Volltext Seite (XML)
fanterke, die Nachrichtenabteilungen und Panzerabivehr- abteilungen zogen im Schutz von dichten Wäldern vor wärts. Auf dem Hutberg bei Langenbielau befind sich die Beobachtungsstelle der schweren Artillerie von Blau, deren riesige Geschütze 500 Meter weit zurück in Feuerstellung waren. Inzwischen hatte die rote Partei den Angriff weit vorgetragen. Die Truppen, die große Nachtmärsche hinter sich hatten, griffen mit großer Begeisterung an: endlich kamen sie zu dem ersehnten Einsatz in der rieskgen Korpsübung. Im herrlichen Sep- tembersonnenschein begann die große Schlacht auf den Habendorfer Höhen, die zunächst zum Vorteil der roten Partei verlaufen ist. Aber schon hatten die Blauen eine sehr gute Verteidigungsstellung südlich Gnadenfrei bezogen und hatten ihre schwere Artillerie durch einen Stellungswechsel günstig bereitstellen können. Oesterreichische Verwaliungsamnestie wird durchgeführt Wie aus Wien mitgetilt wird, wird die infolge der Ereignisse des 29. Juli nicht zur Durchführung gekom mene Verwaltungsamnestie in Anbetracht des Umstandes, daß im Monat August die innere Befriedigung weitere Fortschritte gemacht hat, vom 1. September d. I. an schrittweise durchgeführt werden. Die VerwaAungsamnestie betrifft alle jenen politischen Häftlinge, die von den Polizeistellen oder Bezirkshaupt mannschaften zu sogenannten Verwaltungsstrafen in der Höchstdauer von einem Jahr verurteilt oder in ein Kon zentrationslager überwiesen worden waren. Bergarbeiterstreik in Südwales ? Die Bergarbeitergewerkschaft von Südwales forderte die örtlichen Verbände im Hinblick auf die gescheiterten Be mühungen zur Beseitigung der Auseinandersetzungen in der Bedwas-Grube auf, alle Vorbereitungen für eine Ein stellung der Arbeit am kommenden Montag zu treffen. Die Bemühungen zur Abwendung des drohenden Bergarbeiterstreikes in Südwales wurden am Freitag in ausgedehnten Verhandlungen, die der englische Bergbau minister Crookshank im Direktorium der Bedwas-Grube mit den Vertretern des Vergarbeiter-Jndustrieverbandes führte, fortgesetzt. Nach Abschluß dieser Besprechungen wurde eine amtliche Mitteilung ausgegeben, aus der her vorgeht, daß die Verhandlungen auf dem toten Punkt angelangt sind. Die nächsten 48 Stunden werden die Ent scheidung über die Frage bringen, ob am kommenden Montag der Generalstreik der 120 000 Bergarbeiter von Südwales beginnt. Inzwischen wird das englische Bergbaugebiet bereits von zahlreicher werdenden Teilstreiks heimgesucht. Auch am Freitag kam es in einer Reihe von Gruben zu Ar beitsniederlegungen, die als Sympathiekundgebung für die Streikenden der Bedwas-Grube und der Fernhiv-- Grube bezeichnet werden. Neues Bergwerksunglück in Bochum — Zwei Todesopfer Auf der Zeche „Dahlhauser Tiefbau* der Essener Steinkohlenbergwerke AG. inBochum ging eine Strebe zu Bruch. Unter den hereinbrechenden Gesteins massen wurden die beiden Vergmänner Wilhelm Ploeger und Heinrich Hohaus aus Dahlhausen begraben. Die Rettungsmannschaften fuhren sofort ein, doch nahmen die Bergungsarbeiten längere Zeit in An spruch. Es gelang nur, die beiden Knappen als Leichen zu bergen. Von der Zeche „Waltrop" bei Reckling hausen kommt die Nachricht, daß dort drei Berg männer in einer zu Bruch gegangenen Strecke ver schüttet wurden. Es gelang, mit ihnen Verbindung durch Klopfzeichen herzustellen. Nach 24stündiger unermüdlicher Rettungsarbeit gelang es, die drei Bergleute lebend und unverletzt zu bergen. Generaloberst v. ArW begibt sich zu den ostpreußischen Manöver» Der Oberbefehlshaber des Heeres, Generaloberst Frei herr von Fritsch, wird sich am 7. September nach O st Preußen begeben und dort den Manövern des 1. Armeekorps beiwohnen. Anschließend wird Gene raloberst Freiherr von Fritsch an Schulübungen des 2. Armeekorps teilnehmen. 3. Ostsächsischer Gelände-Wettbewerb des NSKK Die Ausschreibung.für diesen motorsportlichen Wett bewerb enthält folgende wesentlichste Punkte: Der Wett bewerb findet in Form eines Mannschaftsfahrens zu je drei Fahrern auf Krafträdern, Krafträdern mit Bei wagen sowie Personenwagen statt. Es sind fünf Wer tungsgruppen vorgesehen: Wertungsgruppe 1: Solo maschinen bis 175 ccm. Wertungsgruppe 2: Solomaschinen bis 350 ccm und Seitenwagenmaschinen bis 600 ccm, Wertungsgruppe 3: Solomaschinen über 350 ccm und Sei tenwagenmaschinen über 600 ccm, Wertungsgruppe 4: Per sonenkraftwagen bis 1574 ccm, Wertungsgruppe 5: Per sonenwagen über 1575 ccm. Teilnahmebercchtigt sind die Angehörigen folgender Verbände: Wehrmacht, NSKK, HI, PL, SA, SS, Arbeits dienst, Polizei. DDAC, Reichsbahn, Reichspost, soweit sie ihren dauernden Wohnsitz im Bereich der Motorbrigade Sachsen oder des DDAC, Gau 16 (Sachsen), haben. Einzel- sahrer oder Fabrikfahrer sind nicht zugelassen. Die 200 Km. lange Strecke der Geländefahrt ist so geführt, daß an ihr auch serienmäßige Tourenfahrzeuge teilnehmen können. Die Strecke der Orientierungsfahrt ist ebenfalls ungefähr 200 Kilometer lang. Start in Dresden auf dem Alaunplatz, Ziel Meißen- Zaschendorf vor dem Gast hof „Jägerhof". Nennungsschluß Donnerstag, 10. Sep tember, 12 Uhr; die Nennungen haben bei der Motor standarte 233, Dresden-N. 6, Glacisstraße 2,2., zu erfolgen. Sporttämpfe der HZ. Kameradschaft und Gemeinschaft — ohne diese bei den Begriffe wäre die Nationalsozialistische Bewegung niemals grotzgeworden; auch heute gehören diese beiden Tugenden im Dienst der Gliederungen der Partei zu den ersten. Das erlebten die Volksgenossen immer wieder bei den Veranstaltungen der Bewegung, seien es Kundgebun gen oder Aufmärsche, Sportfeste oder andere Veranstal tungen. Am kommenden Wochenende wird die sächsische Hitler- Jugend an 28 Orten ihre Bann- und Jungbann sportfe st e durchführen, In 28 Städten werden Hitler- Jungen und Pimpfe vor den Eltern und Erziehern ihre Wettkämpfe abhalten und ihnen zeigen, was die Ertüchti gungsarbeit der Jugend Adolf Hitlers erreichen will. Schnelligkeit und Kraft, Freude und Wehr — das sind die vier Schlagworte, unter die die Einzelvorführungen zusammengefaßt sind. Am Sonnabend beginnen in den meisten Orten die Veranstaltungen mit Abendfeiern und mit der Eröffnung von Zeltlagern, in die die Wettkämp fer untergebracht werden. Im Mittelpunkt der Sportfeste am Sonntag steht das Zusammentreffen der Mannschaften, die beim Fest der deutschen Jugend am besten abgeschnitten haben. Hier er mitteln die Mannschaften der HI in einem Mannschafts mehrkampf, bestehend aus 100-Meter-Lauf, Keulenweit werfen und Weitsprung, die Mannschaften des DJ im 60-Meter-Lauf, Schlagballweitwerfen und Weitsprung, die Besten, die ihren Bann und Jungbann am 20. Septem ber zum Gebietssportfest in Dresden vertreten. Es gilt, sich bei diesen Kämpfen in echtem Gemeinschaftsgeist für den Sieg einzusetzen. Neben den Mannschaftsmehrkämpfen werden bei den Bann und Jungbannsportfesten auch Staffelläufe, Tum melspiele und Volkstanz, Vorführungen der Sonderein- heiten Marine-, Flieger- und Motor-HI sowie der Box schule Leibesübungen und ein Zeltbau-Wettbewerb statt- sinden. Marktsingen und Platzkonzerte, Morgenfeiern und Schlußkundgebungen werden den Rahmen der Sportfeste bilden, mit denen die sächsische Hitler-Jugend ihre Er tüchtigungsarbeit beweisen wird. Das Glück kehrte ein Mecklenburgische Familien gewannen in der Lotterie. Bei der Ziehung der 5. Klasse der Preußisch-Süd deutschen Staatslotterie fiel kürzlich ein Gewinn von 300 000 Mark auf die Losnummer 101 896. In der 1. Ab teilung waren viermecklenb urgis cheFamilien- oberhäupter an diesem Gewinn beteiligt: ein Rentner, ein Kellner, ein Hofbesitzer und ein Pensions inhaber. Der Lotterieeinnehmer hat sich selbst auf den Weg gemacht, um die Freudenbotschaft den glücklichen Ge winnern zu überbringen. Jedes Mal stellte er die Frage: „Was werden Sie nun mit dem Geld machen?" Der Rentner sagte, als er sich von seinem Freudenschreck ein wenig erholt hatte: „Ich werde der Wohlfahrt alles, was sie uns bisher gegeben hat, zurückzahlen! Unh dann, ja — ich brauche nicht aus Armenkosten beerdigt zu werden!..." Der Kellner dagegen will sich ein eigenes Lokal kaufen und sich selbständig machen. Er und seine Frau waren ganz fassungslos vor Glück. Der dritte Gewinner, ein Pensionsinhaber an der Ostsee, will seiner Tochter die Möglichkeit verschaffen, endlich die Möbel zur Aussteuer zu kaufen, und der Söhn, der vor der Meisterprüfung steht, soll sich eine Tischlerwerkstatt einrichten. „Und im nächsten Sommer lasse ich zehn Arbeits opfer, zehn kinderreiche Mütter und zehn bedürftige Kinder ein paar Wochen umsonst bei mir wohnen. Und am Winterhilsswerk kann ich mich nun endlich so be - teiligen, wie ich es schon längst gern getan hätte." Nicht minder erfreut war der vierte Gewinner, ein Hof besitzer in einem kleinen Dorf Mecklenburgs. Die Tochter weinte vor Freude, und der Sohn wurde ganz still, bis er mit innerer Befriedigung sagte: „Nun können sich die Eltern in Ruhe auf ihr Altenteil zurückziehen." — In stille und arbeitsame mecklenburgische Häuser ist das Glück urrd die Freude eingekehrt. Neues MS aüee Welt. Gütcrzug überfährt Gespann — Zweit Tote. An einem ungeschützten Bahnübergang zischen Solxenund Aerzen (Westfalen) wurde ein Gespann mit zwei Fah rern von einem Güterzug erfaßt. Der Wagen wurde gänzlich zertrümmert, die beiden Fahrer so schwer ver letzt, daß sie kurz nach ihrer Einlieferung ins Krankenhaus verstürben. Explosionsunglück bei I. G. Farben. In einem Hoch bau des Werkes Griesheim der I. G. Farbenindu strie, in dem organische Zwischenprodukte durch Destilla tion gereinigt werden, explodierte nachts ein Destilla tionsapparat. Dabei wurde ein Teil des Gebäudes, hauptsächlich das Dachgeschoß weggerissen. Von den in dem Bau beschäftigten Arbeitern erlitt einer erhebliche Brandwunden, während M zweiter nur leichtere Brand verletzungen davontrug. Bergrutsch verschüttet siebenköpfige Familie. Nach einem schweren Unwetter ging am Schüpfer-Berg (Kanton Luzern) ein Erdrutsch nieder, der das Anwesen des Landwirts Alfred Rösli verschüttete. Die Hausbewohner, das Ehepaar Rösli und fünf Kinder wurden unter den Trümmern begraben. Das Dynamitlager des Einsiedlers. Der Staats- Polizei in Bayshore auf Long Island (USA.) waren Beschwerden der Einwohner von Bayshore zugegangen, daß sie zu nächtlicher Stunde durch Detonationen, die ron Sprengungen herrühren müßten, gestört würden. Bei einer Razzia, die die Staatspolizei daraufhin anstellte, fand man in der Hütte eines 67jährigen Einsiedlers ein Langer von 42 Dynamitstangen und einen großen Vorrat selbsthLrgestellter Bomben. In einem weiteren Versteck entdeckte man Schußwaffen und Munition in ziemlicher Menge. — Bei der Vernehmung gab der Hüttenbewohner in wirren, unzusammenhängenden Aussagen an, er sei Anarchist. Er behauptete, das Land werde nicht ord nungsgemäß verwaltet, und verstieg sich zu Drohungen gegen bekannte Persönlichkeiten der Regierung. IicLccsnü ukneseir-kcc«755c«vrr vvirm veveLa or^k Enck.vMväu (48. Fortsetzung.) Aber sie war viel zu müde, als daß sie sich munter zu halten vermocht hätte. In halber Bewußtlosigkeit glitt sie wieder zurück — willenlos fielen ihr die Ltder wieder über die Augen. — Hohmann vernahm den Windstoß, der an den Läden rüttelte und kniff die Lippen zusammen. Er hatte keine Minute geschlafen. Sein Körper war wie von Blei. Einmal hatte eine Tür in den Angeln geknarrt und ein Fuß war behutsam an seinem Zimmer vorbeigeglitten. So häßlich war das gestern gewesen. So über alle Maßen beschämend. Uno das Heute würbe noch mehr Qual bringen. Er hatte sich vergessen. Wie ein Wilder hatte er sich gebärdet. Die Bärbel durfte die zertrümmerte Marmor büste nicht zu Gesicht bekommen. Auch nicht die zer schlagene Lampe und niemals etwas von dem erfahren, was gestern nacht zwischen ihm und Ruth gewesen war. Man mußte sehen, wie man sich wieder zurechtfand. Er war ja nun auch schuldig geworden. Vielleicht ging Ruth für einige Zeit zur Mutter. Er konnte seine Patienten jetzt nicht im Stiche lassen. Vielleicht blieb sie auch. Das Haus war groß. Man konnte einander aus dem Wege gehen. Allmählich würde sich die Geschichte schon wieder ein- renken. Ob er je vergessen konnte, was sie ihm angetan hatte, vermochte er jetzt noch nicht mit Gewißhett zu sagen. In der Stille der Nacht und der Ruhe des Allein seins war er jedenfalls zu der Ueberzeugung gekommen, daß sie die Wahrheit gesagt hatte und nichts zwischen ihr und Thim Fossil gewesen war, was auch nur die Vermutung aufkommen ließ, sie habe seine Ehre unter graben. Blieb nur noch die Lüge, Ler Betrug mit dem Namen. .Es ist alles so eilig gegangen. Ich dachte, du würdest ihn ins Krankenhaus bringen lassen. Da warst du schon auf dem Weg mit ihm zu uns." Auch das mochte stim men. Ruth war kopflos gewesen, Fossil hatte sich nicht wehren können und ihr den Willen gelassen. Ein Lichtschimmer glitt über den Hof und züngelte nach den Fenstern herauf. Das beste war, er kleidete sich an und brachte Las Durcheinander in seinem Sprech zimmer wieder in Ordnung. Früher hatte es ihn manchmal geschüttelt, wenn er aus Lem warmen Bett in Lie Kälte Les Ganges getreten war. Nun war alles angenehm durchwärmt. Er schal tete das Licht in seinem Zimmer ein und sah sich erstaunt um. Die Scherben waren alle weggeräumt. Der Stuhl wieder achtsam an den Schreibtisch gerückt. Nichts gab mehr Zeugnis von dem, was sich hier am Abend vorher zugetragen hatte. Ruth hatte ihm wohl die Beschämung ersparen wollen und sogar eine andere Büste auf den gewohnten Platz gestellt. Hohmann setzte sich an den Schreibtisch und griff nach seinen Fachblättern, aber es war nur ein leeres Schauen. Er erhob sich wieder und rückte an seinen Instrumenten. Vielleicht hörte sie es und kam zu ihm herüber. Einmal lauschte er, aber trotzdem die beiden Türen nach dem Schlafzimmer offen standen, regte sich dort nichts. Und selbst hinüberzugehen und nach ihr zu sehen, dünkte ihn unmöglich. Er hatte nicht schlafen können und nun vermochte er sich Loch nicht aufrechtzuhalten. Akts dem Diwan liegend döste er, bis es hell wurde, hörte ein Pfeifen und dann Veits Stimme, Lie jemand guten Morgen wünschte. Drüben rasselte jetzt der Wecker. Gewohnheitsmäßig, wie immer um diese Stunde. Bald begann nun auch sein Tagewerk mit Sprechstunde, Patientenbesuch und all dem anderen. Es dünkte ihn schrecklich heute. Wenn nur das erste Zusammentreffen vorüber wäre. Auge in Auge nach diesem Abend, nach dieser Nacht. Von ihrem gemeinsamen Schlafzimmer herüber kam noch immer kein Laut. Vielleicht war Ruth schon zum Frühstück hinuntergegangen und er hatte es nur über hört. Als er ins Eßzimmer trat, trug die Bärbel eben das große Tablett nach dem Erker. ,,Soll ich der gnä- I digen Frau den Tee aufs Zimmer bringen?^ fragte sie, j als sie ihn allein kommen sah. „Ich dachte, meine Frau märe schon da?" — Während er Las sagte, wurde er rot, so eigen hatte sie ihn Labei angesehen. „Vielleicht fragen Sie einmal." Die Alte nickte, stellte Tassen und Teller zurecht und verließ das Zimmer. — Es siel ihm nicht weiter auf, daß sie nicht mehr zurückkehrte. Ruth wollte wahrschein lich allein frühstücken. Aber als er dann zur Sprechstunde hinaufging, kam die Bärbel ihm entgegen und fragte ratlos: „Wissen Sie vielleicht, wo die Frau Doktor ist?" „Wo sie ist?" , Ja." ^Haben Sie schon überall " „Ja, ja, überall habe ich nachgesehen," versicherte die Bärbel. „Bis in die Giebelstube hinauf bin ich gelaufen. Aber sie ist nirgends zu finden." „Dann ist sie wohl schon ausgegangen." Die Alte sagte nichts mehr, sah ihn nur an und nickte schweigend. Als er so unbeweglich dastand, kam die Angst in ihr hoch und das Mitleio mit ihm, mit der jungen Frau, und das Bedauern um all das schöne, große Glück, das da nun in die Brüche gegangen war. „Ich hab' immer meine Augen offen gehabt, Herr Doktor," sagte sie halblaut. „Immer. Und ich hab' nichts gesehen, das unrecht gewesen wäre, sonst hätt' ich Ihnen schon einen Wink gegeben." Er stand La wie ein Knabe, der nicht mehr aus und ein weiß und war sehr blaß. „Soll man nicht gleich dazutun, wo sie hingegangen sein könnt, die Frau Doktor, ehe ern Unglück passiert?" Das riß ihn aus seiner Starrheit. „Vielleicht weiß der Veit..." Aber der Veit wußte nichts. Den hatte die Bärbel schon ausgehorcht. „Möglich, daß die Frau Doktor an die Station gekommen war und eine Fahrkarte gelöst hatte?" Das war ein Fingerzeig! Die Füße waren Hohmann bleischwer, als er den Gang zurückschritt, um zu tele- phomeren. Die Station meldete sich. Nein, es war kein Billett zu Lem ersten Frühzug gelöst worden. Gar keines. Auch zu dem Schnellzug nicht, der in fünf Minuten fällig war. Nur drei Herren stünden auf dem Bahnsteig, es wären Reisende unt großen Musterkoffern. Eine Frau sei nicht dabei. Man würde sofort Bescheid geben, wenn die Frau Doktor doch noch eintreffen sollte. (Fortsetzung folgt.)