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ledigte sich dieser Aufgabe in schwungvoller Weise. Er rührte zu nächst warme Saiten für Heimat und Vaterland, wirksam unter stützt durch Liedvorträge der beiden Vereine, um dann echter Sän- gerfröhlichkeit die Zügel schießen zu lasten. Verschiedene An sprachen wurden gehalten, u. a. von Sangesbruder Oswald Schulze, und einige Dobritzer entpuppten sich als unterhalt same Humoristen. So war bei Wort und Gesang allen viel zu schnell die Zeit vergangen, als um 11 Uhr die Abschiedsstunde schlug. Wünsche flogen noch herüber und hinüber. Nach einem letzten „Auf Wiedersehen" verließen die Gäste wieder unsere Stadt, mit den Zurückbleibenden eines Sinnes, daß es doch etwas Köstliches ist um das deutsche Lied und wahre Sängerfreundschaft' ,O grüne fort und blühe lang, du edler deutscher Männersang!" Vereitelte Reibereien. Gestern mittag zogen die Meißner Nationalsozialisten verstärkt durch Dresdner durch verschiedene Straßen unserer Stadt. Da es ohne Anrempeleien nicht abging, trat ihnen die Polizei entgegen, verbot den Umzug und die ge plante Ansprache auf dem Markte und sorgte so dafür, daß es nicht wieder zu so unliebsamen Zwischenfällen kam wie vor drei Wochen. Ein Unfall trug sich am Sonnabend gegen abend im Stein bruch zu. Als zu den großen Sprengungen geladen werden sollte, glitt ein damit beschäftigter Arbeiter auf der Geröllschicht aus -und stürzte den Abhang hinunter. Er erlitt dabei einen Knöchel bruch und wurde von Sanitätsrat Dr. Bartcky nach dem Kran kenhause befördert. Neue Bedarfshaltestellen bei der Eilkraftpost Leipzig—Dö beln—Dresden. Am 16. Juni wird zwischen Leisnig-Fischendorf und Zaschwitz bei Döbeln versuchsweise eine Bedarfshaltestelle Altenhof am Gehöft des Gutsbesitzers Freiberg, Altenhof, einge richtet. Außerdem wird vom geichen Tage an eine Bedarfshalte stelle in Pomßen (Amtshauptmannschaft Grimma) vorgesehen. Forstliche Lehrwanderung. Am Sonnabend, den 6. Juli 1929 veranstaltet der Landesverband sächsischer Waldbesitzer auf bäuerlichem und Rittergutgebiet der Gemeinden Helbigs dorf, Blankenstein und Steinbach in der Amts hauptmanschaft Meißen eine forstliche Lehrwanderung. Zusam menkunft Bahnhof Helbigsdorf bei Wilsdruff 11.60'Uhr vormittags. Anmeldungen bis 2. Juli an den Landesverband säch sischer Waldbesitzer, Dresden-N. 6, Wilhelmplatz 4. Um möglichst zahlreiche Beteiligung wird gebeten, auch Waldbefitzer, die nicht Mitglieder des Waldbesitzervereins sind, werden willkommen ge heißen. Blankenstein. (Beim Futterholen verunglückte der in der Buschmühle beschäftigte Hermann P. Er stand mit seinem Wagen an einer Böschung zum Grünfutterholen, als bas Pferd plötzlich den Wagen rückwärts den Abhang hinunterschob. Dabei überschlug sich der Wagen und P. kam unter ihn zu liegen. Mit einer schweren Brustquetschung und Nippenbrüchen mußte er ins Krankenhaus Meißen überführt werden. Miltitz-Roitzschen. (Brandstiftung.) Wie bereits be richtet worden ist, brannte am Freitag im Gute vonSchneider eine Scheune nieder. Letztere war im Jahre 1877 erbaut, 5OX1v Meter groß, und befand sich in gutem massiven Zustande. Ms Entstehungsursache vermutete man anfänglich, daß Kinder mit Zündhölzern gespielt haben könnten. Dies scheidet jedoch aus, daß Feuer dürste auf Brandstiftung zurückzuführen sein, die Erörte rungen dauern noch fort. Pennrich. (Schulfe st.) Vor 50 Jahren erfolgte die Weihe des hiesigen Schulhauses. Aus diesem Anlaß wird Sonnabend, den 13. Juli ein Schulfest, bestehend in Festzug, Konzert, Kinder- belustigungen usw. veranstaltet. Beginn 1 Uhr. Me ehemaligen Schüler und Schülerinnen der Schule sind dazu herzlichst einge- laben. Naustadt. (Elternrat.) Am gestrigen Abend hielt die Elternschaft des Schulbezirkes eine Versammlung in Schützens Gasthof ab. Der einzige Punkt her Tagesordnung hieß: Beschluß fassung über Gründung eines Elternrates. Der Antrag ging vom hiesigen christlichen Elternverein aus. Für den Antrag sprachen Herr Holland-Scharfenberg, gegen ihn die Herren Krämer und Götze-Scharfenberg. Mit 78 gegen 28 Stimmen ging der Antrag des christlichen Elternvereins durch. Die Vertreter der weltlichen Schule.waren zum großen Teile nicht anwesend. Dies machte sich bei der Abstimmung bemerkbar. Nachdem alle Vorarbeiten be endet sein werden, werden also die Wahlen für den hiesigen Schulbezirk stattfinden. Grund. (Strohdach.) Strohdächer im Rahmen des Hei matbildes zieren; in manchen Gegenden sind sie ganz verschwun den, in manchen Orten stehen solch alte Häuschen vereinzelt noch; weniger zur Zierde, im Gegenteil. An der Einmündung des Kirch weges nach Grund stand vor 8 Tagen noch ein solch altes aus Lehm und Fachwerk erbautes Haus mit Strohdach. Wie alt mag es gewesen sein? Verschiedene Generationen sind ihm entwachsen. Bei mühsamem Korbhandwerk wurden sie großgezvgen. In den letzten 10 Jahren wurde die Arbeitsstätte des Korbmachers zur Korbmacherbörse gestempelt. Hier kamen die Korbmacher zusam men, auch andere, hier wurde Handwerkspolitik getrieben, geplau dert, gespielt, sich gewärmt, bis das Nachtlicht erlosch. Äirds späterhin auch so werden? Jetzt ist es verschwunden. Alte, morsche Balken und Lehmschutt künden, daß aus den Ruinen bald neues Leben erblühen wird. Grund. (Finnländischer Besuch.) Seit einiger Zeit werden während der Ferienzeit Kinder von Deutschland mit sol chen des Auslandes ausgetauscht, gewiß eine begrüßenswerte Ein richtung von nicht unbeachtlichem Werte. Nach hier kommt in eine Familie ein 17jähriges junges Mädchen aus Httsingfor, Finnland, Es schrieb ihrer neuen deutschen Freundin folgenden Brief, den ich wörtlich wiedergebe: Suoni, 23. 5. 29. Liebe Johanna! Viele Grüße von Finnland! Ich kann wohl gleich zu Ihnen Du sagen. Ich habe ja gehört, daß alle Mädchen in Deutschland du zueinan der sagen, wenn auch sie unbekannt sind. Aber es ist mir so fremd. Ich habe zu misten bekommen, da Du meine Kameradin im Aus tausch bist und ich denke, daß wir schon etwas bekannt sein sollten, wenn ich nach Deutschland komme, darum schreibe ich diesen Brief. Ich wollte auch gern wissen, ob Dresden-Land eine Vorstadt ist oder ist es weiter von der Stadt Dresden. Ich habe gehört, daß die Umgebungen von Dresden sehr schön sind, und ich will so gern dorthin kommen. Käpylä, wo ich wohne, ist eine Vorstadt von Helsingfor. Unsere Schule geht am 29 May zu Ende und den 19. Juni werden wir von Finnland abreisen. Solange muß ich noch warten, ehe ich abreisen darf. Ich hoffe, daß wir gute Freundin nen würden, wenn ich dorthin komme und du dann nach Finnland, obgleich wir nicht gleich alt sind, ich bin nämlich 17 Jahre alt. Aber es macht ja nichts. Bitte, sei so freundlich und schreibe mir, ' ehe ich reise, ob diese Adresse deine ganze ist. Entschuldige bitte, wenn ich viel Feler gemacht habe, da ich so schlecht deutsch schrei ben kann. Also viele herzliche Grüße von Helvi Roni. Die jungen Ausländerinnen von Schweden, Norwegen und Finnland treffen Mittwoch 5.45 Uhr in Freiberg ein; nach vier Wochen reisen un sere jungen deutschen Mädchen dorthin. Kirchennachrichte« Wilsdruff. Heute Iungfrauenverein. — Mittwoch 9 Uhr Wochenkommunivn. Wetterbericht Teils schwache, teils, besonders in den warmen Tagesstunden, verstärkte Bewölkung und Gewitterstörungen, im übrigen Fort bestand des sommerlichen Witterungscharakters. Gemäßigt warm. Schwache bis mäßige, aus westlichen Richtungen kommende Winde. Dereinskateuder. Kirchenchvr. 17. Juni Uebung. Gewerbeverein. 18. Juni Versammlung im „Löwen". Frauenverein Wilsdmff. 19. Juni Partie. (A*<dleo u»a KaMmsallmliM der LMdwirtjMMimer wurde am vergangenen Sonnabend in Meißen abgehalten. Oeko- nomierat Welde, der Vorsitzende, begrüßte als Ehrengäste vom Wirtschaftsministerium Graf Vitzthum von Eckstädt, die Amts- hauptteute -Uhlig - Radeberg, Schmidt-Meißen, Fellisch-Großen- hain und Venus-Dresden, ferner Oekonvmierat Steiger-Leutewitz, Oberbürgermeister Dr. Busch-Meißen, die Vortragenden Prof. Dr. Beckmann-Meißen und Oberlandwirtschaftsrat Dr. Höfer- Meißen, den Vorsitzenden des Sächsischen Landbundes, Land tagsabgeordneten Schreiber-Mischwitz, sowie die Vertreter der verschiedensten Landwirtschaftlichen Organisationen. In seiner Be grüßung wie Oekonvmierat Welde hin auf die engen Beziehun gen Meißens zur Landwirtschaft, das sich trotz Industriefleiß und rauchender Schornsteine das Gesicht ländlichen Verkehrs gewahrt habe. In feinem Rechenschaftsbericht charakterisierte Oekonvmierat Welde die mißliche Lage der Landwirtschaft, wie sie sich aus dem gegenwärtigen Verhältnissen ergibt. Er verglich die sozialen Verhältnisse in Stadt und Land, streifte die Pariser Verhandlun gen und die Hilferding-Anleihe, alles Warnungen zur Umkehr. Kein Staat könne seine Landwirtschaft ungestraft verkümmern lassen. Aus dem Geschäftsbericht geht hervor, daß die Kreisdirek tion zur Zeit 184 landwirtschaftliche Vereine, 76 Züchtervereini gungen und 4 Kreisoerbände umfaßt. Die Mitgliederzahl der landwirtschaftlichen Vereine beträgt 13148, die der Züchterver- einigungen etwa 4756; die Gesamtmitgliederzahl 17904. Das landwirtschaftliche Vereinswesen hat wesentlich zugenommen. Im Vordergründe der Beratungen stehen Fragen des Absatzes und der Organisation. Ein außerordentlicher Ausschuß befaßt sich mit der Frage der Organisation des Absatzes von Getreide, Kartoffeln, Schlachtvieh, Milch, Eier und Obst. An Schauen wurden abge halten die Bezirkstierschau in Neuststadt und Radeburg, je eine Bullen- und Iungviehschau in Liebnau und Iohnsbach, an Stall- schauen eine solche in Sayda. Oberlandwirtschaftsrat Dr. Höser - Meißen sprach über das Thema: „Auch die Landwirtschaft Meißens tausendjährig." Er wies hin auf die mühevolle Kolonisationsarbeit deutscher Bauern aus Franken, Thüringen und Niedersachsen, aus die vielen Nacken- und Schicksalsschläge in Kriegs-, Verfassungs- und Reli- gionskämpfen, die das Bauerntum um Meißen kraftvoll über wandt. Auch von der gegenwärtigen Generation würde einst die Geschichte sagen: Sie waren würdig der Väter und haben hart näckig und siegreich die schlimmen Jahre der Nachkriegszeit über standen. fieber „Betriebswirtschaftliche Fragen beim Absatz landwirt schaftlicher Waren" verbreitete sich hierauf fimversitälsprofessor Dr. Beckmann- Bonn. Allzulange habe sich die Landwirtschaft mit Fragen der Hebung der Produktion befaßt, während die Ver wertung der Produktion man dem Zufall überlasten habe. Es sei die Zeit vorbei, da sich der Absatz von selbst regele. Durch Zu sammenschluß in Absatzverwertungsgenostenschaften müsse die Landwirtschaft selbst Einfluß aus die Warenverteilung nehmen, um auf diesem Wege durch Ersparnisse im Verteilungsprozeß die Möglichkeit einer besseren Rente für ihre Erzeunisse zu schaffen. Gemeinschaftsgeist müsse den allgemeinen Zusammenschluß brin gen und aus diesem die standardisierte Ware hervvrgehen, der die Zukunft gehöre. Mit der Standardisierung der Ware werde nicht zum Schaden der Landwirtschaft auch der Konsum gehoben. Der Redner erntete lebhaften Beifall. Der Vorsitzende, Oekonvmierat Welde, schloß die Haupt versammlung, in dem er aus die Notwendigkeit hinwies, daß auf dem Wege der Sammlung und Einigkeit eine Besserung der Lage der Landwirtschaft möglich sein werde. * Meißen. (Ein weiteres Opfer des Fährbovt- unglückesgeborgen.) Freitag nahmittag konnte der am 10. Juni bei dem Fährbootunglück ertrunkene Steinsetzmeister Mar ti s ch in Flur Keilbusch aus der Elbe geborgen werden. Meißen. (R eichsbanner - Gautreffen.) Der Gau Ostsachsen des Reichsbanners Schwarz-Rot-Gold hielt am Sonn abend und Sonntag in Meißen sein Gautreffen ab. Am Freitag abend hielten die Ortsvereine an der Kriegergedächtnisstätte und aus dem Iohannesfriedhos Feiernzu Ehren der Gefal- lenen ab, wobei sich die Redner gegen den Krieg wandten und Kränze niedergelegt wurden. Am Sonnabendabend durchzog ein Fackelzug von etwa 800 Teilnehmern die Stadt. Anschließend wurden sportliche Darbietungen der Arbeiterturner und --sportler geboten, Schwimmer und Paddler belebten lampiongeschmückt die Elbe, während fiferbeleuchtung und schließlich die Beleuchtung der Burg die öffentlichen Veranstaltungen abschlosten. — Der Sonntag brachte am Vormittag und Nachmittag Schießen der Kleinkaliberschützen, Iugendwettkämpfe und Staffelläufe Dres den—Meißen. Am Vormittag trafen der Bundesvorsitzende Oberpräsident z. D. Otto Hörsing und der Gauvorstand ein. Die Spielleute gaben auf verschiedenen Plätzen der Stadt Kon zerte. Am Nachmittag bewegte sich ein Festzua mit zahlreichen Fahnen der Ortsgruppen durch die Stadt. Es nahmen daran et wa 2500 bis 3000 Reichsbannerleute teil. Dresden. (Geschenk an die Staatsbiblio thek.) Ein Prinz des ägyptischen Königshauses, namens Doussouff Kemal, hat den Staatsbibliotheken in Dres den und München ein kostbares Geschenk gemacht in Ge stalt eines mehrbändigen Tafelwerkes in Großfolioformat über die Kartographie Afrikas, das von ihm selbst als Herausgeber veröffentlicht wird. Dresden. (Neue K r a f t p o st e n.) Die Nachrichten stelle der Oberpostdirektion teilt mit: Vom 20. Juni an werden die Kraftposten Bad Schandau—Schöna (Sächs. Schweiz) und Bad Schandau—Kleingießhübel in Betrieb genommen. Dresden. (Geldlotterie für die Frauen kirche.) Zur teilweisen Deckung der Kosten für die Er neuerungsarbeiten an der Frauenkirche zu Dresden ist vom Ministerium des Innern eine Geldlotterie genehmigt worden. Die Ziehung erfolgt am 6. und 8. Juli. Dresden. (Motorrad gestohlen.) In der Nacht ist auf der Wettiner Straße ein Motorrad NSU„ Erken nungszeichen H 41503, FKhrgestellnummer 804 000, Mo tornummer 98 499, mit Seitenwagen „O. D." verschwun den. Angaben über den Verbleib werden nach dem Krimi nalamt erbeten. Dresden. (U h r e n d i e b st a h l.) In der Nacht zum Sonnabend wurde in einem Uhrengeschäft in Ortsrand die Schaufensterscheibe eingeschlagen. Von den Auslagen fehlen 23 Herrenuhren aus Silber und Nickel, 1 goldene Sprungdeckeluhr, 5 goldene Uhren mit Zugarmband und 25 Doublö-Herrenuhrenketten. Nach vorgefundenen Blut spuren hat sich der Dieb vermutlich beim Einschlagen der Scheibe verletzt. Der Täter soll auf einem Fahrrade in Richtung Großenhain—Dresden geflüchtet sein. Zwickau. (VoneinemLa st kraftwagenübe r- fahren.) Ein schwerer Unfall ereignete sich am Sonn abend an der Bockwa-Schledwitz-Muldenbrücke. Ein in Zwickau wohnhafter Malerlehrling, der mit seinem " Fahr rade nach auswärts fuhr, wurde unsicher, als ihm ein Kraftlastzug entgegenkam. Er stürzte und wurde über fahren, wobei ihm ein Bein vom Rumpf getrennt wurde. Der Unglückliche wurde nach dem Krankenhause über geführt. » Sächsische Sparkassen. Zweimonatsübersicht am 30. April 1929. Bilanzposten. (Beträge in 1000 Reichsmark.) Aktiva. Kasse 31708,2 Mark, Schatzwechsel und unver zinsliche Schatzanweisungen 1967,1, Wertpapiere 104 002,8, Termingelder bei Banken 49 236,4, Hypothekendarlehen 307 316,6, Darlehen gegen Bürgschaft, Schuldschein usw. 58 120, Sonstige 7146,2. Passiva. Spareinlagen 528 631,5, Sicherheits- und sonstige Rücklagen 10 020,4, Sonstige 20 854,4. Tödlicher Llnglücksfall. Bei der Firma Schweizer u. Oppler in Leipzig-Eutt. ereignete sich ein folgenschwerer Unglücksfall. Zwei Ar beiter waren mit dem Verschneiden von Röhren beschäf tigt, als plötzlich eine der Röhren explodierte, wobei ein Arbeiter beide Hände verlor. Außerdem wurde er von einem Eisenstück schwer am Oberschenkel verletzt so daß er kurz nach dem Unfall starb. Ein zweiter Arbeiter wurde durch den Luftdruck mehrere Meter weit fort geschleudert, kam jedoch ohne Verletzungen davon. Als Grund der Explosion vermutet man, daß sich explosive Stoffe in der Röhre befunden haben. Wo sie -er Schuh -rücki. Verband der Sächsischen Schuhfabrikanten. Der Verband der Sächsischen Schuhfabrikan ten trat in Dresden zu seiner diesjährigen Hauptversamm lung zusammen. Im Mittelpunkt der Tagung standen einige Vorträge. Den ersten hielt Kommerzienrat Kopp über „Wirtschaftliche Tagessragen der deutschen Schuhindustrie". Die deutsche Schuhindustrie befindet sich noch immer in einer schweren Krise, die nicht zuletzt auch mit aus die Überschwemmung mit billigen tschechoslowa kischen Schuhwaren zurückzuführen sei. Sie sei durch die Ver- kaufsstocknng erheblich verstärkt, die wiederum durch die sibiri schen Kältewellen des Winters cingetreten sei. Eine Besse rung sei nur durch Schutzzoll möglich. Die Schuhindustrie danke dem Reichswirtschastsministerium für die Bekundung, daß der Notstand der Schuhindustrie nur durch einen wirk samen Zollschutz gegen die tschechische Konkurrenz geschützt werden könne. Der Gedanke einer Interessengemeinschaft innerhalb der Schuhindustrie habe leider zu einer schweren Enttäuschung geführt. Wichtig sei es vielleicht, dem Beispiel Amerikas zu folgen und eine Spezialisierung der Läden nach Preislagen durchzuführen. Unbedingt zu wünschen sei Zu sammenarbeit der Arbeitsgemeinschaft der Verbände der deut schen Schuhindustrie mit dem Ziele: Wahrung der gemein samen Interessen, Abwehr unnötiger Auslandswaren, Be kämpfung unlauterer Machenschaften und Erhaltung der zahl reichen selbständigen Mittelstandsexistenzen. Den Gedanken der Interessengemeinschaft dürfe man nicht fallen lassen. Die endeten mit einer einstimmig angenommenen Entschließung, in der gegen die Einfuhr ausländi schen Schuhwerks Stellung genommen wird. Tagungen in Sachsen Tag der Landfrauen. Der Kreisverband Landwirtschaftlicher Hausfrauenver eine des Bezirks Dresden hielt in Pretzschendorf einen Land- frauentag ab, der sich eines sehr guten Besuches erfreute. Die Vorsitzende des Reichsverbandes, Frl. Fraustadt-Dippoldis walde, hielt die Begrüßungsansprache und bewillkommnete in Sonderheit den Vertreter der Landwirtschastskammer. Nach weiteren Begrüßungsansprachen hielt Frau Abbel-Meißen einen Vortrag über: „Die Arbeitsziele und Wege der Land- srauenberufsorgantsatlonen". Weiter sprach Frl. Neunübel, die Geschäftsführerin für Geflügelzucht der Landwirtschafts kammer über „praktische Fragen der Geflügelzucht". Verband Sächsischer Polizeibcamten in Dresden. Sonnabend begannen die geschäftlichen Beratungen. Der erste Vorsitzende Dettlofs betonte in seiner Eröffnungs ansprache, daß das vornehmste Ziel der Verbandsarbeit die Wiederherstellung der Organisationseinheit der sächsischen Polizeibeamtenvcrbände sei. Es folgten einige Begrüßungs ansprachen: Ministerialrat Schulze sprach für das sächsische Innenministerium, Stadtrat Dr. Müller im Namen der Stadtverwaltung, Landtagspräfident Weckel für den Land tag. Verbandssekretär Hoch erstattete den Geschäftsbericht, in dem er die Entwicklung des Organisationsstreites inner halb der sächsischen Polizeibeamtenschaft schilderte. Mit der Spaltung sei den Polizeibeamten am wenigsten gedient; des halb müsse dem Verband der Sächsischen Schutzpolizei noch mals ein Antrag auf Einleitung von Vereinigungsverhand- lungen vorgelegt werden. Die aus dem Geschäftsbericht resul tierenden Wünsche und Forderungen wurden in einer Reihe Von Entschließungen zusammengesaßt. Begrüßt wurde die Absicht, eine Reichsarbettsgemeinschaft Deutscher Polizei beamtenverbände zu gründen. Die Tätigkeit des Verbandes hinsichtlich der Verbesserung der Aufstiegs- und Besoldungs verhältnisse der Polizeibeamten aller Gruppen fand die Billi gung der Tagung. Regierung und alle politischen Parteien sollen ersucht werden, in eine Nachprüfung der Besoldungs verhältnisse und Aufstiegsmöglichkeiten der Polizeibeamten einzutrcten. Der Verbandstag betrachtet die Gleichstellung der Polizeivollzugsbeamten mit den Registraturbeamten als Mindestforderung. Eine Trennung der Polizeigesangenen hausbeamten von den Polizeivollzugsbeamten wird als im Gegensatz zu den Verhältnissen in den übrigen Ländern stehend erklärt. In einer weiteren Entschließung erinnert der Verbands tag an die früher erhobenen Forderungen aus Schaffung eines Beamtenvertrctungsgcsetzes und einer besseren Unfallfürsorge; cs wird ferner gefordert, daß die den Polizeioffizieren und den Beamten der Feuerwehr gegebene Möglichkeit der Er reichung des Höchstpensionssatzes mit 30 Dienstjahren aus alle Polizeivollzugsbeamte Anwendung findet. Der Verbandstag hält die Neuregelung der Bestimmungen über Beamtenaus schüsse ohne Rücksicht auf die bereits seit Jahren hinausge- schobene gesetzliche Regelung s.iir dringend erforderlich. Zum