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dem Köcher der äußersten Linken oder der äußersten Rechten empfing um Mitternacht ein Funkentelegramm, gerichtet an den t fall wome es. daß Me e ich oeven, als wir uns aus der Volksbeauftragten und unterzeichnet Hoffmann, m I beißig Schritte genähert hatten, gefechtsbereit machte, em mitgeteilt wird daß die deutsche Antwort um 6 Veraeltunasfeuer in die feindliche Linie zu senden für < Rat i wl land v Fischer l i . O« w! A B truppe' Trupp, Vie neuen frieNeneverbsnälungen f Petersburg, 23. Febr. Dir Funkenstation Zarskoje Selo welchem mitgeteilt tlhr morgens dem russischen Kurier ausgehändigt worden sei, der sofort die Rückreise angetreten habe. Ein zweiter Funk- or B bürg: Dr in» Aust Der Kam or rv rumänisch den Lhar die Käm Kämpfe i wodurch schleppen Moldau s mittelinan vollständi, streitender wi Bergistu langt ei Vergeltungsfeuer in die feindliche Linie zu senden für einige Granaten, die die Franzosen aus 6,1 Kilometer Entfernung irerübergeschickt hatten und die in etwa 50 Meter Nähe beim Idyllisch, mitten im Walde, an eigens angelegten und sauber gepflegten, harten, größtenteils holzbelcgten Wegen fanden wir dje schwere Mmenwerfer-Kompagnie, deren Führer Rittmeister L. uns ejne gründliche Unterweisung in der Nutz anwendung der Waffe zuteil werden ließ. Tys waren leine so fürchterlich großen Dinger, man ladet sie sogqr von vorn qus Brusthöhe. Und doch wiegt das Geschoß 2 Zentner! Zwei kräftige Leute hoben es mit freien Armen und ließen es von der Mündung aus in den Lauf einfahrcn, Aber sie schnauften ejn wenig, als sie dies erledigt hatten. Und nun berücksichtige man einmal, daß bei Schnell feuer alle paar Minuten solch ein Ungetüm von Geschoß den Nohrlaüf verläßt und demnach sich in gleichen Abständen das Laden aus freien Armen vollziehen müß. Das ist Schwerst- arbeitcr-Arbeit, der unsere heimische Kriegsindustrie nichts ähnliches gegenüberstellcn kann! Der Kompagnjeführer war Philanthrop in der Bedeutung des Wortes, Die peinlichste Sauberkeit der Wege, Küche, Baracken, Schuppen und Ställe war uns schon angenehm aus gefallen, aber ejn großer Unterkunftsraum mit glatt ge hobelten und holzweiß gescheuerten Tischen und Bänken, in dem von Weihnachten her noch der Tannenbaum und die Lanncirausschmückung zu sehen waren, versetzte uns geradezu in Erstaunen. Im Vordergründe erhob sich rin kleines Po dium mst einem querstehenden Tische, an dem allerhand musikalische Leyte auf allerhand Instrumenten wie in der Heimat den Kompagnieangehörigen zum Schuhplattler auf spielen können, und im „Bühnenhintergründe" täuschte sogar die sinnige Malerei irgendeines geübten Künstlers den Zu hörern ejn bayrisches Dorf vor. — In gleichem Maße fanden wir auch die Reoierstub« mehr als behaglich und die Schreib stube sogar nett und „amtlich grün" eingerichtet. Ich muß hier einsiechten, daß die Offiziere wirklich viel tun, um ihren ' Leuten die entbehrte Heimat nach Möglichkeit zu ersetzen und das Kriegsleben erträglich zu machen. Nach hem Mittagessen beim Stabe eines Landwehr- Infanterie-Regiments und der Besichtigung des dortigen Stabsquartiers mit Küchen- und Funkstation usw. ging der Marsch zu einer Regimentsgefechtsstelle, einem riesigen Unter- stände, in dem bei heißer Gefechtslage der Regimentsstab in kleinen, unbeschreiblich kleinen Räunten, und die Mannschaften in langen Gängen und Ouerstollen, mitsamt ihren Maschinen gewehren und ihrer Munition Platz haben. zu, or G Büros", l daß in Li maten un aus die A Die beide tionsfabril stützt. of Ko Allgemein den tallrä . Wir sollten dann eine Batterie besichtigen, aber der Zu fall wollte es, daß diese sich soeben, als wir uns auf kaum W wird n Sundg von Kc Werfern Minen di« St Burnhl gegen 3 drehte ! er den L drei vö! Bataill, serem g gegen t Die Be betäubt künde, den Fei Linie « glänzen! bluten 1 Amer», we der „M die Tür Rach r ich m» der! ein A Stuni güng« 1,70 ! hatte. Postei T w S vormil P Hand. hör zu geben. Die Eroberungsziele der Entente sind Elsaß- Lothringen, österreichisch-ungarische Gebiete, türkische Länder . Zscdlen mä Litauen Die sächsische Staatsregierung veröffentlicht folgende Notiz: Die in der „Deutschen Zellung", Ausgabe vom 23. 2., enthal tene Nachricht, daß Sachsen im Bundesrat da» Ansuchen auf eine engere Verbindung Litauen» mit dem Königreich Sachsen aestelll habe, ist unzutreffend, Die Erwägungen über Litauens Zukunft sind an zuständiger Stelle noch in der Schwebe. Sollte im weiteren dieser Erwägungen eine engere Verbindung Litauens mit dem Königreich Sachsen im Interesse der Retchspolitik und des litauischen Staate» liegen, und sollte deshalb ein entsprechender Vorschlag an die sächsische Staalsregterung gelangen, so würde die Regierung zu prüfen haben, ob die aus einer solchen Ver bindung für das Königreich Sachsen entstandenen Opfer zum Wohle des Reiches z« bringen sind. spruch, an Trotzki gerichtet und Graf Czernin unterzeichnet, teilt mit, daß Oesterreich-Ungarn zusammen mit seinen Ver bündeten Friedensoerhandlungen einzuleiten bereit sei. „Temps" meldet aus Petersburg: Das Exekutivkomitee des Zentralrates der Sowjets beschloß, alle Maßnahmen der Bolschewiki-Negierung im Hinblick aus den Friedensschluß gut- zuheißen. f Men, 24. Febr. Botschafter von Merey begibt sich heute abend als Bevollmächtigter Oesterreich-Ungarns zu den Friedensverhandlungen nach Vrest-Litowsk. In seiner Be gleitung reisen Gesandter von Wisner, Ministerialsekretär von Marsovszky, Legationsselretär Baron Gautsch, Konsul Wildner, Sektionsrat im K. K. Handelsministerium Frei- l>err von Allmayer-Beck und Sektionsrat Dr. Petery vom Königlich Ungarischen Handelsministerium. f Petersburg. 24. 2. (Meldung der „Petersburger Telegraphen-Agentur".) In der Nacht zum 24. Februar fand eine Vollsitzung des ansführenden Hauptausschusses statt. Nach heftiger Debatte wurden die deutschen Frisdenvbe- dinqungeu von Brest-Litowsk. welche aber durch die letzten Zusätze ». Kühlmann« ergänzt waren, angenommen. -126 Stimmen wurden dafür und 85 dagegen abgegeben/ 26 Mitglieder enthielten sich der Stimme und 2 Anarchisten nahmen an der Abstimmung nicht teil. f Petersburg, 24. 2. (Meldung der „Petersburger Telegraphen-Agentur .) Folgendes Telegramm wurde am 24. Februar um 7 Uhr früh durch Funkspruch an die deutsche Regierung in Berlin, die österreichisch ungarische in Wien, di« bulgarische in Sofia und die osmanische in Konstanti» nopel aboesandt. Gemäß der vom ausführenden Hauptans» schuß und vom Rate der Vertreter der Arbeiter, Bauen» und Soldaten am 24. Februar 4 Utzr 30 Minuten früh ge troffenen Entscheidung hat der Rat der Bolksbeaustragten beschlossen, die von der deutschen Regierung gestellten Frke- densbedingungen amunehmen und eine Abordnung zur Unterzeichnung des Friedens nach Brest-Litowsk zu senden. Der Vorsitzende des Rates der volksbeanftragten, Wladimir Lenin; der BoUsbeauftragte für Auswärtige Angelegen- beiten, Leo Trotzki. Krylentoo Ersuchen «M Erneuerung des Waffenstillstandes f Haag, 26. 2. Krylenko hat an den Oberbefehlshaber der deutschen Armee das telegraphische Ersuchen gerichtet, nunmehr, nachdem Rußland die Friedensbedtngungen angenommen hat, den Waffenstillstand zu «neuern. gerade jetzt mit besonderem Nachdruck, um keine Mißverstand- ! niss« über linste Operationen im Osten aufkommen zu lassen, i Sie hatten lediglich den Zweck, uns die Früchte des mit der ! Ukraine geschlossenen Friedens zu sichern. Wir denken nicht ! daran, uns etwa in Estland oder Livland festzusetzen. In > Kurland und Litauen gilt es, Organe der Selbstbestimmung - und Selbstverwaltung zu schaffen. Die militärische Aktion hat s aber einen weit über das ursprünglich gefaßte Ziel hinaus- , gehenden Erfolg gezeitigt. , Gestern ist die Nachricht eingetroffen, daß die Peters- s sprach der Rechten erstickt wird,) Vizepräsident Dr. Paasche: Das Händeklatschen und das Pfuirufen entspricht nicht der Würde' des Hauses. Ich schlage vor, die nächste Sitzung morgen vormittag 11 Uhr abzuhalten, Abg. Freiherr v. Ga-np (Reichsp.) und v. Schön- aich-Carolath (ngtst): Wir beantragen, den Anfang der mor gigen Sitzung aüf 1 Uhr festzusetzen. Äbg, Graf Westarp (kons.): Ich beantrage, die Sitzung erst um 2 Uhr beginnen zu lassen, damft wir genügend Zeft haben, den Wortlaut der herausfordernden Reden zu studieren, die wjr soeben gehört haben. (Lauter Beifall rechts, Widerspruch links.) Bei der Abstimmung wird d« Antrag des Grafen Westarp gegen di« Stimmen der Kvnservatjven abgelehnt. (Händeklatschen und Pfuiruf« links.) Der Beginn der Sitzung wird aus 1 Uhr festgesetzt. towsk abgesandt hat. Demgemäß sind auch die deutschen Delegierten gestern qbend dorthin abgereist. Möglich, daß über Einzelheiten noch gestritten wird, aber die Hauptsache ist erreicht. Der Friedenswille ist von russischer Seite ausdrücklich kundgetan. Unsere Bedingungen sind ange nommen. Der Friedensschluß muß in kürzester Frist er folgen. (Lebhafter Beifall.) Um die Früchte unseres Friedens mit der Ukraine zu sichern, hat unsere Heeresleitung das Schwert gezogen, der Frieden mit Rußland wird das glückliche Ergebnis sein. ,Die Welt fragt sich, ob nun der Zugang zum allgemeinen Frieden eröffnet sei. Die Leiter der Entente scheinen noch völlig abgeneigt, der Stimme der Vernunft und Menschlichkeit Ge- MA mut Heimat In der Fortsetzung seines Frontreiseberichts schil dert Hauptjchristleiter Alfred Bohnagen die Ge fechtsbereitschaft einer Batterie und die Rumen von V . . . . Die Schrift!. Die vierte Gachsenrets« 8. Der vortAgige Marsch von zwölfstündiger Dauer lag uns am folgenden Tage mehr oder minder heftig in den Kniegelenken, als wir zur Besichtigung des Waldlagers einer schweren Minenwersertompagnie aufbrachen. Deshalb wur den uns Wagen mit flinken Pferden zur Verfügung gestellr, aber wir hatten trotzdem «inen Vorgeschmack von den Mär schen unserer Soldaten, die mit rund 70 Pfund Gewicht an Ausrüstung ynd Gepäck die Offensiven in Belgien und Rußland mitgemachl hatten, in ganz ausgiebigem Mage erhalten. Und uns war hoch absolut nichts anderes beschwerlich, als das; wir uns ejn wenig wärmer als sonst angezogrn hatten uno den Behäschr her Gasmaske, mancher auch «inen Feldstecher ich außerdem meinen photographischen Apparat — zu tragen hatten! ' o T nach Ge Hundert des Nüc Deuyche Plünder eine Atü wurden befreit r versteckter voller D den Ang auch au- ner weg! den 20 geschossen hallen, e Zerstöru! Slrapc gibt es r Meter t Tagesor! denkrreg fälle mit Stadt, jl Hilse an. Land ha waltung durch die marsch d< Hälmchen aierung i Dem scher Garde zu jewrcz t bi» aus! für das preußische Abgeordnetenhaus ein dem Neichstagswahl- recht gleiches oder entgegengesetztes Wahlrecht besteht, greift, aber schon wegen der starke» Einwirkung Preußens auf Ge setzgebung und Verwaltung des Reiches tief in die Ver hältnisse des Reiches ein. (Lebhafter Beifall links und in der Mitte.) Auch bei dem letzten Streik hat die Frage des preußischen Wahlrechtes eine nicht unbedeutende Rolle ge spielt. Die Reichsleitung steht selbstverständlich durchaus auf dem Boden der letzten Erklärungen des Herrn Reichskanzlers und preußischen Ministerpräsidenten gegenüber dem Präsi denten des preußischen Abgeordnetenhauses und des preußi schen Ministers des Innern, die sich unbedingt dafür eingesetzt haben, daß der Standpunkt der kaiserlichen Botschaft von« 11. Juli 1917 unverändert festgehalten werden müsse. (Leb hafter Beifall in der Mitte und links.) Di« Reform scheint durch den bekannten Beschluß der Ausschußmehrheit auf ein totes Gleis gekommen zu sein. Nach meiner festen Uebci- zeugung besteht die Gewißheit, baß das in dem Entwurf vorgesehene Wahlrecht für Preußen kommt, und es besteht die Hoffnung, daß es bald kommt. (Lebhafter Beifall links und in der Mitte.) Der letzte Streik hat die Hoffnung unserer Feinde auf unseren schließlichen Zusammenbruch wieder belebt, die Frie- denshoffnungcn beei'iträchtigt, vielleicht den Krieg direkt ver längert und hat viel Unglück und Not über einzelne In dividuen und Familien gebracht, und wenn es nicht nock- schlimmer geworden ist, so ist das nicht das Verdienst seiner Urheber. Es war ein Fehler, daß die Gewerkschaften und die sozialdemokratische Partei nach der ursprünglichen Zurück haltung sich schließlich doch noch an dem Streik beteiligt haben, der seiner ganzen Statur nach kein Ergebnis haben konnte- Es konnte doch wirklich niemand daran denken, daß das deutsche Volk in den Fabriken aufstehen würde, um sein immer hin noch recht erträgliches Joch mit den Idealen des Bolsche wismus zu vertauschen. Die Möglichkeit des Friedens rückt immer weiter ab, sobald der Gegner Spuren einer Uneinig keit bei uns zu entdecken glaubt, und dje Urheber des Streiks haben weder der Sache des Vaterlandes, noch der jenigen "des Volkes «inen Dienst getan, (Lebhafter Beifall,) Die Aussprache über die Kriegsziele jsj in den Gren zen, welche die Rücksicht auf das Wohl des Vaterlandes zieht. Aber wie wenig wird leider diese selbstverständliche Rücksicht geübt? Bon der äußersten Rechten wie von der äußersten Lfn^n spricht man leider imyM wieder dem ^Gegner den guten Glauben ab und will eine abweichende Meinung nur aus einem Maralterfehler erklären können, Im Ausland wird aber leid« njcht beachtet, daß es immer nur ein kleiner Teil des Volkes ist, der auf diesem extremen Standpunkte stehs, und unsere Feinde haben die Wahl, ob sie ihre Pfeile vielen gewollten und ungewollten Mißverständnisse wtgzU- räume» und «ine Verständigung über die vielen Einzelfrage» herbeizusühren. Ich denke hierbei ganz besonders an Belgien. Wiederholt ist gesagt worden, daß wir nicht daran denken, Belgien zu behalten, daß wir aber vor der Gefahr behütet blriven müssen, daß das Land, mit dem wir nach dem Kriege wieder in Frieden und Freundschaft leben wollen, zum Gegen stand oder zu», Aufmarschgebiet feindlicher Machenschaften würde. Wenn also ein Vorschlag von der Gegenseite, etwa von der Regierung in Le Havre, käme, so würben wir uns nicht ab lehnend verhalten,»wenn auch die Besprechung zunächst nur unverbindlich sein könnte. Einstweilen gebe ich gern zu, daß die Botschaft des Präsidenten Wilson vom 11. Februar viel leicht einen kleinen Schritt zur gegenseitigen Annäherung dar stellt. Ich kann den vier Grundsätzen, welche nach Ansicht des Herrn Wilson bei einem gegenseitigen Meinungsaustausch An wendung finden müßten, grundsätzlich beistimmen und er kläre somit mit Herrn Wilson, daß ein allgemeiner Friede auf solchen Grundlagen erörtert werden kann. Nur ein Vorbehalt ist dabei zu machen: cs müßten diese Grundsätze nicht nur uo» dem Präsidenten der Vereinigten Staaten vorgeschlagr», sondern auch von allen Staaten und Völkern tatsächlich an erkannt sein. Aber noch ist dies Ziel nicht erreicht, noch besteht kein von allen Nationen zur Wahrung des Friedens im Namen der Gerechtigkeit errichtet«? Schiedsgericht. Wenn Herr Wilson gelegentlich sagt, der deutsche Reichskanzler spreche zu dem Gerichtshof der ganzen Welt, sv muß ich diesen Gerichtshof als befangen ablehnen, so freudig ich es begrüßen würde, wenn ein unparteiisches Schiedsgericht bestände, und so gern ich dazu iMhelfen würde, einen solchen idealen Zu stand herb eizuführen. Leider aber ist von einer ähnliche» Gesinnung bei den führenden Mächten der Entente nichts zu verspüre». Die Kriegsziele Englands sind noch immer durch aus imperialistisch und wollen der Welt «inen Frieden nach Englands Gefallen aufzwingen. Wenn England vom Selbst bestimmungsrecht der Völker spricht; so denkt es nicht daran, diesen Grundsatz auf Aegypten, Irland und Indien anzu wenden. Unser Kriegsziel ist von Anfang an die Verteidigung des Vaterlandes gewesen, die Aufrechterhaltung unserer terri torialen Integrität und die Freiheit unserer wirtschaftliche« Entwickelung. Unsere Kriegführung, auch wo sie aggressiv Vorgehen muß, ist ihrem Ziel« nach defensiv. Ich betone das und die Abrundung des englischen Kolonialbesitzes. Angesichts dieser eigenen Eroberungspolitik wagen die Ententestaatsmän- ner immer noch, Deutschland als imperialistischen Störenfried hinzustellen und die Neutralen gegen Deutschland mit dem Gespenst der Neutralitätsverletzung aufzuhetzen. Der Reichs kanzler wendet sich insbesondere gegen eine neue Intrige, welche in der Schweiz betrieben werde und erklärt, daß Deutschland niemals an die Antastung der Schweizer Neutralität gedacht habe oder denken werde. Er spricht der Schweiz und den anderen Neutralen den Dank für ihre mann hafte Haltung aus, mit der sie trotz der Anfechtungen und Be drohungen ihre Neutralität bewahren. (Beifall.) Der Reichskanzler geht zum Schluß auf die Versail ler Konferenz ein und spricht den Wunsch aus, daß trotz der dort ausgcgebenen Parole sich auch bei der Entente die versöhnlichen Stimmen mehren möge». Die Welt stehe jetzt vor der größten, schicksalsschwersten Entscheidung. Die Gegner wissen, unter welchen Voraussetzungen Deutschland zu Verhandlungen bereit ist. Wollten sie den Frieden nicht, so käme weiteres Blut über ihr Haupt. (Anhaltender, wieder holter Beifall.) Nach dem Reichskanzler nahm der Stellvertreter des Reichskanzlers von Payer das Wort und führte etwa folgendes aus: Wer, wie ich, dem Hause 36 Jahre lang angehört hat, tritt Ihnen nicht als Fremder gegenüber. Heut«, im vierten Jahre des Krieges, kann es für die innere deutsche Politik nur einen Gesichtspunkt geben, Zusammenfassung aller Kräfte im Reiche, um durch bürgerliche Einigkeit, Arbeit und Opferwilligkeit unseren sieg reichen Heeren die Erfüllung ihrer schweren Aufgaben zu er möglichen und zu erleichtern. Den Grund zu dieser Politik hat in großzügigem Vertrauen auf das ganz« deutsche Volk der frühere Reichskanzler von Bethmann-Hollweg gelegt. Ihm gebührt dafür für immer der Dank des deutschen' Volkes. In der ersten Zeit des Krieges ist das Wort des Kaisers, „ich kenne keine Parteien mehr", und auch der Burgfrieden so gut wie allgemein beobachtet worden. Damals hielt der Gedanke, daß gleichen Pflichten gleiche Rechte entspringen müssen, seinen Einzug in Deutschland- Es gibt keine Macht auf Erden, welche diesen Standpunkt wieder auszumcrzen imstande wäre. Die verbündeten Regierungen haben manchen Gesichtspunkt aufgcgeben, an welchem si« früher festgehalten haben und haben von Anfang an dies« Bewegung Rechnung getragen. Der Vizekanzler erwähnte sodann die verbesserte Fürsorge für die Angehörigen und Hinterbliebenen der Ein berufenen, die Herabsetzung der Altersgrenze bei der Jn- entnehmen wolle«. Puter diesen Gesichtspunkten ist es ybcr- Ms beklagenswert, haß yy,längst in Berlin in einer von burger Regierung unsere'Friedensbedingungen'angenommen Tausenden besuchten Versämmlüng vö» der niederträchtigen und Vertreter zu weiteren Verhandlungen nach Brest-Li- . FrledensresMion des Reichstages gesprochen und das Bild . - - eines Reichskanzlers gezeichnet werden konnte, auf den ge schossen wird, der aber auch seinerseits schießt. (Stürmischer ' Beifall links und in der Mitte, Unruhe und Widerspruch . rechts.) Der Vizekanzler ging sodann auf die Anegsgesell- schysten ein und betonte, daß die Reichsleitung nicht daran denke, bi« Organisationen, die für den Krieg notwendig, aber ' auch nyr für dry Krieg geschaffen sinh, zq verewigen. (Lebh. > Gsifgll.) Sie können vielleicht in dein Augenblicke des Frie densschlusses beseitigt werden, ab« auch im Handel und der Industrie in der Pedergangszeit tüchtig mHessen- Zum Schluß erneuert der Stellvertreter des Reichskanzlers sein« Bitte um ' Einigkeit yyd Geschlossenheit. Jahre schwerster Kämpfe und Entbehrungen siegen hinter uns, ynh vergleichsweise kurz ist dagegen menschlicher Voraussicht nach die Kpgnne Zeit, die uns noch vom Frjehey Kennen wird. Nur eins könnte noch unseren Feinden Helsen: „deutsche Uneinigkeit hinter der Front". (Stürmischer Beifall und Händeklatschen in der Mitte und auf der Liukin, Widerspruch, Pfuirufe und Zischen rechts. Erneuter Beifall links ynd im Zentrum, wodurch der Wider ¬ validenversicherung, die Veränderung des Vereinsrcchts, die Novelle zum Militärstrafgesetzbuch, das Arbeitskammergcsetz, die neue Einteilung der Wahlkreise zum Reichstage, die ge plante Aufhebung des Z 153 der Gewerbeordnung, die be völkerungspolitischen Gesetze und die Vundcsratsverordnung gegen die Preistreiberei, sowie das geplante Eingreifen auf dein Gebiet der Wohnungsfürsorge. An diesen gemeinnützigen Einrichtungen sollen sich beständig Einzelstaaten und Reick- gemeinsam beteiligen. Auch die Einzelstaaten sind sich des Gebotes der Stunde und der Wandlung der Ding« bewußt. Das hervorragendste Beispiel ist di« Aenderuna des Mahl- rechte» zum preußischen Abgeordnetenhaus. Die Frag«, ob dritten Zuge krepiert waren. Laute Kommandos schallten von Geschütz zu Geschütz, von den Geschützführern und Richtkanonieren laut wieder- hott: Einundsechzjahundert! riefs vom Führerstand« herüber und Einundsechzighundert! riesen sechs, acht kräftige Stimmen es zurück! — Zwohundertsechzig weniger! — Zwohundert sechzig weniger! war die vielstimmig« Antwort. — 'Sechzehn Sekunden! — 'Sechzehn Sekunden! — Feuer! Feuer! antwortet« es überall und dann verließen in einem Zeiträume von acht Sekunden zwanzig 10,5-Ztm.-Granaten an drei Geschützen die Rohre, um nach 16 Settinden bei den feindlichen Geschützen zu detonieren. Wir hörten sie laut drüben auskrachen und wünschten — man wird es verständlich finden — daß sie ihr Ziel gut getroffen haben möchten. — Rückwärts ging der Marsch durch das zerschossene Dorf V..., dessen Ruinen und Trümmer in der Nachmittagssvmie einen recht malerischen Anblick gewählten, aber gerade darum sv recht deutlich ahnen ließen, wie glücklich und schön es wohl früher auf seiner Höhe gelegen haben mag. Das ist ein Bild größter Trostlosigkeit, das wir beim Durchschreiten der Straße sahen: einzelne Giebel und Schornstein«, der Rest der abgcschossenen Kirche in großen Sprüngen klaffend, und die Gärten, die den früheren Reichtum ihres Obstbestandes noch ahnen lassen, verödet! Gräser wuchern über den Stein hausen und sind verwittert und erfroren. Keine Gans, kein Huhn in der Dorfskaße, nicht einmal «in Vogel irgc.idwo in der Lust, während wir doch lanl-inwärts die Lerche schm: hatten Killern Hörer.. Im T.'Walde, den wir jetzt durchschritten, befindet sich