Volltext Seite (XML)
— 431 — Am Morgen des 20. September Wen'der Franzose beiden Seiten der Allemaritschlucht vor. Dom sächsischen Re giment wurde nur noch die am linken Flügel liegende 9. Kompanie in den Taifun des Airgriffs hinringewrrbelt. Mir oder unsere waren. Im ltlMicd« grsbeu (K.M.) Am 11. 7. 17, 12^30 Uhr vorm. gingen Teile der Stoßtrupps des 1. und 2. Bataillons J.-R. 102, Kömg Ludwig von Bayern, sowi^ einige Pioniere mit dem Auftrage, in die feindliche Stellung einzudringen und Gefangene zu - Hunde, rückten die Explosionen der Handgranaten und bald s hier, bald Fort entflammte ein Höllenlärm, wenn feind- letzt. - , - Das gesprengte 2. Drahtverhau konnte leicht überwunden ' werden, und schon glaubte die Patrouille den 1. feindlichen ! Graben mühelos erreichen zu können, als sie plötzlich hinter ! dem 2, ein 3 Verhau zu überwinden hatte, das infolge der - niedrigen Höhe und des hohen Eraswuchses bisher uner- s kannt geblieben war. i Indessen hatte, bas Abriegelungsfeuer der eigenen Artil- ' lerie begonnen, jeder verzögerte Augenblick hätte den. Erfolg ! des Unternehmens in Frage stellen können. Unerschrocken stürmte da der Gefreite Hahn durch dieses neue Hindernis durch und drang mit einigen beherzten Kame raden in die 1. feindliche Linie ein. Im Graben geriet Hahn sofort in einen heftigen Nah kampf mit Handgranaten, Pistole und Dolchen. Hierbei' ge lang es ihm, aus einem in der' Zahl überlegenen Franzosen trupp einen Mann zu überwältigen; die anderen ergriffen dre Flucht. Indessen hatte der Feind gemerkt, daß ein Unter nehmen gegen seine Stellung stattgefunden hatte. Während nun Hahn den Gefangenen nach der deutschen Stellung zurück- brachte, setzte die feindliche Artillerie mit einem furchtbaren Sperrfeuer ein; gleichzeitig streuten die feindlichen M.-G. das' Gelände zwischen der' deutschen und feindlichen Stellung mit außerordentlicher Heftigkeit ab. Trotzdem erreichte Hahn mit dem Gefangenen unsere Gräben. Gefreiter Hahn, der.sich früher schon bei einem ähn lichen Unternehmen durch Kaltblütigkeit und schneidiges Draus- gehen ganz besonders hervorgetan und einige Engländer über wältigt hatte uno bereits mit dem E. K. 2. und der Br. F.- A.-M. ausgezeichnet worden war, wurde für diesen neuen Beweis seiner Tapferkeit durch den Divisions-Kommandeur persönlich mit dem Eisernen Kreuz 1. Klasse ausgezeichnet. , machen, vor. Die Entfernung zwischen der eigenen und der feindlichen Stellung betrug etwa 900 Meter. Es war eine Helle Mond-, nacht. Um 1,25 Uhr vorm. lag die Patrouille dicht vor dem feindlichen 1. Drahthindernis zum Einbruch bereit. Der Um Hvdsng Kampftage eines sächsischen Regiments bei Vauraillon (K.M.) Aus dem Felde wird uns geschrieben: Die Stellung des Regiments am linken Flügel der Division war äußerst schwierig. Nicht nur, daß die Eranat- trichter, die man bezog, an den Abhang geklebt waren, wie Schwalbennester an ein- Dachrinne, nicht nur daß das Schuß feld eng begrenzt wurde durch die zerrissenen Erdbuckel ehe maliger Gräben, in denen sich der Feind anschlrichen konnte, daß der Blick gleich hängen blieb in de'n Drahtgeflecht ehemaliger Sicherungen, schlimmer war, daß man mit offener lrnker Flanke kämpfte. Der Feind war in den Angriffen der Vortage ein Stück in die Allemantschlucht hereinzukom men und hatte sich auf der Hügelwslle festgesetzt, ine der Chemin- des Dames wie eine Zunge nordwärts bis Pinon streckt. Von dort mrs schoß er den Sachsen fast in den Rücken, vor allem fegte er die Schlucht unterhalb der Siel- tun gentlang, durch die alle Zufuhr gmg, durch die alle Essenholer Und Meldeläufer, die'Telefonisten und Munitions träger hindurch mußten. Bei Tage war es fast unmöglich» durchzukommen. Jeder Mann, der sich in den kugclgelich- teten Buschwerk und Wischen den zerhackten Baumstämmen bewegte, wurde unter heftigen Feuerregen gesetzt, der schwir rend durch das Astwerk pfiff oder klatschend in den wunden Baumstämmen. hängen blieb. Klar, daß die feindlichen Era- ZLZ- «AT DL-TD naten das Tal aus- und abstampften; Wachtposten in Lisen- stiefeln. Dazu floß aus niedrigem Himmel Regen, füllte d«e Granattrichter mit Wasser bis oben hinauf, tropfft durch die Zeltbahnen, stand in den Stiefeln und hatte bald die mürbe Erde zu einem zähen Teig verrührt, der nur widerwillig einmal versunkene Beine wieder h-rgab. Dom ersten Augenblick an, als die 'Sachsen sich noch kaum recht umgeschaut, ging das Geplänkel: Fortwährend belferten feindlich: Maschinengewehre, wie reizbare Wacht- ZÜKLMMLRKL'ß ZZrMZäZLMEZ Kz den benachbarten Badenern zusammen wies sie den Feind aus kürzeste Entfernung ab. Nach kurzen:, heftigem Ringen schäumten die Angriffswellen wieder in das Vauraillontal zurück. Unsere Artillerie blieb ihnen blutig auf den Fersen. Scheinbar erstaunt über diese Abfuhr hielt sich der Feind etwa bis 3 Uhr nachmittags ruhig. Dann aber raffte, er zusammen, was ihm an Minenwerfern und Artiller« zu Gebote stand, brannte mit allen Kalibern los, ließ Gas aufsprühn, schickte Nrbelwolken noch in den Pulverqualm hinein. Wieder schien es allen Kämpfern, die Aehnliches unzählige Male durchgemacht, als ser dies toller als. je, zuvor. Undurchdringlich, so sehr auch die überwachen Augen in den Brodem starrten, schwellte die Wolke des Gefechts über dem Trichterfeld. Endlich um 4,30 Uhr brach der Angriff los. Vom Diereckswald, einem kläglichen Splitter gehölz und aus der Schlucht von Vauraillon durch den Herenwald ' schob sich der Feind durch Sappen gegen die 8., die 5. und die 9. Kompanie vor. Flammenwerfer sprühten an der Spitze der Srurmtruppen. Bei der 5. drang er ein. Unteroffizier Langer mit einem Handgranatentrupp schmiß ihn wieder hinaus. Seine Leute sprangen auf die Ränder der Trichter und schossen in die Weichenden. Bei der 8. setzte der Vizefcldwebel Kunstmann der 2. Masch.-Gew.» Komp. einen Flammenwerfer in Brand. Gleichzeitig krm der Unteroffizier Roth den Poilus in die Flanke. Dreimal ging der Kampf hin und her. Die Sachsen blieben Sieger. Der Hauptkampf tobte bei der 9. Hier war es dem Feind gelungen, unsere Infanterie von der Südostecke des Heren-. waldes ein wenig auf den-Abhang zurückzudrücken. Die Lage war nicht ungefährlich. Ein weiterer Einbruch hätte den linken Flügel noch mehr entblößt und tue Stellung am Abhang vielleicht unhaltbar gemacht. Die Offiziere der Kom panie waren sämtlich verwundet. In diesem Augenblick setzte sich der-Leutnant-der Minenwerferkompanie Ackermann an die Spitze der verwaisten Kompanie. Prachtvoll gingen di« Sachsen unter ihm vor und in einem heftigen, langan- dauernden Ringen wurde dec Feind Schritt um Schritt, Trichter um Trichter zurückgedrängt. Leutnant Ackermann wurde leider schwer verwundet. Bis gegen 7 Uhr dauerten die Kämpfe. Einmal wurde die Lage noch bei der 5. Kom panie kritisch, wo der Feind mit Flammenwerfern einge drungen war. Ein Gegenstoß der 2. und von Teilen der 1. warfen ihn zurück. Vizefeldwebel Pfüller der 1. und Un teroffizier Krebs der 9. Kompanie riegelten dann die Sap pen endgültig ab. Am Abend war die Stellung bis auf geringe Teile am Herenwald wieder in der Hand der Sachsen. Der Gegner hatte außerordentliche Verluste gehabt. Auch unsere Ver luste waren nicht leicht. Durch die versumpften Trichter, über die, aus Maschinengewehrkugsln gewebt, ein Netz des Tvdes gespannt war, schleppten aufopfernden Sanitäter die Verwundeten nach hinten. Mühsam zwängten sich durch die Einschläge der Granaten die Munitionsträger nach vorn. In der Nacht schliefen nur wenige erschöpft in den Sumpf- ' löchern. Die meisten standen in nie rastendem Lärm des Patrouiliengefechts, ließen Leuchtkugeln in dre Nacht flammen, rasselten mit den Maschinengewehren die Trichtrrränder ent lang oder schlichen erkundend durch das schmale Geläut« Wischen den Linien, das niemandem gehört. 1. Drahtgürtel, m den in den vorhergegangenen Nächten vor- i hier, „ .... , bereitend eine Gaste geschnitten war, wurde während der letzten IW Patrouillen sich zu sehr genähert' hatten Minuten nach vollends zerschnitten. Sobald das Abriege- Erkunder auf französische Postierungen geraten lungsfeuer der eigenen Artillerie emsetzte, warfen die beige- 21... 'M-. d.- 20 sch'...'-- gebenen Pioniere zwei geballte Ladungen in das 2. feind- unsere Front für angrifss*if"zu halten. Nach einem Schie- Irche Hindernis. Durch dre außerordentlich starke Detonation- ßm, das mit langsam dämmernden Tag zunahm und sich der geballten sehr starken Ladungen wurden drei Teilnehmer ' mit Hellwerden gewitterhaft entlud, stieß er wuchtig zu des Unternehmens im feindlichen Drahthindernis bereits ver- s beiden Seiten der Allemantschlucht vor. Dom sächsischen Re-