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Seine blinde Fran Originalroman von Gert Rothberg. v. Fortsetzung Nachdruck verboten Später, nach Beendigung der Tafel, ging man durch den herrlichen Garten. Ueberall blühte und duftete es. Ein Sehnen nach Glück und Liebe zog durch Eschingens Brust. Eine Frau wie Maria Sorta mußte das Glück bringen. Da klirrte leise eine feine Kette. Eschingen fuhr sich mit der Hand über die heiße Stirn. „Ich bin ja verheiratet. Kleine Jutta, kommt bei mir die Reue wirklich schon?" Unter einem Blätterdach erschien ein Helles Kleid, ertönte eine lustige, kecke Stimme. Ethel saß dort neben ihrem Verlobten. Ihnen gegenüber Saldern. Dieser war selig. Sie hatte ihn direkt mitgeschleppt. Als Saldern später wieder mit Karl Heinz abseits stand, flüsterte er: „Du, ich werde überschnappen, aber mir ist alles egal. Nächste Woche fange ich mit sämlichem Sportunterricht an. Ich muß sowieso mal mit der Arbeit aussetzen, wenn ich nicht zu nervös werden will." ' Eschingen lachte. „Ich wünsche dir alles Gute." Saldern neigte sich zu ihm: „Weißt du, die Sorta schien ja ein merkwürdiges Interesse für dich zu haben. Sie beob achtete dich auffällig. Ich hörte schon eine eifersüchtige Be merkung eines italienischen Herrn." ' Eschingen zuckte gleichgültig die Schultern, aber er täuschte den Freund nicht. „Sie gefällt dir auch?" fragte Fritz hartnäckig weiter. „Sie ist eine wundervolle Frau und ihr Gesang ist herr lich," sagte Karl Heinz. „Verliebt bist du," meinte Saldern. Verliebt? Nein, aber mein Herz könnt« ich verlieren an sie. Für eine Liebelei wäre Maria Sorta zu schade, wird auch schwerlich dafür zu haben sein." Sie mußten sich trennen ,denn Saldern wurde ange sprochen. » Die Augen der lustigen Dollarprinzeß aber folgten Eschin gens hoher Gestalt. „Ich muß Friß Saldern mehr in meine Nähe ziehen, damit ich mehr von seinem Freunde höre. Ver heiratet wird er ja nicht sein; er trägt keinen Trauring. Uebrigens 'ne famose Einrichtung mit dem Ring, da kann man jmmer sehen, was los ist. Und abgenommen wird er ihn doch nicht haben, um allein in der Welt herumzuziehen. So dumm wird seine Frau doch nicht sein und einen sol chen Mann allein reisen lasten? Ich würde da keine Ruhe haben " Sie sah das frohe, lebhafte Gesicht des deutschen Offi ziers. Ihr Blick fiel auf das Gesicht ihres Verlobten. Dort stand ein steifes Lächeln. Dieses Lächeln hatte er für sie, für die Eltern, für Bekannte, beim Sport, immer dasselbe erhabene, beinahe erfrorene Lächeln. Ethels Hand zuckte. Am liebsten hätte sie das verhaßte Lächeln weggeohrfeigt. Und plötzlich stand ein Entschluß in ihr fest. Sie konnte und wollte niemals die Frau Dridget- brookes werden. „Was habe ich mir eigentlich gedacht, war ich wahnsin nig? Warum läßt Papa mir allen Willen? Ich renne ja ins Unglück mit offenen Augen." Mit einem Ruck wandte sie sich zu ihrem Verlobten. Er wartete in korrekter Haltung, was sie sagen würde. „James, ich muß dir etwas sagen." „Ja?" Seine wasserblauen Augen blickten kalt in die ihren. „Was ist es, bitte?" „James, unsere Verlobung war eine Uebereilung; ich bitte dich hierdurch, mir mein Wort zurückzugeben." Er blieb mit offenem Munde sitzen. Dann formten seine blassen Lippen die Worte: „Unsere Verlobung rückgängig machen? Diesen Skandal den Menschen bieten?" Ethel fuhr zornig hoch. „Das ist es ja, wir passen nicht zusammen. Ich brauche einen warmherzigen Kameraden fürs Leben. Ich bin kein Frosch. Und wenn mir später mein Sport nicht mehr genügt, dann bin ich eine unglück liche Frau. Also keine Auseinandersetzung bitte. Ich fürchte den Skandal nicht, aber frei will ich sein. Schieben Sie kann, daß die Sorge für die Provinz Ostpreußen heute Allgemeingut aller im öffentlichen Leben unseres deut schen Vaterlandes stehenden Mitbürger geworden ist. Die Feier selbst verlief unter großer Anteilnahme und im Bei sein zahlreicher Ehrengäste. Oberbürgermeister Dr. Loy- meyer- Königsberg überbrachte eine Spende von 15 000 Mark für die Handbibliothek der Universität sowie die Monumentalausgabe der Werke von Arno Holz für die Staatsbibliothek. Freiherr von Gahl teilte mit, daß der Königsberger UniversUätsbnnd eine Summe von 1000 Mark gespendet habe. Evangelisch-sozialer Kongreß. Die 36. Tagung des Evangelisch-sozialen Kongreßes wurde in Frankfurt am Main von dem Vorsitzenden, Reichsgerichtspräftdenten t. R. Doktor SiMons- Berlin, eröffnet. Ausgehend von der Frankfurter Tagung des ' Kongresses im Jahre 1894, auf der Namen wie Stöcker, Harnack, Weber maßgebend waren, wies Präsident Dr. Simons darauf hin, wie die Arbeit des Kongresses noch dieselbe sei, die Gewissen aufzurütteln gegen alle soziale Ungerechtigkeit ohne jede parteipolitische Bindung aus christlichem Geist heraus. Dr. Simons bat, den Verhand lungen, in deren Mittelpunkt die Frage der Berufsethik des Arbeitgebers und des Arbeitnehmers steht, zu folgen, eingedenk der Goetheschen Mahnung: „Was euch heilig, will ich ehren: was mir heilig, laßt es gelten." China. Die am Hunger sterbenden Millionen. Die nun schon jahrelang dauernden Kämpfe der Generäle untereinander haben weite Provinzen des Chinesischen Reiches an den Rand des Verderbens ge bracht. Ein Untersuchungsausschuß hat festgestellt, daß Millionen verhungern. In der Nähe von Chingnien fand man 35 Banditen, die von den Bewohnern getötet und teilweise aufgegessen worden waren. In einigen Be zirken sollen die Bewohner verhungern, weil sie kein Geld besitzen, die geringen noch verfügbaren Nahrungsmittel zu kaufen, während in anderen Gebieten die Leute ver hungern, weil überhaupt keine Nahrungsmittel vor- z Händen sind.» — Nfuerdings hat der bekannte General ' Feng sich als Oberbefehlshaber der nördlichen Streit- ! kräfte Chinas unabhängig von der Nankingregierung er- > klärt. Dem ehemaligen Ministerpräsidenten Panfu gab Feng den Auftrag, in Peking ein neues Kabinett zu bilden, das sich aus Vertretern des linken Flügels der Kuomintang und der bürgerlichen Kreise zusammensetzen soll. Feng rief alle chinesischen Soldaten auf, gegen die Militärdiktatur Tschiangkaischeks zu kämpfen. Das Volk müsse den Soldaten gegen die Nankingregierung helfen, j um die Diktatur zu stürzen. Aus In- und Ausland Berlin. Reichspräsident von Hindenburg empfing s den Reichskanzler Müller und oen Reichsminister des f Auswärtigen Dr. Stresemann zu einer gemeinsamen ! Besprechung der außenpolitischen Lage. Ludwigswinkel (Pfalz). Die großen Gefechts schießübungen der Franzosen nehmen am 25. Mai auf dem Schicßgelände von Ludwigswinkel ihren Anfang. Geschossen wird Tag und Nacht, ausgenommen Donnerstags and Sonntags. Diese Tage werden für die Bevölkerung frei gehalten, damit sie Feld- und Waldarbeiten ausführen kann, j Paris. Ein Jagdflugzeug des Flugzentrums bei St. » Raphael, das über Valescure akrobatische Flüge ausführte, ist aus eiucr Höhe von 500 Metern abgestürz t. Die beiden Insassen, die Offiziere Pelletiers und Genest, waren sofort tot. s Nrurs aus aller Theaterskandal in Magdeburg. Bet einer Vorstellung des mit großem Tamtam angekündigten „Theaters der Fünftausend" eines vielgenannten Berliner Theater- oirektors kam es zu lärmenden Kundgebungen des Publi kums, die schließlich in ein Handgemenge mit dem Per sonal ausarteten, so daß das Überfallkommando eingreifen mußte. Der Herr Direktor war inzwischen mit der Kasse verschwunden. Eine Untersuchung ist eingeleitet. - Ein Personenauto von einem Schnellzug überfahren. Ein Schnellzug überfuhr an einem Übergang beim Bahn hof Rüsselsheim ein Personenauto. Der Besitzer des Autos wurde getötet, der Kraftwagenführer blieb unver letzt. Der Unfall ist darauf zurückzuführen, daß die Schranke nicht geschlossen war. Ein französisches Marineflugzeug abgestürzt. In St. Raphael ist ein Jagddoppeldecker der französischen Kriegsmarine mit zwei Fähnrichen an Bord abgekürzt. als der Pilot in 500 Meter Höhe Kunstflüge ausführte. Der Apparat wurde vollkommen zerstört, beide Insassen wurden getötet. Ein junger Hund, der sich an Bord befand, blieb unverletzt. Der „künstliche Mensch". Oberbürgermeister Walker von Newyork weihte das neue Kinderkrankenhaus auf Staten Island auf eige.^u-gr Weise ein. Eine Televox- puppe, der sogenannte künstliche Mensch, war in dem Ge bäude aufgestellt und nahm dort einen Telephonhörer ab. Walker gab dann aus seinem Amtszimmer mit einer Trillerpfeife durch das Telephon ein Signal, worauf die Puppe mit einer Schnur die amerikanische Flagge vom Portal des Neubaues wegzog Walker aber fragte, nach dem er den Hörer aufgelegt hatte: „Ist das alles? Ich glaubte nicht, daß ich noch einmal würde „Flöte spielen" müssen." Das „Vagabundentreffen" m Stuttgart wurde nach alter Landstreichersitte im Freien, weit vom Zentrum der Stadt, abgehalten. Beschlossen wurde die Gründung einer Bruderschaft der Vagabunden, die den Landstreichern in ihrer schlechten Lage helfen und für sie Herbergen mit Arbeitsgelegenheit schaffen will. Das „Treffen" begann mit der Eröffnung einer Vagabunden-„Kunstausstellung". Aufregender Vorgang in Friedrichsruh. Auf dem Bismarckschen Gutshof in Friedrichsruh stürzte ein vier jähriger Junge in den tiefen Gutsteich und sank unter. Seine Spielgenossen liefen erschrocken davon. Einer nur, ein Sechsjähriger, kroch an das steile Ufer und hielt den wieder auftauchenden Jungen über Wasser, bis aus die Hilferufe Erwachsene herbeikamen und ihn retteten. Den Vater erschossen. Ein furchtbares Familien drama spielte sich in Dünne bei Herford ab. Der Werk meister Strathmann, der in betrunkenem Zustande nach Hause kam, fing mit seinen Familienangehörigen, die be reits im Bette lagen, Streit an. Er drang mit einem Messer auf einen Sohn ein, so daß ein anderer Sohn eine ernste Bedrohung seines Bruders annehmen mußte. Um ihm Hilfe zu leisten, holte er aus einem Nebenzimmer einen Revolver rmd richtete die Waffe gegen den Vater. Es krachte ein Schuß, und der Vater stürzte tödlich ge troffen zu Boden. Der Täter wurde verhaftet. Schweres Automobilunglück. Auf der Landstraße von Antwerpen nach Breda ereignete sich auf belgischem Gebiet ein schweres Automobilunglück. Zwei Kraftwagen, ein holländischer und ein belgischer, rasten in voller Fahrt aufeinander. Zwei Belgier waren auf der Stelle tot, während drei andere schwere Verletzungen davontrugen. Fünf Holländer wurden lebensgefährlich verletzt. Verbot der Schönheitswettbewerbe in Italien. Das italienische Ministerium verfügt in einem Rundschreiben an die Präsekten, daß die Veranstaltung sogenannter Schönheitswettbewerbe, bei denen eine „Königin" oder eine „Prinzessin" gewählt wird, in Zukunft zu verbieten sei. Das Ministerium erklärt, daß solche Schönheits wettbewerbe die weibliche Eitelkeit in gefährlicher Weise anregen und eine Parodie ernster Einrichtungen seien. Mit dem Ruderboot von Havanna nach Newyork. Der Deutsche Paul M ü l l e r, der den Atlantischen Ozean in einem mit einem Hilfssegel ausgestatteten Ruderboot überquert hat, ist jetzt von Havanna nach New york weitergesegelt. Eine Dampfbarkasse des Kreuzers „Kuba" schleppte das Boot Müllers bis zum Hafenaus gang. Weltmeister Tunney wegen Bruchs des Ehever sprechens verklagt. Eine 30jährige Frau in Bridgeport verklagte den Boxweltmeister Tunney auf eine halbe Million Dollar Schadenersatz, weil er ihr angeblich die Ehe versprochen, dieses Versprechen aber nicht gehalten habe. Starkes Erdbeben in Japan. Nach Meldungen aus Tokio ist in den Orten Myasaki und Oita auf der Insel Kiuschiu ein schweres Erdbeben verspürt worden. Die Bewohner flüchteten in größter Panik ins Freie. Bisher liegen Nachrichten über die Zahl der Opfer an Menschen nicht vor. Eine japanische Stadt durch Feuer zerstört. Die Stadt Funatsu, die im westlichen Teil der japanischen Alpen liegt, wurde durch eine Feuersbrunst vollständig vernichtet. Etwa 1200 Häuser sind zerstört worden. Es ist zu be fürchten, daß auch Menschenleben der Katastrophe zum Opfer gefallen sind. Die Häuser der Stadt waren zumeist aus Holz gebaut. Bunte Tagesckronik Franksuri a. M. Sechs Wagen des Hamburg-Münchener Schnellzuges wurden durch Gleisverwerfung auj Bahnhof Hünfeld übereinander verschoben. Vier Reifende erlitten leichte Verletzungen. Turnen — Sport — Spiel 1. Deutsches Lehrersportfest. Anläßlich der deutschen Lehrerveranstaltung in Dres den trugen die sporttreibenden Lehrerinnen und Lehrer ihr erstes Deutsches Lehrersportfest aus. Es war daher eine große Zahl von Meldungen abgegeben worden. Abcndrenncn bei elektrischer Beleuchtung. Die Leipziger Radrennbahn veranstaltet am 24. Mai ihr erstes großes Abendrennen bei elektrischer Beleuchtung. Der Renntag hat eine erstklassige internationale Besetzung er fahren, dazu gehen nicht weniger als elf Dauerfahrer an den Start. In dem 100-Kilometer-Rennen starten Weltmeister Walter Sawall, Erich Möller, Emil Lewanow, die Hol länder Jean Snoek und Franz Leddy und der italienische Meister Torricelli. — In dem zweiten Rennen, das über 70 Kilometer und in zwei Läufen gefahren wird, starten der Chemnitzer Schindler, der Dresdener Schmidt, der Leipziger Hille, der Breslauer Siegel und der Hannoveraner Meyer. Als Wettbewerb veranstaltet die Bahn ein mit 14 Mann schaften besetztes 25-Kilometer-Mannschaftsfahren nach Sechs- tagcart. Hans v. Stuck startet am Lückendorfer Paß. Durch die Meldung Hans v. Srucks zum Lückendorfer Bergrennen, am 26. Mai, hat die diesjährige internationale Veranstaltung ihre sensationelle Note erhalten. Man braucht selbst im Laienpublikum nicht viele Worte zu machen, um die Bedeutung dieses Fahrers für den deutschen und den inter nationalen Motorsport zu erklären. In aller Erinnerung sind seine zahlreichen Siege in internationalen Rennen gegen gute und beste Gegner. Das Jahr 1929 bedeutet für Hans v. Stuck eine einzige Erfolgserie. Da auch Carracciola, dem die Rennstrecke überdies bekannt ist, Interesse für das diesjährige Lückendorf-Bergrennen gezeigt hat, nimmt man an, daß er bis zum endgültigen Nennungsschtutz auch noch seine Meldung ab geben wird, um so mehr, als es ihm möglich wäre, hier t Revanche an Stuck zu nehmen. Aus Anlaß des Lückendorfer t Bergrenncns findet eine Zielfabrj nach Zittau statt, die am 25. Mai beginnt. j kunüftmlEpwgramm I Ruirdfunk Leipzig (Welle 365,8), Dresden (Welle 317,1). Freitag, 24. Mm. 42: SchaUpIatten. « Ca. 13.25: Schallplatlen. » 15: Di. Fiebig: ZahnheMunde im Talmud. lDeutsche We!Ie>. S16.30: 4ammermuiil Ausf.: Aliendurger Streichquartett: A. Kunze, Rud. bowl. O. Körner. O. Hanitzsch Mozart: Streichquartett F-dur. — Södier: Quartett (A-molh. — Schubert: Quartett lD-dur).»18.05: -ozialverücherungLrundsunl. » 18.30: Englisch für Fortgeschrittene. » 19: Pros. Dr Marr: Neues oom Radium. » 19L0: Min.-Rat k)r. Wagner: Der Reichsdausbaltpian und seine Ausführung, v 20: Ludetendeutsche Sinfoniker. Lechz. Sinfonie-Orch. Solistin: Ilse Kögel (Gesang). Eint. Bortrag: Pros. Dr. Steinhardt (Prag). Lrochazka: Zwei sinfonische Lieder für Orchester. — Finke: ^.Früh- Mg" fünt Gesänge. — Reisner: „Frühling", sinfon. Dichtung. » 21.15: Zeitgenössische Dichter: Wilhelm von Scholz. Eint. Worte: Hr. Martens, S Änschl.: Tanzmusik. Zeuner-Freudenberg-Orchester. Freitag, 24. Mai. Berlin Welle 475,4 und ab 20.30 Welle 1649. 12.15: Wettermeldungen für den Landwirt. * 15.30: Hans Jakob: Als Dolmetscher bei internationalen Konferenzen. 4 16.00: Major a. D. Breithaupt: Rettung aus Wassergesahr. 4- 16.30—18.00: Unterhaltungsmusik der Kapelle Emil Roösz. — Anschl.: Werbenachrichten und Mitteilungen des Arbeitsamtes Berlin-Mitte. * 18.10: Fremdsprachl. Vorträge: Französisch, -sc 18.35: Prof. Dr. Wcidcrl: Streisziigc durch die Optik. 4° 19.00: Bürgermeister a. D. Paul Heßlein, Deutscher Beamtenbund: Staatsautorität und Beamtenschast. 4- 19.30: Das Wochenende. Otto Vetter: Falkenberg—Freienwalde a. d. O.: Kalkberge. 4c 20.00: Orchesterlonzert. Aus englischen Singspielen und Ope retten. Dirig.: Dr. E. Römer. Solisten: Margret Pfahl (Sopran) und Karl Jökeu (Tenor). Berliner Funkorchester. * 21.40: Streichquartett D-Moll, Op. 59 Nr. 2 von Ludwig van Beethoven. Guarneri-Quartctt: Pros. Daniel Karpilowski (1. Viol.), Maurits Stromfeld (2. Viol.), Boris Kroyt (Viola), Walter Lutz (Cello). Deutsche Welle 1649. 12.00—12.25: Geographisches Zwiegespräch: Birma. 4- 12.30—12.40: Mitteilungen des Verbandes der Preußischen Landgemeinden. 4c 14.30—15.00: Kinderlieder. 4- 15.00 btS 15.30: Zahnheilkunde im Talmud. 4c 15.40—16.00: Frauen welt und Eugenik: Fragen der Mutterschaft. 4- 16.00—16.30: Lehrprobe. 4- 16.30—17.00: Musikverstehen: Einführung in Sonate und Symphonie. 4- 17.00—18.00: Nachmittagskonzert Leipzig. 4c 18.00—18.30: Die Ergebnisse der Pariser Repa rationskonferenz. 4c 18.30—18.55: Englisch f. Fortgeschrittene. 4c 18.55—19.20: Die Bakteriologie des tägl. Lebens. 4c 19.20 bis 19.45: Wissenschaftlicher Vortrag für Tierärzte. 4- 20.00: Orchesterkonzert. 1. Aus englischen Singspielen u. Operetten. 2. Volkstümliches. Dirig.: Dr. E. Römer. Mitw.: Margret Pfahl (Sopran), Karl Jöken (Tenor). Berliner Funk orchester. 4c 21.40: Streichquartett D-Moll, Op. 59 Nr. 2 von , Ludwig van Beethoven. Guarneri-Quartett: Prof. Daniel * Karpilowski. ruhig die Schuld auf mich, ich kann das ertragen. Damit Sie und Ihr Wappen glänzend und rein dastehen, will ich gern die Schuldige sein." „Was wird Ihr Vater sagen?" „Na, der" — Ethel hätte beinahe gesagt, „der wird sich freuen," verschluckte das aber noch rechtzeitig und sagte: „Papa wird natürlich untröstlich sein. Das kann meinen Entschluß ober nicht ändern." Bridgetbrooke stand auf und verneigte sich steif. Sein gelbes Gesicht verbarg seine Wut und Enttäuschung nur wenig. Langsam ging er nach dem Hause zu. Dort hatte er in einem Zimmer eine Unterredung mit Morland. Im Verlauf derselben legte er Ethels Ring auf den Tisch. Morland kam die Sache nun doch etwas überraschend. Er fand nur wenige Worte. Steif aufgerichtet verließ ihn Brid getbrooke. Als Morland eben noch überlegte, ob er mit Ethel ab reisen sollte, um diesem Skandal am besten auf dem Wege zu gehen, kam der Neger mit allen Zeichen i-iefer Erregung auf" ihn zu. „Massa, Morland, Missis ganz krank. Miß Klarens sagt, Missis'Morland stirbt. Massa muß gleich kommen." Morland war schon an dem Schwarzen vorbei und eilte hinauf nach den Zimmern seiner Gemahlin. Dort saß die Gesellschafterin, totenblaß vor Schrecken, und hielt eine Tote in: Arm. Frau Alice Morland war verschieden. So still und ruhig, wie sie gelebt, so still und ruhig war sie ins Schattenreich der Toten hinübergeschlummert. Sie war schon tot, als Miß Klarens noch Leben vermutete und den Diener zum Herrn schickte. Morland legte den Kopf seiner Frau sanft zurück. „Arme Alice," sagte er leise. Dann ging er hinaus, um Ethel vor zubereiten und den Gästen den Tod seiner Frau mitzuteilen. Ethel brach schluchzend an dem Lager der guten Mutter zusammen. Die Gäste verließen fluchtartig das prachtvolle Haus, in welchem ein schauriger Gast Einzug gehalten. (Fortsetzung folgt.)