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Das erste Phow vom Aufstand auf Cypern. Vor euugcn Tagen kam es zu einem schweren Aufstand der griechischen Bevölkerung der unter englischer Ober herrschaft sichenden Mittelmecrinsel Lopern. Zu einer regelrechien Feuerschlachi zwischen den Aufständischen und der englischen Polizei kam es in N i k o s i a, wo das Regierungsgebäude in Brand gesteckt wurde und —wie unser Bild zeigt — bis auf die Grundmauern nlederdranme. Wie man eine Bilanz „verschönert. Die Sondervergütungen bei der Favag. Der in Frankfurt a. M. verhandelte Prozeß gegen Direktoren der Frankfurter Allgemeinen VersicherungS- A.-G lFavagf ist in seinen „finanztechnischen" Einzel heiten für die breitere Öffentlichkeit nicht immer inter essant. Manchmal aber geschieht doch etwas, das aus horchen läßt. Man erfährt da z. B., daß bei einer Kapitalserhöhung einer Versicherungsgesellschaft auch Verweltungsmitglicder ein „Trinkgeld" aus den Gewinnen der Banken erhalten hätten. Bei einer „BereUstellungsprovision" verdienten Mädje 80 WO, Becker und D u m ck e je 60 000 und Tauer dreh 19 000 Mark. Becker sagte zu Sauerbrey, der ihn nach der Rechtmäßigkeit solcher Vorgänge fragte: „Das Finger spitzengefühl für Bedenklichkeiten bei dem System, das bei der Favag herrscht, ist verlorengegangen." Ungekläri bleibt die Frage, in welcher Gesamthöhe an die Favag direktoren einschließlich des Generaldirektors Mädje Sondervergütungen gewährt worden sind. De: Anteil Beckers wird mit 919 500, der Anteil Dumckes mii 759 000 Mark beziffert; Mädje soll 416 000 und Schuh mackcr 116 000 Mark erhalten haben. Der Verteidiger Mädjes gibt als Gcsamtgratifikation, die sein Mandan: erhalten habe, die Summe von 380 000 Mark an, glaub: aber im übrigen, daß der Gesamtbetrag von etwa drei Millionen, die im Laufe von fünf Jahren zur Verteilung gekommen sind, ungefähr stimme. Als der Direktor Boden > Heimer, Geschäftsinhaber der Danalbank, als Zeug, vernommen werden sollte, erhob sich ver Verteidiger Sauerbreys und beantragte Aussetzung der Vereidigung, da Badenheimer Stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzen ocr der Favag gewesen sei und der dringende Verdacht der Beihilfe an den Handlungen bestehe, deren Strafbar keit die Angeklagten allerdings bestreiten. Insbesondere bestehe der Verdacht der Beihilfe zur Bilanzfälschung. Der Verteidiger wies daraus hin, daß die Favag Jahn binourch jeweils am 31. Dezember der Danatbank eine Million in Wechseln übergeben habe, die sie jeweils am 2. Januar zurückerhalten habe. Es handelt stch hier um ein Lcheingcichäst, das lediglich entriert wurde, um dic Bilanz zu verschönern. Das Gericht beschloß, die Ver eidigung Boden Heimers einstweilen aus- znseye n. Sie PinlleMM. Eine Filmgeschichte von A. Jwars. Ter Filmregisseur Boby Gilbert qualmte sorgenvoll seine Shagpfeife. Aus dem Tisch lag der eben eingetroffene Brief der World Universal Filmgesellschaft, die für seine weiteren Dienste dankte und den Scheck für die letzte Wochenzahlung bei legte. Boby Gilbert besaß einen Ruf in der Filmbrauche, aber keinen guten. Man erkannte seine Fähigkeiten und Kenntnisse an, scheute aber das Unheil, das jedem von ihm gedrehten Film anhaftete. Auch der letzte war gründlich verpatzt worden. Ta klopfte es energisch an die Tür. „Das ist das Schick sal", dachte Boby und öffnete. Das» Schicksal war über die mittleren Jahre hinaus, elegant gekleidet und selbstbewußt. „Mr. Boby Gilbert", sagte der Besucher, „ich hörte, Sie wären frei, und möchte Ihnen einen Vorschlag machen." Boby bot ihm einen Stuhl au. „Ich möchte sagen: vogel frei", meinte er mit einem Anflug vou Galgenhumor. DaZ Schicksal grinste goldgeblecht. „Das trifft sich gut. Ich brauche Ihren Ruf in der Filmbranche. Ich biete Ihnen eine Wcchengage von 1000 Dollar und Ersatz aller Kosten." lüiff sich an dxn Kopf. Der Mann war toll, mehr als 500 Dollar Wochengage hatte Gilbert nie bekommen. „Was Ware meme Aufgabe?" fragte er gepreßt. „Einen Film drehen. Das Manuskript habe ich schon: Die Piratcnbrant. Sehr spannend und effektvoll. Die Seeräuber erbeuten auf offener See eine spanische Galeone, plündern und versenken das Schiff, schleppen die Beute und die gefangenen Frauen in ihr Plratennest. Es soll ein Monsterfilm werden." „Tas wird ein Riesengeld kosten." Boby Gilbert wurde mißtrauisch. Auf einen Humbug fiel er nicht hinein. „Will es wagen und mich einmal im Film versuchen. Ich bin James Fletcher ans New Port. Der Silberfletcher." Gilbert knickte zusammen. Silbcrflctchcrs Reichtum ging in das Sagenhafte. Kein Mensch wußte, woher er kam. Silberfletcher grinste golden. „Ich lasse zwei Piratcn- schiffe und dic Galeone bauen. Schiffskampf auf offener See, romantische Abenteuer, schöne Frauen, kühne Piraten, der Film muß bezaubern, betäuben, zerschmettern, eine Welt- altraktwn werden. Wollen Sie ihn drehen, Mr. Gilbert?" Silberfletcher zückte sein Scheckbuch, riß ein Blatt Herauch hieb einige Ziffern und seine Unterschrift hin. „Zehntausend Dollar > Kostenvorschuß, Mr. Gilbert. Ich verlasse mich aus Sie, daß ! t die Sache bald in Fluß kommt." Boby konnte nicht sprechen, : nnr nicken. Er war bezaubert, betäubt, zerschmettert. Kanonendonner rollte dröhnend über das Meer. Schwer lagerte grauschwarzer Rauch in immer dichter werdenden Massen über den Schiffen. Eine wuchtig auf dem Wasser sie gende breitbauchige Galeone, von deren Topp die spanische Flagge mit den Türmen von Kastilien wehte, lag im Kampf mit zwei schwarzbeflaggten Piratenschiffen. „Boby filmt wieder", lachte Leutnant Jack Brockers von der Prohibitionspolizei, der als Kommandant des Patrouillen bootes 107 den Wachdienst an dieser Küstenstrecke versah. „Bin neugierig, was er heute verpatzt." „Hallo! Leutnant Brockers!" brüllte James Fletcher vom Deck seiner eleganten Jacht, die als Aufnahmeschiff diente, durch das Megaphon. ,Kommen Sie herüber auf die Jacht! Da können Sie Bobys Meisterstück besser beobachten." Leutnant Brockers ließ sein Boot längsseits der Jacht laufen und kletterte am Fallreep hoch. Fletcher schüttelte ihm I ausgiebig die Hand.-Auf dem Vorderdeck standen die Ope- j rateure mit den Kurbelkästen. Boby Gilbert kommandierte als ! Leiter des Ganzen. Fletcher besah mit gerunzelter Stirn das hastige Treiben seines Regisseurs. „Fabelhaft geschickt", knurrte er, „aber zwei Aufnahmen hat er mir schon verpatzt. Ist ein Unglücksvogeh dieser Gilb'ert. Kostet mich einen Hausen Dollar." Leutnant Brockers lachte laut auf. Die Piraten halten die Galeone geentert, es war ein schönes Handgemenge, in dem die Spanier schmählich unterlagen. Jetzt räumten die Piraten die Laderäume und schleppten die Gold- und Silberkisten auf ihre Schiffe. Mitten unter den auf der Galeone erbeuteten spanischen Frauen schritten zwei Girls in Pariser Abend toiletten, Modell 1931, tipptopp von den Goldlackschuhen bis zu der Lockenfrisur. Boby stürzte sich wütend auf die Broad way Girls, die ihm das schöne Spiel verschandelten. „Stopp!" heulte James Fletcher durch das Megaphon. „So geht es, Leutnant Brockers, schon an die zwei Wochen. Immer wird etwas verpatzt." Ein Kistenträger glitt auf dem Laufsteg aus, die Kiste fiel polternd auf der Reling aufschlagend in das Wasser. Leicht gearbeitet, ging sie auseinander. Der Inhalt bedeckte das leise wogende Meer. Holzwolle, Zeitungsmakulatur, einzelne Bruch ziegel, die herausrollten und versanken. „Sieht das aus wie Gold- und Silberbarren?" fragte Fletcher kummervoll. Leutnant Brockers lachte. „Ein Wunder! New Iorker Herald mit dem Datum von 1930 in einer spa nischen Galeone." „Stopp!" brüllte Fletcher. „Ich muß Boby beim Wickel nehmen, sonst erwürgt er mir die Girls." Er winkte mit beiden Armen. Trossen wurden ausgeworfen. Die Jacht nahm die Ga leone und die Fregatten ins Schlepptau. Während des Essens im Salon, zu dem Fruchtsäfte und eisgekühltes Sodawasser gereicht wurden, klagte Fletcher: „Wieder eine Aufnahme ver patzt! Ich verliere langsam die Lust an dem Film." Boby tröstete. „Noch eine Aufnahme der Schiffsszenen, alles andere ist fertig. Es wird ein Riesenschlager. Werden Sie sich den Film ansehen, Leutnant Brockers?" Der Polizeileutnant zuckte die Achseln. „Wenn ich freie Zeit finde. Ich muß meinen Bezirk abstreifen, sonst landen mir die Alkoholschmuggler ihr Gift an unbewachter Stelle." „Sie haben einen schweren, aber schönen Beruf, Brockers", begeisterte sich Fletcher. „Was täten wir alle ohne Prohi bition", fragte er gerührt, „das glorreichste Gesetz der Union? Seine Aufrechterhaltung ist unser Lebensinteresse." Brockers dachte das Gleiche. Ohne Prohibitonsgesetz wäre er nie Leutnant geworden. Er nahm Abschied und sauste mit dem Patrouillenboot in Meeresweite. In der Dämmerung, als sich alle Filmleute in ihre Quartiere begaben, begann ein geheimnisvolles Leben und Treiben bei den Schiffen. Schwere Lastautos fuhren auf dem Pier des kleinen Hafens vor. Aus den Laderäumen der Jacht, der Galeone und der Fregatten wurden in emsiger Tätigkeit Kisten auf Kisten gehoben und auf den Autos verstaut. Die selben Kisten, welche die Schiffe in der letzten Nacht außerhalb oer Fünfzigmeilenzone von einem riesigen Frachtdampfer übernommen hatten. Im Salon seiner Jacht saß Fletcher mit Carlesohn, dem König der Alkoholschmuggler der Union, und rechnete. In den Kristallgläsern leuchtete golden der Wein der Gascogne. Zi garrendampf wölkte über ihren Köpfen. Fleicher lachte: „Das hat sich gelohnt, Carlesohn. Gesegnet sei Boby Gilberts Pech. Drei Ladungen haben wir eingebracht, sechs Millionen Dollar Kognak und Wein, um die Union unter Alkohol zu setzen, der den dreifachen Marktpreis hat. Der Film kostet eineinhalb Mil lionen und wird sich selbst bezahlt machen. Ein glänzendes Geschäft, Carlesohn." Der König der Alkoholschmuggler hob sein Glas. „Ge priesen seien der Film und die Prohibition, damit kann doch ein anständiger Mensch sich noch ein bißchen Geld machen." Humor de» Auslandes Der Pessimist. „Na, so ein Unglück kann auch nur mir passieren — jetzt hole ich mir doch sicher einen Heuschnupfen!" (Life.) Amy in fremder Erde unvergessen. Am Denkmal des Deutschen Soldaten m Brüssel ver anstaltete die deutsche Kolonie eine ernste Gedenkfeier sür die Opser des Weltkrieges, bei der der deutsche Gesandte in Brüssel, Gras Lerchenseld, die Gedenkrede hielt. Md M de« Haag Randglossen holländischer Zeitungen zu Tagesereignissen, gesammelt von Edgar Cederström. " Wie kommt es, daß kein anderes Land einen Führer wie Gandhi aufznweisen hat? Weil es keinen anderen Politiker in der Welt gibt, der sich mit einem Lendenschurz und einer Handvoll Reis begnügt. Ein Professor schreibt, er würde sich nicht Wundern, wenn die zunehmende Zahl der Lynchgerichte auf die wachsende Arbeitslosigkeit zurückzuführen sei. — Ganz recht, irgendwie muß man sich ja beschäftigen. , * Nachdem eine reiche Amerikanerin ihr Vermögen ihrer Lieblingskatze vermacht hat, Pflegen die Notare bei großen Erb schaften darauf hinzuwcisen, daß die Hinterlassenschaft „nicht für die Katz'" ist. * Ein Arzt beschwert sich, daß ihm bei einem medizinischen Kongreß ein Betrag von 4000 Mark gestohlen wurde. — Die Annahme ist nicht unberechtigt, daß ein Kollege au ihm eine finanzielle „Operation" hat demonstrieren wollen. .-st Eine Zeitung meldet: „Bei dem schwcrkranken Edison weilen drei Aerzte am Krankenbett. Grund zur Beunruhigung liegt nicht vor." — lieber letzteres kann man verschiedener Meinung sein. Angaben von sachverständiger Seite zufolge werden in den Vereinigten Staaten täglich 7000 Kinder geboren, eine Zahl, mit der man eine mittelgroße Stadt bevölkern könnte.— Wir müssen gestehen, daß wir in einer solchen Stadt nicht wohnen möchten. Zu den kommunistischen ErzichuugZgrundsätzcn der Sow jets gehört es, den Kleinen die Liebe zu den Eltern auszu treiben. — Wenn alle älteren Russen so aussehen, wie die Kari katuristen sie zeichnen, sollte das nicht so sehr schwer fallen. 60 französische und belgische Schriftsteller haben einen athletischen Verein gegründet. — Die Kritiker haben sich daraufhin alsbald unter Polizcischutz gestellt. * Einer Fachzeitschrift zufolge ist Farbe ciu ausgezeichnetes Konservierungsmittel. — Woraus sich erklärt, daß Frauen ein höheres Alter erreichen als Männer. „Solange die gegenwärtige gespannte und besorgnis- erwcckende Lage anhält, wird .Diplomatikus' uns wöchentlich einen Beitrag'liefern", schrieb neulich eine große Zeitung. — Ein Leser fragte daraufhin nicht ohne Grund an, ob „Diplo matikus" sich der Gabe des ewigen Lebens erfreue. * Der brasilianische Kaffee-Ausschuß hat kürzlich wieder einige hunderttausend Sack Kaffee ins Meer schütten lassen. — Hoffentlich hat er einen Augenblick abgewartet, wo die See „kochte"; dann haben wenigstens die Küftenbewohner etwas davon gehabt. Der Stollen als Opcrationssaal. Eine Operation unter ganz ungewöhnlichen Umständen mußte kürzlich ein amerikanischer Arzt vornehmen. In einem Kohlenbergwerk bei Charleston (West-Virginien) war ein Stollen zu Bruch gegangen und hatte einen Arbeiter, den dreißigjährigen Cotter, verschüttet. Glücklicherweise war die Decke weniger Zentimeter über dem Rücken des Bergmanns stehen geblieben, so daß er nicht erdrückt wurde. Auf seinen beiden ausgestrcckten Armen lag aber das Gewicht zentner schwerer Schiefermassen. Cotter schien verloren. Niemand konnte ihm in der Enge des eingsstürzten Stollens zu Hilfe kommen. Ein Geistlicher war gerufen worden, stand an der Stelle, Wo der zerstörte Stollen begann und tröstete den Ver zweifelten. Schließlich gelang es einigen Bergleuten, Cotters linken Arm dadurch zu befreien, daß sie eine Eisenstange als Hebel verwandten und die Schiefermasseu etwas heben konn ten. Der andere Arm saß wie im Schraubstock. Ein Arzt konnte bis zu dem Gefangenen vorkriechen. Er kam mit der Meldung zurück, daß Cotters Leben nur zu retten sei, wenn der Arm amputiert würde. Aber wie sollte die Operation dort voru ausgcführt werden? Ein junger Arzt erbot sich schließlich, den Versuch zu unternehmen. Er kroch bis zu Cotter vor, wobei er auf dem Rücken liegen mußte. Er be täubte den Verunglückten lokal, und dann führte er, auf del Seite liegend und ohne den geringsten Spielraum für Hand oder Operationsinstrument, die Amputation durch. Zun> Schluß zog er den Bergmann hinter sich her aus dem ein- gestürzten Stollen. Cotters Leben war gerettet, und der ArzZ vr. Davis, hatte eine Operation ausgeführt, die bisher einzig dastehen dürfte. WWW Ne SN WM Mli Veri H o, Miu rung Zeit Ji Und sein, und Fra: frier reich werl reich gese Rep Schl Schi hat begc I a daß Fra mit jede: Pl- die sam Fra der mur lich, wer: Zah inte laut dem lichk daß lebe selb, wie! 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