Suche löschen...
Wilsdruffer Tageblatt : 23.05.1929
- Erscheinungsdatum
- 1929-05-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192905231
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19290523
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19290523
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1929
-
Monat
1929-05
- Tag 1929-05-23
-
Monat
1929-05
-
Jahr
1929
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 23.05.1929
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
vie durch das Futter mögliche Milchleistung erheb lich in die Höhe. Die zuerst genannte Futterration enthielt: 771 Z verdauliches Eiweiß, 5,989 KZ Stärkewerte, dazu 0,5 KZ Sojaschrot — 303 Z verdauliches Eiweiß, 0,366 KZ Stärkewerte. Zu sammen 974 Z verdauliches Eiweiß und 6,355 KZ Stärkewerte. Das vorhandene Eiweiß reicht aus für 13,5 Liter, die Stärkewerte für fast 17 Liter. Nochmals 0,5 KZ Sojaschrot zugelegt, ergibt Vie Summe von 1177 Z verdauliches Eiweiß und 6,721 KZ Stärkewerte. Mögliche Milchleistung nach dem Eiweißgehalt 17,5 Liter, nach dem Stärkewertgehalt 18,5 Liter. Es ist schon ein ziemlicher Ausgleich erfolgt. Zu dem bisherigen Futter sei nochmals 0,5 KZ Sojaschrot zugelegt, so daß die Futterration nun mehr folgendes Aussehen hat: Verdauliches Eiweiß Stärkewerte 20 KZ Kohlrüben 60 Z 1,500 KZ 11 KZ Heu 418 Z 3,410 KZ 1 KZ Weizen 90 Z 0,713 KZ 2 KZ Sojaschrot 814 Z 1,466 KZ 1382 Z 7,089 KZ Nunmehr reicht die Futtermengs für 20 Liter Milchleistung aus, die Norm dafür ist: 1300 g verdauliches Eiweiß, 7,000 KZ Stärkewerte. Bisher war es nicht möglich, mehr selbst geerntetes Korn als 1 KZ in dis Ration zu nehmen, da Eiweiß in der Ration fehlte und Korn arm an Eiweiß ist. Dieses wurde durch dauernde Beigabe von Sojaschrot ausgeglichen und es wird nunmehr wieder 1 KZ Weizen mehr in die Ration genommen mit dem Ergebnis, daß das Futter an Nährstoffen enthält: 1472 Z verdauliches Eiweiß, 7,802 kg Stärkewerte. Die damit zu erwartende Milch leistung beträgt 23 Liter. Stärkewerte gibt es im Überschuß. Daraufhin ist wieder 1 KZ Sojaschrot zuzulegen, worauf 1879 Z verdauliches Eiweiß, 8,535 KZ Stärkewerte vorhanden sind, die für 27,5 Liter Milchleistung ausreichen. Die Norm für 27,5 Liter ist: 1675 Z verdauliches Eiweiß, 8,500 KZ Stärkewerte. Wieder ist Eiweiß im Über schuß, so daß nunmehr eine Weizenzugabe an gebracht erscheint. Die Futtergabe sei: Verdauliches Eiweiß Stärkewerte 20 KZ Kohlrüben 60 Z 1,500 KZ 11 KZ Heu 418 g 3,410 KZ 3 KZ Weizen 270 Z 2,139 KZ 3 KZ Sojaschrot 1221 Z 2,199 KZ 1969 Z 9,248 KZ Norm für 30 Liter 1800 Z 9,000 KZ Bei so hoher Milchleistung ist nötig, insbesondere Eiweiß, aber auch Stärkewerte im Überschuß zu geben, damit, falls man 30-Liter-Kühe im Stalle hat, ihr Milchleistungsvermögen auch tatsächlich auszunutzen vermag. Sind die Kühe von Natur aus nicht dazu be fähigt, hohe Milchleistungen zu liefern, so nützt auch die beste Fütterung nichts. Ist die Kuh nur imstande 15 Liter Mich zu geben, so bringt auch die Fütterung auf 30 Liter Leistung keine Erhöhung mehr. Die Kuh wird zwar fett werden, aber das ist für ein Zuchttier unerwünscht. Hat man deshalb erkannt, daß eine höhere Leistung als 15 Liter für die Kuh nicht möglich ist, wird man die Kuh auch nur für diese Leistung füttern. Ganz erheblich besser ist es aber, wenn die Milchleistung der Kuh nach dem Kalben dauernd bis etwa 30 Liter ansteigt. Dann heißt es, ja nicht mit Futter sparen. Je höher die Milchleistung der Kuh, desto rentabler ist sie, da das Erhaltungs futter bei allen Kühen das gleiche ist. Die Zußräude des Geflügels. Bon Dipl.-Landwirt U. Arnd. Diese Krankheit der Hühner, die auch unter der Bezeichnung Kalkbeine bekannt ist, ist trotz aller Hinweise in der Fachpresse usw. noch recht häufig anzutreffen. Ganz besonders macht sie sich im Frühjahr und Vorsommer be merkbar, nachdem sich die Hühner den Winter hindurch die meiste Zeit über im Stall auf gehalten haben. Zeigen sich nun die Kalkbeine, so ist das ein Beweis, daß die Hühner schon lange mit dieser Krankheit behaftet sind und in einem unsauberen Stall während des Winters gehalten wurden. Eine wirksame Be handlung der Kalkbeine muß eingeleitet werden, andernsalls die Tiere schließlich zu hinken an ¬ fangen, infolgedessen die Futtersuche nachläßt s und sie nach und nach immer mehr abmagern. I Hennen mit Kalkbeinen können auch zur Brut , nicht verwendet werden. ; Die Futzräude des Geflügels wird durch ; Dermatophagus - Milben (vsrmator/etss mu- ; tuns), eine der menschlichen Krätzmilben ver- i wandten Milbenart, hervorgerufen. Die Schma- ; rotzer durchbohren die Haut und graben sich in dieser ihre Gänge, in denen sie sich, rasch vermehren. Dabei erzeugen sie dicke, teig ähnliche Borken an der Fußhaut, die später ein blättriges Aussehen annimmt, so daß die Beine mit der Zeit dick werden und wie mit Kalk bedeckt aussehen. Zur Verbreitung dieser Schmarotzerart tragen neben den erkrankten Hühnern vor allem der Stall und die einzelnen Stallgeräte, die von diesen Hühnern benutzt werden, bei. Besonders zur Winterzeit, in der die Hühner sich länger im Stalle aufhalten, werden sie von der Fußräude befallen und zeigen dann im Frühjahr und Vorsommer das geschilderte Krankheitsbild. Die Behandlung, die sich in erster Linie auf das Abweichen der losen Borkenstücke von den Füßen mittels warmen Seifenwassers und nachfolgendem Einreiben mit Perubalsam oder Perulenizetsalbe erstreckt, muß sofort einsetzen, sobald die Erkrankung bemerkt wird. Auch Einreibungen mit Lysol-, Kreolin- oder Teer- falben, eventuell auch Petroleum, führen zum Ziele. Falsch ist es aber, Karbolineum zu verwenden, wodurch schwere Gesundheits störungen hervorgerufen werden. Unter Um ständen muß das Abweichen der Borken und die nachfolgenden Einreibungen der Füße in Abständen von zwei bis drei Tagen wiederholt werden, falls nicht gleich nach der ersten Be handlung eine gründliche Heilung von den Dermatophagus-Milben erzielt wird. Außer dem ist für eine gründliche Reinigung des Hühnerstalles Sorge zu tragen und darauf zu achten, daß die Sitzstangen immer rein sind. Am besten werden sie mit kochendem Seifen wasser gereinigt und danach mit einem in Pe troleum getränkten Lappen abgewischt. Stall wände, Türen usw. sind gleichfalls gründ lichst mit einer zweiprozentigen Cellokresollösung abzuwaschen und dann zu kalken, wobei dem Eimer Kalkmilch 200 Z Cellokresol zugesetzt werden. Selbstverständlich sind auch alle Stall gerätschaften, wie Forken, Besen, Futtertröge usw., sorgfältig mit der zweiprozentigen Cello- kresoilösung zu reinigen. Nur wer sich auch vor dieser Mühe nicht scheut, der wird die Kalkbeine bei seinen Hühnern erfolgreich bekämpfen und bald einen gesunden Hühnerbestand haben. Allein die fleißigste Behandlung der mit Fußräude be hafteten Hühner hilft nichts, wenn Lie Hühner immer wieder in einen ungeeigneten Stall auffliegen, der die Brutstätte des Ungeziefers ist und in dem sie von neuem die Milben aufsammeln. Schmackhafte Gerichte aus Hirse. Nachdem wir vor einiger Zeit an dieser Stelle für den Anbau der Hirse eine Lanze gebrochen haben, möchten wir nicht verfehlen, unserem ver- ehrlichen Leserkreis auch einige erprobte und schmackhafte Rezepte von Hirsegerichten zu geben, die wir nachstehend zum Abdruck bringen. Hirse mit Schinken. Die Hirse wird mit kochendem Wasser abgebrüht und daraus in einem gut schließenden Topf mit Wasser und einem Schinkenknochen, an dem natürlich nicht zu wenig daran sein darf, aufs Feuer gebracht. Dort läßt man alles so lange kochen, bis die Hirse geschmeidig und der Schinken weich geworden ist. Salz daran zu geben, ist nicht ratsam, da der Schinken aus reichend würzt. Vor dem Aufträgen wird der Schinkenknochen herausgenommen und entweder das anhaftende Fleisch abgelöst und in Stücke zerschnitten und unter die Hirse gemengt oder gesondert dazu gereicht. Dieses Gericht ist äußerst wohlschmeckend und kräftig. Apfelhirse. Nachdem die Hirse abgebrüht wurde, kommt sie mit der nötigen Milch, Zucker und Zimt aufs Feuer, wo sie weich und geschmeidig gekocht wird. Inzwischen hat man Äpfel geschält, in kleine Stücke geschnitten und mit Zucker bestreut. Nachdem die Apselstücke eine Stunde lang gezogen haben, werden sie unter den Hirsebrei gerührt, und alles nochmals zum Aufkochen gebracht. Sind die Apfelstücke gleichfalls weich geworden, wird der Brei in eine tiefe Schüssel gebracht, mit Zucker bestreut und zu Tisch gegeben. Wer das Gericht noch verfeinern will, kann eine Tunke von Apfel wein dazu reichen. Hirsebrei mit brauner Butter. Die ab gebrühte Hirse wird mit Milch, etwas Salz und einem Stück Butter weich gekocht, doch darf der Brei nicht zu dünn sein. Nun bereitet man eine schöne braune Buttertunke, die man ge sondert zu Tisch gibt. Der Hirsebrei wird mit Zucker und Zimt gereicht und die braune Butter dazu gegeben Man kann auch statt der braunen Butter Speck würfel auslassen, sie gut ausbraten und zu dem Hirsebrei reichen. Es ist in diesem Falle aber ratsam, Zucker und Zimt fortzulasssn. Hirseauflauf. Man brüht die Hirse, wie üblich, ab und bringt sie mit der nötigen Milch und etwas Salz aufs Feuer, kocht sie zu einem dicken Mus und läßt dieses wieder auskühlen. Nun reibt man zwei Gelbeier mit einem Stück Butter ab, rührt diese unter den Hirsebrei, gibt den nötigen Zucker, sowie Zitronensaft nach Geschmack hinzu, und zieht zum Schluß den steifgeschlagenen Schnee darunter. In eine gut ausgebutterte Form wird die Masse gefüllt und in einem mittelheißen Ofen gebacken. Man reicht zu diesem Auflauf eine Fruchttunke oder Apfelmus. Weinhirse. Die gebrühte Hirse wird mit einer Flasche Apfelwein, dem nötigen Zucker und 50 Z Butter aufs Feuer gebracht und zu einem Mus verkocht. Das nötige Salz ist dabei nicht zu ver gessen. Dann läßt man die Masse wieder aus kühlen. Nun hat man drei bis vier ganze Eier mit etwas Milch verquirlt, und rührt diese Flüssigkeit recht gründlich unter den Hirsebrei. Eine Form wird mit Butter ausgestrichen und nun eine Lage Hirse hineingebracht. Es folgt eine Lage Apfelmus, wieder Hirse und so fort, bis die Form gefüllt ist, die mit Hirse abschließen muß. Nun wird sie in den Bratofen geschoben und dann gargebacken. Man reicht zu diesem Gericht eine Weintunke. Hirsesuppe. Die Hirse wird wie üblich rasch abgebrüht und darauf mit Fleischbrühe oder auch einer Maggibrühe und dem nötigen Salz aufs Feuer gesetzt, wo sie so lange kochen muß, bis die Suppe sämig ist. Man kann solch eine Hirsesuppe ganz nach Belieben dicker oder flüssiger Herstellen. Das richtet sich nach dem Geschmack. Durch Fleisch klößchen, die man später jn der Suppe mitkocht, kann aus der Hirsesuppe eine ganze Mahlzeit werdem Tr. Neues aus Stal! und Hof. Über Zulterzubereilung im SUo. Davon war in den letzten Jahren sowohl in landwirtschaftlichen Vereinen wie in der Fachpresse viel die Rede, und jeder Fabrikant von Silotürmen sowie jeder Land wirt, der mit seinem Silo gute Erfahrungen ge macht zu haben glaubte, empfahl seinen Silo. Jetzt haben sich die Grundsätze für eins gute und sichere Silofutterbereitung allgemein geklärt und in der Tat: brauchbar find alle Silos, wenn sie folgenden Anforderungen entsprechen. Zunächst muh der SilobehAter absolut undurchlässig sein, sowohl für Wasser wie für Luft und Gase, nichts davon darf durch die Silowandung nach außen hin entweichen. Es mutz besonders der Zellsaft unbedingt im Be hälter bleiben. Weiterhin muh er die erforderliche Temperatur längere Zeit festhalten, gleichfalls muß er große Druckfestigkeit besitzen, und schließlich darf seine Wandung nicht durch die bei der Silage bereitung sich bildenden Säuren angegriffen werden. Daher ist es auch erforderlich, in jedem Fahr vor der ersten Füllung die Innenwandung daraufhin sorgfältig zu prüfen. Schon gleich bei der Silo bereitung müssen die eingebrachten Pflanzen rasch absterben, damit alle Verlusts durch Atmung unter bleiben, und ebenso rasch muß alle Luft aus dem Siloraum vollständig verdrängt werden Um diesen Forderungen möglichst vollständig nachkommen zu : können, sind jetzt Apparate gebaut worden, die die > einzusäuernde Masse von Schmutz und Erde gründ- I lich befreien, dann zerkleinern und ihr die Be- , schassenheit eines dicken Spinates verleihen, der . dann später ein vorzügliches Futter bildet, aber stets unter der Poraussetzuüg, daß die Futter pflanzen reich an Kohlenhydraten, besonders an Zucker, sind. Solche Pslanzen besitzen große Silier fähigkeit und sind, wenn die obengenannten Vor aussetzungen guter Silobereitung vorhanden, die denkbar besten Silierpslanzen. E—w. Zunge Mastschweine sind nicht ausschließlich mit Kartoffeln zu mästen. Die Schweine müssen bei der Kartoffelmast unbedingt täglich bis 1 kg Schrot und mindestens 4 Liter Magermilch dazu bekommen. An Stelle von Magermilch kann 300 g Eiweihbeifutter gegeben werden. Das Körnerschrot braucht dann nur 700 g täglich zu sein l)r. L. verkeile dec Torfftreu. Die vielen Vorteile der Torfstreu sind immer noch zu wenig bekannt. Sie sind gegenüber der Strohstreu so groß, daß sich leder Viehbesitzer darüber unterrichten muß. Jede Streu hat nun wohl in erster Linie die Aufgabe, den Tieren ein gutes, reines und bequemes Lager zu bieten. Ruhe und Rast ist halbe Mast! Das Wohlbefinden der Tiere hängt nicht allein vom Futter ab, es kommen noch viele Faktoren hinzu. Die Vorteile, die z. B. der Weidegang bietet, sind allen Viehzüchtern bekannt. Diese Vorteile sind hauptsächlich in der Bewegungsfreiheit in der frischen Luft zu suchen. Die Stallhaltung dagegen hat ihre besonderen Nachteile im Mangel an Be wegung und in der schlechten Luft, die durch Ammoniak und Kohlensäure verdorben ist, dann aber auch in der starken Anhäufung von Krankheits keimen. Durch Verwendung von Tors als Streu können wir nun viele dieser Nachteile, wenn auch nicht ganz ausschalten, so doch stark mindern. Die Torfstreu gewährkden Tieren ein warmes, trockenes Lager, vor allem aber wirkt sie luftreinigend. Torf bindet Ammoniak und andere Gase und ver hindert die Zersetzung der Exkremente. Das ist bei einer Streu mit Stroh nicht der Fall! Torsstreu verhindert aber auch die Entwicklung der Krank heitserreger in hohem Maße und kann daher als Vorbeugemittel gelten. Torfstreu ist namentlich dann zu empfehlen, wenn eine Seuche aus gebrochen ist. Die Torfstreu bietet aber auch einen an Stickstoff reichen Dunger, der sowohl auf schwerem wie auch aus ganz leichtem Sandboden mit großem Vorteil verwendet werden kann. Dazu kommt noch, daß Torfstreu sehr sparsam und daher a-ch billig ist. Die Handhabung ist nur leicht; die Ställe sind leicht rcinzuhalten. Torsstreu braucht beim Lagern keinen großen Raum. Sie kommt aber nicht allein bei der Großvieh haltung in Betracht; ganz besondere Dienste erweist sie auch den Ziegenhaltern und dem Geflügel- und Kleintierzüchter. Kl. Hühnerflöh« sind von den Flöhen der Menschen und Säugetiere verschieden. Die eigentliche Brutstätte dieser schädlichen Para siten ist das Legenest bzw. dessen Inhalt. Betritt ein Huhn das Nest, dann fallen die Flöhe darüber her und saugen Blut, wodurch die Legetätigkeit stark herabgeminder! wird. Der Geflügelhalter hat also allen Grund die Flöhe zu vernichten. Es empfiehlt sich, den Inhalt der Nester von Zeit zu Zeil hu ver brennen und die Nester selbst gründlich mit einer ISprozenttgen Mordaxlösung zu streichen. Mit einer solchen Lösung pon 10 Prozent behandle man auch die Hühner selbst. Man streich! die Lösung unter die Federn aus die Haut. Die mit neuem Stroh ausgestatteten Rester werden mit Iucksin ausgestrcut. Sie erhalten am Grunde eine Lage Torfmull, dem man Iucksin beimengt. Kl. Neues aus Feld und Garten, Treibhaus und Vlumenzimmer. Gesunde Grundwasserverhältnisse sind die aller erste und wichtigste Voraussetzung zur Gewinnung eines gehaltreichen Futters auf den. Wiesen und Weiden. Dis meisten Grünlandslächen leiden an stauender Nässe Das Futter ist infolgedessen nur minderwertig, und Unkräuter machen sich dann in unliebsam« Weiss breit Wo Hahnenfuß, Wiesen schaumkraut, Kälberkropf Butterblume, Wiesen knöterich, Binsen, Seggen, Simsen, Schachtelhalm und anders vorkommen, ist eben der Boden zu naß und bedarf der Entwässerung. Das Vieh frißt der artiges Futter auch nur ungern und leistet dem entsprechend auch nur wenig an Milch, 'Fleisch und Zugkraft. Das erfordert dann einen Zukauf von Kraftfutter und verteuert dadurch die Viehhaltung ganz erheblich. Es kommen demnach solche zu nassen Wiesen und Weiden dem Landwirt auf die Dauer recht teuer zu stehen. Wollen wir aber auf den Grünlandslächen nicht nur mehr, sondern auch ein hochwertiges Futter gewinnen, das alle Krast- fuitergaben überflüssig macht oder sie zum wenigsten ganz erheblich vermindert, dann muß eben der Grundwasserstand geregelt werden. K. Schneider- Kleeberg, ein bekannter Wiesenwirt, hat festgestellt, daß der Milchertrag je Hektar Dauerweide allein durch die Dränage von 1600 Liter aus 3300 Liter im Jahre gesteigert wurde. Wenn nun auch die Entwässerungskasten heute 400 bis 600 käst je Hektar betragen, so macht sich diese Ausgabe denn doch reichlich bezahlt und bedeutet eine recht ein- trggliche, sehr gut verzinsende Kapitalsanlage., K. Schneider-Kleeberg faßt seine langjährigen Er fahrungen in bezug auf Futterbeschasfenheit in den Satz zusammen: „Je trockner ein Futter gewachsen ist, um so besser nährt es, und um so lieber wird es vom Vieh gesrcssen." W—e. Ein sicherer und zuverlässiger Wetterprophet, besonders für die Heuernte, der wohl niemals trügt, ist die Bogel- oder Gartenmiere, LtsIIaria mockia oder Gisins msäia. Als weit verbreitetes Unkraut ist sie jedem Gärtner und Landwirt bekannt; wenn sich nämlich diese Pflanze des Morgens gegen neun Uhr aufrichtet und bis nachmittags vier Uhr ihre weiße Blnmenkrone offenhält, ist am nächsten Tage trockenes, heiteres Wetter zu erwarten. Wenn die Bogelmisre aber ihre Blüten noch nach neun Uhr vormittags geschloffen hält, ist mit Sicherheit noch an demselben Tage Regen zu erwarten. Da diese Pflanze beinahe das ganze Jahr hindurch grünt und blüht, ist reichlich Gelegenheit gegeben, sie auf ihre Zuverlässigkeit über Wettervorhersage zu prüfen. Sz. Der Anbau von Pferdebohnen zwischen Kartoffeln. Namentlich in Mitteldeutschland ist es vielfach üblich, den Ertrag von Kartoffel schlägen noch dadurch zu erhöhen, daß Pferde bohnen zwischen die Reihen gesteckt werden. Das ist natürlich nur in kleineren Betrieben möglich, in denen dis Kartoffeln ausschließlich mit der Hand bearbeitet werden. Diese ver hältnismäßig weit voneinander stehenden Bohnen reihen setzen meistens sehr gut an und tragen ost ungewöhnlich reichlich, wenn sonst das Land zum Bohnenbau geeignet und dung- krästig ist. Der Kartoffelertrag scheint unter dem nebenbei betriebenen Bohnenanbau nicht zu leiden. Also versuche man es einmal mit diesem Doppelanbau. Das Risiko ist ja nicht groß, schlimmstenfalls hat man die kleine Bohnenmenge vergeblich ausgelegt. Vielfach um grenzen die Gutsarbeiter ihr Deputat-Kartoffel land mit Bohnen und bezeichnen dadurch gleich zeitig dessen Grenzen. W. Lohnen Erdbeeren Kunstdünger? Nach den Ergebnissen fünfjähriger forgfältigst in Weihen- stcphan durchgeführter Düngungsversuche brachte bei der Hansa-Erdbeere die Bolldüngung mit alten Nährstoffen die höchsten Erträge. Be sonders erwies sich die Erdbeere für den Stickstoff sehr dankbar. Mangelte es an Stick stoss, dann sank der Ertrag ganz erheblich. Daneben muß auch ausreichend Kali und Phos phorsäure gegeben werden. Bei Neuanlage einer ErLbeerkultur darf selbstverständlich eine ausreichende Düngung mit Stallmist, auch mit Kompost, nicht unterbleiben, um diese Frucht für die nächsten beiden Jahre ausreichend zu versorgen. Gr. Neues aus Haus, Rüche und ReHer. Weichgewordene Teppiche zu steifen. Nicht nur zum Leimen von Holzgegenständen ist der Tischler leim zu gebrauchen, er leistet vortreffliche Dienste zum Steifen weichgewordener Teppiche. Gerade Bettvorleger wollen nach längerem Gebrauch nicht mehr fest aufliegen, so daß sie häufig Veranlassung zum Stolpern geben. Man bereitet sich zum Steifen einen dünnen Tischlerleim, kehrt den Teppich links um und bestreicht ihn auf der Rücksei: > ' dlcfsr dünnen, leimigen Flüssigkeit. Der Leun muß halb erkaltet sein, wenn er zum Steifen verwendet wird. Der Teppich muß daraus gut trocknen. Tr. Gefüllte Hühnchen. Für sechs bis acht Per sonen. Zubereitungszeit eine Stunde. Drei Hühnchen werden sauber gerupst, ausgenommen, ^ibgesengt, rasch gewaschen und abgetrocknet. Die Magen und die Herzen werden nebst einer Zwiebel und Petersilie feingewiegt, mit zwei bis drei eingeweichten und wieder ausgedrückten Brötchen, ein bis zwei Eiern, Salz, Pfeffer, einer Prise Muskat vermengt, das Geflügel da mit gefüllt, zngcnäht und schön dressiert. In die Bratpsanne gibt man 60 g Butter, etwas Speck, eine Zwiebel und legt, sobald das Fett gut heiß ist, die Hühnchen hinein. Man wendet sie im Fett um und legt sie dann so in die Pfanne, daß die Brust oben ist. Während des Bratens muß häufig begossen werden und ab und zu ein Löffel kochendes Wasser zugegeben werden. Beim An richten schmeckt man die Soße nach Salz und Pfefser ab und verfeinert sie mit einigen Tropfen Maggi's Würze. Luise Holle. Weißkohl mit Paprika. Ein gewaschener, mehrmals geteilter und in Salzmasscr leicht ab gebrühter Weißkohlkopf wird abgegossen. Dann bereitet man eine Einbrenne, tut etwas Fleisch brühe daran, so daß es eine sämige Soße gibt. Nun legt man den Kohl hinein, fügt Paprika und Salz nach Geschmack hinzu und läßt ihn gar kochen. Der Wohlgeschmack wird erhöht, wenn man den Kohl mit Hammel- oder Schweine fleisch zusammen gar kocht und die gewonnene Brühe verwendet. Hierzu mutz der Kohl vorher im Wasser abgekocht werden. Frau Ad. in K. Gestifteltes Mandel-Konsekt. 140 g Zucker wird mit dem Schnee von zwei Weißeiern verrührt und beliebig viel grob geschnittene Mandeln, Zitronenschale und Schokolade beigemischt, so daß man einen festen Teig erhält. Nun setzt man aus Oblaten kleine Häufchen von dieser Masse, läßt sie im warmen Zimmer erst gut übertrocknen und schiebt sie dann in einen mäßig 'warmen Ofen zum Uberbacken. Tr. Bienenzucht. Die Königin als Seele und Triebfeder der Bolksentwickclung läßt vom vierten Lebens jahre ab in ihrer Leistungsfähigkeit meistens sehr bedeutend nach, weshalb man eine Königin nicht länger als höchstens drei Jahre auf dem Stande dulden sollte. Der eine Zeitlang in Mode befindliche Grundsatz: Jedes Jahr eine junge Königin! ist zwar auch nicht der richtige gewesen, da man wieder etwas von ihm ab- gckommen ist, jedoch sollte man es sich zur Regel machen, seine Königinnen im dritten Jahre durch solche jüngeren Datums zu er setzen. Zweckmäßig ist es deshalb, bei einem Stande von sünf Völkern auswärts sich immer einige Reservsköniginnen in kleinen Zucht kästchen bercitzuhalten, um gegen widrige Zu fälle bei Weisellosigkeit usw. geschützt zu sein. H. Neue Bücher. 0r. pstil. Hans Freiherr von Berlepsch: Der ge- samle Vogelschutz, seine Begründung und Aus führung auf wissenschaftlicher nakürlicher Grund lage. 12. Auslage mit 5 Bunttafeln und 82 Text abbildungen. Verlag von I. Neumann-Neu damm, Bez. Ffo., 1929. Preis Halbleinen gebunden 6 KIA, Ganzleinen gebunden 8 kkA. Nachdem in den letzten Jahren der Vogelschutz große Fortschritte gemacht hat und viel Neues hinzugekommen ist, ist es lebhaft zu begrüßen, daß das Handbuch des Vogelschutzes von vr. Freiherr von Berlepsch in neuer, zwölfter Auflage heraus gekommen ist. Unmöglich läßt sich hier eine er schöpfende Kritik über das Berlepschsche Werk geben. Dazu ist der Raum viel zu knapp. Es sei aber er wähnt, daß in diesem Buch ein Fachmann das Er gebnis jahrzehntelanger Studien und Beobachtungen über den Vogelschutz niedergeschrieben hat. Alles, was der Freund des Vogelschutzes wissen muh, findet er aufs eingehendste geschildert. So wird in ausführlichen Kapiteln über Nistgelegenheilen, Vogelschutzgehölze, andere Maßnahmen zum Schutze der Vögel, dgs Anbringen von Nisthöhlen und Reinigen usw., Vögelsütterung und Vögel tränken, ausführlich alles Wissenswerte klar er läutert. Jeden: Landwirt und Jäger, der sich seine gefiederten Sänger, feine Kampfgenossen gegen alle Pflanzenschädlinge in Wald und Feld, erhalten will, sei dieses Buch dringend empfohlen. Dipl.-Ldw, A.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
Nächste Seite
10 Seiten weiter
Letzte Seite