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Vorsicht mit Briefen nach Spanien! Nach einer Meldung des Konsulats in Cartagena wird dort gegenüber dem Briefverkehr aus Deutschland strenge Zensur ausgeübt. Auch das Generalkonsulat in Barcelona berichtet ähnlich und weist aus den Fall des Pastors Gründler hin, in dem unvorsichtige Bemerkungen in Briefen vorübergehend zu dessen Verhaftung geführt haben. Da allgemein anzunehmen ist, daß unüberlegte Aeutzerungen in Briefen deutscher Absender die Empfänger in Spanien leicht in erhebliche persönliche Ungelegenheiten, wenn nicht gar in Gefahr bringen können, mutz in den Mitteilungen größte Zurückhaltung bewahrt werdsn. Die Kirchensteuer 1936. Nachdem am 10. März und 10- Juni je eine Vorauszahlung von Kirchensteuern eingefordert worden war, liegen nunmehr die endgültigen Bestimmungen vor. Sie nennen als weitere Termine den 10. September und 10. November 1996. Die Berechnungsgrundlage für die Zu schläge zur Einkommensteuer ist die des Kalenderjahres 1W. Bei den Kirchensteuerpflichtigen, die der Einkommensteuer für Ledige unterliegen, werden von der Einkommensteuer 20 v. H. abgerechnet. In den kommenden Wochen werden die Kir- chensteuerzettel zugestellt werden. Wer bis zum 10. Septem ber noch keinen Kirchensteuerzettel erhielt, hat an diesem Ter min zunächst den gleichen Betrag wie am 10. Juni zu zahlen. Falsche Angaben über Parteizugehörigkeit. Der Reichs- justizminister weist in einer Verfügung darauf hin, daß nach den Richtlinien für das Strafverfahren der Beschuldigte bei Heiner Vernehmung zu fragen ist, ob er Mitglied der NSDAP, oder einer ihrer Gliederungen sei. Es sei nun wiederholt vor- tzekommen, daß Beschuldigte diese Frage wahrheitswidrig be jaht hätten .Der Minister ersuche daher, in Fällen, in denen der Beschuldigte Mitglied der NSDAP, oder einer Gliede rung zu sein behauptet, diese Angaben, sofern sie zu Zweifeln Anlaß geben, nachzupvüfen. Dies soll so geschehen, daß der Beschuldigte zur Vorlage der Mitgliedspapiere veranlaßt oder daß bei der zuständigen Dienststelle der Partei oder Gliede rung Rückfrage gehalten wird. Die Maßnahmen sollen aber keine Verzögerung der sonstigen Ermittlungen zur Folge haben. Erntezeit für Weintrauben. In den letzten Jahren hat man vielfach die Beobachtung machen können, daß die Weintrauben viel zu früh geerntet werden. Da es für die sächsischen Ver hältnisse schwierig ist, sogenannte Lesezeiten gesetzlich festzu legen, werden alle beteiligten Kreise darauf aufmerksam ge macht, daß sie sich selbst schädigen, wenn, wie das vielfach vorgekommen ist, schon im Laufe des Monats September Mostfeste oder Traubenverkäufe stattfinden. Die sächsischen Verhältnisse gebieten im allgemeinen nicht vor Mitte Oktober mit der Traubenlese zu beginnen. Auch die Tafeltraubener zeuger sollten den Verkauf ihrer Trauben soweit wie möglich hinausschieben. Es schädigt das Ansehen der Güte und den Absatz des sächsischen Weines, wenn Trauben in halbfertigem Zustand auf den Markt kommen oder gekeltert werden. Tomaten in Hülle und Fülle gibt es jetzt, und das sollte jedem Gelegenheit geben, dieses Gartenerzeugnis unserer Gärtner auch entsprechend in der Hauswirtschaft zu verwerten. Jetzt ist es Zeit, seinen Appetit an dieser Frucht, die, beson ders während des Krieges und in der Nachkriegszeit in gro ßem Maße angebaut wurde, zu stillen. Ihre Verwendungsart ist so vielseitig, daß immer Abwechslung geboten werden kann. Gegenüber den im Frühjahr auf den Markt gebrachten To maten haben die Gärtnertomaten den Vorzug, daß sie frisch und sich durch ein gutes Aroma auszeichnen, infolgedessen viel schmackhafter sind. Sie eigen sich vor allen Dingen auch zum Einweckenst um im Winter für den Mittagstisch eine Abwechs lung zu bieten. Zum anderen unterstützt man durch den Kauf auch den heimischen Gartenbau und entschädigt für seine mühe volle Arbeit. Fang und Tötung von Feldmäusen ist keine Kinderbelusti- iglMg. Wie alljährlich nach Einbringen der Ernte werden auch jetzt wieder Beschwerden darüber laut, daß sich auf den abge- ernteteen Feldern Kinder ein besonderes Vergnügen daraus machen, den Feldmäusen nachzustellen. Sie graben deren Ne ster aus, veranstalten kleine Treibjagden und töten die Tiere schließlich mit lautem Hallo. Ganz abgesehen davon, daß auch Feldmäuse unter dem Reichstierschutzgesetz stehen, ist es durch aus zu verwerfen, Kinder und Jugendliche zum Fange oder Par zur Tötung derselben zu veranlaßen. Das normale Kind ist durchaus tierfreundlich, nur verrohte Gemüter haben Freu de am Töten wehrloser Tiere, aber schon das bloße Zusehen oder gar die Beteiligung an solchen Mäusehetzen genügt, um das Gefühl abzustumpfen und den Hang zur Grausamkeit und Tierquälerei zu wecken. Fang und Tötung von Feldmäusen ist keine Kinderbelustigung! M? jedem MmW. Eine Gemeinschaftsaufgabe der Jugend. Bei der letzten Obstbaumzählung wurden in Deutschlanv 1,6 Millionen Walnußbäume gezählt. Angesichts der Bedeu tung, die die Nuß für die Ernährung hat, kämpft der Reichs- Nährstand schon seit längerer Zeit für den verstärkten Anbau, von Walnußbäumen. Neue Möglichkeiten auf diesem Gebier zeichnet auf Grund von Danziger Erfahrungen Dipl.-Ing. Werth in ,>Lelb und Leben", der Monatsschrift für biologische Löbensgestaltung, auf. Der Große Kurfürst habe seine Bauern verpflichtet, vor der Hochzeit sechs Eichen und sechs Obst bäume zu pflanzen. In ähnlicher Weise könnte heute jeder deutsche Bauernhof Nußbäume erhalten. Bei 700 000 Erb höfen würde eine diesbezügliche Verordnung einen guten An fang bedeuten. Die Lösung dieser Aufgabe könne durch eine Gemeinschaftsarbeit der deutschen Jugend erfolgen. Der Ju gend sei die Fruchtbarmachung unserer Landschaft anzuver trauen und mit ihr sei, als erstes ein Anpflanzungsfeldzug durchzuführen. In Danzig habe dieses Vorgehen im vorigen Jahre dazu geführt, daß Danzig in einem Jahre mehr als 8000 junge Walnußbäumchen erhielt und daß der Nußbaum- bestand dadurch um das Fünffache erhöht wurde. Jeder deut sche Erbhof müsse fünf bis sieben Nußbäume haben. Als vorzüglicher Schattenspender gehöre der Nußbaum ferner auf die Kasernenhöfe und Truppenübungsplätze, er gehöre auch vor die Kirchs und das Gemeindehaus, auf die Friedhöfe iwd äuf die Schutthalden. Die Jugend, die die Saat in die Erde gelegt habe, werde als weitere Aufgabe auch die Ernte be sorgen. Hier seien die Herbstferien für das Jungvolk geeig net für eine große Gemeinschaftsarbeit, in der mit heiligem Eiser die Erträge der Nußbäume der Dorf- und Feldmark gesammelt werden. Eine gerechte Verteilung und jede Familie habe einen Vorrat an Nüsien für ein ganzes Iahv. Die NSV.-Werbvng im Kreise Meißen hatte einen durch schlagenden Erfolg. 14 218 Mitglieder gehören der NSV. an, das sind 10,10 v. H. der Gesamtdevölkerung des Kreises. An der Spitze der Ortsgruppen marschiert Grumbach, wo 18,6 v. H. der Einwohnerschaft der NSV. angehören. Automaten in Schankbetriebcn. Ueber die Zulässigkeit der Aufstellung von Automaten in Schankbetrieben besteht immer noch keine völlige Klarheit. Grundsätzlich sollen die Automa ten in Schankbetrieben nur dazu dienen, den Bedarf der Gäste zu befriedigen. In einem Gutachten vertritt die Münchener Handelskammer im Einklang mit einer Entscheidung des Ober landesgerichts Dresden die Ansicht, daß die Aufstellung eines Automaten außerhalb eines Gastlokals als Einrichtung einer Verkaufsstelle im Sinne des Einzelhandelsschutzgesetzes anzu sehen sei. Das Einzechandelsschutzgesetz habe sür Verkaufsstel len aller Art und nicht nur für die sogenannten offenen Ver- kaussstellen Gültigkeit. Durch unbeschränkte Aufstellung von Automaten würde dem Einzelhandel eine scharfe Konkur renz erwachsen. Die Aufstellung von Automaten falle unter den Genehmigungszwang, da andernfalls mit Leichtigkeit eine Umgehung des Gesetzes möglich wäre, indem Firmen, die sich unter Außerachtlassung des Genehmigungsqebotes auszudeb- nen beabsichtigen, einfach Automaten ausstellen würden. Auch der Reichsarbeitsminister hat vor einiger Zeit erklärt, daß die Aufstellung von Zigarettenautomaten in Gastwirtschaften der art erfolgen müße, daß sie nur von den in der Gastwirtschaft sich aufhaltenden Gästen benutzt werden können. Ein kostbarer Pilz. Der Pilzreicht,im dieses Jahres beschert dem eifrigen Sammler eine so gute Ernte, daß er sie beim besten Willen nicht aufessen kann; also sammelt er Vorrat für den Winter. In jedem Dorf hängen an den Fenstern Schnüre mit Pilzsäcken zum Trocknen. Dieses Verfahren ist einfach aber nicht empfehlenswert, weil die Pilzscheiben leicht Schimmel ansetzen. Am besten bleibt das Trocknen auf Hürden; es verlohnt sich, kosten doch 0,50 Kg. getrocknete Steinpilze 3 bis 6 Mark. Besonders gute Ware wird noch höher be zahlt; sie erreicht aber bei weitem nicht den Preis für einen Gewürzpilz, der so kostbar ist, daß er nur nach Gramm gehandelt wird. Zehn Gramm kosten durchschnittlich 50 Pfg. — das mnß eine ganz besondere Delikatesse sein. Selbst verständlich führt der Pilz auch deshalb einen französischen Namen: es ist derMousseron. Die treffenden deutschen Be zeichnungen wie Küchenschwindling oder Dürrbehndl machen ihn nicht geringwertiger. Nur ist nicht feder kleine Pilz ein Dürrbehndl. So wächst zum Beispiel in unseren Wäldern massenhaft ein kleiner Kerl, der den Nadeln aufsitzt, der Nadelschwind- ling. Er ist völlig wertlos; am deutlichsten erkennt man das Dürrbehndl an seinem dunklen, glänzenden Stiel, der nach oben Heller wird. Er sitzt Graswurzeln auf und wächst deshalb besonders an Waldrändern, auf Waldwiesen und Waldwegen. Laß ihn nicht stehen! Hast Du Zweifel, fv frage einen Pilzberater, der Dich auch auf andere Ge würzpilze aufmerksam machen wird. An alle Arbeitgebet! Berlin. Die Reichsführung SS. veröffentlicht eine Mitteilung, in der alle Arbeitgeber gebeten werden, die für die Absperrung in Nürnberg angesetzten Angehörigen der SS. für die Zeit vom 6. bis 15. September zu beurlauben. Auf, dem Reichsparleitag 1936 wird die SS. zum ersten Mal den gesamten Absperr- und Sicherheitsdienst übernehmen. 28 Tote in Bochum. Bochum, 2. September. Am Mittwoch morgen kurz vor 6 Uhr gelang es den Rcttungskolonnen, die Leiche des letzten vermißten Bergknappen zu bergen. Lewer ist wieder einer der Verunglückten im Krankenhaus Bcrgmannshcil gestorben. Da mit hat sich die Zahl der Toten auf 28 erhöht. Siebzehn Ver letzte befinden sich noch im Krankenhaus. Sie rote Miliz «mer Sem NerbeW einer smjttnM-t« Generals. DNB. Lissabon, 2. September. Der Rundsunksender La Coruna, der sich in den Händen der Nationalisten befin det, berichtete, daß am Montag in Madrid ein fowjetrussi- scher General eingetroffen ist. Er hatte Besprechungen mit führenden Marxisten. Anschließend übernahm der svwjetrussi- sche General das Oberkommando über die rote Miliz. Dor dem Fall Malagas? London. Reuter meldet aus Gibraltar, es sei damit zu rechnen, daß sich Malaga in den nächsten Tagen den Na tionalisten ergeben werde. Grumbach. Die Betriebsgemeinschast' Dampsziegelwerk Richard Lutz unternahm auf Einladung des Betriebsführers am vergangenen Sonnabend eine Betriobsausfahrt ins Blaue. Dis gesamte Gefolgschaft mit Frauen nahm daran teil. Es ging zu nächst über Freiberg nach Oederan. Hier wurde Klein Erzge birge besichtigt. Nach einer kurzen Kaffeepause ging es weiter über Augustusburg nach Zschopau. Aeber Freiberg—Tharandt zurückkommend blieben Betriebssichrer und Gefolgschaft in einer Gaststätte in Tharandt noch einige Stunden recht ge mütlich bei Musik und Tanz beisammen. Auch diese herrliche Ausfahrt, die bei jedem Teilnehmer große Freude ausgelöst hat, trägt sicher dazu bei, die Betriebsgemeinschast noch zu vertiefen. WettsrheeiLt des Neichswetterdienstes, Ausgabeort Dresden. Vorhersage für den 3. September: Wolkig, zeitweilig fönisch ausheiternd, bei i westlichen Winden mäßig warm, später zunehmende Ein- i trübung und vereinzelt Niederschläge wahrscheinlich. Sachsen und Nachbarschaft. Dresden. Jüdische Rasseschänder und Be trüger. Wegen dringenden Verdachts der Nasseschandc wurde von der Kriminalpolizei der 48 Jahre alt Jude Chaim Großbauch, .Holbeinstraße 9, festgenommen. Weiter wurde im Hauptbahnbof der 19 Jahre alte Jude Kamin ski aus Frankfurt am Main wegen Jahrgeldbetruges fest- genommcn. Dresden. Die September-Sonderschau. Vom 3. bis 6. September findet in der Reichsgartenschau wieder eine der beliebten Hallen-Sonderschauen statt. In dieser vorletzten Sondcrschau werden die Jahreszeiten zu einem gemeinsamen Reigen antreten. Die strahlende Glut des Sommers soll in den Sonnenblumen aufleben, wäh rend die Dahlien .Herbstahnen aufkommen lassen. Der Winter wird in den Trockenblumen klingen, die hier erst malig in größerem Umfang zur Schau gestellt werden. Die Erinnerung an die großblumigen Nelken der frühen Monate des Jahres wird in den zarter gebildeten Ver treterinnen aus den Klassen der Chabaud- und Remoniant- nelkcn wachgerufcn. Stammzuchten deutscher Gemüseneu züchtungen werden dem Verbraucher zeigen, daß der Wille zur Wertsteigerung im Gartenbau und die Unterbindung volkswirtschaftlich schwer tragbarer Einfuhren aus dem Ausland in den Znchterfeldern zielbewußt beobachtet werde. Eibenstock. Vater und Sohn ab gestürzt. Bei Dacharbeiten stürzte ein Klempnermeister kurz vor Ar beitsschluß etwa zehn Meter ab, weil die Leiter ins Rut schen geraten war. Er riß seinen Sohn, der ihm als Lehr ling bei der Arbeit half, mit in die Tiefe; beide trugen er hebliche Verletzungen davon, und der Vater mußte in das Krankenhaus gebracht werden. Schneeberg. Sieger des Preisausschrei bens. Im Januar 1935 veranstaltete die Stadtverwal tung ein „Preisciusschreiben sür die beste Heimgterzählung des Jahres 1935", in deren Mittelpunkt Schneeberg stehen sollte. Das Preisgericht: Kurt Arnold Findeisen (Dresden), Friedrich Emil Krauß. Kreiskulturwart (Schwarzenberg) und Bürgermeister Dr. Lurtz (Schneeberg), wählte aus 26 Arbeiten folgende fünf als preisgekrönte aus: 1. „Hel denmädchen" von Dr. Sieber (Aue) Preis 40 Mark; 2. a) „Der jammerhafte Herrgott" von Paul Seidel (Schnee berg), b) „Tat" von Otto Puschmann (Meerane), c) „Die Hutglocke ruft" von Georg Oedemann (Chemnitz), d) „Mvrrhe" von -Herbert Kurzbach (Thierfeld bei Harten stein) Preis je 20 Mark. Bei der Preisverteilung hob Bür germeister Dr. Lurtz hervor, dgß die Stgdt das Preisaus schreiben erlassen habe, um ihr Teil zur Förderung be fähigter Heimatschriftsteller beizntragcn, um neue Verbin- dungsfädcn zur großen Vergangenheit Schneebergs anzu- knüpfcn. Crimmitschau. Harry Schrnkitz si. Der bekannte Sportler Harry Schinkitz verunglückte auf der Staatsstraße in Schweinsburg tödlich. An seinem Kraftrad platzte die Kette nnd verfing sich im .Hinterrad. Durch den heftigen Ruck wurde dem Fahrer die Lenkstange in den Unterleib gestoßen, und Schinkitz starb im Krankenhaus. Sein Mit fahrer kam mit Hautabschürfungen davon. Schinkitz der dem Tnrn- und Sportverein Neukirchen angehörie, errang 1935 die Sachsenmcisterschaft im Ringen der Bantam- gewichtsklasse. Geithain. 7 50 - I a h r f e i e r. Die festlich geschmückte Stadt beging vom Sonnabend bis Montag die Feier ihres 75Mhriaen Bestehens mit einem Heimatfest, zu oem zahl ¬ reiche Gäste, auch von außerhalb, eingetroffen waren. Bei der VegrüßuM auf dem Marktplatz "teilte Bürgermeister Müller mfl, daß die Stadt bedeutend älter als 750 Jahre sei, das; aber die älteste erhaltene Urkunde aus-dem Jahr 1186 stamme. Der Deutsche Gemeindetag habe der Stadt die Plakette des Freiherrn vom Stein gestiftet. Den Höhe punkt des Festes bildete am Sonntag der Fcstzug, der be deutsame Geschehnisse aus der Geschichte der Stadt ver anschaulichte. Auf der Freilichtbühne im Stadtpark wurde das Festspiel „Aukruhr in Geithain" von dem Geithainer Lehrer Kurt Klein uraufgeführt; es schildert auf Grund alter Aufzeichnungen Begebnisse aus den Revolutions- jahren 1848/49. Den Abschluß der festlichen Tage bildet» am Dienstag ein Schulfest. Mersevurg. Ein Toter, zwei Schwerver letzte. In einer sehr gut zu übersehenden Kurve unweit der Abzweigung der Dnrrenberger Straße von der Leip ziger Landstraße bei Tragarth begegnete ein Kraftradfahrer einer mit drei Personen besetzten Beiwagenmaschine. Der Einzelfahrer stieß mit großer Geschwindigkeit mit dem ebenfalls sehr schnell fahrenden Beiwagengespann zusam men. Der Fahrer der Beiwagenmaschine, ein Dachdecker aus Möritzsch, war aus der Stelle tot. Ein Mitfahrer erlitt einen schweren Schädelbruch, während der andere glimpf licher davonkam. Der Einzelfahrer wurde ebenfalls schwer verletzt. München-Bernsdoff (Kreis Gera). Großfeuer. Ein Großfeuer suchte nachts dis Siadt heim. Es brannten die in der Hindenburgstraße gelegenen Anwesen des Land wirts Paul Weise und des Hausbesitzers Richard Blau nahezu vollständig nieder. Tas Feuer fand in den großen Erntevorräten reichlich Nahrung und breitete sich mit so unheimlicher Schnelligkeit aus, daß die Bewohner der Häuser, fünf Familien, kaum das nackte Leben retten konn ten. Nur dem Umstand, daß Windstille herrschte, ist es zu , Verdanken, daß der Brand nicht den ganzen Ort erfaßte. Ein Landwirtfchafisgehilfe, der rings vom Feuer einge schlossen war, trug schwere Brandwunden am ganzen Kör per davon. Das Großvieh konnte gerettet werden, drei Schweine, zwei Schafe sowie das gesamte Federvieh und zw.ei Bienenvölker kamen in den Flammen um. Der Schaden ist durch Versicherung nur mangelhaft gedeckt. Als Entstehungsursache wird Fahrlässigkeit angenommen. Der zweite Tag der Leipziger Herbstmesse. Am Messemontag herrschte gegen den Sonnwa ein ruhiges Geschäft. Die Gruppe der Haushaltungsgeräte entwickelte sich günstiger als im Vorjahr. Es ist erfreulich, daß in dieser Sparte Auslandsabschlüsse auch nach Frank reich getätigt werden konnten. Aussteller der Gruppe Lederwaren berichten ebenfalls über nennenswerte Ans- fuhrverkäufe. Für Wintersportgeräte und Sportbekleidung trat Nachfrage auf. In Beleuchtungskörpern kam es bisher zu den üblichen Messeaufirägen. In der keramischen Gruppe ist man bis jetzt meist recht zufrieden. Porzellan wurde in besserer Güte als im Vorjahr gekauft, während der Absatz in billiger Ware etwas schleppender einsetzte. Die Auto matenmesse läßt sich sehr gut an und führte auch zu einigen Ausfuhrabschlüssen. Ans der Reichswcrbcmcsse herrschte starke Nachfrage nach allen Arten von Schaufenstermaterial. Auf der Nahrnngsmiitelmesse hatte die Süßwarenindustrie teilweise Verkäufe zu verzeichnen, die um 36 Prozent über dem Vorjahr lagen. Vor allem war gute Mittelware ge fragt .ebenso Weihnachtsartikel. Die Äaumesse hatte wie der starken Besuch aufzuwei^n; die Aussteller äußern sich weiter vertrauensvoll.