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Das Roie Ure az im Ashayr. Krankenhäuser uns Heime bedroht. Das Deutsche Role Kreuz gibt soeben den Be richt über seine Tätigkeit im Notjahr 1930/31 heraus. In de« Bericht wird mit aller Offenheit ausgesprochen, daß infolge der Wirtschaftskrise die Lage der Krankenanstalten, der Heime, der Horte und der Fürsorgestellen des Roten Kreuzes katastrophal zu werden beginnt. Rein ziffernmäßig ist im letzten Jahre die Zahl der Vereine und Verbünde im Deutschen Roten Kreuz von 7721 auf 7943 und die Zahl der Mitglieder von t,40 auf 1,43 Millionen ge stiegen. Aber dieMitgliederbeiträge gehen zu rück, und in den Krankenanstalten und Heimen ist durch den Rückgang der öffentlichen Mitte! aus der noch vor zwei Jahren festgestellten Bettennot in Stadt und Land eine Not der Betten geworden, die leerstehen und erhöhte Kosten für die belegten Plätze verursachen Im Schwesternwesen schafft die Krise durch ein vermehrtes Angebot von Anwärterinnen und durch Einschränkung der Arbeitsplätze und Arbeitsgebiete in Krankenpflege und Gesundheitsfürsorge eine ernste Frage. Die Gemeindekranlenpflcge, eine der wichtigsten und segensreichsten Rotkreuzeinrich tungen in den kleinen Städten und auf dem Lande, ist derart bedroht, daß die fast 2500 Gemeindepflegestationen mit mehr als 3000 Schwestern, die von Rotkreuzvereinen erhalten werden, als ernst gefährdet anzufehen sind. In den Reihen der Sanitätskolonnen sind gegenwärtig mindestens ein Drittel der Mitglieder er werbslos; trotzdem haben sie ihren freiwilligen Dienst an dem Gemeinschaftswerk der Hilfe für andere nicht verlassen. Die Anzahl der Sanitätskolonnen und ihrer Mitglieder ist aus 3156 <2952 im Jahre vorher) Sanitätskolonnen usw. mit zusammen rund 122 000 (110 000) ordentlichen und 137 000 (123 000) außerordentlichen Mitgliedern und 6400 Helferinnen gestiegen. Fast zweimillionen- m a l wurden im letzten Jahre diese Männer und Frauen zu Hilfeleistungen aller Art in Anspruch genommen. Wie hier und in den Frauenvereinen wird das Wirken des Rot- kreuzgedankens im Jugcndrotkreuz gepflegt und weitergetragen. Es gibt jetzt 900 Jugend rotkreuzgruppen mit fast 24 000 Kindern in den Schulen; das ist beinahe das Doppelte gegenüber dem Jahre vorher. Nationalsozialistischer Landtags- Präsident in Hessen. Die Bedingungen der Nationalsozialisten für eine Regierungs koalition. Der Hessische Landtag hielt seine erste konstituierende Sitzung nach den Neuwahlen ab. Zum Präsidenten des Landtages wurde der nationalsozialistische Abgeordnete Dr. W e r n e r - B u tz b a ch mit den Stim men der Nationalsozialisten, des Zentrums und der Rechtsparteien gewählt. Für Werner wur den 40 Stimmen, für den sozialdemokratischen bisherigen Landtagspräsidemen Delp 16 Stimmen und für den kommunistischen Abgeordneten Keil 12 Stimmen abge geben. Eine Stimme war ungültig. Die Nationalsozialisten haben ihre in zwölf Punkten festgelegten Bedingungen für eine Regie rung s k o a I i l i o n , die übrigens nicht in ultimative Form gekleidet sind, dem Zentrum übergeben. Das Zen trum hat um 48 Stunden Bedenkzeit gebeten. Kommunisten verlangen Einberufung des Reichstages. Die kommunistischen Mitglieder des Ältestenrates haben beim Reichstagspräsidenten Löbe erneut die Einbe rufung des Ältestenrates beantragt, und zwar f ü r Freitag, den 11. Dezember. Die Einberufung des Reichstagsplenums wird für Dienstag, den 15. Dezember, verlangt. Als Tagesordnung werden kommunistische Anträge auf Aufhebung der neuen Notverordnung vorgeschlaqen, in Verbindung damit eine ftnanz- und wirtschaftspolitische Aussprache, sowie erneut eine außenpolitische Aussprache und eine Erklärung des Reichsministers zu den Vorgängen in Hessen. Jie Setriebrstcheruog -er Landwirtschaft. Der Reichslandbund fordert Ausdehnung der Osthilfe matznahmen auf das ganze Reich. Der Bundesvorstand des Reichsland bund e s stellte zur augenblicklichen agrarpolitischen Lage folgendes fest: Die Ost Hilfe (Betriebssicherung) ist lediglich als ein erster Schritt zur Verhütung von Zu sammenbrüchen besonders gefährdeter landwirtschaftlicher Betriebe und damit zur notdürftigsten Sicherung der Frühjahrsbestellung anzusehen Zur Vermeidung unab sehbarer Folgen für die Landwirtfchaft des ganzen Reiches wie auch die Gesamtwirtschaft ist sofortige Er weiterung der Osthilfematznahmen im Sinne einer Aus- dehnung auf das ganze Reich und Schaffung eines Schutzes für die Gläubiger der Landwirtschaft gegenüber den ersten Geldgebern dringend erforderlich. Die Osthilfe wird ihr Ziel, Sicherstellung der Volks ernährung und Erhaltung der Betriebe nur erreichen, wenn nun endlich und unverzüglich die Voraussetzung hierzu, nämlich die Rentabilität der Landwirt schaft allgemein, geschaffen wird. Dazu gehört vor dringlich eine Zinssenkung für Schulden jeder Art auf den Vorkriegsstand. Geradezu unerhört sind die Preisverhältnisse für die sogenannten bäuerlichen V e r e v e l u n g s p r o d u k 1 e. Von einer wirkungsvollen Handhabung der Devisenver ordnung zur Abdrosselung entbehrlicher Einfuhren ist noch immer nichts zu merken. Der Bundesvorstand des Neichs- landbundes fordert die sofortige Schließung der Grenze gegen die ausländische Schleuderkonkurrenz. Der Bundesvorstand lehnt ;ede Erhöhung der steuerlichen Belastung als untragbar für die Ge- samtwirtschaft ab Der Reichslandbund fordert vom deurschen Landvolk, daß es das Letzte einsetzt, um dieScholle zu halten und die Ernte 1932 sicherzustellen. Der Reichslandbund hat an die deutsche Reichsregie rung die dringende Forderung gerichtet, daß Wechsel der Landwirtschaft zu einem Diskont von 6 Pro zent hereingenommen werden und fordert den einzelnen Landwirt auf, sich vor jeder Prolongation und Reuaus- stcllung von Wechseln gegen einen höheren Zins zu sichern. Kurze psliiLsche Nachricht. Der Reichspräsident empfing den Vorstand des Reichsbundes der Kinderreichen Deutsch lands zum Schutze der Familie, Bundesvorsitzenden Konrad und Bundesgeschäftsführer Dix. Im Haushaltsausschuß vcs Reichstags stand der Einspruch des Reichsrates gegen die vom Reichs tag beschlossenen Gesetzentwürfe über Zuschläge bei A u f- sichtsratsmitgliedern zur Einkommensteuer und über einen Zuschlag zur Einkommen st euer zur Beratung. In der Abstimmung wurden mit den Stimmen der Sozialdemokraten, der Kommunisten, der Christlich sozialen und der Baverischen Volkspartei die Einsprüche des Reichsrates gegen die vom Reichstag beschlossenen Gesetzentwürfe zurück gewiesen. Bisher haben sieben Staaten, und zwar Belgien, Deutschland, Frankreich, Holland, Norwegen, Schweden und Spanien bei der englischen Regierung wegen der neuen Zölle Vorstellungen erhoben bzw. ihre Befürchtungen wegen noch zu erwartender neuer Zollverordnungen ausgesprochen. Das beliebte Künfmarkssück. 100 Millionen Marl mehr Silbermünzen? Der Reichsrat. der am Donnerstag wieder zu einer Vollsitzung zusammentritt. wird sich mit einer Vorlage zu beschäftigen haben, wonach der Umlauf an Silber münzen um >00 Millionen Mark, und zwar in Form von 5-Mark-Stücken erhöht werden soll Ferner wird der Reichsrat eine Verordnung beraten, durch die die neu-' steuerfreie Reichsbahnanleihe für mündelsicher erklärt werden soll. Sie Gehälter der RmidlunkanMektes. Eine Mitteilung des RundfunkkommifsarS. Die Angriffe, die in der Öffentlichkeit gegen die über« hohen Gehälter gerichtet worden sind, die an Rundfunk angestellte bisher gezahlt worden sind, haben letzt den Rundsunkkommissar auf den Plan gerufen, der mitteilen läßt, daß gemäß den Notverordnungen die Gehälter der Rundfunkangestellten- bereits im Februar 1931 das erste mal, im Juli 1931 das zweitemal in gleicher Weise wis die Gehälter der Beamten gekürzt worden sind. Die leiten den Angestellten haben freiwillig in eine wesentlich höhere Kürzung ihrer Bezüge gewilligt als gesetzlich vorgeschrie ben war. Im Lause des Monats November ist eine allge meine Angleichung sämtlicher Gehälter der Rundfunk angestellten an die Gehälter der Reichsbeamten durch- geführi worden. Diese Kürzung tritt zum Teil am 1. Dezember, zum Teil am 1. Januar 1932 in Kraft. Sollten in Zukunft weitere Kürzungen für die Beamten vorgeschrieben werden, nehmen die Rundfunkangestellten an dieser Kürzung ohne weiteres teil. Für sechs leitende Persönlichkeiten innerhalb des Rundfunks sind Bezüge (einschließlich der Aufwands entschädigungen) bewilligt worden, die annähernd das Gehalt eines Reichsministers erreichen. Bezüge in dieser Höhe stehen lediglich dem Rundfunkkommissar und fünf weiteren leitenden Persönlichkeiten der Reichsrundfunk- gesellschaft und der großen Rundfunkgesellschafien zu. Sämtliche anderen, Intendanten, Direktoren, Kapell meister, Spielleiter, erhalten erheblich geringere Bezüge. Das übrige künstlerische, kaufmännische und technische Personal wird nach den Grundsätzen besoldet, die für die Reichsangestellten festgelegt sind. In diesem Zusammenhang wird amtlich darauf hin gewiesen, daß die Rundfunkangestellten im Gegensatz zu den Beamten nur kurzfristig angestellt und nicht pensions berechtigt sind. Zum Ausgleich der Pensionsberechtigung erhalten die Rundfunkangestellten ähnlich der Regelung, die für die Reichsangestellten Geltung hat, einen Ber- sorgungszuschlag in Höhe von 4,5 Prozent des Gehalts mit Ausnahme derjenigen Personen, die Spitzengehälter empfangen. Dieser Zuschlag gelangt nicht zur Aus zahlung, sondern wird auf Sparkonto gutgeschrieben. Sächsische Wirtschasssnachnchien. Schiedsspruch in der sächsischen Metallindustrie. Für die sächsische Metallindustrie wurde von der Schlichlerkammer ein Schiedsspruch gesollt, wonach die Löhne ab 7. Dezember im Durchschnitt um 6 Prozent ge senkt werden. Die Regelung gilt bis zum 31. Januar 1932. Die Erklärung der Parteien steht noch aus. Weine Tödlicher Unglückssall aus der Zeppelinwerft. Friedrichshafen. In der Neuen Lustschisfhalle der Zeppeltn- wers! ereinigle sich ein tödlicher Unglückssall Der 32 Jahre alte Schlosser Markus Bisinger arbeitete in einer Höhe vo« 58 Metern an der Emlüstungsanlage des Hallendaches Aus vis letzt noch nicht bekannter Ursache stürzte Bisinger plötzlich in die Tiefe und blieb mit zerschmetterten Gliedern tot liegen. Bisinger war erst vierzehn Tage verheiratet. Kraftwagen Wn mSOülersruvpe. iTorer.10 Verletzte Hagen (W.) In den späten Abendstunden fuhr in Schwelm ein Kraftwagen beim Ausbiegen vor einer entgegen kommenden Straßenbahn in eine Gruppe von Schülern. Ei« Schüler wurde gelötet, zehn weitere wurden verletzt, davon zwei schwer Der Führer des Wagens gab an, von dem Scheinwerfer der Straßenbahn geblendet worden zu sein; auch soll die Bremsvorrichtung des Wagens nicht ordnungsgemäß gearbeitet haben. Neue Sorgen für den Völkerbundrat. Paris. Im Völkerbundrai dreht sich der Kampf jetzt um Kintschau, das die Japaner aus der neutralen Zone heraus nehmen wollen, wahrend die Chinesen auf Einbeziehung der Stadt in die Zone beharren Im Völkerbund löst der neue Streitfall starke Beunruhigung aus Unter dem Druck der Volksstimmunq in China scheint die chinesische Abordnung! ziemlich deutlich von ihrer bisherigen entgegenkommenden Haltung abzurücken VON l. 0 tt ki dz? Martin keulLtvaoFer, ttaHs (8aale) Es schien, als ob sie nicht weitersprecheu könnte. Sie trat erschöpft in das Zimmer zurück und blickte aus bas Bild ihres Vaters, das lebensvoll über dem Schreibtisch hing und auf die Tochter herniedersah. „Du wirft mir vergeben!" baten ihre Augen. „Du hast mir den, der mir heute die schmachvollsten Anklagen ent gegengeschleudert, zugeführt. Du würdest dich ebenso da gegen verwahren, deines Kindes Ehre an den Pranger gestellt zu sehen, vielleicht noch mehr als ich." Dietrich war keines Wortes mächtig. Was bedeutete all das? War es ein Traum, der ihn umfangen hielt? Nein, es war Wirklichkeit! Bor ihm lehnte die herrliche Gestalt, die keinen Blick mehr für ihn hatte. Wo war all seine wahnsinnige Erbitterung geblieben? Ihr Bruder? — Ja, aber wie war das möglich? Er wandte sich wieder zu Eugenie. „Darf ich überhaupt noch ein Wort, nach dem letzten, was ich vernommen, aussprechen, oder habe ich auch das verwirkt? Ich finde keinen Zusammenhang." Noch immer auf das Bild ihres Vaters sehend, wandte sich Eugenie halb zur Seite. „Den Zusammenhang mutz Ihnen der Freund und Rechtsbeistand meines Vaters geben — ich kann nicht mehr!" sagte das junge Mädchen. „Ihr Zugeständnis, daß Sie um meines Vaters willen Schweigen beobachten, habe ich wohl?! Ich vertraue Ihnen, trotzdem Sie mich so tief in den Schmutz ziehen wollten. Die Angelegenheit meines Bruders liegt in Ihrer Hand, Herr Baron." „Eugenie!" Es war ein Aufschrei, der aus den Tiefen seiner Seele kam. Er sank zu ihren Füßen nieder, und nur das eine Wort „Verzeihung!" kam aus seinem Munde. „Herr von Waldungen, lassen Sie mich gehen; ich sagte Ihnen ja schon, ich bin am Ende meiner Kraft. Von allem Schlimmen, das mir das Leben bisher gebracht, war dies das Furchtbarste. Wenn mich eine Strafe dafür trifft, daß, ich in meiner Angst um Hilfe gerufen, so bin ich zur Ge nüge bestraft. Um meines Vaters willen habe ich Ihnen ein Geheimnis preisgegeben, das hinter meinen Lippen verschlossen bleiben sollte. Nicht meinetwegen bitte ich um Hilfe für den Verbrecher, sondern für den Sohn des Mannes, der mit Liebe und größtem Vertrauen zu Ihnen beseelt war." Noch ein herzzerreißender Blick traf Dietrich, und dann schritt sie an ihm, der wie gebannt an ihren Lippen hing, vorüber. „Leben Sie wohl!" konnte sie nicht sagen, ihre Stimme versagte, und Dietrich fühlte dies. Er hätte sie an sein Herz reißen mögen und flehentlich von seiner Liebe, von seiner Leidenschaft, von dem Wahnsinn und den furcht baren Qualen, die ihm die letzten Tage gebracht, erzählen mögen. Er konnte es nicht und verließ das Zimmer nach Eugenie. Während der Diener ihm seine Sachen reichte, schritt sie langsam die Treppe empor. Als sie das Zimmer erreicht, stand Elfriede bei ihr. Sie umfaßte ihre Herrin mit beiden Armen und führte die halb Ohnmächtige zu einer Chaiselongue, auf der Eugenie sich niederließ. Es kam kein Wort aus Elfriedes Munde. Aber sie empfand eine unendliche Qual, als sie in das trostlose Gesicht ihrer Herrin sah Eugenie hatte die Augen geschlossen. Lebte sie denn überhaupt noch nach diesen furchtbaren Ereignissen? Sic durfte nicht mehr denken. Richt noch einmal die letzten Stunden und Vie Verantwortung dessen, der in ihrem Herzen den ersten Platz eingenommen, durchleben. Sie konnte es nicht. Elfriede neigte sich zu ihr nieder, legte die Hand leise aus Eugenies Stirn; sie glaubte, ihr damit wohlzutun. Diese hielt die Hans fest in der ihrigen. Noch eben hatte sie geglaubt, daß kein Mensch auf der weiten Welt ihr nahestehe, und da kam diese zurückhaltende, be scheidene Liebkosung, die so wohltat, von ihrer Unter gebenen Sie ließ die Hand nicht wieder los, und plötzlich fielen die ersten Tropfen aus den Augen — ein Balsam für die Seele. Elfriede erschrak, als sie ihre Herrin, der sie doch alles Schmerzliche hätte abnehmen mögen, weinen sah. Aber Eugenie hatte eine Erleichterung, die sie bisher nicht ge kannt. Es war eine Gottesgabe, die das Furchtbarste in ihr auslöste. Sie winkle Elfriede zu, sich nicht zu sorgen, nun konnte ja alles wieder besser werden. Eine himmlische Ruhe, die durch keinen Laut aus dem Treiben der Welt durchbrochen wurde, tat ihre Schuldigkeit, und Eugenie gab sich mit Dankbarkeit dieser Ruhe hin. Was hatte ihr denn das gesellschaftliche Treiben bisher gegeben? Ent täuschungen — nichts weiter. Hier hatte sie nun ein Mädchen gefunden, jünger als sie, das ihr wert geworden und nun ihrem Herzen teuer war. In allen Nöten stand Elfriede ihr zur Seite, und wenn sie gar nicht an dieselbe dachte, so empfand sie die rührende Treue und Anhänglichkeit im gegebenen Moment. Sie war ihr Schutzengel. Elfriede hielt auch jetzt ihrem Pflegling alle Besuche, alles Unbequeme fern, und dis Tage, die Eugenie in dieser Stille verlebte, taten ihr gut. Die körperlichen und seeli schen Kräfte waren im Verein mit der Jugend wieder gewachsen, und Elfriede war glücklich darüber. Sie ahnte freilich nicht, wie es zeitweise in Eugenie aussah. Das war, wenn irgendein Gedanke an die noch nicht aufgeklärte Angelegenheit des Mordversuchs auf tauchte. Dann nahte die Furcht: Wie wird es enden? Ob sie selbst doch nicht noch hineingezogen würde? Trotzdem sie an Herrn von Waldungen nicht denken mochte — er war ihr Widersacher und hatte ihr die grausamsten Quäle» bereitet —, war ihr Vertrauen zu ihm nicht erloschen. wußte, soviel in seiner Macht stand, würde er ihr helfe»' und sie konnte ihn trotz aller Bitterkeit nicht vergessen- (Fortsetzung sol»^