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Deutet das rasche Hervortreten der ersten Bildspuren auf eine bedeutende Überbelichtung, so fügt man, um die Geschwindigkeit des Prozesses zu vermindern, Brom kalium zu; sind aber auch nach geraumer Zeit noch keine Bildspuren wahrnehmbar, ist also die Platte normal ■oder knapp exponiert, so setzt man die normale Menge Alkali zu. Eine sehr zweckmässige, in der Praxis gleich falls oft benutzte Abänderung dieses Vorganges besteht darin, dass man zur Orientierung über die Expositions- zeit einen alten, bereits mehreremal gebrauchten Ent- wickler verwendet und die Platte entweder in diesem vollendet, oder, wenn man aus dem langsamen Er scheinen der Bildspuren auf eine Normalbelichtung schliessen muss, für die weitere Entwicklung eine frisch zusammengesetzte Lösung benutzt. b) Weniger sicher sind jene Entwicklungsmethoden, bei welchen man die Platte als richtig exponiert be trachtet, sie also zunächst in einen normal zusammen gesetzten Entwickler bringt. Zeigt das Auftreten der •ersten Bildspuren eine Über- oder Unterexposition an, so wird die Platte rasch abgespült und in einem ent sprechend abgestimmten zweiten Entwickler vollendet. Bei diesen Abänderungen des Entwicklungsprozesses wird die zuerst angewendete, von der Gelatineschicht aufgenommene Lösung nur langsam gegen die zweite abgeänderte Flüssigkeit ausgewechselt, daher sich die Korrektion des Entwicklers nur langsam und unvoll kommen bemerkbar machen wird. Bedeutende Belichtungs unterschiede lassen sich daher in dieser Weise nicht ausgleichen. Auch fordert diese Art der Entwicklung einige Er fahrung und rasches Handeln, weil ein im Beginn ge machter Fehler — das zu kurze oder zu lange Be lassen im Anfangsentwickler — nicht mehr zu korri gieren ist.