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MNtvock, de« L7. Kebruar 1S18 Mit Der M. Bonitz^ -r s A-ZKL » s s »> s aher auch der hatte nur bestätigen können, was er und Christa-Maria schon wiederholt festgestellt. Bei schönem Wetter schob man das Ruhebett Güldanes aus den halbrunden Söller vor ihrem ZimMet. Da konnte sie weit in hie Harzberge schauen und auch auf das Städtchen Mit seinen jetzt in Blüte stehenden Rosengärten. Als Günter zum erstenmal Güldane seine junge Braut gebracht, ruhte ihr Blick lange wortlos auf den beiden. Dann, hatte sie Günter und Christa-Maria zu sich gewinkt und ihre zitternden, ach, so zarten Hände hatten die des Brautpaares fest zusammeNgefügt. „So scheint doch noch einmal die Sonne in mein krankes Herz," sagte sie mit einem schattenhaftem Lächeln um den zuckenden Mund. „Immer empfand ich es als Triumpf, daß Christa-Maria einsam durchs Leben ging — so schlecht war ich — daß ich dazu nicht nur Len Willen, sondern "auch die Macht gehabt. Und nun möchte ich Gott auf den KnWn danken, datz er mein schlimmes Werk zuschanden machte und euch dennoch zusammenführte. Ihr Beiden da, ihr nehmt eine große Last von meiner Seele." „Du darfst nicht so viel sprechen, Güldane," mahnte Christa-Maria, ihr zärtlich die Aussen zurecht rückend. „Seit dem Günters Liebe mich umgibt, ist in meiner Brust kein Raum mehr für alte Schmerzen der Vergangenheit. Vielleicht mutzten wir erst einander in Sturm und Wetter entgegen reifen, um voll das Glück zu würdigen, datz wir uns nun endlich gehören dürfen." Güldane sah Christa-Maria bewundernd in das glühende Gesicht. „Du meinst eL gut, Christa-Maria, und drin Herz ist zart wie deine liebe .liebe Hand, di« mich so sicher und sanft durch diesem Zeit der Trübsal leitete und nicht zauderte, mir zu helfen. Mir, die ich dir immer nur weh getan. O, wie fürchtete ich dich — immer" raunte Güldane geheimnisvoll, „denn du warst kluger und besser als ich. Ich chatte nichts als meine schö.re Larve und die Sucht, alles an mich zu reisten." „Schone dich doch, Güldane," bat Günter von der Hin fälligkeit des kranken Weibes auf das Tiefste erschüttert- „Vielleicht wäre ich heute nicht der, der iS geworden bin. hättest du damals nicht so einschneidend'in mein Leben ge griffen. Zudem schafft sich Zeder selbst sein Geschick. Es steht uns nicht an, andere dafür verantwortlich zu machen, wenn sie unsere Schwächen nutzen." „Ihr versteht gut zu trösten," meinte Güldane, „ebenso wie die Mutter, di; mir von Kindheit an nichts als Lieb« erwiesen hat, und der ich doch so bitter weh getan. Aber glaubt mir — ich konnte nicht anders," fuhr Güldane leb haft fort, sich ein wenig aufrichtend. „Immer nur habe ich mit der Liebe gespielt und frohlockt, datz ich jeden in meinen Dann Wingen konnte, bis sie mich selber gefangen nahm und ich nicht wieder los kam. Das ist nun vorbei — alles ist zu Ende — auch meine Zeit." Günter beugte sich über Güldanes Hand zum Abschied, weil ibm Christa-Maria bedeutete, sich zu entfernen. Da lächelte sie und sagte glücksfroh wie ein Kind: „Mir ist so leichten Herzens, datz ihr eins seid. Wann soll eure Hochzeit sein?" Günter sah Christa-Maria selig an. „In vierzehn Tagen, Güldane, Lie Mutter wünscht es auch." . „Dann werde ich nicht mehr bei euch sein," murmelte Güldane und kehrte ihr Gesicht zur Wand. Still ging das Brautpaar hinaus und Günter sagte draußen in trauerndem Mitleiden: „Es war ein Abschied fürs Leben. Wie weh hat er mir getan strotz allem, was vorangegangen." Christa-Maria schmiegte ihre Wange an die seine. Heilige Zetten ! Ein Roman aus der Gegenwart < Don Anny Wothe. 24 — Nachdruck verboten . Die Besserung im Befinden Güldanes hielt an. Das Fieber war-nicht wieder gekommen und der Geist schien klar, nur Laß sie nicht sprach. Tagelang konnte sie wie ein träumen des Kind daliegen und in die Sonne sehen. Nur wenn man ihr ab und zu den kleinen Holm brachte, lächelte sie und strich wohl mit zitternder Hand über seine dunklen Locken, aber sprechen tat sie nicht. Holm brachte ihr oft Blumen und ganz zart plauderte er dann mit ihr, so, als ob man einem kleinen Kinde Märchen erzählte. Oft hing dann wohl ein feuchter Tropfen an den langen Wimpern der Kranken und ihr altes strahlendes Lächeln glitt über das Kind. Alle Tage fragte sie Marlen«, ob Wolfgang geschrieben Gnd wenn diese es verneinte, wandte sie still das Gesicht zur Wand. Er schrieb nicht, und Güldane wartet«, wie man auf den Heiland wartet. Sie hoffte gläubig, daß Wolfgang doch zu ihr zurück kehren würde. Joachim war ja so gut — so grenzenlos gut. Er würde ihrem Glück mchi entgegen sein. — So lag sie und träumte und grübelte und hoffte. Die anderen hätten auch hoffen können, wenn nicht das Herz Güldanes so rebellisch gewesen wäre. Der Sanitätsrat hatte noch einen Spezialisten für Herzkrankheiten hinzugezogen, Dann werden, o Kaiser, in deiner Hand Zu Glück und Freude für Volk und Land Die Palmen des Friedens grünen. Breite deine Segenshändr, Großer Gott, in Gnaden aus lleber unsern Heldenkaiser Und sein königliches Haus! Frankfurt a. O. ' Unserm Wler In stählerner Faust das blitzende Schwert, Zu schützen den heiligen, deutschen Herd, Zogst du den Feinden entgegen. Den gläubigen Blick zum Himmel gewandt, Mit reinem Gewissen und schuldloser Hand Vertrautest du Gott allerwegen. Breit« dein« Segenshände, Großer Gott, in Gnaden aus lleber unsern Heldenkaiser Und fern königliches Haus! Es rollten die Donner,-und es bebte die Welt, Die Nächte erglühten von Blitzen erhellt, Doch du standst fest ohne Wanken. Vertrauensvoll schaute dein Volk auf dich, Du führtest uns ruhmvoll von Sieg zu Sieg, Wir wollens mit Treue dir danken. Frankenberger Erzähler UnLerhaltangsbettaqe Krankenberger Tageblatt Wird jch« Mittwochs-, FrritagS- Md Sonntags-Nummer ohne Preiserhöhung des Hauptblattes beigegehen. Breite deine Segenshände, Großer Gott, in Gnaden aus lleber unsern Heldenkaiser Und sein königliches Haus! Gott wirds gelingen, den. frevelnden Mut Feinde zu brechen, das edelste Blut Väter und Brüder zu sühnen.