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über, daß alle über sünfunLsechzig Jahre alten Kameraden laut ^ersicherungsgesetz nicht m-ehr versichert werden dürfen, selbst verständlich auch keine Prämie mehr zu entrichten haben. Aus diesem Grunde muß auch die Schützengesellschäft jede Haftung für Unfälle über fünfundsechzig Jahre alter Kameraden ableh nen. Die Haftpflicht wird von dieser Bestimmung nicht be rührt. Beschlossen wurde einstimmig, am 19. Januar den üb lichen Königsball im Schützenhause abzuhalten. Die weiteren Vorbereitungen soll der Vergnügungsausschutz treffen. Ein verstanden erklärte man sich mit der Verwendung des aufge werteten Sparguthabens zur Deckung des Defizites und mit Ler Ausgabe von Anteilscheinen im Betrage von einer Mark. Line längere Aussprache entspann sich über Kündigung oder Beibe haltung der Mitgliedschaft beim Bürgerverein. Schließlich wurde der Antrag der Abmeldung mit Stimmengleichheit und der Maßgabe abgelehnt, daß die Angelegenheit der nächsten Hauptversammlung vvrgelegt wird. Im Silberkranze. Morgen Mittwoch feiert Holzbildhauer- meister Fritz Hantke mit seiner Gattin das silberne Ehe jubiläum. Wir wünschen dem Jubelpaar das Beste auf den gemeinsamen Weg durchs fernere Leben! Es kann nicht genug ausgebildete Sanitäter geben! Wie außerordentlich wichtig sachkundige erste Hilfe bei Unglücks- Men ist, lehrt ein betrüblicher Unfall, der sich gestern vormit tag in der neunten Stunde im nahen Sachsdorf zutrug. Daselbst waren die Arbeiter des Gutsbesitzers Meinig beim WcLenschneiden beschäftigt und dabei rutfchte der landwirt schaftliche Arbeiter Erich Ladkau so unglücklich mit Lem Mes ser ab. daß dasselbe in den Oberschenkel fuhr und die Schlag ader durchschlug. Nun waren seine Mitarbeiter wohl hilfs bereit und verbanden die Wunde, aber nicht sachkundig, so daß der Verunglückte infolge des starken Blutverlustes bereits be wußtlos war, bevor ärztliche Mse einträs. In sehr be denklichem Zustande wurde der junge Mann ins Meißner Kran kenhaus gebracht, wo sich sein Befinden aber bereits etwas ge bessert haben soll. Der bedauerliche Fall gibt nochmals be sonderen Anlaß, auf den von der hiesigen Freiwilligen Sanitäts- kolonne in Aussicht genommenen Ausbildungskursus hinzuwei sen, an dem vor allem auch junge Leute aus den benachbarten Gemeinden teilnehmen können. Durch den Fechtverein wird, wie schon geineldet, auch -'n diesem Jahre wiederum ein Lhristbaum auf dem Marktplätze aufgestellt. Durch die Unterstützung des Vereins für Handel und Gewerbe ist dem Fechtverein die Durchführung möglich ge wesen. Wer aus der Weihnachtsfreude heraus, zu der auch der Lhristbaum anregen soll, spenden will, denke an die angebrach ten Sammelkästen. Aber auch Vereinigungen, die am Bäum noch besonders die Oeffentlichkeit durch musikalische Gaben er- sreuen wollen, sollen nicht Unterlasten, sich in solcher Weise in den Dienst der Allgemeinheit zu stellen. Meldungen nimmt der Vorsitzende, Oberinspektor Lehmann, entgegen. Und nun mögen recht viele am Weihnachtsbaum im stillen Freude Ha den und dabei auch immer an ihre Ortsverbundenheit denken. diesem Sinne wild der Baum dem Schutze der Oeffentiich- keit übergeben. Erstmalig wird er am zweiten Advent im Lich- terälanze erstrahlen. Anaehalten und vom Rade gestoßen wurde gestern abend der achten Stunde von noch unbekannten Tätern aut der Höhndorfer Höhe ein die Uniform der Nationalsozialisten tra gender Wirtschaftsgehilfe aus Kleinschönberg, der nach Wils druff wollte. Wie er angibt, hatte man ihm sein Rad wez- genommen, während er über die Felder nach Wilsdruff ge flüchtet ist. Die sofort verständigte Polizei fand das Fahrrad mit zertrümmertem Sinterrad. Die polizeilichen Ermitt lungen sind noch im Gange. Rechtzeitig an die Verjährung denken! Mit dem Ablauf des 31. Dezember 1931 verjähren Ansprüche der Kaufleute, Handwerker, Fabrikanten usw. für Lieferung von Waren, Aus führung von Arbeiten usw. aus dem Fahre 1929. Ist die Lie ferung oder Leistung für den Gewerbebetrieb des Schuldners erfolgt, dann beträgt die Verjährungsdauer vier Jahre. For derungen dieser Art verjähren also mit dem 31. Dezember, wenn sie im Fahre 1927 entstanden sind. Die Verjährung wird unterbrochen, wenn der Schuldner den Anspruch des Gläubi gers durch Ratenzahlung, Zinszahlung, Sicherheitsleistung oder in anderer Weise anerkennt oder Ler Gläubiger Klage auf Zahlung oder Feststellung des Anspruchs erhebt. In den letzten Jahren hat die Verjährung für Handel und Handwerk keine so große Bedeutung gehabt, weil die Forderungen, die verjährten, zum guten Teil noch aus der Inflationszeit stamm ten. Jetzt aber verjähren wieder Forderungen aus Zeiten mit fester Währung. Es ist zu empfehlen, mit Erlaß von Zahlungs befehlen oder Klagen nicht bis zuletzt zu warten. Kein Geld in Briefen. Schon werden nach Uebersee die al lerersten Weihnachtsbriefe fertiggemacht. Da ist wieder die alte Mahnung am Platze: Versendet kein Geld in gewöhnlichen oder eingeschriebenen Briefen! Immer wieder läßt sich das Publikum dazu verleiten, bares Geld oder Wertsachen in gewöhnlichen oder eingeschriebenen Briesen zu versenden. Es bietet hierdurch ungetreuen Elementen Anreiz und Gelegenheit, sich auf leichte Meise Geld m verschaffen. Den Schaden trägt in der Regel der Absender. Die einzig richtige Art Geld zu verschicken, ist die mit Postanweisung, Zahlkarte oder Geldbries. Witterung für Dezember nach dem 100jährigen Kalender. Bringt Schnee und Kälte bis zum 10., danach starker Frost bis zum 20., worauf es wieder etwas gelinder wird. Ueber die Schulaufnahme-Prüfungen. Im Verordnungs blatt des Sächsischen Ministeriums für Volksbildung wird eine Verordnung veröffentlicht, in der u. a. bestimmt wird: Die Aufnahmeprüfungen für die Sexta der höheren Schulen für Ostern 1W2 sind im ganzen Land am 13. und 14. Januar i ^2 abzuhalten. , , , . - 5. D>e 2. Nasse der 200. Sächsischen Landeslotterie wird am 14., Ist und 16. Dezember 1931 gezogen Die Erneuerung der Lose ist noch Ablauf des 5. Dezember bei dem Staats- Lotterie - Einnehmer' dessen Name und Wohnort den Losen aufgchruckt und aufgestempelt sind, zu bewirken. Grumbach. Deutscher Abend des Militär vereins Grumbach. Für vergangenen Sonntag abend Uhr hatte der hiesige Militärverein zu einem Deutschen Abend im Gasthof Bohr eingeladen, dem seitens der Einwoh nerschaft zahlreich Folge geleistet worden war. Ws Vortra- gen'der war Oberleutnant a. D. Löfchner gewonnen worden. Nach einem Marsch, gespielt von Kamerad K. Umlauft, erfreute der Mannergesangverein „Liederkranz" mit der von Hans Heinrichs im Felde 1918 als Männerchor vertonten Dich tung von Otto Schairer „Wo gen Himmel Eichen ragen". Vor sitzender Kamerad Paul Gießmann hieß hierauf alle An- welenden sowie den Referenten herzlich willkommen. Oberleut- ^ann bas Wort, um an Hand von Llcktbildern die Vorgänge an der Westfront während der Knegsiahre 1914—litt» zu erläutern. Noreen Überblick über die Geschehnisse bis zum Ausbruch des gewal tigen Völkerringens, von der Absetzung des eisernen Kanzlers Bismarck bis zum Mobb an dem österreichischen Kronprinzen paar in Serajewo, welcher den unmittelbaren Anlaß zum Ausbruche des Weltkrieges gab, der mit dem Schandvertrag von Versailles so unglücklich für das deutsche Volk endete. Mit einer Skizze zeigte er dann den Vormarsch der deutschen Trup pen wie er war, und wie er fein mußte, um den Feind zu überwältigen. Die zahlreich gezeigten Lichtbilder sowie die vom Vortragenden gegebenen Erklärungen gaben den Besu chern Einblick in dies gewaltige Ringen. Am Schluß wurde zu Ehren der Gefallenen gemeinsam das Lied vom guten Ka meraden gesungen, worauf Vorsteher Kamerad Gießmann dem Redner für seine Ausführungen seinen Dank zum Aus druck brachte. Anschließend fand eine Kundgebung anläßlich der für Deutschland lebenswichtigen, im Februar 1932 in Genf stattfindenden Abrüstungskonferenz statt, in welcher folgende Entschließung einstimmig angenommen wurde: Die am heuti gen Tage versammelten Männer und Frauen fordern Gleich berechtigung Deutschlands in allen Lebensinteressengebieten so wie auch in der Sicherheits- und Wehrfrage. Deutsche Selbst achtung und nationale Ehre, daß dem Zustand minderen Rechts, in dem wir uns noch immer -befinden, ein Ende gemacht wird. Wir verlangen Recht und Freiheit. Mit dem gemeinsam ge sungenen ersten Verse des Deutschlandliedes klang der Abend aus. X Blankenstein. ' Der Schießklub „Einigkeit" Tanne berg hielt am Sonnabend im Gasthof Richter Blan kenstein ein gut besuchtes Vergnügen ab. Aus Ler engeren und weiteren Umgebung waren Freunde des Vereins zufam- mengekommen, um in einigen Stunden froher Geselligkeit den grauen Mittag zu vergessen. Die munter einladende Musik der Wetzigschen Kapelle hielt denn auch Lie Tanlustigen in gemütlicher Stimmung beisammen, bis die „letzten 3 Touren" dem recht harmonisch verlaufenen Abend ein — für manchen allerdings frühes — Ende machten. Kirchliche Nachrichten aus Wilsdruff. Monat November. Getauft: Siegfried Erich, Sohn des Erich Alfred Wolf, Maschinenschlossers hier. — Hierüber: 1 unehel. Sohn: Siegfried Erhard. Getraut: —. Verstorben: Eugen Siegert, Gärtner hier, 41 I. 7 M. 2 T. alt. — Emst Robert Reinhold Horn, Gastwirt hier, 60 I. 8 M. 2 T. alt. — Siegfried Erhard, Sohn der ledigen Elsa Johanna Thomas, Hausmädchen in Rohrsdorf, 2 T. alt. — Auguste Hennig geb. Lieback, hinterlassene Witwe des weil. Carl August Hennig, gewes. Schlossermeisters hier, 66 I. 7 M. 12 T. alt. — Wilhelm August Seidel, Hausbesitzer in Sachsdorf, 65 I. 1 M. 21 T. alt. Bereinskalender. Kirchenchor. 1. Dezember Uebung. Verein junger Landwirte. 1. Dezember Vortrag. Fechtverein. 2. Dezember Versammlung. D.H.V. 3. Dezember Vortrag. Liedertafel. 5. Dezember Wintervergnügen. Turnverein. D. T. 5. Dezember Versammlung. — 6. De zember Kinderausführung. Bezirks-Obstbau-Verein. 6. Dezember Versammlung. Wetterbericht. Vorhersage der Sächsischen Landeswettbrwarte für den 2. Dezember: Zeitweilig und örtlich etwas uneinheit liches Wetter. Teils noch heiter, teils wolkig bis neblig. Im späteren Verlauf örtlich unbedeutende Niederschläge nicht aus geschlossen- Schwache bis mäßige Winde veränderlicher Rich tung. Frost allmählich etwas nachlassend. —— - — SsMen unä kscvdarlchatt Dresden. Wieder etwas Aenes! Hier nur zurzeit ein Betrüger auf, der angeblich für eine hiesige Bank minderwertige Heimsparbüchsen zum Preise von drei Mark zum Kaufe anvietet. Der Mann ist ein Be- rrüger. Er ist von keiner Bank gesandt. Es kommt ihm nur aus die Erlangung des Geldes an. Er hat zwei Arten von Sparbüchsen; sie tragen beide keine Aufschriften. Dresden. Erprcsfer je st genommen. Von der Polizei wurde ein Fräfer festgenommen, der an mehreren Personen Erpressungen verübt Hai. Im Frühjahr dieses .zahres lernte er zwei Schwestern kennen, die sehr häufig hre Herrenbetamuschaften wechselten. Diesen Umstand nützte er aus, trat an die Männer heran, gab sich als Onkel der Mädchen aus und erklärte, daß seine Richten noch jugendlich seien und daß er der Polizei oder den Ehefrauen der Männer Kenntnis geben würde. Dadurch verstand er es, Geldbeträge in Höhe von 20 bis 200 Marl (insgesamt über 500 Mark) zu erlangen. Coswig. Eine kräftige Mahlzeit. Um ins Krankenhaus zu kommen, verschluckte ein in der Landes- anstatt untergebrachler Gefangener abgebrochene Eßlöffel, Ane zerbrochene Gabel und Raget. Diese ungewöhnlichen Nahrungsmittel sind ihm schlecht bekommen, er wurde war dem ersehnten Ziele, dem Krankenhause zugeführt, doch liegt er hier in bedenklichem Zustande danieder. Bautzen. Sammlung für die Notgemein schaft. Die zweitägige Sammlung der Reichswehr für die Notgemeinschaft hat erfreulicherweise wiederum ein sehr gutes Ergebnis gehabt. Dreißig Gespanne mit Mengen von Kleidungsstücken, Schuhwerk, Wäsche und Lebensmitteln fuhren ein. Auch sind dem großzügigen Hilsswerk wieder mehr monatliche Zuwendungen zur Ver fügung gestellt worden. Neufalza-Sprcmberg. Falschmünzer. In der Wohnung des Schmiedes Dießner wurde eine Falsch- nünzerwertftatt ausgehoven, in der sich alle Vorrichtungen zur Herstellung falscher Fünfmarkstücke befanden. Dießner, der bestreitet, bereits Falschgeld in Umlauf gebracht zu haben, wurde festgenommen. Borsdorf. Vom Zug überfahren. Bei Aus übung seines Dienstes wurde der Eisenbahnarbeitcr Her furth von einem Zuge überfahren und mußte mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus gebracht werden. Freiberg. Brandstifter gefaßt. Hier wurde ein Glasbrenner festgenommen, der verdächtig ist, die zum Rittergut .Kleinwaltersdorf gehörige Strohfeime vor einigen Tagen in Brand gesteckt zu haben. Chemnitz, T 0 d e s st u r z. In Ebersdorf verlor an einer Straßenkreuzung ein jüngerer Arbeiter die Gewalt über sein Fahrrad, prallte gegen einen Stein und stürzte so schwer, daß er einen Schavelbruch davontrug, dem er alsbald erlag. Chemnitz. Einweihung der erneuerten Siegessäule. Zum Gedenken an die im Kriege von l870/71 gefallenen Chemnitzer war 1875 auf der Theater straße eine Siegessäule errichtet worden, die durch Wit- terungseinflüsse erneuernngsbedürftig war. Sie wurde vor einiger Zeit abgetragen und ist jetzt in Rochlitzer Porphyr wieder hergestellt und unter großer Beteiligung der Be völkerung und der Behördenvertreter eingeweiht worden. Limbach. Ermittelter Dieb. Der Polizei ist es gelungen, einen in Mühlau wohnenden Spuler zu ermitteln, der in einer hiesigen Bank in einem unbeob achteten Augenbtick 500 Mark entwendet hatte. Das Geld hatte der leichtsinnige Bursche in Leipzig und Chemnitz vertan. Kricbstein. D i e b e s f r e ch h e i t. Im Schweinestall des hiesigen Rittergutes wurde ein lebendes Schwein in seiner Boxe getötet, ausgeschlachtet und alsdann von den Dieben mitgenommen, deren Spur noch nicht ermittelt werden konnte. Hartha. Straßenunglück. Ein Motorradfahrer, der infolge seines sinnlosen Tempos die Gewalt über sein Rad verloren hatte, fuhr in der Dresdner Straßr einen aus Waldheim gebürtigen Kutscher, der neben seinem Ge schirr herging, von hinten um und verletzte ihn schwer. Durch den Zusammenstoß wurden die Pferde scheu und rasten mit dem Wagen davon. Eine geistesgegenwärtige Frau konnte sie zum Stehen bringen. Der Motorradfahrer erlitt einen schweren Schädelbruch. Dorfchemnitz. Des Ortes großer Sohn. Der Erzgebirgsverein plant anläßlich der dreihundensten Wiederkehr des Geburtstages des Staatsrechtslehrers Samuel Pusendorf, der als Psarrerssohn hier das Licht der Welt erblickte, am 8. Januar eine Gedenkfeier, wobei eine Gedenktafel in der Kirche angebracht werden soll. Llsnitz i. E. Warum am eigenen Leibe sparen? Vor einigen Wochen hatten die Stadtverord neten beschlossen, ihre Diäten in Wegfall zu bringen, ohne daß dieser Beschluß durchgeführt worden wäre. Run brachte der Rat seinerseits eine Vorlage, wonach die Aufwands entschädigung pro Stadtvertreler und Sitzung auf eine Mark ermäßigt wurde, ein. Diese Vorlage wurde jedoch von den Stadtverordneten einstimmig abgelehnt, so daß es bei der bisherigen Höhe der Diäten abermals verbleibt. Leipzig. Raubüberfall vor getäuscht. Es wurde gemeldet, daß im Ranstädter Steinweg ein Tabak händler überfallen und beraubt worden sei. Es hat sich herausgestellt, daß dieser Raubübersaü vorgetäuscht war. Der angeblich Überfallene wollte auf diese Weise einen Kassenfehlbetrag aus der Welt schaffen. Der bestellte Täter war ein Schulfreund des überfallenen. Leipzig. Todesfahrt eines Industriellen. Auf der Preussenstraße fuhr ein mit drei Personen besetztes Privatautomobil mit erheblicher Geschwindigkeit gegen einen Lichtmast und wurde stark beschädigt. Während der Chauffeur mit dem Schrecken davonkam, wurde der Besitzer des Autos, der Textilfabrikdirektor Tand aus Göppersdorf bei Burgstädt, auf der Stelle getötet. Der neben ihm sitzende Kaufmann Backhaus aus Göppersdorf erlitt beträchtliche Schnittverletzungen. Penig. Stadtverordnete nsitzung aüfge- flogen. In der auf Antrag der KPD.-Fraktion ein berufenen Stadtverordnetensitzung kam der von der Amts hauptmannschaft verfügte Zwangshaushaltplan zur Kenntnisnahme. Als zweiter Punkt standen kommunistische Anträge auf der Tagesordnung. Ehe aber in die Beratung dieser Anträge eingetreten wurde, verließen die Bürger lichen geschlossen den Sitzungssaal. Da von sozialistischer Seite die Beschlußfähigkeit angezweifelt wurde, fand die Sitzung ein vorzeitiges Ende. Geistliche in Kreid enkerversammlungen Weltanschauungsfragen sind keine Versammlungsscnsationen. In letzter Zeit sind nach einem bestimmten Schema in vielen Orten Sachsens die Geistlichen zu Freidenker versammlungen eiugeladen worden mit der Zusicherung der Redefreiheit in der Aussprache, aber auch mit der Drohung, daß man annehmen werde, der Pfarrer könne seine christliche Weltanschauung vor den Freidenkern nicht verteidigen, wenn er etwa nicht erscheinen sollte. Nachdem in vielen Fällen die Geistlichen der Einladung Folge ge leistet haben, weil sie sich vor dem Besuche solcher Ver sammlungen wirklich nicht zu scheuen brauchen, stellen sie sich jetzt in ihrer weitaus größten Mehrheit auf den Standpunkt, daß es keinen Zweck mehr hat, solche Ver sammlungen zu besuchen, die dadurch nur belebt und interessant gemacht werden sollen. Sachlich kommt nichts dabei heraus. Dagegen werden die Vertreter der Kirche immer bereit sein, mit Führern einer anderen WettanschauungSgrnppe, auch mit führenden Frei denkern, zunächst im kleinen Kreise ernsthaft zu verhan deln und die letzten Lebensfragen durchzusprechen, wenn auch auf der Gegenseite der rechte Wille vorhanden ist, zu einer Verständigung zn kommen. Kommunistische Geheimdruckerei ausgehoben. In B 0 r st c n d 0 r f bei Flöha wurde von der Poli zei eine kommunistische Geheimdruckerei ausgehoben, aus der vermutlich zahlreiche unter falschem Namen heraus gegebene Druckschriften aus der letzten Zeit stammen. Eine Anzahl solcher Zeitungen sowie Schreibmaschine und Ver vielfältigungsapparat wurden beschtagnahmt. Tödlicher Sturz aus dem Handwagen. Wenn nicht abgeblendet wird. Auf der Staatsstraße Taucha—Leipzig fuhren in der Abendstunde drei Leute einen Handwagen, aus dem eine Arbeitersehefrau Viertel Platz genommen hatte. Ein Kraftwagen, der die Gruppe überholen wollte, streifte den Handwagen mit dem Kotflügel und warf ihn in den Straßengraben. Frau Viertel stürzte aus dem Wagen auf das Pflaster der Landstraße und erlitt einen so schweren Schüdetbruch, daß sie ans dem Wege znm Kran kenhause verstarb. Ein Sattler, der neben dem Wagen her ging, wurde ebenfalls angefahren und trug ebenfalls in nere und äußere Verletzungen davon, die seine Verbrin gung ins Krankenhaus nötig machten. Der Kraftwagen besitzer, der aus Dewitz stammt, will durch den Schein werfer eines entgegenkommenden Wagens geblendet worden sein.