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Bestätigung. Der vom Landesbauernführer Körner zum Leiter der Gruppe Pferde für den Bereich der Landesbauern- schäft ernannte Bauer Arno Pötzsch in Braunsdorf ist durch den Rcichshauptabteilungslcitcr II, Freihcrrn von der Kanne, bestätigt worden. Tie Gruppe Pferde umfaßt die gesamte Lan- dcspferdczucht mit dem Landesverband sächsischer Pferdezüchter. Erlaß von Landessteuerrückständen zum Zwecke der Ar beitsbeschaffung. In Aebereinstimmung mit dem weiteren Er lasse des Reiches über Flüssigmachung rückständiger Reichs- steuern für Arbeitsbeschaffung vom 29. März 1934 hat das sächsische Finanzministerium bestimmt, daß der endgültige, Steuererlaß auch gewährt werden kann, wenn die Instand- setzungs- usw. -arbeiten erst bis zum 30. Juni 1934 beendet find. Den Gemeinden wird empfohlen, hinsichtlich der Ge meindesteuern entsprechend zu verfahren. Kesselsdorf. In einem Anfalle von Schwermut wollte sich gestern eine Magd in der Jauchengrube das Leben nehmen. Mitgliedern der Freiwilligen Sanitätstolonne gelang es, die bereits Bewußtlose wieder ins Leben zurückzurüsen. Neukirchen. Das seltene Fest der goldenen Hochzeit feiern heute die hier im Ruhestand lebenden Bauersleute Louis Kühne in seltener geistiger und körperlicher Frische. Neukirchen. Christliche vaterländische Jugendpflege. Das war der Leitgedanke einer gutbesuchtcn und vorirefflich in allen Teilen wohlgelungcnen Veranstaltung des Evangelischen Iung- mädchenbundes Neukirchen am Donnerstag abend im Gasthof O. Kretzschmar. Pfarrer Fischer, der Kurator des Bundes, kennzeichnete in seiner Eröffnungsansprache nach Worten herz licher Begrüßung den Sinn der Veranstaltung, der Oeffent- lichkeit zu zeigen, daß es edle praktische Iugendpflegearbeit ist, die hier geleistet wird unter der bewährten Leitung von Fräu lein E. Haubold-Neukirchen. Die Mitwirkung des Männer- gcfangvereins und anderer Kräfte ließen das gute Einverneh men im Sinne der Dorfgemeinschaft erkennen und trugen zur Vervollständigung des Programms bei. Ein Gedicht „Sieg Heil! Mein Deustlchand" von Fräulein Richter, sauber vorge lragen, eröffnete nunmehr die bunte Folge der Darbietungen, dem ein Sprechchor aller Mitglieder folgte nach dem Motto: „Gottes Volk im Deutschen Volk". Nun Gesang des Männer- gesangvereins wie auch am Schluffe schöne geistige Lieder un ter der Leitung seines Dirigenten Herrn Kantor Wermann, welcher ferner die nun folgenden Neigen und Volkstänze aus dem Klavier begleitete. Beide Darbietungen waren von Herrn Rothe eingeübt und wurden rhythmisch und mit Eleganz ge boten. Den Darbietungen angepaßte Musik auf Mandolinen von den Geschwistern Pötzsch-Neukirchen und Herrn Straß- durger-Hirfchfeld zogen alle Besucher in ihren Bann. Ein The aterstück, in mühevoller Kleinarbeit von Fräulein E. Haubold eingeübt, in sinniger Garderobe und mit vorzüglicher Bühnen- deloration von Herrn W. Steudte, kam nunmehr unter dem Titel „llm den Glauben" in drei Szenen durch die Damen des Evangelischen Iungmädchcnbundes ganz vortrefflich und na- turgetreu zur Aufführung. Mit Tankesworten wandte sich Pf. Fischer zum Schluffe an die Gemeinde, welche ihrerseits durch Sympathie bewies, daß sie den tieferen Sinn der Veranstal tung erfaßt hatte. Besonderen Dank sagte er allen, die mit bei fügen zur Ausgestaltung des Abends durch mühevolle Klein heit und Opfer, insbesondere Fräulein E. Haubold, welche h ganz diesem edlen christlichen Liebeswerke an der Jugend t^met. Noch einmal betonte er, das der Evangelische Bund Ws Konkurrenz sein will für ähnliche oder auch rein vater- mndifche Verbände, sondern er will sich dieser hohen kulturellen Aufgabe im Nahmen seiner Vereinsarbeit in erster Linie wid men, die Jugend im kirchlichen und nationalsozialistischen Sin ne zu erzidhen. Wetterbericht. Vorhersage der Sächsischen Landeswetterwarte für den 15. April: Vorwiegend heiter, trocken und am Tage ziemlich warm bei südöstlichen Winden. Der Wahlspruch der SS. Von der 46. SS.-Standarte geht uns nachfolgender Auf ruf mit der Bitte um Veröffentlichung zu: Deutsche Volksgenossen und -genossinnen! Tie Mitgliedersperre für fördernde Mitglieder der Schuß- staffcl ist für kurze Zeit ausgehoben. — Folgender Aufruf soll Euch noch einmal vor Augen führen, was die Schutzstafel Adolf Hitlers bedeutet. Verpflichtet ist sie durch den Wahlspruch, den ihr der Führer verliehen hat, der da lautet: „SS.-Mann, Deine Ehre heißt Treue". Der SS.-Mann ist der Typ des politischen Soldaten, der in treuer Kameradschaft mit der SA. und Partei, blutend das Reich Adolf Hitlers erkämpfte und somit ganz Deutschland, ja vielleicht Europa vom Kommunis mus errettete. Auch in Zukunft wird die Schuhstaffel der Hüter dessen, Mas geschaffen, und der gehorsame Kämpfer für die Voll endung sein. Die Schutzstaffcl ist keine Truppe, die lediglich zur Aufrechterhaltung der inneren Ordnung und Sicherheit und der äußeren Durchführung der Regierungsmaßnahmen so wie zu propagandistischen Zwecken ihre Existenzberechtigung bat, sondern ist eine Gemeinschaft, die auf Grund besonderer ramsckcr und damit geistiger Auslese eine Tateinheit ist, der vom Führer die ungeheuere, volksnotwcndige Aufgabe gestellt wurde, aus sich selbst heraus für Jahrhunderte den gesunden Kern der Nation zu bilden und eine erbgesunde Aufzüchtung des gesunden Volkes mit allen zu Gebote stehenden Mitteln, sinter der Führung des Reichsführers der SS, Himmler, zu betreiben. Die SS. wird damit zum Garanten und zum Hüter der deutschen Volkskrast und schafft damit die Voraussetzung für die großen kulturellen Aufgaben, die das deutsche Volk über ^ahrtaulende hinweg zu erfüllen haben wird. Es ergeht nunmehr der Appell an die gesamte Nation und an xeden verantwortungsbewußten deutschen Volksgenossen, bs^en ungeheueren Kampf der SS. nach besten Kräften zu son ein, denn eine Truppe, aus dem Volk geboren und für das bestimmt, kann niemals lediglich mit allen Folgerungen v'e Pobzeitruppe staatlicher Organe sein, sondern muß neben au m anderen Kräften auch die finanzielle Kraft wiederum aus dem Volke schöpfen, aus dem sie hervorgegangen ist. Deutscher Volksgenosse! Darum werde förderndes Mitglied. Beweise damit, daß --u >u dem schwarzen Korps Adolf Hitlers gehörst und bereit ch' Winen ungeheuren Aufgaben mitzuarbeiten. Jeder Es.-Mann ist berechtigt zur Anahme von Einlrittserklä'rungcn. --ie Aufnahmesperre ist sür wenige Tage aufgehoben, um damit noch einmal allen Volksgenossen Gelegenheit zu geben, ihr nationales Verantwortungsgefühl unter Beweis zu stellen. Cs lebe der Kampf, es lebe das Volk, der Führer und seine Schutzstasfel! Lord RMmwe Wert MWe der Mim London, 14. April. Dem Londoner Berichterstatter des „Budapcsti Hirlap" gewährte Lord Rothemere eine Unter redung, in der er sich über die Frage der Abrüstung, über das englisch-französische Verhältnis, die Rückgabe der Kolonien an Deutschland und über die Revision des Trianoner Friedens vertrages äußerle. Zur Abrüstungsfrage erklärte Rothemere, daß die gegen wärtigen Verhandlungen zu keinem Erfolg führen werden, da es heute kein einziges Land gebe, das ernsthaft an eine Ab rüstung denke. Es könne höchstens von platonischen Beschlüssen die Rede fein. Heute sei jeder Staat verständlicherweise be strebt, seine eigene Sicherheit auszubauen. Ein Gleichgewichts zustand könne in Europa lediglich durch einen englisch-franzö sischen Bund gesichelt werden, der aber keinesfalls gegen Deutschland gerichtet sein dürfe. Auch Deutschland müßte die sen Bund begrüßen, da durch ihn die Sicherheit Frankreichs gewährleistet sei, und Frankreich dann keine weiteren Argu mente aufbringen könne, die gerechtfertigten Gleichberechti- gungswünfche Deutschlands nicht anzuerkennen. Durch einen englisch-französischen Bund würde das gegenwärtig herrschende Gefühl der Furcht vor einer neuen Kriegslatastrophe verschwin den. Zur Frage einer Rückgabe der ehemaligen deutschen Ko lonien betonte Rothemere, daß England sich bedingungslos auf den Standpunkt der Gerechtigkeit stellen muffe. Die Rückgabe der Kolonien an Deutschland würde die größte Ungerechtigkeit, die durch die Friedensverträge begangen wurde, wieder gut machen. Die Behauptung des Versailler Friedensvertrages, Deutschland sei nicht fähig, Kolonien zu verwalten, stelle eine völlige Unwahrheit dar. Der Umstand, daß man mit der Fort- nahme der Kolonien Deutschland seiner wichtigsten Rohstoff ¬ quellen beraubte, sei eine der größten Ungerechtigkeiten. Da durch habe man Deutschland auch die Möglichkeit genommen, seinen Volksüberschuß unterzubringen. Ein lebenskräftiges Volk wie das deutfche habe berechtigten Anspruch aus Freiheit und Raum, wo es seinen Ueberschuß an Arbeitskraft und vor allem die Jugend unterbringen könne. Verschließe man einem sol chen Voll dies natürliche Ventil, so könnten daraus nur Span nungen entstehen, die früher oder später den Frieden gefährden müßten. Es würde nichts weiter als rein nüchterne Erwägun gen erfordern, wenn England sich entschlösse, die ihm zugespro chenen ehemaligen deutschen Kolonien, die für England sowiefo keine Bedeutung hätten und nur eine Belastung bedeuteten, an Deutschland zurückgegebcn. Von welcher Seite immer man die ses Problem untersuche, niemand könne das Recht Deutsch lands auf Kolonien in Abrede stellen. Der heutige Zustand sei unhaltbar. Die Revision des Trianoner Friedensvertrages, fuhr Lord Rothemere fort, sei gleichbedeutend mit dem großen Problem der Regelung der Donaubeckensrage. Wie die Ver antwortlichen ungarischen Politiker sei auch er lediglich für eine friedliche Revision des Trianoner Vertrages eingenom men. Am zweckmäßigsten wäre eine nochmalige Herbeiführung von Volksabstimmungen in den von Ungarn abgetrennten Ge bieten. Auf die Frage, warum Rothemere die englische faschi stische Bewegung unterstütze, erklärte dieser, er sei überzeugt, durch diese Bewegung den englischen Parlamentarismus ver jüngen und auffrischen zu können. Gerade die beiden Staaten, in denen der nationale Gedanke die ausschließliche Slaats- sührung übernommen habe, Deutschland und Italien, zeigten die geordneten Verhältnisse. Wenn eine solche Aenderung auch in England eintrete, wäre dadurch die Machtposition Englands in viel höherem Maße gesichert als heute. SEM Md MOdMOM. Ausruf. Arbeit für die alten Kämpfer. Es ist der Wille des Führers, daß bis zum 1. Mai 1934 die alten Kämpfer der nationalen Bewegung wieder in Arbeit und Brot kommen. Nur damit kann die Dankes schuld, die gegenüber diesen alten Kämpfern um die natio nale Erneuerung Deutschlands besteht, wenigstens zu einem Teil abgetragen werden. Noch immer hat auch in Sachsen — trotz vieler erfreulicher Ansätze — eine Menge der alten Kämpfer bisher einen Arbeitsplatz nicht erhalten können. Ihnen, die ihre ganze Kraft für die nationalsozialistische Revolution eingesetzt und vielfach dabei ihre eigene Arbeit suche in selbstloser Weise zurückgestellt haben, muß unsere ganze Fürsorge gelten. Im Einvernehmen mit dem Präsidenten des Landes- nrbeitsamtcs rufe ich daher ebenso alle Arbeitgeber und Betriebe wie die Vorstände staatlicher und kommunaler Behörden auf, der Unterbringung dieser verdienten Volks genossen ihre ungeteilte Aufmerksamkeit zu widmen. Die Arbeitsämter verfügen über die erforderlichen Unter lagen. Anforderungen sind unverzüglich an sie zu richten. Ich erwarte, daß zum 1. Mai 1934 dem Führer die Erfül- lupg seines Willens auch von Sachsen aus gemeldet wer den kann. von Killingcr. Meißen. Eine Erpresserin. In den letzten vier Monaten hat es eine hiesige Arbeiterin verstanden, von einem Einwohner unter Drohungen Und unwahren Angaben einen großen Geldbetrag zu erlangen. Als sie jetzt einen Geldbetrag, der an einer bestimmten Stelle hinterlegt werden sollte, abholen wollte, wurde sie ver haftet. Dresden. Verkehrsunfall — auf der Elbe. Bei der Einfahrt in das sogen. „Neustädter Loch" stieß ein mit Schrotteisen beladener Elbkahn mit einem frü heren Radschleppdampfer, der zurzeit abgewrackt wird, zusammen. Beide Schiffe wurden beschädigt. Großenhain. Sprengkörper in Kinder hand. Auf ungeklärte Weise war ein zwölfjähriger Junge in den Besitz eines Sprengkörpers gelangt, der explodierte. Dabei wurden dem Knaben an der linken Hand vier Finger zerrissen. Im Krankenhaus machte sich eine teilweise Amputation der zerschmetterten Finger nötig. Waldheim. Anglerglück. Unterhalb der Sperr mauer des Stausees der Talsperre Kriebstein fing ein Angler einen neun Pfund schweren Hecht. Nm den neun zig Zentimeter langen Fisch, der an der Brustflosse 0,48 Meter mißt, an Land zu bringen, wurden, vom Än- biß an gerechnet, zwei Stunden benötigt. Chemnitz. Beide Beine zertrümmert. Auf der Hospitalstraße wurde ein Bauarbeiter bei Haus abbruchsarbeiten von einem umstürzenden Balken ge troffen, wobei ihm beide Unterschenkel zerschmettert wurden. Niederfrohna. Pilze im April. Ein hiesiger Schrebergärtner kannte vier Wiesenchampignons ernten, die zusammen ein Pfund woaen. Wtamhau. Ein Kind als Opfer eines Verkehrsunfalles. Ein mit drei Personen be setzter hiesiger Kraftwagen geriet auf der Straße von Lichtenstein-C. nach St. Egidien ins Schleudern, fuhr in den Straßengraben und überschlug sich. Die achijährige Tochter des Fleischermeisters Korb wurde getötet. Korb erlitt schwere Verletzungen, der Lenker des Unglücks wagens, ein Glauchauer Gastwirt, blieb unverletzt. Er wurde zwecks Feststellung der Sckmldfraae festgenommen. Olsnitz i. E. Beseitigte Eisenbahn schranke. Nm 15. April 1934 werden am Kommuni- kationswegnbergang Olsnitz—Neuwiese in Km. 7,02 der Reichsbahnlinie Stollberg—St.Egidien (an der Schäferei in Olsnitz) die Schranken beseirigt. Zum Schutze des Wegeverkehrs ist der Übergang durch Läute- und Pfeif tafeln sowie durch Warnkreuze und Warnungstafeln sür unbeschrankte Wegübergänge zweckentsprechend gesichert. Für die Übergangszeit, daß ist die Zeit vom 15. April 1934 bis 29. April 1934, wird der Übergang durch einen besonderen Wärter bewacht, der den Wegeverkehr am Tage durch Zuruf und Haltesignale — seitliches Aus- strecken eines Armes oder beider Arme —, bei Dunkel heit unter Verwendung der rot abgeblendeten Handlaterne warnen wird. Vom Montag, 30. April 1934, an entfällt auch diese Bewachung, da der Posten am gleichen Tage eingezogen wird. Oppach. Ehedrama. Durch Gasvergiftung frei willig aus dem Leben geschieden ist das in den 60er Jahren stehende Ehepaar Paul in Neuoppach. DicFrsn dürfte aus Schwermut über die unheilbare Krankheit ihres Mannes Selbstmord verübt und ihren Mann mit in den Tod genommen haben. RaubüberfaS ln Leipzig. In einem Grundstück der Reichsstraße wurde einem Angestellten von seinem früheren Arbeitskollegen eine braune Aktentasche mit 500 Mark Inhalt geraubt. Täter ist der Kürschner Zuer, der vor kurzem wegen Arbeits mangels entlassen worden ist. Er traf den ihm bekannten Angestellten vor dem Geschäftsgrundstück, begleitete ihn zur Bank und ging auch mit ihm wieder nach dem Ge schäft zurück. Unter der Angabe, im Geschäft nochmals wegen Wiedereinstellung nachfragen zu wollen, fuhr er mit dem Angestellten im Fahrstuhl bis zum fünften Stockwerk. Dort entriß er ihm die Aktentasche und be drohte ihn dabei mit einem Revolver. Der Täter flüchtete und konnte bisher nicht ergriffen werden. Der Reichsstatthalter in Leipzig. Die Männer der Wirtschaft studieren die Messestadt. Neichsstatthalter Mutschmann und Wirtschafts minister Lenk weilten in Leipzig, um die Lage einiger Wichtiger Wirtschaftszweige der Stadt nnd ihrer Um gebung zu studieren. In ihrer Begleitung befanden sich der Treuhänder der Arbeit für Sachsen Stiehler, der Bezirksleiter der Deutschen Arbeitsfront Peitsch, der persönliche Referent des Reichsstatthalters, Oberregie rungsrat Loos, der Referent des Wirtschaftsministers, Regierungsrat Rosig, und Handelskammerpräsident Michalke (Dresden). In Leipzig schlossen sich Kreishaupt mann Dönicke, Oberbürgermeister Dr. Goerdeler, SA.-Oberführer Fichte und mehrere Vertreter der Kreis leitung der NSDAP, den Herren an. Die ersten Besuche galten Fell- und Rauchwarenhandlungen, wo die Inhaber der Betriebe lehrreiche Aufschlüsse über die Lage am Rauchwarenmärkt gaben. Besonders bemerkenswert war die Mitteilung, daß beabsichtigt ist, im nächsten Winter für das Wintcrhilfswcrk eine Rosette aus Kanin herzustellen, und zwar sollen dazu die Sommerfelle be nutzt werden, die sonst wertlos sind. Auf diese Weise wird es möglich sein, dem Leipziger Rauchwarengewcrbe neue Arbeitsmöglichkeiten zu verschaffen. Besonders beachtet wurden auch die . Volksmäntel aus zugerichtetem Kanin, die im Handel für 145 Mark zu haben sind. Weiter ging die Fahrt zu einem Typographischen Institut, das einer eineinhalbstündigen eingehenden Besichtigung unterzogen Wurde. Augenblicklich besteht für das Unternehmen, das einzige in Deutschland für Wertpapierdruck, das früher sehr viel sür das Ausland gearbeitet hat, keine Export möglichkeit. Die Jnlandsbeschäftigung hat sich in letzter Zeit etwas gebessert. Die Betriebssichrer baten den Reichs- statthaltcr, dahin zu wirken, daß von dem auf etwa 25 Millionen Mark zu schätzenden Umsatz der Reichsdruk- kerei ein kleiner Teil nach Leipzig abgegeben werde, um den Betrieb aufrechterhalten zu können. — Ebenfalls ein in Deutschland einzigartiger Betrieb wurde sodann im Vorort Wiederitzsch besichtigt, Furnier- und Sägewerke, deren Lagerplätze eine Länge von 1000 und eine Breite von 500 Meter haben. Mit großem Interesse verfolgten die Gäste den Werdegang der edlen Furniere. Auch dieses Unternehmen hat mit Schwierigkeiten sowohl beim Ex port als auch beim Import der afrikanischen Edelhölzer zu kämpfen. Immerhin bringt das Werk von zwei Mil lionen Mark Devisen, die für Edelhölzer ausgegeben werden müssen, für eine Million Mark Devisen durch Export von Furnieren wieder herein. Die Belegschaft konnte dank dem Wiederaufleben der Bautätigkeit durch die Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen seit dem Vorjahre ver dreifacht werden und beträgt zurzeit etwa 600 Köpfe. Ferner besichtigte man eine Brotfabrik und die Bücher schau der Hitler-Jugend im Gohliscr Schlößchen. Die heutige Nummer umfaßt 16 Setten einschließlich Sonntagsbeilage und Heimutbeilage sowie „Illustrierte" Wochenbeilage Hauptschristleiter Hermann Lässig, Wilsdruff, zugleich verantwortlich für den gesamten Textteil. Stellvertreter: Schrisil. Rudolf Leonhardi, Dresden-N. Verantwortlicher Antcigenleiler: Erich Reiche, Wilsdruff. Druck und Verlag: Buchdruckerci Arthur Zschunke, Wilsdruff. DA. 111. 34 1610.