« er Schulze ins Gesicht. „Ja, ich will zu Nüster Ball. Man hat mir gesagt —" Er hielt inne, und es schien, als vH Politische Nachrichten Gewerkschaften und Zollfragen. Laut „Berl. Tagebl." finden augenblicklich als Vorbereitung für die Zollberatungen im Reichstag zwischen den drei Spitzengewerkschaften Verhandlungen über die Zoflfrage statt. Die Sozialdemokraten wollen einer Verlängerung des bestehenden Zollgesetzes -«stimmen, wenn Erhöhungen nicht durchgeführt werden. Es wird versucht, auf dieser Grund lage eine Einigung mit den christlichen Gewerk schaften herbeizuführen. In der Gestierflcksch- stag« wollen sich die Gewerkschaften mit einer Aus- Hebung des einfuhrfreien Kontingents von 120000 Doppelzentnern jährlich einverstanden erklären, wenn der jetzige Zollsatz von 45 Mark auf 15 Mark herabgesetzt wird. Landesoerratsverfahren gegen die „Frank furt« Zeitung". Gegen die „Frankfurt« Zei tung ist das Verfahren wegen Landesverrats, we gen Nachdrucks von Auszügen aus drr Denkschrift des Jungdeutschen-Mühvers Mavaun, eröffnet worden. Nationalsozialistisch« Ausschreitungen. Wie die Morgenblätter melden, kam es am Sonnabend mittag im Rahnsdorfer Wald bei Berlin und an einigen anderen Plätzen in der Nähe zu Belästi gungen von Ausflüglern durch Nationalsozialisten. Am Bahnhof Rahnsdorf wurden 20 Personen fest genommen, die, wie festgesteflt wurde, sämtlich der Ortsgruppe der Nationalsozialisten in Fürstenwalde angehören. Auch am Sonnabend war es zu Aus schreitungen d« gleichen Gruppe bei Friedrichs- Hagen gekommen. Fronletchnamsprvjesfionen in Frankreich trotz Verbotes. Aus Paris wird gemeldet: In Epernay veranstalteten die Katholiken anläßlich des Fronleichnamstages den gesetzlichen Vorschrif ten zuwider eine Prozession durch die Stadt. Die Polizei griff anfangs ein, mußte aber schließ lich wegen des hartnäckigen Verhaltens der Ka tholiken nachgeben. Verhaftungen wurden nicht vorgenommen. sie «inen Klepcpuermeist«, mit dem sie ein Ver hältnis gehabt hatte. Dieser bestritt mrd wurd« verklagt. Vor Gericht machte er damals Kon zessionen, so daß das Zahlung besohlend« Urteil gefällt werden konnte Sachs Jak« hat er nul, prompt gezahlt. In letzt« Zelt jedoch liefeit kxi ihm verschiedentlich anonyme Briefe ein, die ihn an seiner Vaterschaft zweifeln ließen. Er überlegte, dann wandte er sich an «inen Detektiv. Der Detektiv, ein junger Mann, d«r die Kund schaft sicher nur seinem älteren Aussehen ver dankt, grübelt« nun über die Fra« „Wer ist der Vater?" und erörterte. Schliessttch «fiel ihm das ruhige Spurensuck-en nicht mehr. Er Wallis' Tat«», Erfolg, Sensation. Wahrscheinlich bracht« ihn nun di« Erinnerung an eine Kinoschaner^ geschichte auf den ihm glücklich blinkenden Ge danken, einen Trumpf kmszuspielen, der eigentlich kein Trumpf war. Kurzerhand bestellte er big Mutter des Kindes und ihren jetzigen Mann m ei» Hotel. Dort hatte ma» ein Zimmer ge mietet. Als die Geladenen eintraten, schmettert« der Detektiv der Mutter entgegen: „Die habe» einen Meineid geschworen, als sie d«n Klempner,, meister als Vater cm gaben! Ich habe Beweise!- Gestehen Sie! Wem, Sie mir jetzt schriftlich er kläre», daß Sie damals falsch, geschworen habe», da»» wird keine Anzeige erstattet, nur der Vater zahlt nicht mehr für das Kind." Er kam aber an die falsche Adresse. Die resolute Frau Machts Krach, ging und.Leigt« den Detektiv wegen ver suchter Erpressung an. Nun wurde dem ßu,gm Manne vom Gericht erklärt, was ein Defektiv darf und was er nicht darf. Man kann Dnnnv! spielen, aber nur» darf nicht Kinogeschichten im» praktischen Leben verwerten. Mit 300 Mark Geldstrafe und einigen guten Lehren begab fM der „Detektiv" aus eine neue Mährte. . Die neue Zeit hat ihn gestürzt. Im Polizeigefängnis wurde Schulze sehr kühl ausgenommen. Die Polizisten, di« im Wqcht- lokale saßen, sahen ihn nnhtrauisch an, und al» sie ms AnmeldHmmer kamen, war der Police- ma» zwar willig, Schulz« zu melden, aber er tat es nm sehr verstocktem Gesicht. „Der Herr Inspektor ist zu sehr beschäftigt," sagt« er dann und war nicht zu bew^en, noch einmal Schulzes Bitte zu wieixrhoken. Verstimmt verließ «r ,»it Bob das Polizei» gefängnis. Bob schimpfte wie «in Rohrspatz. „Es sind Kräfte am Werk, die g««n Gun denberz sind," sagte Schulze, und «ine tiefe Furch« grub sich in s«i« Stirn. Al» si« vvr Hein standen, schüttelt« «r den K^pL „Ls war jetzt nicht» auszurichten, Hein. Aber Mr Heimat »ad Saterland Frankenberg, 20. Juni 1V27. Amtl. Mitteilungen aus der Ratssitzung vom lk. Juni 1V27 Der Rat erhält Kenntnis von der Abrechnung üb« ver einnahmte Gebühren am Frühlahr»jahrmarkt. AI« Ueberschuß konnten du Stadthauptkasi« 957,26 RM. zugeführt werden, 2. beschließt di« Anschaffung von Warenproben kür die Vorb ildusammlung aus vorhandenen Mitteln. Insgesamt beschließt der Rat tn 24 Angelegen heiten. Güldenherz wird bald wieder frei sei»». Dez Schweizer Konsul tut auch schon alles. Der Irr- tum klärt sich bald auf." Hein schüttelte den Kops. „Nein, nein, Herr! Lassen Sie mich hier. Ich hab' Angst um ihn. Ich will in seiner Näh« bleiben. Er braucht mich gewiß." „Wie wollen Sie hier Ihrem Freunde nützen?'* „Ich weiß — nicht. Aber ich bleib' hier." „Wo sind denn Ihre Sachen zum Teusek ge gangen?" „Gesten, abend auf dem Bahnhof, ad «n» di« Policen^» stellten. Die Burschen!" knirscht« «r in ohnmächtiger Wut. Schulze war ehrlich betrübt,, daß sich Heim allem Zureden unzugänglich zeigt«. „Seien Sie überzeugt, lieber Freund, daß Mister Eüldenherz morgen oder übermorgen frek ist. Ich werde jetzt noch einmal mit dem Poli ihn die Wort« reute». Lin Strahl aus seinen scharf«», kleinen Augen traf den Deutschen. „Gefährliche Augen", dachte Schulze und sagte dann m liebenswürdiger, ganz ungezwungener Weise: „Sie werden Mister Vall gewiß noch antresfen." „Ich danke, mein Herr." Der Japaner trat mit kleinen Schritten zum Auto und schwang sich hinein. Schulze und Bob standen noch eine Weile, als das Auto außer Sichtweite war. „Was will der Gelbe in den Werken?" „Wahrscheinlich besichtigen. Vielleicht auch noch mehr. Bob, ich glaube, uns stehen noch allerhand Ueberraschungen bevor." „Wie meinst du das?" „Abwarten, Bob. Vorläufig meine ich nichts. Komm' wir werden dem PolizsigesSugnis einen Besuch abstatten." „Wollen wir uns einen Wagen nehmen?" „Laufen wir, damit ui^ die Beine illcht ab- sterben. Ist ja nicht weit." „Immerhin fast zehn Minuten." „Fauler Kapp!" Lachend schritt«« si« tvciter und standen nach kurzer Zeit vor dem Polizeigefängnis. Sie stieße» auf Her» Dromm«,, der bleich und voll Zorn vor dem Tore stand. UebernSchtig blickt« «r. Zerrissen waren seine Kleider. „Um Gotteswillen, Hem! Was machen Sie hier-" München, 15. 6. Das in Neuburg an der Donau bevorstehende bayerische Frauenturnfest, das bekanntlich zu einem scharfen Protest der bayerischen Bischöfe geführt hat, gibt zu immer war oas rem «errug. vcur ein nageniprung m weiteren Auseinandersetzungen Anlaß. Neuerdings! es vom Fähnrich zum Leutnant, so dachte er, uni wendet sich die bekannte katholische Schriftstel-! sich vor den, eigenen Ich zu rechtfertigen. Und' lerin Margarete Miller scharf gegen das baye- die Bittgänge des Leutnants a. D. brachten Geld, rische Frauenturnfest und erhebt den Vorwurf, Einmal wurde die Polizei aus ihn aufmerksam daß die ganze Veranstaltung in ihrer Vordere,- „nd nahm sich seiner an. Der Leutnant wutdr tung, ihren Ausschaffen, ihrem Turnprogramm, entlarvt. Betrug schrie man ihm entgegen, e, ihren Wohnungsvorkehrungen, ihrem Sanitäts- Mitelte mit dem Kopf, besann sich, ritz di. dienst usw. unter rücksichtslosem Ausschluß der Hacken zusammen und erklärte: „Ich hielt mein» Frauen vor sich gehe, daß alles ausschließlich Titelführung für berechtigt. Hat mir doch nu- von Männeu» geinacht werd« und daß es sich die neue Zeit mein Leutnantspatent kurz vor der daher um ein Fest von Frauen für Männer, Aushändigung geraubt." Die neue Zeit ist an um eine Frauenausstellung, anstelle einer stauen- dem Unglück schuld, aber nicht an dem Betrug, sportlichen Veranstaltung und nm eine Frauen- Deshalb wurde der Mensch verurteilt, der de, schau, handel«. Nicht der bayerische Turnerbund -0^ .sicht gewachsen war. habe in dieser Sache das letzte Wort zu sprechen, « - sondern die beiseitegeschobenen Frauen, die das! wr w^o Bescheid, bayerische Frauenturnfest mit aller Entschieden-' Vorsitzender: „Sie haben gestohlen?" Ange- heit als eine unerhörte Herausforderung der klagter: „Ich? Nee." „Aber die Zeuge« be- deutschen Frauenwelt ablehnen. i Haupte« es doch." „Ausgeschlossen." Die Zeugen 'werden vernommen. Der Staatsanwalt bean- Wer ist der Vater? Sic binnen ..." Angeklagter: „Jaja, wees Mes^ Vor sechs Jahren wurde einer Kriegerswitwo. acht Tage bab'ch Zeit. Ich wer'» schon mvchen ein Kind geboren. Als ihr die Frage vorgelegt; wie bei mem letztem Urteel wegen der Unter wurde: „Wer ist der Vater?", da bezeichnete schlagung." Hein fuhr sich mit der Hasid über die Augen. Tränen des Zornes kamen in ihm hoch Seine mächtige Brust arbeitet«. „Die Schurken! Eingesperrt hab«« si« ihn. Und wir können doch bezeugen, daß «r den ganzen Tag auf Middeling» Farm war. Er ist Vn- schuldiy? „Hem Drvmnxl," sagt« d«r Deutsche, erschüt- . ,, -- tert ob des Riesen Wehs „kommen Ich will ' E schaffe« ihn fr«,. Ihnen anständige Kleidung besorgen. - Mister j (Fortsetzung folgt.)