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DIE DISPOSITION DER MENDELSSOHN-ORGEL I. Manual II. Manual Bordun 16’ Gedackt 8’ Principal 8’ Salicional 8’ Gambe 8’ Quintatön 8’ Rohrflöte 8’ Octave 4’ Octave 4’ Rohrflöte 4’ Gemshorn 4’ Nasat 2 2/3’ Quinte 2 2/3’ Waldflöte 2’ Octave 2’ Mixtur 3 fach Corett 3 fach ab c Vox humana 8’ Mixtur 5fach 2’ Trompete 8’ Pedal Nebenzüge Principalbaß 16’ Manual koppel Subbaß 16’ Pedalkoppel Octavbaß 8’ Cello 8’ Posaune 16’ Leipzig ist nicht reich an historischen Orgeln. Nicht umsonst wurde im Jahre 2000 für die Thomas- kirche eine barocke Orgel mit großem Aufwand nachgebaut. Wenig bekannt ist, dass sich die älteste Orgel der Stadt in der eher bescheidenen Auferstehungskirche am nordwestlichen Rand Leipzigs in Möckern befindet. Ursprünglich erklang sie in der reformierten Kirche, die sich einst am Thomaskirchhof im Zentrum der Stadt befand. Nach dem Bau der jetzigen reformierten Kirche am Tröndlinring gelangte sic 1901 an ihren heutigen Platz. Erbaut wurde sie im Jahre 1766 durch den „Universtitätsorgelmacher" Johann Emanuel Schweine fleisch. Ihre Glanzzeit erlebte Leipzigs älteste Orgel in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, als der Ge wandhauskapellmeister Felix Mendelssohn Bartholdy zur reformierten Gemeinde gehörte. Damals wurde sie auch durch den Orgelbauer Johann Gottfried Mende neu instandgesetzt und 1841 durch Mendelssohn selbst geprüft. So ist sie ein Zeuge jener romantischen Musiktradition, die neben der Bachschen das Musikleben unserer Stadt wesentlich geprägt hat. Nach reichlich 235 Jahren und mehreren Umbauten war eine Restauration der Orgel dringend not wendig. Die Aufgabenstellung für die Orgelbaufirma Ekkehart Groß aus Waditz bei Bautzen um fasste folgende wesentliche Punkte: Konsequenter innerer Umbau in Richtung der frühromantischen Orgel J. G. Mendes unter Verwen dung der verschiedenen Bauteile, auch aus späteren Epochen; damit verbunden eine verbesserte technische Anlage und Spielbarkeit des Instrumentes, sowie Nachintonation des Pfeifenwerkes mit einigen Änderungen in der Disposition. Am 3. Oktober 2004 wurde die dem Gedächtnis Felix Mendelssohn Bartholdy gewidmete Orgel wiedereingeweiht. Nachdem die Mendelssohn-Orgel in Möckern in einem akustisch gelungenen Raum ihren Platz ge funden hat, bereichert sie nicht nur die Gottesdienste der Auferstehungsgemeinde, sondern gibt zu gleich die Möglichkeit, auch am Rande der Stadt der Kirchenmusik einen besonderen Ort zu geben. So konnte die Orgel bereits in einem Rundfunkgottesdienst im Kulturradio MDR-FIGARO einem breiten Publikum präsentiert werden.