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Traditionelle Freundschaft Zum Staatsbesuch Kioffciwanoffs in Berlin. Man hat die Vulgaren, deren Ministerpräsident Kiosseiwanoff am 5. Juli in Berlin zu einem Staatsbesuch eintrifft, die „Preußen des Balkans" genannt. Zweifellos mit einer gewissen Berechtigung, denn Arbeit samkeit, Fleiß, Sauberkeit und soldatische Haltung sind unverkennbare Züge im Rationalcharakter dieses Bauern volkes in Südosteuropa. Sic finden ihren Ausdruck ebenso in der Gartenlandschast der weiten, bäuerlich genutzte« Gebiete Bulgariens wie in den bulgarischen Städten. Seit den Jahren der Kampfgemeinschaft im Weltkrieg verbindet eine aufrichtige Freundschaft Deutschland mit Bulgarien. Die verstärkte Ausstrahlung des deutschen Einflusses seit der Rückgliederung der Ostmark im vorigen Jahr hat diese Sympathien nur noch erweitert. Wenn man als deutscher Besucher in das Land kommt, wird man immer wieder erstaunt sein über die Anteilnahme, die der Neuord nung Mitteleuropas unter deutscher Füh- rung entgegengebracht wird. Gewiß: die französische Kul- turpropaganda und das englische Spiel mit den „silber nen Kugeln" (der Anleihen in Edeldevisen) sind nicht un tätig. Aber das Schwergewicht der natürlichen politischen Gegebenheiten ist doch stärker. Wirtschaftlich hat sich das traditionelle Aus tauschverhältnis des Agrarlandes Bulgarien (80 v. H. der Bevölkerung sind Bauern!) mit dem industriell leistungs fähigen und konkurrenzlos dastehenden Großdeutschland hervorragend bewährt. 75 v. H. der bulgarischen Einfuhr kommen aus Großdeutschland, das seinerseits 60V. H. dergesamten bulgarischenAusfuhr übernimmt. Auch in kultureller Hinsicht ist die Herrschaft Frankreichs längst gebrochen. Bulgarische Studenten gehen mit Vorliebe wieder auf die deutschen Universitäten, um sich hier das Rüstzeug für die Erschließung ihres Heimat landes zu beschaffen. Im außenpolitischen Kampf Bulgariens ergaben sich die Parallelen zur deutschen Politik von selbst. Was für Deutschland Versailles war, das bedeutete für Bulgarien der Begriff Neuilly. In diesem Pariser Vorort hatte Bulgarien einen Vertrag unterzeichnen müs- fen, der bulgarischen Boden und bulgarische Menschen vom geschlossenen Volkskörper losriß. Erst in jüngster Zeit wurden die Ansprüche auf die bulgarisch besiedelte Süd- dobrudscha (heute zu Rumänien gehörend) und auf den vertraglich zugeflcherten Ausgang zum Aegäischen Meer über das (heute griechische) Dedeagatsch (Alexandroupolis) wieder energisch angemeldet. Der von Ministerpräsident Kiosseiwanoff abgeschlossene jugoslawisch-bulgarische Freundschaftspakt ist nicht nur als ein lokales Ereignis auf dem Balkan zu bezeichnen, sondern es besitzt — in sei nen Auswirkungen auch heute noch — internationale Be- -eutung. Es besteht aus einem einzigen lapidaren Satz: »Zwischen dem Königreich Jugoslawien und dem König reich Mrlgarien wird ein unzerstörbarer Friede und eine aufrichtige und ewige Freundschaft herrschen." Das war vorher nicht so gewesen. Wer einmal an der jugoslawisch- bulgarischen Grenze gewesen ist, kennt den vielfachen Stacheldrahtverhau mit Wolfsfallen und Maschinen- gewehrtürmen, der sich von der Donau bis zur griechischen Grenze zwischen die beiden Brudervölker schob. Der Zank apfel Mazedonien — heute Südserbien genannt — trennte die Serben von den Bulgaren. Diesen unhaltbaren Zustand durch diplomatische Aktivität beendet zu haben, ist mit das Verdienst Dr. Georg Kiosseiwanosfs. Im Grunde bedeutete die bul- »arisch-kugoslawische Befriedung nichts anderes als eine Rückkehr zur alten Zusammenarbeit und Freundschaft. Dor „Pakt ewiger Freundschaft" hatte für Bulgarien wei- ferhin die Durchbrechung der außenpolitischen Isolierung auf dem Balkan zur Folge. Was lag auch näher, als die bvftren Freundschaftslinien Berlin—Belgrad und Berlin- Sofia miteinander zu verbinden und im Interesse dieser Befriedung alte Differenzen beiseitezustellen... Ein Wei- Hores wichtiges außenpolitisches Ereignis in der bulga rischen Geschichte der letzten Jahre ist das am 31. Juli Vorigen Jahres in Saloniki von Kiosseiwanoff und Metaxas unterzeichnete Abkommen, das Bulgarien als Folge des deutschen Kampfes gegen Versailles auch sei nerseits die Befreiung von den militärischen Fesseln des Vertrages von Neuilly zuspricht. Dem vom griechischen Ministerpräsidenten als Präsidenten des Stän digen Rates des Balkanbundes unterzeichneten Abkom men stimmten die übrigen Mitglieder des Balkanbundes zu. Gerade dieser Erfolg Bulgariens ist ein hervorragen des Beispiel dafür, wie das deutsche Wiedererstarken auch dort klärend gewirkt hat, wo eine unmittelbare Einfluß nahme des Reiches nicht erfolgte. Andernfalls hätte der zur Aufrechterhaltung des Status guo auf dem Balkan mit der Spitze gegen Bulgarien geschaffene Balkanbund niemals ein solches Zugeständnis gemacht. Mehr und mehr beginnt sich die Erkenntnis tmrch- zusetzen, daß politische Hoffnungen — von den wirtschaft lichen ganz zu schweigen — allein auf das Zusammen gehen mit dem Reich gesetzt werden dürfen. Dafür ist auch der bevorstehende Besuch des bulgarischen Ministerpräsi denten ein Beweis. KiokeiWM »ach Berlin abgereR Die Bulgarische Telegraphenagentur meldet: Minister präsident und Außenminister Kjosieiwanoff begab sich mit Gat tin und Tochter und den Herren seiner Begleitung im Souder- zug nach Berlin, wo er der Reichsregierung einen offiziellen Besuch abstatten wird. Am MMnwrh beim Führet Der Sonderzug der bulgarischen Gäste trifft am Mittwoch nm 14.30 Uhr in Berlin ein. Um 15.40 Uhr stattet der bulgarische Ministerpräsident in Begleitung des bulgarischen Gesandten in Berlin dem Reichs» außenminister im Auswärtigen Amt einen Besuch ab, den dieser um 16.30 Uhr in Schloß Bellevue erwidert. Am Nachmittag empfangt der Führer den bulgarischen Mi nisterpräsidenten in der Neuen Reichskanzlei. Am Abend ver anstaltet der Führer zu Ehren der bulgarischen Gäste eine Abendtafel im Hause des Führers. Am Donnerstag um 10 Uhr legt Ministerpräsident Kjossei- «anoff am Ehrenmal Unter den Linden einen Kranz nieder. Am Freitag weilen die bulgarischen Gäste in Karinhall. Die bulgarischen Gäste werden am Freitag um 18 Uhr die Reichshauptstadt wieder verlassen, um sich nach Sofia zurückzu begeben. Vertrauen wir- gestärkt vulgorifchr Stimme zu der Berliner Reise Kioffciwanofss. Die bulgarische Zeitung „Posledna Poschta" beschäftigt sich mtt dem bevorstehenden Besuch des bulgarischen Ministerpräsi denten in Berlin, de« das Matt vorbehaltlos begrüßt. Nie- kau«, ßo schreibt ^Pofledna Poschta", die machtvolle Kratt -wrrrren vrenyrs m Mage stellen, der heute die Tzanze Welt Rechnung trägt und die ihm eine historische Aufgabe überträgt. Bulgarien erfreut sich in Deutschland eines ganz besonderen Vertrauens, nicht nur weil es mit dem Reich eine heroische Vergangenheit verbindet und rege Wirtschafts beziehungen pflegt, sondern auch, weil es stets eine loyale und offene Politik gegenüber Deutschland geführt hat. Dieses Ver trauen wird sich durch die Reise unseres Ministerpräsidenten noch weiter verstärken. Daneben beschäftigt sich das Blatt mit den englisch-franzö sischen Einkreisungsbemühungen und meint, daß diese dadurch, daß die Achsenmächte 25 Millionen Soldaten ins Feld stellen könnten, allein schon kläglich zusammenge brochen feien. General Salber wieder in der Heimat „Vorzügliche Eindrücke vom soldatischen Geist der finnischen Armee." Der Besuch des Generalstabschefs des deutschen Heeres, General Halder, in Finnland ist abgeschlossen. General Halder traf am Montag im Flugzeug wieder in Berlin ein. Zur Verabschiedung auf dem Flugplatz in Helsinki, die in allerherzlichster Weise erfolgte, hatten sich der finnische Armee befehlshaber, General Oestermann, Generalstabschef Oe sch, der deutsche Gesandte sowie zahlreiche hohe finnische Offiziere eingefunden. General Halder richtete vom Flugzeug aus herzlich gehaltene Abschiedstelegramme an den Stellver tretenden Verteidigungsminister und Außenminister Erkko, Ge neral Oestermann und General Oesch. In dem Telegramm an Erkko gah der Generalstabschef der Ueberzeugung Ausdruck, daß die vorzüglichen Eindrücke vom soldatischen und kamerad schaftlichen Geist der finnischen Armee, die er nach Deutschland mitnehme, erneut beitrügen, die freundschaftlichen, auf Tradi tion aufgebauten Bande zwischen den beiderseitigen Armeen weiterhin zu vertiefen. MftraMer MiMer irr MrSes Besuch der Gesundheitseinrichtungen Der Eesundheitsminister des australischen Staates Neusüd- wales, Fitz-Simons, weilte in Dresden. Der Minister studiert gegenwärtig in Deutschland die Einrichtungen au, dem Gebiet der Volksgesundheit und besonders des Krankenhaus- Dresden wurde er vor allem auf seinen Wunsch hin vom Leiter der Sächsischen Aerztskammer, Gauamtsleiter Dr. Weg ner und dem Leiter des Städtischen Gesundheitsamtes Dr. Jüngst in das weltberühmte Deutsche Hygiene-Mussum und in das auch im Ausland bestens bekannte Rudolf-Heß-Kranken- haus geführt, über die er sich anerkennend und begeistert aus sprach. Der Minister reiste nach Nürnberg weiter. Chamberlain lobt Polen DRB. London, 4. Juli. Auf eine Frage gab am Mon tag Premierminister Chamberlain im Unterhaus gewisse In formationen über Danzig" bekannt. Diese eigenartigen Infor mationen n<chmen u. a. Bezug auf Maßnahmen des Danziger Senats zur Verstärkung des Po.izeilommissars, nach den Wsr> ten Chamberlains seien das „extensive Maßnahmen militärischen Charakters". In derselben Sitzung fragte «. a, <mch ein Labonrabgeord» neter, ob die britische Regierung nicht Warschau ihre Bewun derung über die Ruhe, den Mut und die Selbstdiszipliiu über mitteln wolle. Chamberlin antwortete, die britische Regierung „wisse die polnische Haltung sehr zu würdigen". Hierzu schreibt der „Deutsche Dienst": Wir haben fest lan gem die Erfahrung gemacht, daß die englische Regierung sich sehr oft recht einseitig informieren läßt. Deshalb verwundert uns diese neue Erklärung Chamberlains nicht. Aber wir sind immerhin erstaunt, daß Herr Chamberlain über Dinge, die der ganzen Welt bekannt sind, so wenig Sachkenntnis zeigt. Wir fragen: Wer hat mobiisiert? Wer hat losgeschlagen? Wer hat vergewaltigt? Wer hat enteignet? Wer macht Pankt? Hst das, was diese Fragen einschließen, eine Haltung, die Lob ver dient? Und noch eins: Glaubt Herr Chamberlain vielleicht, daß die Freie Stadt Danzig mit ihre« legal verstärkte« Polizei- krästen einen Ausfall zur Eroberung Polens machen will? Po lizei ist zur Verteidigung da; und vielleicht erkundigt sich die englische Regierung in Danzig, von wem sich diese deutsche Stadt bedroht fühlt. War es nicht Herr Wenda, der gestern er starte, Polen hätte nicht nur etwas zu verteidigen, sondern etwas zu er obern? Hat nicht vor einigen Tagen Herr General Haller i« Paris erklärt, daß die in Frankreich lebenden polnischen Legio näre sich in Danzig treffen wollten? 1S1S hatte Herr Haller dieselbe Absicht. Damals protestierten die alliierten Mächte da gegen. Heute scheint man solchen Entschlüssen nicht unsympa thisch gegenüberzustehen. Veränderte Umstände verlangen ver änderte Entscheidungen, so sagte ja Herr Chamberlain kürzlich. Es ist das Zauberwort sür jeden po itischen Umfall. Wir können nur eines wiederholen: Zu viel der Worte, Herr Chamberlain, und noch mehr: Zu viel der Unwahrheiten, Herr Chamberlain. Ass Meese SeiMsr. Wilsdruff, am 4. Juli 1939. Spruch des Taaes Die Arbeit ehrt die Frau wie den Mann. Das Kind aber adelt die Mutter. Adolf Hitler. Jubiläen und Gedenktooe 5. Juli 1884: Gründung deutscher Kolonien: Nachtigal hißt an der Togoküste die deutsche Flaggt Sonne und Mond: 5. Juli: S.-A. 3.43, S.-U. 20.25; M.-U. 7.53, M.-A. 21.47 Jeidwege Erdgebunden ist der Weg, der durch die Felder führt. Die Ackerpläne verbindend, erschließt er dem Landmanne den fruchttragenden Boden. Vorüber an Wiese, Wald und Weide, Moor und Heide, Hügel an Hügel, durchzie hen Wege das Gelände, beleben das Bild, steigern den rhythmischen Schwung einer Anhöhe oder münden am Ufer eines stillen Sees. Feldwege verbinden die Landschaft, können nicht tren nen wie Asphaltstraßen. Bäume begleiten die breiteren Wege, richtungweisend von Dorf zu Dorf. Helle Birken neigen ihr zartes Geäst an den Rändern. Hochragende Pappeln schauen hohlleibigen Weiden auf die silber-bläu lichen Schöpfe. Ahorn und Eberesche, Rüster und Buche, Hasel- und Holunderstrauch sind Gefährten am Wege. Jeder Weg hat seinen eigenen Charakter, seine wesens eigene Schönheit. Ursprünglich ist diese Schönheit. Der Boden des Weges ist wie der Boden der angrenzenden Ackerflächen, aus Humus und Lehm, aus Sand und Kies, und damit die breiteste Grundlage für Mannigfaltigkeit seines Lebens im Wechsel der Jahreszeiten. Blumen blü hen in buntem Durcheinander, oft in langen Blütenketten, mischen sich an den Rändern unter die Ackerpflanzen. Fal ter schaukeln darüber hin, Immen und Hummeln wiegen sich in Blütenkörben, und all die andern kleinen Lebe wesen folgen der Eingebung ihres Instinktes. Der Feld weg ist bescheiden in seiner Schönheit. Man muß sie zu sehen verstehen. Konzert im Stadt. Luft- und Schwimmbad am Mittwoch, den 5- Juli, 19 bis 20 Uhr. Bortragsfolge: 1. „Sachsen voran", Marsch von E. Schulz. 2. Ouvertüre z. Op. „Die Nürnberger Puppe" von A. Adam. 3. „Tirol in Lied und Tanz", Divertissement von O. Fetras. 4. „Die Mühle im Tal", Charakterstück von M. Rhode. 5. „Bon Bühne zu Bühne", Potpourri von B. Haensch. 6. „Erika", Marsch und Soldatenlied von H. Niels. Die Rosen in den Anlagen an der Bahnhofstraße Haden in den letzten Tagen ihren Blütenflor erschlossen. Hell- und dunkelrot strahlen Hunderte von Blüten, die in dichten Büscheln sich wunderbar abheben von dem frischen jungen Grün, das je länger je mehr aus der dunsten Scholle sprießt. Als ein großer duftender Garten bietet sich jetzt die Bahnhofstraße, als eine einzige Blütensinfonie, die die Anwohner erfreut und alle, die vorbeigehen. Ihnen allen sind die Anlagen ja auch zum Schutze anvertraut. Im Silberkranz. Morgen Mittwoch ist es dem Ladeschaff ner Kurt Benath und seiner Gattin vergönnt, das silberne Ehejubiläum zu seiern. Wir wünschen dem allgemein beliebten Jubelpaare für die Zukunft alles, Gute. Preise für Obst und Gemüse. Die Preise für Obst und Gemüse werden von nun ab laufend mit Zustimmung der Landesregierung vom Gartenbauwirtschaftsverband Sachsen festgesetzt und durch Veröffentlichung im Sächsischen Verwal tungsblatt, durch Aushang in den Großmarkthallen und auf den Wochenmärkten bekanntgmacht. Zuwiderhandlungen gegen die dergestalt bekanntgemachten Preisfestsetzungen werden be straft. Der Mieter soll sich an den Kosten beteiligen zur Beschaffung des Selbstfchutzgerätes im Luftschutz. Durch die Siebente Durchführungsverordnung zum Luft schutzgesetz vom 23. Mai 1936 Hst bestimmt worden, daß in Ge bäuden, die der Lntrömpelungspflicht unterliegen, die Haus eigentümer sür jede Lustschutzgemeinschaft Selbstschutzgeräte be reitzustellen und dauernd in gebrauchsfähigem Zustand zu hal ten haben. Hierbei ist, wie in der Verordnung ausdrücklich be tont wird, weitgehend auf vorhandenes Gerät zurückzugreifen. Nicht vorhandenes Gerät, in der Hauptsache wohl Handfeuer spritze und Luftschutzhausapotheke, muß anderweitig beschafft werden. Die Verantwortlichkeit des Hauseigentümers für die Bereitstellung von Geräten darf die Mieter jedoch nicht ver anlassen, die Beschaffung der Geräte ausschließlich den Haus eigentümern zu überlassen. Das Ziel, das luftgeschützte Haus, kann nur verwirklicht werden, wenn sich alle Bewohner beteili gen. In diesem Sinne veröffentlichen mit Zustimmung des Reichsministers der Luftfahrt und Oberbefehlshabers der Luft waffe nunmehr der Präsident des Reichsbundes der Haus und Grundbesitzer und der Präsident des Bundes Deutscher Mietervereine einen gemeinsamen Aufruf, in dem sie darauf Hinweisen, daß die Lustschutzbereitschaft des Hauses im gleichen Interesse des Vermieters wie des Mieters liegt und demge mäß auch der Mieter seinen Anteil an den Kosten für die Neu- bcschaffung des noch fehlenden Selbstschutzgerätes tragen möge. Der Aufruf wird den in Betracht kommenden Haushaltungen in den nächsten Tagen zugcstcllt werden. Errichtungsverbot für Tankstellen. Der Reichswirtschasts- Minister hat — wie die Industrie- und Handelskammer zu Zit tau mitteilt — die Geltungsdauer der Verordnung über die Beschränkung des Tankstellennehes bis 30. Juni 1943 verlän gert, wie im Deutschen Reichsanzeiger vom 29. Juni 1939 veröffentlicht worben ist. Die Verlängerung erfolgt, da die Gründe, die seinerzeit zum Erlaß des Errichtungsverbotes ge führt haben, auch jetzt noch vorliegen. Ein Nagel zum Sarg. Sv nennen wir unangenehm« Sachen, die uns Kummer bereiten und uns das Leben schwer machen. Meist sind das größere Dinge, die kleinen Sorgen schätzen wir nicht so hoch ein. Manch einem aber hat schon ein kleiner Nagel zum Sarge verholfen. Das geht dann so zu: Da liegt auf dem Wege ein Brett mit durchgeschlagenen Nä geln. Die Nägel sind rostig. Einer kommt eilig daher, tritt auf das Brett, verletzt sich an einem Nagel. Der Mann flucht über die Schweinerei, so ein Brett dahinzuwerfen, und läuft weiter. Weil der Nagel aber rostig war, trägt der Mann eine Blut vergiftung davon,, die ihn ins Grab bringt, da er es nicht für notwendig hielt, die kleine Wunde zu beachten. Auch die kleinen Dinge können böse Folgen haben, achtet auf die kleinste Wunde, das ist immer richtig. F. G. (RAS.) BcranMlrungsjperre Mr FMl und August. Die NSDAP, hat für die Partei, ihre Gliederungen und an geschlossenen Verbände eine sommerliche Ver anstaltungssperre verfügt und bestimmt, daß während der Monate Juli und August keine Veranstal tungen durchgeführt werden. Nach diesem Beispiel richten sich auch andere große Organisationen. So hat z. B. der Führer des NS.-Reichskriegerbundes das Ersuchen aus gesprochen, während der Monate Juli und August gleich falls keine öffentlichen größeren Veranstaltungen ab zuhalten. Kriegerkameradschaftsabende oder Sommerfeste und bereits genehmigte Veranstaltungen sind aus genommen. Mahnzettel im verschlossenen Umschlag. Der Reichs- stnanzminister hat für seinen Bereich angeordnet, daß Mahnzettel zur Beitreibung von Geldbeträgen im ver schlossenen Briefumschlag zur Post zu geben sind. Der Einzelhandelspressedienst knüpft daran die Bemerkung, daß dieser Grundsatz auch für den sonstigen Mahnverkehr gelten sollte. Mahnungen sollten allgemein nur so ver schickt werden, daß ihr Inhalt ohne eine Beschädigung des Briefverschlusses nicht emgesehen werden kann.