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Die 2. Reichsstrasiensammlung stand im Zeichen der Kame radschaft. SA., SS. und NSKK. standen die letzten drei Tage mit der Sammelbüchse in der Hand in der Front gegen Hun- ge und Kälte. Reichlich flossen die Spenden und die 2400 Winterhilfsabzeichen mit dem kleinen Edelstein wurden in der Ortsgruppe Wilsdruff restlos abgesetzt. Das Ergebnis steht noch nicht endgültig fest, aber soviel kann gesagt werden, .daß auch dieses Ergebnis wieder ein hocherfreuliches ist, das das nun Vorjahre um das Doppelte übersteigt, trotzdem damals noch 5 Gemeinden mehr zur Ortsgruppe gehörten. Erste Veranstaltung der NS.-Kulturgemeinde — Gastspiel des Meißner Stadttheaters: „Der Bettelstudent" von Carl Millöcker. Als vor wahren noch Aenne Schönstedt mit ihrer Künstlerschar den Wilsdruffer Theaterfreunden sonnig-heitere Stunden bereitete, da war eine ihrer Glanzleistungen „Der Bettelstudent". Nun eröffnete auch die NS.-Kulturgemeinde die neue Spielzeit mit dieser Meisteroperette Carl Millöckers, der neben Johann Strauß (Sohn) und Suppe der Hauptver- treter der älteren Wiener Operette ist. Und man muß ehrlich sagen, es war eine sehr glückliche Wahl, zu dem Intendant Paul Rainer die besten Kräfte des Meißner Stadt theaters einsetzte, um das Werk erfolgreich zu gestalten. Und das ist ihm ausgezeichnet gelungen, die Aufführung war über Erwarten gut und übertraf selbst die von Aenne Schönstedt um vieles. Bis ins Kleinste war das Spiel vorbereitet, effekt voll die viermalige Verwandlung der Szenerie und farben prächtig die Kostüme, nur — der „Gong" fiel aus dem Rah men. Sowohl das musikalische als auch das darstellerische Ele ment kamen voll und ganz zur Entfaltung. Für die Spiellei tung zeichnete Herbert Spill, der zudem den Oberst Ollendorf recht ansprechend auf die Bühne stellte, den die jugendfrische Komtesse Laura mit dem Fächer ins Gesicht ge schlagen, nachdem er „sie ja nur auf die Schulter geküßt". Die schöne Laura hatte in Margaret Timmer eine Vertre terin vvn Anmut und Temperament. Ihr strahlender Sopran vereinte sich mit dem an'chmiegenden Tenor Martin Büch ners als Symon, des Bettelstudenten, zu besonderem Wohl- siang in dem großen Duette des 2. Aktes „Ich setz oen Fall". Aeberzeugend und gewinnend war auch das Spiel Büchners iu der Titelrolle, und das von Willy Lardy als Ian Ianicka, des kecken Intriganten, den die kleine immer hungrige Gräfin Bronislawa in ihr Herz schloß. Gerda Waldtraut als letztere sprühte vvn Temperament und Leben und holte sich mit ihrem Partner ebenfalls mehrfach Sonderapplaus. Die Gräfinmutter Palmatika stellte als Dame von Welt ausge zeichnet Annemarie Torsten dar und der Gefängnis wärter Enterich war bei Rudi Fleck in besten Händen. Die urwüchsige Komik, mit der er die Rolle ausstattete, verfehlte ihre Wirkung auf die Lachmuskeln der Hörer nicht. Die übri gen Mitwirkenden fügten sich flott in das Ganze ein. Hervor ragenden Anteil an dem Gelingen hatten auch Herbert Nerlich und fein Orchester, die die leichtfüßige Musik Millöckers sauber interpretierten. Das zahlreiche Publikum, das das Haus bis auf den letzten Platz füllte, amüsierte sich königlich und sparte auch nicht mit ehrlichem Beifall. Stadtrat a. D. Louis Wehner Kreisehrenmitglied des Reichskriegerbundes KyMäuser. Wegen seines langjährigen und verdienstvollen Wirkens als Vorstandsmitglied der Krie gerkameradschaft Wilsdruff wurde jetzt Stadtrat a. D. Louis Wehner zum Kreisehrenmitglied des Kreisverbandes Mei ßen im Reichskriegerbund Kyffhäuser ernannt. Die Ehren urkunde wurde ihm unter besonders ehrenden Worten vom Kreisführer Studienrat W o l f-Meißen im Beisein des Kame radschaftspflegers des Kreisverbandes am Sonnabend über reicht. Die Glückwünsche der Kriegerkameradfchaft brachte Kam. Stiehler zum Ausdruck, der dem neuen Kreisehrenmitgliede gleichzeitig die goldene Iubiläumsnadel für 50jährige Mit gliedschaft überreichte. Lebhafter Verkehr herrschte die beiden letzten Tage in un serer Stadt. Die Reichsautobahnstrecke bringt immer noch viel Durchgangsverkehr. Auch einige größere Partien hielten hier Einkehr, darunter die Belegschaft der Demitz-Thumnitzer Gra nitwerke, die die Reichsaukobahn vvn Dresden bis Wilsdruff befuhren, um zu sehen, wo die von ihnen geförderten Granit steine Verwendung fanden. Es gab auch einen kleinen Unfall. Bei der Einfahrt in die Meißner Straße fuhr ein von Dres den kommender Kraftwagen an den beim Kürschnermeister Lange stehenden Lichtmast. Er konnte aber -seine Fahrt fort setzen. Drei Jahre Reichserbhofgesetz. Die Tatsache, daß das Reichserbhofgesetz nunmehr drei Jahre in Kraft ist, gibt An laß zu einem kurzen Rückblick über das bisher Geleistete. In Deutschland wird mit etwa 700000 Erbhöfen zu rechnen sein- Davon sind nach einem Aufsatz in der „Deutschen Justiz" bis zum 1. 7. 1936 644 123 — 92^ in die Erbhöferolle der Amtsgerichte eingetragen worden. Im übrigen schwebt das Verfahren noch. Am meisten vorgeschritten sind die Arbeiten in Preußen, da hier Vorarbeiten bestanden. Von den in den Gemeindeverzeichnissen aufgeführten Höfen (Besitzungen von mehr als 7,5 Hektar Größe) konnten 25^ mangels gesetzlicher Voraussetzungen nicht in die Erbhöferolle eingetragen werden (z. B. mangelnde Ackernahrung, verpachtete Höfe, Eigen tümermehrheit, bauernunfähige Eigentümer). Die durchschnitt liche Gröhe eines Erbhofes beträgt etwa 22 Hektar. Im Handwerk nicht mehr Lehrmädchen, sondern „Lernen de" mit zweijähriger Lehrzeit. Der Reichsstand des Hand werks hat nunmehr angeordnet, daß die Hilfskräfte, die im Ladengeschäft des Handwerks mit dem Verkauf beschäftigt wer den, als „Lernende" (nicht als „Lehrmädchen") zu bezeichnen sind; soweit sie den Beruf erlernt und die Abschlußprüfung bestanden haben, heißen sie Gewerbegehilfin. Für alle in Frage kommenden Fachberufe wird eine Lehrzeitdauer von zwei Jah ren festgelegt; die Ausgelernten haben sich einer Gewerbege- Hilfen-Prüfung zu unterziehen. Die „Lernenden" müßen eine gewerbliche Fachschule besuchen; es muß mit ihnen ein Lehr vertrag abgeschlossen werden; ferner ist die Erteilung eines Lehr- und Prüfungszeugnisses erforderlich. Die neuen Vor schriften sollen ab 1. Januar 1937 Geltung erlangen. . NSDAP- «JO- SS. Wilsdruff Montag, den 2 November Zellen-Sitzung der Zellen 1, 2, 3, 4 und 6 mit Politischen Leitern, DAF., NSV. und Frauenschast und Helfern 20 Ahr Parteiheun, . Reichsstatthalter Mutschmann im Stab der SA.- Gruppe Sachsen. Um der inneren Verbindung zwischen politischer Leitung und SA.-Führung auch nach außen sichtbar Ausdruck zu verleihen, tritt der Gauleiter und Reichsstatthalter auf Vorschlag der SA.-Gruppe Sachsen durch Verfügung der Obersten SA.-Führung als SA.- Gruppenführer zum Stab der SA.-Gruppe Sachsen. Reichs statthalter Mutschmann war bisher im Rang eines Grup penführers Ehrenführer der SA.-Standarte 100. Bewerbungen bei der Reichsautobahn-Kraftstoff- Gesellschaft m. b. H. zwecklos. Auf Grund der kürzlich er folgten Gründung der Reichsautobahn-Kraftstoff-Gesell schaft m. b. H. werden an diese eine Unzahl von Ge suchen um Einstellung als Tankwart oder für den Ver waltungsdienst gerichtet. Bewerbungen dieser Art sind je doch zwecklos und sollten unterlassen werden, da die ein schlägigen Stellen bereits besetzt sind und auch für die zu künftige Besetzung neuer Tankstellen eine Auswahl des hierfür in Frage kommenden Bedienungspersonals be reits getroffen, ist. Kessclsdors. Mannergesangverein „Liedertafel". In dich ten Scharen strömten die Menschen am Sonnabend dem Gast hof zur Krone zu. Der Männergesangverein „Liedertafel" hatte zu einem Gesangskonzert unter dem Motto „Deutscher Wein im deutschen Sang" eingeladen und diesem Rufe folgten die Menschen gerne. Bis auf den letzten Platz ist der Saal besetzt. Das Wilsdruffer Stadtorchester leitet den Abend und nun kommt Rudolf Rohleder mit seinen Leuten. Schön klingen die Lieder „Kreislauf des Weines" und „Am Rhein". Der reiche Beifall zeugt davon, das die Sänger die Herzen der Zuhörer gefunden haben. Das beweisen auch die Lieder „Frühling am Rhein" und „Rheinglaube". Auch das Liederpotpourri „Vom Rhein zur Donau", gespielt von der Orchesterschule, bringt die Zuhörer in richtige Stimmung. Der Strauß'sche Kvnzertwal- zer „Wein, Weib und Gesang" vom Männerchor mit Orchester vorgetragen, stellt große Forderungen an Dirigenten und Sänger. Nach kürzer Pause folgt die Schwankoperette „Rot käppchen". Mit viel Geschick bringen die Spieler dieses Stück zur Aufführung. Lachsalven tönen durch den Saal und reicher Beifall belohnt die Spieler für ihre Mühe. Nun kommt der Tanz zu seinem Rechte. Leider ist die Tanzfläche viel zu klein um alle Tanzlustigen aufnehmen zu können. Alles in allem, ein wohlgelungener schöner Abend. Helbigsdorf. Das am Resormationsfest vom Wilsdruffer Stadtorchester gebotene Konzert war für Musikfreunde unseres Ortes ein seltener Genuß. Schon der einleitende, schwungvolle Marsch „Germanentreue" ließ das Interesse der Zuhörer aus leben. Wenn etwa die Ouvertüre z. Op. „Zar und Zimmer mann", wohl auch die Fantasie aus der Oper „Lohengrin" na mentlich weniger musikalisch begabte Zuhörer etwas weniger packte, so ließ umsomehr der lieblich wiegende Champagner- Walzer aus der Operette „Die Amazone", wie besonders auch „Der alte Dessauer", ein Trompeterstückchen, die Gemüter er neut aufleben. Das allgemein bewunderte Trompetesolo des Schülers Haubold ließ in seiner Reinheit und Feinheit sehr regen Fleiß des Spielers vermuten und machte diesem wie auch seinem Lehrmeister vk^l Ehre. Wie die Streichquintetts aus „Was die Blumen träumen", „Pizzicato-Polka" wirkten, ist recht leicht damit zu beschreiben, daß man trotz der Feinheit der Musik keine einzige der Schwätzerstimmen, welche doch immer so gern bestrebt sind, dem Nachbar den Genuß zu verderben, im Saale hörte. Aebrigens köiinte man hier an dem Titel „Streich"°Quintetts irre werden, da ja beim Pizzicato der Streich-sFiedessbvgen wegfällt und die Saiten nur gerissen oder gezupft werden. Auch in das „Musikalische Schaukasten-Pot pourri" legte ein jeder Schüler sein ganzes Können und Füssen, und dies am Schlüsse auch besonders der Schüler Pech auf seinem Xylophon. Diese Fertigkeit im Spiel mit dem geradezu spaßig wirkenden wiederholten „Schlußstrich" über dasselbe mußte jeden Zuhörer packen und dürfte auch hier viel Ausdauer und Mühe zur Erreichung dieser Fertigkeit nötig gewesen sein. Der neben verschiedenen Einlagen anmutig gespielte Zugabe- Marsch „Anter dem Siegesbonner" von F. v. Blon gab dem uns gebotenen reichlich zweistündigen musikalischen Genuß einen würdigen Abschluß —s— SaAkev und KachvaeMatt. Dresden. Die Dresdener Oper in Lon don. Aus London wird uns geschrieben: Die Musikwelt und die Künstlerkreise Londons werden in dieser Woche ein großes künstlerisches Ereignis feiern: die zehntägige Spielzeit der Dresdener Staatsoper, die mit ihrem gan zen Stab vom ersten Dirigenten bis zum Bühnenassisten ten von der Elbe an die Themse verfrachtet wurde. Seit der Vorkriegszeit hat es die englische Hauptstadt nicht mehr erlebt, daß eine ganze ausländische Operngesellschaft von Weltruf zu einem Gastspiel in die berühmte Covent Gar den Oper einzieht. Die 193 Mitglieder der StaatsopeL trafen am Freitagabend in London ein, wo ihnen am Operngebäude ein begeisterter Empfang zuteil wurde. Die Opernsängerin Maria Cebotari Wird während der Eröff nungsvorstellung die weibliche Hauptrolle im „Rosenkava lier" von Richard Strauß singen; außerdem sind „Tristan und Isolde", „Don Jüan" und „Die Hochzeit des Figaro" vorgesehen sowie „Ariadne auf Naxos". Dresden. Dresdner Künstler in Rom. Die 150. Wiederkehr des Jahrestages der Ankunft Goethes in Rom wurde in Rom mit einer Reihe deutsch-italieni scher Kundgebungen festlich begangen. Nach einer Kranz niederlegung am Goethe-Denkmal in der Villa Borghese und einer musikalischen Gedenkfeier im Goethe-Hause fand eine Festaufführung von „Iphigenie auf Aulis" statt. Goethe hatte dieses Werk im Winter 1786/87 in Rom voll endet. Die Aufführung gestaltete sich durch die hervorra gende Wiedergabe von Schauspielern des Dresdener Staatstheaters zu einer eindrucksvollen Feier des deutsch- italienischen Geisteslebens. Dresden. Der stellvertretende General direktor der Reichsbahn, SA.-Brigadeführer Kleinmann, der im Rahmen der Großkundgebung im Zir kus Sarrasani vor 5000 Eisenbahnern sprach, ließ sich in einer besonderen Sitzung der Reichsbahndirektion über die wirtschaftliche Lage im Bezirk sowie über die Betriebs leistungen und die Verkehrsbedienung durch die Reichsbahn unterrichten. Löbau. Einer von Düppel. Der Schuhmacher meister Trödler in Ebersdorf feierte seinen 96. Geburts tag. Trödler, der älteste Einwohner der Amtshauptmann- i schäft Löbau, nahm an den Kämpfen um die Düppeler Schanzen 1864 teil und machte auch die Feldzüge von l 1866 und 1870/71 mit. Lord LMMerry öder die EWMsg MlschlM; zu WIM. DNB. London, 2. November. Lord Londonderry, der sich einen Monat in Deutschland aufgehalten hat, kehrte a» Sonntag nach London zurück. Er erkürte, daß er einen beson ders tiefen Eindruck der freundschaftlichen Einstellung Deutsch lands zu Großbritannien empfunden habe. Großer srauzöMer ZMs sSr die Roten SWiens. DNB. Paris, 2. November. Der ,Zour" läßt sich von seinem Liller Sonderberichterstatter melden, daß mehr als 1500 Franzosen aus den nördlichen Provinzen in den Reihen der Roten gegen die Truppen des.Generals Araneo in Spanien kämpften. Herzogswalde. Tödlicher Unfall. Vergangenen Frei, tag nachmittags 4 Ahr kam der in Dresden wohnhafte Rent ner Kurt Richard Fleischer auf dem in Richtung Freiberg fah renden Lieferkraftwagen eines Dresdner Geschäftsmannes beim Versetzen der Kisten,, um eine bessere Sitzgelegenheit zu schaf fen, zu Fall am abschüssigen Straßenberge, fiel vom Wagen und wurde von einem in entgegengesetzter Seite kommenden Lieferkraftwagen aufgegabelt und zur Seite geschleudert. Dabei wurde ihm der Schädel gespalten. Der Tob trat sofort ein. Der Verlust des Beifahrers wurde von dem Dresdner Wagen erst am Ziel in Oberschaar gemerkt. A!s sie rückwärts im Gast hof hier Einkehr hielten, bekamen sie Kenntnis von dem Anfall. Der Besitzer des Kraftwagens, der Fleischer aus Gefälligkeit mitgenommen hatte, wurde in Haft genommen, ebenfalls der Lenker seines Lieferwagens. Die Leiche wurde nach Freigabe durch die Staatsanwaltschaft in die Leichenhalle gebracht. Der Unglücksfall möge allen Kraftfahrern zur Warnung dienen, nie mals aus Gefälligkeit den Transport von Personen zu über nehmen. Herzogswalde. Verkehrs Unfall. Am Donnerstag vormittag geriet ein in Richtung Dresden—Freiberg fahrender Lastzug, bestehend aus einer Hanomag-Zugmaschine und zwei schwer beladenen Anhängern am abfallenden Straßenberge aus regennasser Straße ins Rutschen. Die neue Zugmaschine wurde an den Straßenrand abgedrückt, glücklicherweise konnte der um sichtige Fahrer den Zug damit zum Halten bringen und ein größeres Unglück verhüten. Die Anhänger standen quer über die Straße, so daß der Fährverkehr von nahezu zwei Stunden auf der verkehrsreichen Landstraße unterbrochen wurde und sich die Fahrzeuge aus beiden Richtungen beträchtlich anstauten. Personen kamen nicht zum Schaden, nur die Zugmaschine hatte geringen Materialschaden. Gegen Mittag wurde der Last- wggenzug wieder flott. Mohorn. „Wir greifen an!" Der Propagandamarsch am Donnerstagabend, durchgeführt von der NSDAP, und allen Untergliederungen, hatte mit seinem Ruf „Wir greifen an" er- reicht, was er erreichen wollte: Fernstehende für den Kampf für Deutschlands Aufstieg und Ausbau zu rufen, die große Menge vor allem zur Massenkundgebung zu begeistern. Mit Gespanntheit hörten Jung und Alt den Ausführungen von Pg. Rößiger - Freiberg zu, der in sachlich klarer Weise zu den Volksgenossen und -genossinnen vom „Angriff auf allen Ge bieten" sprach. Wetterbericht des Reichswetterdienstes, Ausgabeort Dresden. Vorhersage fül den 3. November: Vorwiegend bedeckt und zu Regenfällen ge neigt, Temperaturen wenig verändert. Mäßige bis frische Wür de aus West bis Südwest. Neugersdorf. Das zweite Todesopfer ge borgen. Die Bergungsarbeiten an der Unglücksstelle der Explosionskatastrophe bei der Firma Reimann u. Sohn, Mechanische Kleiderfabrik, haben zur Auffindung der Leiche des zweiten Opfers geführt. Es handelt sich um den 39jährigen Werkmeister Emil Schoch, der sich zur Zeit des Unglücks in dem Raum befand, in dem die Explosion er folgte, und der unter dem gewaltigen Schutt- und Trüm merhaufen begraben lag. Der Zustand der verletzt gebor genen Arbeitskameraden ist den Umständen entsprechend als zufriedenstellend zu bezeichnen. Chemnitz. Unfall oder Verbrechen? Nm! Sonnabendabend wurde die in Topfseifersdorf bei einemj Bauer in Stellung befindliche Wirtschaftsgehilfin Elsa! Schlegel im Kuhstall sitzend mit blutüberströmtem Gesicht und schweren Kopfverletzungen von ihrem Arbeitgeber ge funden, als er von einer Ausfahrt heimkehrte. Das Mäd chen hatte sich nachmittags allein im Gut aufgehalten; es ist nicht beobachtet worden, daß fremde Personen das Gut betreten haben. Der Zustand der ins Krankenhaus nach Mittweida gebrachten Verletzten wird als bedenklich an gesehen. Die von der Mordkommission Chemnitz und den»! Gendarmerieposten Erlau in Verbindung mit der Staats anwaltschaft Chemnitz aufgenommenen Ermittlungen! sollen ergeben, ob es sich um einen Unfall oder ein Ver brechen handelt. Oberwiesenthal. Vorboten des Winters. In den letzten Tagen hat es auf dem Erzgebirgskamm erneut geschneit. Der Fichtelberg meldete am Freitagmorgen bei drei Grad Frost zehn Zentimeter Schneehöhe. — j Stollberg. NSKOV. ehrt 90jährige Krie ge r m u t t e r. Aus Anlaß des 90. Geburtstages der Krie germutter Wilhelmine Neßmann hatte die Ortsgruppe der NSKOV. die betagte Frau zu einer schlichten Geburts tagsfeier eingeladen. Kreisamtsleiter Auerswald beglück wünschte die Jubilarin und las ein sehr herzlich gehaltenes Glückwunschschreiben des Reichskriegsopferführers Ober lindober vor, der ihr eine Ehrengabe überreichen ließ. . Glauchau. Zwei Todesopfer des Ver kehrs. Auf der Straße nach Niederschindmaas wurde der Gastwirt Martin Leibl mit seinem Kraftrad von einem Kraftwagen erfaßt und so schwer verletzt, daß er im Krankenhaus starb. — Ein 13jähriger Schüler kam infolge zu schneller Fahrt auf der Lungwitztalstraße mit seinem Rad zu Fall und zog sich dabei schwere Verletzungen zu. denen er im Krankenhaus erlag.