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Wochenblatt - für WilS-ruf, Lharand, Rossen, Liebenlehn und die Umgegenden. Sechster Jahrgang. Freitag, den 3. Juli 1846 27. Mi! König!. Sachs, Conerssion. -Lcranrwortlichcr RcLacteur und Verleger: Albert Reinh.lL. «»n »i«,«r Z«ttsch«ifi -rfch-ini «ll« Sr-Naz« «ine Nummer. Der Pk«t« für den Äierteljahrgang detrigt IV R,r. SämmNichc XInißl. Postümler »r« Inland«« nehme» Bestellungen darauf an. Bekanntmachungen, welche im nächsten Stück erscheinen fallen, wee- ^n in Wilsrrus di« Montag Abends 7 Uhr, in Tharand bis Montag Nachmittags 5 Uhr und in Nossen hüt Mittwoch Vormittags ll Uhr angenommen. Auch tonnen bi« Mittwoch Mittag eingehende Zusendungen auf Verlangen durch'di« Post »n den Druckort befördert werden, s-dai sie in der nächsten Nummer erscheinen. Wir erbitten UN« dieselben unter den Adressen: ,,an die Redaktion des Wochenblattes in Wilsdruf," ,,an die Agentur des Wochenblattes in Tharand," und „an Lie Wo chenblatts-Erpedition in Nossen." In Meißen nimmt Herr Buchdruckercibesitzer Ktinkicht jun. Auftrage und Be stellungen an. «»»»),, Beitrag, , »«Ich, »er Tendenz de« Blatte« entsprechen, sollen stet« mit große» Dante -ngtnom»«» werden. Die RcLacti.n. u e b c r C o IN M U n i s m u s. Das Wort Communismus begegnet uns seit einigen Jahren beim Lesen fast jeden Zcitungs- blattcs, wahrend inan weniger Jahre früher keine Ahnung davon hatte und haben konnte, daß die ses Wort zu einen für die Gegenwart so bedeu- tungsrcickcn sich gestalten würde. L-o findet sich in der achten Auflage des Brockhausenschen Con- versationSlexicons das Wort Communismus gar nicht vor, ein Beweis, das man im J«hre 1820, wo die in Rede stehende Auflage erschien, keine Ahnung von der künftigen Bedeutung dieses Wor tes hatte. Die neuesten Auflagen, welche unS nicht sogleich zur Hand sind, werden aber bestimmt weit läufige und umfassende Artikel über die Erschei nung dcS EommunismuS und das Wesen dessel ben enthalten. So haben sich die Zeiten geän dert. Diese Erscheinung erklärt sich aber ganz natürlich, wenn man bedenkt, daß zu einer Zeit, wo der Abstand zwischen Reichthum und Armuth immer greller hervortritt, das Verlangen des 'Ar men, einen Theil des Ucberflusses 'dcS Reichen sich anzneignen, mehr und mehr im Vordergrund steht. Diefe Sehnsucht der Massen nach einer Verschmel zung des Ucberflusses mit dem Mangel, welche regellos und ohne ein bestimmtes Ziel vor Augen zu haben die Gemüther erfüllte, suchten hier und da Helle Köpfe zum vollen Bewußtsein zu bringen. Es versteht sich von selbst, daß diese Leute oft von den selbstsüchtigsten Beweggründen geleitet werden, daß sie aber auch nicht selten einer Theorie zum Opfer fallen, die nun einmal nun und nimmer mehr wenigstens nicht in dem Maße zur Praxis sich umgestaltcn kann und wird, wie diese Schwär mer träumen. Es ist nicht zu läugnen, die Theorie be sticht hier so, wie nicht leicht anderwärts. Denn wel cher Gedanke kann wohl für den Menschenfreund schöner und erhabener sein als der, eine Zeit her beizufuhren, wo alle Menschen gleiche Rechte ge nießen, wo jede Bevorzugung des Ranges und der Geburt aufhürt, weil man keinen Standes- untcrschied mehr kennt, und wo Jeder nach seinen Fähigkeiten und Kräften nickt nur angemessen be schäftigt wird, sondern auch für seine Arbeit einen vcrhältnißmäßig hohen Lohn erbälr und fast glei chen Antheil an dem Gewinn hat, der das Er gebnis der Anstrengung, der Intelligenz und Hin-