hältnismässig rasch geschwärzt wird. Zuweilen tritt aber, ehe noch das Bild in allen Teilen erschienen ist, schon eine Reduktion des nicht belichteten Bromsilbers ein, die Platte färbt sich während der Entwicklung gleich mässig grau, man sagt: sie schieiert. Die Neigung zur Schleierbildung, also die zu geringe Widerstandsfähigkeit der Bromsilberschicht gegen die reduzierende Wirkung des Entwicklers, hängt wesentlich von der Beschaffenheit des Bromsilbers, dann aber auch von der Natur und Menge des Bindemittels (Gelatine oder Kollodium) ab. Das Bromsilber ist zwar in chemischer Beziehung stets derselbe Körper, nach seiner Entstehungsweise unterscheidet man aber ver schiedene Abarten desselben, die sich gegen die Ein wirkung des Lichtes verschieden verhalten und von reduzierenden Substanzen verschieden rasch geschwärzt werden. Das fein zerteilte körnige Bromsilber, das sich beim Emulsionieren anfangs immer bildet, und dem nur eine geringe Lichtempfindlichkeit zukommt, widersteht der Einwirkung kräftiger Entwickler lange Zeit, während das grobkörnige Bromsilber, wie es beim Reifen der Emulsionen entsteht, ungleich rascher geschwärzt wird. Im allgemeinen zeigen daher hochempfindliche Platten stets mehr Neigung zur Schleierbildung als solche von geringer Empfindlichkeit; bei jeder Platte kommt es aber schliesslich zur Schleierbildung, wenn die Entwicklung zu lange währt, wenn die Platte wegen zu kurzer Exposition mit kräftigen Reduktionsmitteln „gequält“ werden muss. Die Neigung zum Schleiern hängt aber keineswegs immer mit einer hohen Lichtempfindlichkeit der Platte zusammen, auch unempfindlichen Schichten kann die notwendige Widerstandsfähigkeit gegen den Entwickler fehlen. Diese, gewissen Bromsilbermodifikationen eigen tümliche und durch fehlerhafte Bereitung der Emulsion