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ourmoracyen ore ourcy oas Trompeten gewarnten übrigen Dickhäuter, ehe noch das Feuer richtig in Gang gekommen, den sie umzingelnden Kreis der Jäger. Zwei von diesen fielen dem „Schrecken von Angola" — als den ihn seine Spur später kenntlich machte —, vier weitere den anderen Elefanten zum Opfer. Da die Eingeborenen fest überzeugt waren, daß der alte Bulle seine Artgenossen absichtlich ge warnt habe, hieß er bei ihnen fortan nur noch der „Schützer der Elefanten". Im übrigen machte er aber auch weiterhin seinem alten Beinamen Ehre, und er hätte sein Unwesen Wohl noch lange weiter getrieben, wäre er nicht so un vorsichtig gewesen, eines Nachts einen mit seinem Ochsen gespann durch das Land ziehenden Buren zu überfallen. Der Mann erwachte von einem fürchterlichen Lärm und sah eine riesige schwarze Gestalt, die seinen Wagen umgestürzt und die Ochsen in wilde Flucht gejagt hatte. Er feuerte, die Gestalt verschwand, wurde aber am andern Morgen nahe dem Lager tot aufgefunden. Die verstümmelte Zehe kenn zeichnete ihn als den „Schrecken von Angola". Das Tier be wies, welch unglaubliche Widerstandskraft die Dickhäuter besitzen. Die Narben von nicht weniger als 58 Kugeln, die zum großen Teil Herz und Lunge durchbohrt hatten, ließen sich nachweisen. Eine Bestätigung der Ansicht er fahrener Elefantenjäger, daß nur ein Schuß ins Gehirn den Dickhäuter umzulegen vermag. — Auf einem Pfade zwischen Lukafu und Kisale in Belgisch- Kongo bewegte sich ein Zug von 50 schwarzen Trägern mit ihren Kautschuklasten dahin, als Plötzlich aus dem Dickicht zur Seite ein riesiger dunkler Schatten Hervorbrack und sick einen Weg ourcy oas Unterholz bahnte. Bevor man nur all Fluch denken konnte, wurde der nächste Schwarze von dem Rüssel des „Rogue" gepackt und gegen einen Baum geschleudert, einen zweiten ereilte das gleiche Schicksal. Dann verschwand der Unhold so plötzlich, wie er gekommen. Die beiden Neger waren die ersten Opfer eines „Alleingängers", der lange Zeit die Gegeno unsichtbar machte. Auch ihn erkannte man an einer Eigenheit seiner Spur — ein Fuß war tiefer in den Boden eingedrückt als die übrigen. Als er zwölf Leben auf dem Gewissen hatte, sandte die Regierung einen alten erfahrenen Jäger, Le Roux, aus, um dem Unwesen ein Ende zu machen. Von einem Freunde begleitet, machte jener sich an die Verfolgung. In der Nähe von Kambowe stieß man auf die gesuchte Spur, der man alsbald nachging. Le Roux nahm irrigerweise an der Elefant würde — wie es seinesgleichen nach der Erfahrung des Jägers immer taten — sich der Verfolgung durch schleunigste Flucht zu ent ziehen suchen. Er sollte sich aber sehr getäuscht haben. Am andern Nachmittag — die Spur war jetzt ganz frisch, der „Rogue" konnte also nicht weit entfernt sein — ging es durch ziemlich lichten Wald, als der Weg unerwartet ein scharfe Biegung machte. Während die beiden Jäger noch überlegten, was den Elefanten zu einem Richtungswechsel bewogen haben könne, ertönte das bekannte Trompeten, und der alte Bulle raste mit hoch erhobenem Rüssel auf die Ueberraschten zu. Le Roux konnte noch die Büchse heben, kam aber nicht mehr zum Feuern, denn das wütende Tier packte ihn um den Leib und schmetterte ihn zu Boden, um dann den leblosen Körper in rasender Wut zu zerstampfen. Auf den Begleiter gab er überhaupt nicht acht. Zu seinem Verderben, denn eine gutgezielte Kugel aus der Büchse des Belgiers warf ihn über feinem toten Opfer tot zu Boden. Auch in diesem Falle hatte der Elefant ganz offensichtlich seinen Verfolgern auf- Jelauert und mit bewundernswerter Klugheit einen Platz ge jucht, von dem aus er die Nichtsahnenden überfallen konnte. Oma Klucke wählt. Zeitfatire von AlfredManns. Oma Klucke hatte eine schuldenfreie kleine Kate in der Heideeinsamkeit, bezog eine winzige Rente und bewirtschaftete zwei Ziegen, ein großes und ein kleines Schwein, fünfzehn Hühner und einen Gemüseacker. Sie war zufrieden, obgleich sich selten einmal ein Mensch zu ihr verirrte. Bevor sie sich abends, mit Golt, der Welt und sich selbst versöhnt, in ihren Alkoven legte, holte sie aus dem Schapp eine kleine Flasche Branntwein hervor, goß sich einige Tropfen in die Hand, rieb kräftig und sog den Duft mit ver klärtem Behagen auf. Lächelnd schlief sie ein, es war ihr nun ganz so, als ob der Selige noch unselig sei. Eines Tages erschien als erster Besuch seit zwei Wochen Ser Briefträger Klaus Pettenviel; er brachte Oma einen Brief, den diese mit verstörten Blicken in Empfang nahm. Argwöhnisch betrachtete sie den Brief, dann sagte sie zu Klaus: „Nee, mit Briefen, da will ich nichts mehr zu tun haben. Hier hast Du einen halben Groschen, und denn nimm den Bries man wieder mit nach Deiner Post, wo er herkommt." Unschlüssig hielt sie das Poststück — es war eine Druck sache — eine geraume Weile in der Hand, schließlich überwog die weibliche Neugier. „Na, denn will ich ihn man doch be halten." Der Briefträger verschwand, und Oma buchstabierte: „Liste 37 muß ich wählen, steht auf dem Zettel. Ich meine, das war früher eine andere Zahl, wo ich mein Kreuz bei gemacht habe. Aber die Leute werden ja wohl wissen, wo Mel chert und ich immer für gewesen sind, sonst hätten sie meinen Namen nicht gewußt und mir denn keinen Brief geschickt. Ja, Melchert, wenn der noch lebte! Der wußte immer alles so genau, wo das Kreuz richtig ist. Ich glaube, er hat das auf eine mächtig schlaue Art aus dem Gemeindediener heraus geholt." Oma Klucke hatte mit ihrem Melchert immer einen Wel fen gewählt. „Das muß man wählen, sagen sie ja alle", Pflegte sie zu bemerken, „und ich meine, wen, das ist ganz einerlei, Werl es nicht mehr als Reckt ist, daß jeder mal an die Reihe kommt. Hin wollen sie da doch alle gern." „Eigentlich nett", so überlegte sie jetzt weiter, „daß die ?-^teNummer schicken, die ich wählen muß. Wenn ich bloß wußte, wie ich mit meinem schlimmen Bein am Lonntag ins Dorf komme." In diesem Augenblick trat ein Mann aus dem Fuhren- kamp, durch de« der Feldweg führte, au dem Omas Kate lag. Gelaufe ist das hier heute; erst Klaus Post und nun schon wieder einer! Wo der Wohl hin Der Mann wollte zu Oma. „Guten Morgen, Frau Klucke Ich komme wegen der Wahl. Ich darf doch wohl annehmen daß Sie mit Wehmut an die gute, alte Kaiserzeit zurückdenken' Ich glaube, diese Zeiten wünschen auch Sie wieder herbei Dann aber müssen Sie diese Liste wählen." Oma nahm den Zettel und antwortete: „Ja, da haben Sie recht, und den alten Kaiser mit dem weißen Bart mag ich gern leiden, weil mein Vater ihm das nie vergessen konnte, daß er aus ihm im Jahre 72 einen kaiserlichen Gefreiten ge macht hat." Hier blickte sie auf den Zettel. Abwehrend hielt sie ihn dem Herrn wieder hin. „Nee, bester Herr, ich habe schon einen Zettel, da steht aber 37 auf, nicht 64. Nee, die andern haben, glaube ich, meinen Melchert gekannt, weil sie mir extra einen Brief schicken, was Sie sich bloß sparen wollten." Der junge Herr sah blöde drein. „Aber liebe Frau, wissen Sie denn nicht, dah Liste 37 die der Gottesleugner ist?" L)ma schüttelte mitleidig den Kopf. „So schnackt einer über den anderen. Wer weiß, was die von Ihnen sagen." „Aber hier steht doch auf dem Zettel von 37: Atheisten." „Da kann einiges stehen. Woher weiß ich denn, daß Sie englisch können?" Der Herr erhob sich. „Na, bester Herr, die Sache mit dem Kaiser hat mir ge fallen, und wenn ich uns wieder einen herwähle,n kann am Sonntag, dann — ich will mir die beiden Nummern noch mal durch den Kopf gehen lassen. Nur, ich weiß nicht, wie ich hin komme ins Dorf." „Ich schicke einen Wagen." „O, das ist schön." Der Herr verschwand. Kaum war er fort, stand schon ein anderer vor ihr. „Ich arbeite für die kommunistische Partei. Oma, Du mußt 85 wählen." „Nein, mein Junge, Du kommst viel zu spät. Der eine hat mich gebeten, ich soll den Kaiser wieder mit herholen, und die anderen haben mir sogar einen Brief geschickt." „Ist alles nichts für Dich. Du mußt die wählen, die Dir selbst helfen. Das sind nur wir. Wir sorgen, daß Du keine Steuern mehr zu zahlen brauchst." „Das hab' ich noch nie getan." „Daß Du dreimal so viel Rente kriegst." „O, ich komme aus. Was soll ich alte Frau mit dem vielen Geld!" Ratlos über eine so unverständliche Wunschlosigkeit blickte der Kommunist umher. „Ja, und daß Du eine neue Haube kriegst, Dein Haus anstreichen lassen kannst, und dann Pötte mit Blumen vor die Fenster." Das saß. Oma strahlte. „Ja, das ist was. Wenn ich das haben soll, wähle ich Euch. Aber ich habe schlimme Beine." „Schadet nichts, wir holen Dich am Sonntag ab." Sprach's und verschwand. Da kam noch einer, der Gemeindediener Drögentrot. „Na, Oma Klucke, wie ist das mit der Wahl? Hast Du Dir das schon überlegt?" „Ja, ich wähle kommunistisch." „Ober Oma, wo Du ein Haus hast!" Nun gingen bei Oma die Reden und Ereignisse durch einander. „Ja, eben darum, und weil mir der Kaiser ge schrieben hat, daß er mein Haus anstreichen will; wenn man die wählt, kriegt man 'ne ganze Menge Pötte mit Blumen, deshalb wähle sich kommunistisch." „ - . „Oma, die Kommunisten wollen doch alles kaputt schla gen. "Warum willst Du denn nicht wählen wie früher mit Melchert?" „Ja, warum will ich das nicht?" Oma wühlte erregt m den Zetteln. „Die haben mir ja auch einen Brief geschrieben: Nr. 37." .Nein, die darfst Du nickt Wahlen. Die wollen den lieben NsGeWc Zirmen M WilrdrM mb Umgegend halten sich bei Bedarf bestens empfohlen: Agentur für Versicherungsgesellschaften Wilhelm, Berthold, Feldweg 283 v. i Anzeigen-Annahme Wilsdruffer Tageblatt, Zellaer Straße 2ö, 0s»> 6 (auch für auswärtige Zeitungen). Auto-Reparaturwerkstatt Zobel, Alfred, Friedhofftrahe (Elektrizitätswerk). »-»- 143. Autovermietun» (Kraftdroschke) Fi Ich er, Fritz, Meißner Straße 266. 104. Ot! e , Richard , Markt 13/14 (Hr4el weiß. Adler), e«? 405. Badeanstalt Stadtbad, Pächter Erich Hausmann, Löbtau« Straße. Bank- und WechselgeschSste s Girokasse und Sparkasse, Rathaus, 1 und 8. Wilsdruffer Bank, e. G. m. b. H., Freiberger Straße Nr. 108. 491. Bau- und Möbelindustrie Siering, Am unteren Bach 250B. Botenfuhrwerk lllschner, Otto, Bahnhofstraße 12^. ,^ 584. Buchbinderei Zschunke, Arthur, Zellaer Straße 29. 6. Fell- und Häutehandlung Stolle, Robert, Bahnhofstraße 138. Färberei und Reinigung, Plisseeprefferei, Hohlsaum, und Schnurstichnäherei Dürre, Alfred, Zedtlerstraße 183. Auto-Reparaturwerkstatt, Krastsahrzeug--Vertrieb, Tankstelle, Oele, private Automobilfahrschule, Fahr räder und Motorfahrräder, Nähmaschinen Fa. Arthur Fuchs, Markt 8, 499. Fahrrad- und Nähmaschinenhandlungen mit Reparaturwerkstätten * auch Motorrad-Reparaturwerkstatt, Dürre, Alfred, Zedtlerstraße 183. * Marschner, Fritz, Dresdner Straße 234. Gärtnereien Kestelsbors: Beyer, Rob., Bäume, Topfpflanzen, 'Kranzbinderei Glaserei (Bildereinrahmung) und Glashandlung Hombsch, Willy, Marktgaste 89. Grabsteingeschäst (Steinbruchbetrieb) Wolf, Karl, Meißner Straße 263. Heilkundiger für alle Krankheiten (Homöopathie, Biochemie, Naturbehandl.). — Nrin-Untersuchungen Schubert, Joh., Meißner Straße 266. s-s- 145. Herrengarderobegeschäst Plattner, Turt, Dresdner Straße 69. Holzbildhauer B > rnick, Kurt, Zedtlerstraße 79. Jnseraten-Annahme Wilsdruffer Tageblatt, Zellaer Straß, 2V. o^> S tauch für auswärtige Zeitungen). Maschinenbau und Reparatur i Schwepcke, Franz, Ingenieur, Bismarckstr. 35. 511. Gott abschaffen. Du mußt die Welfen nehmen, wie Dem Mel chert, und deshalb komme ich: Liste 33." . Da fing Oma bitterlich an zu weinen. „Ich sehe das wohl ein, daß ich Melchert den Gefallen tun muß; aber am die Zahlen kann ich nicht mehr auswendig lernen." , „Das brauchst Du ja gar nicht, Du brauchst bloß «ne zu lernen: 33." „So, weiter nichts? Denn muß der Kaifer sehen, wre se wieder herkommt, und meine Haube, so ganz schlecht ist du auch noch nicht. Die Hauptsache ist, daß wir den lieben Goll behalten. Aber wie komme ich denn hin zum Wählen?" „Die Welfische Partei schickt Dir einen Wagen." Am Wahltage erschienen vor Omas Haus drei Kalesche« Zwei fuhren unter Geschimpfe der Führer wieder davon. Iw dritten faß die alte Frau mit dem Gemeindediener Drögen trot. Der sagte vor dem Wahllokale noch einmal: „Liste 33/ Dann stand Oma vor dem Wahlvorstand und erhielt einer Zettel mit Umschlag. Eine wahnsinnige Angst stieg in ihr auf; unendlich« Reihen von Zahlen sah sie vor sich. Und noch anderes! Der liebe Gott wollte ihr die alte Haube entreißen, tanzte aber dann mit Kaiser Wilhelm um einige Blumen, die soeben eir- Maler gelb anstrich. Am liebsten hätte Oma geschrien, aber dann nahm sie allen Mut zusammen und soviel Gedanken wü möglich. Richtig, das war's, zwei gleiche Zahlen, 66; nur wußte sie es wieder. Die Nummer war die der geistiger Schwerarbeiter. Sie ging in die Zelle und verrichtete das schwere Werk Der welfische Vertreter, der Großbauer Smolting, reichte ihr die Hand und eine Mettwurst zum Wagen hinauf. Dahern ergriff Oma die Flasche und nahm dieses Mal einen herzhafter Schluck. Im Wahllokale aber sahen sich die Herren nach der Aus zählung entsetzt fragend an; dann stierten sie immer Wiede: auf einen Zettel. Gräßlich war das! Ausgerechnet in diesen Bezirke mußte die Schmach geschehen, und niemals würdc man erfahren, wer der Schuft war, der den Zettel rechts- kräftig gemacht hatte. Er stammte aber von Oma Klucke, die im allerletzten Augen blick den Zettel herumdrehte und statt der 66 sie 99 an kreuzte. Sie hatte den polnischen Kandidaten gewählt. Sie mschWMneu zehn Mark. Eine kleine Geschichte von Paul Palme«. Folgenden Scherz erlaubte ich mir kürzlich mit meiner Frau. Sie kam am Schlüsse des Monats zu mir, klagte, daß sie ohne Geld sei und daß sie unbedingt 40 Mark brauche, um bis zum Ersten auszukommen. Ich nahm aus der Tasche Banknoten und sagte zu ihr: „Da hast Du vier Zehn-Mark- scheine, nun laß mich in Ruhe!" Ich gab ihr aber nicht 40, sondern 50 Mark. Absichtlich, als ob ich mich geirrt hätte. Sie nahm das Geld, zählte es, errötete, sprach kein Wort, verließ das Zimmer. Am nächsten Tag sagte ich zu ihr: „Das Dienstmädchen hat aus meiner Tasche zehn Mark entwendet. Wo ist Ger trud? Rufe Sie her! Ich werde sie ausfragen." Meine Frau erblaßte einen Augenblick, dann faßte sie sich rasch und bemerkte: „Bist Du wahnsinnig geworden? Unser Dienstmädchen ist treu und ehrlich!!" „Aber jemand muß doch das Geld genommen haben!" „Du hast es sicher verloren oder schlecht gezählt." „Ich habe das Geld nicht verloren, das Mädchen soll sofort das Geld suchen, sonst mache ich Euch ein Donner wetter, daß Euch angst nnd bange wird." Die Frau rief das Dienstmädchen und sagte: „Mein Mann hat zehn Mark verloren. Suchen Sie sie! Sie müssen sich finden." Das Suchen begann; die Frau tat so, als ob sie auch suchte. Ich sah, wie sie nervös die Tische wegrückte, die Schubladen öffnete, dann meinte sie: „Später werden wir weiter suchen, jetzt haben wir keine Zeit." Aber weder später noch am andern Tag fand man die zehn Mark. Ich erzählte den Fall einem meiner Freunde und brachte ihn zu mir, und da ihn meine Frau nicht kannte, so stellte ich ihn als Detektiv vor. „Da ist ein Herr von der Kriminalpolizei, er wird den Fall untersuchen." Meine Frau begann zu weinen, erklärte, daß sie eine Hausdurchsuchung nicht dulden werde, daß sie für die Ehrlichkeit des Mädchens bürge, daß sie selbst den Fall untersuchen wolle. Darauf entließ ick den Pseudo- Detektiv. Am Abend atz die Frau nichts, sie hatte Kopf schmerzen, die Nacht schlief sie unruhig, aber die zehn Mark gab sie nicht zurück. Am nächsten Tag erklärte sie, das Geld sei wahrscheinlich auf den Boden gefallen, der Hund hätte sicher mit der Banknote gespielt und sie dabei zerrissen. Ich erklärte lakonisch: „Ich werde den Fall der Polizei melden." „Was kann da die Polizei machen?" „Sie wird schon Ordnung schaffen." Als meine Frau spät abends aus dem Theater nach Hause zurückkehrte, erklärte ich ihr, daß ich den Hund zum Schinder gegeben hätte, weil ich in meinem Hause kein Tier dulden könne, das Geldscheine frißt. Meine Frau uannte mich einen Idioten, einen Barbar, drohte mit der Anzeige öeim Tierschntzverein, aber in diesem Augenblick stürzte der Hund ins Zimmer, der bei den Nachbarn Versteckt war. Meine Frau küßte ihn wie wahnsinnig. Am nächsten Tage hatte ich mit meiner Frau em Stell Sichein in einer Konditorei. „Liebes Kind, weißt Du die größte Neuigkeit? Der Detektiv hat den Dieb entdeckt, es war dennoch das' Mädchen. Gertrud ist verhaftet worden." „Du bist ein Esel und Dein Detektiv ein Trottel, da» Mädchen hat das Geld nicht gestohlen, Du selbst gabst mb irrtümlicherweise zehn Mark zuviel!" Dann brach sie ib Tränen aus. „Du bist doch nicht böse aus mich?" „Aber", erwiderte ich beruhigend, „ich weiß, daß Du das sagst, weil Du Dein Dienstmädchen retten willst. Gertrud verdient Dein Mitleid nicht, jetzt ist es zu spät, vielleicht Hai sie inzwischen den Diebstahl schon eingestanden." Meine Frau stand empört auf und verließ die Kondi torei; ich mutzte die Schokolade und acht Kuchen, die sie ge gessen hatte, bezahlen. Und als ich aus die Straße ging, sah ich, wie meine Frau in ein Auto stieg und in rasender Ein nach Hause suhr. Schade, daß ich nicht zugegen war, «r" ihr Gesicht zu sehen, als ihr das Mädchen die Tür öffnete. Sächsische Wirischafisnachrichien. Lohn- und Gehaltsabkommen im Bergbau gekündigt- Der Bergbauliche Verein zu Zwickau hat im Hinb^' auf die zurzeit noch ungeklärten Absichten der Reicks regierung bezüglich der Tarifverträge vorsorglich die v stehenden Lohn- und. Gchallsabkommen für Ende drei Jahres gekündigt. Mellen Sie Kar MÄE Tageblatt