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Tageblatt sil WM, Mil, 8mM, Mas, St. Wn, StmiPch, Umem, MW, MimM, Ms« St. W«s, St. 3M St. RM StaWns, A«T Wtmilse». lü MW Amtsblatt für das Kgl. Amtsgericht und den Stadttat zu Lichtenstein Älteste Zeitung im Königlichen AmtsgeüchLsbHkt E. ^8. , «r. 123. Donnerstag, den 28. Mat LUbt vwn «»ILeirt ircvq onß«, Lorn» und 8«Ptag» riachwMva» sLr den folgend«» Lag. — BlerteljShrllcher v»zuotlp«t« 1 W«k 80 Pfennige, durch die Loft bezogen I Marl 78 Pf, Wieqeln« iNnnncln ic Lienn'ge. ves tvurgen nrhenen außer der Expedition in Llchtenpein, LwiSauerpraßr >Nr. 8 d, all« kaiserlichen PostanstoUen, Postboten, sowie die Austräger entgegen, Aps«ale rre,d«n die s0nso«spoUtt e Erordzeile wit 10, skr ovtwärtig« Ins'»»»««» wit 1b Pfennigen berechnet, ReklomezeUr 3V Pfg. Im amtlichen Leil, kostet di, zweispaltige Zeile 30PfL, W«»sP«ach.Nnschlertz St» 7. Inseraten-Annahmr täglich bi« fptüften« »MWetttnUs LV Wß«. rele-ra««.»l-refset Lageblatt» Ttadtsparkaffe Caknberg »Utuft all« Einlagen mit PM-»1. °I« Alle an dm ersten drei Tagen einer Nalmdermonater bewirkten Spar. MMWM werden PK den vollen Monat verzinst. Die Haff« expediert an jedem Werktage von 8 dir 18 Uhr vormittag« Mtd von 8 bi» 5 Uhr nachmittag», Tornabend» von vormittag» 8 bi» nach- mite«n»a n Nkr '."k ^ll, Geschäft« strena oebeim LaternenVerkanf. Infolge Errichtung eine» eigenen Gaswerke» sind hier eine Anzahl guterhaltene Petrolenm-Ltratzen Laterneu (Rundbrenner) sofort billigst zu verkaufen. Zschorlau bei Aue, am 25. Mai 1908 Der Gemeinderat. Hilbig, Gemeinbevorllavd. L^tö LiZlarll^ne * In Dresden trat die Konferenz der Vorstände der deutschen Landcsverciue vom Roten Krenz zu sammen. * In Czernikoiv in Galizien fand ein Zusam menstoß zwischen Gendarmen und Bauern statt, wo bei fünf Bauern getötet wurden. * In Philadelphia kollidierten infolge Bruches einer Bremse fünf StratzenbahnwagenT^vSVkj vier Personen das Leben cinbützten und 70 schwer ver letzt wurden. —Zum-HimmelfährtsfA Ostern hat uns den Sieg des Lebens verkündet. Die Zeit seither lehrte uns, diesen Sieg zu gebrauchen. Nun weist uns Christi Himmelfahrt den Weg in das Ueberirdische. Diesen Weg gehen wir, wenn wir als Christen sterben. Aber nicht nur für das Tterbeu, sonder« und erst recht schon für unser Leben ist der Blick aus einen solchen Ausgang gut. Wenn die Völker in Himmelsahrtsstimmuug sind, ist es ihnen undenkbar, übereinander herzufallen und sich zu ver nichten. Wenn sich eine Himmelfahrtsversassung der Einzelnen bemächtigt, streben sie nur noch da nach, das Gute zu denke«, zu sagen und zu tun. Wieviel kostbare Kraft bliebe unberschweudet, wieviel .Geist unverbraucht, wenn man sich klar machte, daß jeder Arbeit, jedem Streben bereits sein Schicksal innewohnt: Entweder gehört es zu den Dingen, die jen Himmel führen, oder zu denen, die im besten Falle einen Kreislauf um die Erde vollziehen, ohne bei allem sichtbaren, oft reißenden Fortschritt doch je mals aus dem alten, ausgetretenen Geleis hcraus- zukommen. Ostern hat die Macht des Winters gebrochen. Die Zeit seither lehrte uns beobachten, wie frisches, fröhliches Leben sich in Busch und Baum, in Blume und Halm regte. Zu Himmelfahrt steht der Früh ling in seiner Prachtsülle und seiner unverdorbenen Reinheit vor uns. Da ist eS interessant, die Ge sichter der Spaziergänger zu studieren. Bei dem einen leuchtet das treibende Leben aus den Augen, eins mit Düften und Blüten. Andere passen ver drossen die Scherben ihrer Hoffnungen aneinander und merken gar nicht, wie schön die Welt geworden ist. Diese dort kritisieren den Frühling und den Herrgott, ob er es bei ihnen Heuer auf !b gebracht hat, oder ob er immer wieder mit ihrer -1 a zu frieden gewesen ist. Jene dort haben die geistliche Himmelfahrt mit gefeiert, und ihnen fügen sich Gottesliebc und Lebenstriumph, Maienlnft und Blumendust, Kinderjauchzen und Ruhetag zu einer Himmelfahrt des Herzens zusammen. Tas sind die Glücklichen! Deutsches Reich. " Dresden. (Landtag.) Tie Erste Kammer des säch sischen Landtages erledigte in ihrer gestrigen.Sitzung das Kapitel Iß, betreuend die Kreis- und Amts hauptmannschaften. Tie Anschaffung von Tienst- automobilen für die Kreishauptleute konnte nicht in Aussicht gestellt werden. — Tie Zweite Kammer des sächsischen Landtages genehmigte in ihrer gestrigen Sitzung nach längerer Debatte, in der Finanz- minister von Rüger auch aus die Lage der sächsische» Finanzen einging, den Etat der sächsischen Eisen bahnen. Der Berichterstatter, Abgeordneter Schieck, der bereits einen 111 Seiten umfassenden schriftlichen Bericht hcrausgegeben hatte, verbreitete sich zu nächst noch einmal mündlich recht ausführlich, worauf dann Abgeordneter Günther mit einer mehr als zweistündigen Dauer-Rede die ausgedehnte De batte eröffnete. Ter nächste Redner war der Ab geordnete Goldstein, der natürlich hinter feinem Vor- cuvne^ »KP« rurüctstLhen wollt» und non oanr ge waltig ins Zeug ging. Als dritter Redner folgte Abgeordneter Merkel, der den ziffernmäßigen Nach weis zu erbringen suchte, daß es mit Sachsens Fi nanzen bei weitem nicht so schlecht stehe, wie immer fortgesetzt behauptet werde. Im Gegenteil befänden wir uns gegenüber den übrigen Bundesstaaten noch recht gut daran. Finanzminister Dr. von Rüger legte dar, daß unsere Finanzen leidliche seien, daß aber außerordentliche Vorsicht geboten wäre. Tie Arbeitslöhne seien ganz bedeutend gestiegen. Seine etwas altmodische Auffassung sei die, daß die Be amten sich in erster Linie als die Diener des Staates betrachten möchten, daß ihre Ausschüsse jedoch eine unheilvolle Einrichtung bildeten. Zm übrigen be merkte der Minister, daß die Zeit nicht fern sei, wo Sachsen wieder eine nem. Anleihe aufnehmen müsse. Zn der weiteren Debatte sprachen noch die Abgeord neten Trüber und Opitz, worauf Ministerialdirektor von Sehdewitz auf die verschiedenen Einwürfe er widerte. Berlin. Keine Reichsdvtation für den Kaiser.) Tie Norddeutsche Allgemeine Zeitung schreibt: Ein Berliner Mittagsblatt behauptet, es sei beabsichtigt, dem Kaiser im Herbste eine Reichsdotation von 10 bis 12 Millionen Mart zuzuwenden. Tem zu er wartenden Dementi gegenüber erklärt dos Blatt im voraus, es werde üch dadurch uicht ansechten lassen. Es gäbe Situationen, in denen dementiert werden müsse, auch wenn die Nachricht wahr sei. Wir las sen es dahingestellt, ob solche Situationen eintreten können. Im vorliegenden Zalle liegen die Tinge jedenfalls so, daß die Meldung mit aller Bestimmt heit iür unwahr ertlärt werden kann. Ter Reichs tag wird sich nicht mit einer Dotation iür den Kaiser zu befasse« haben. Damit erledigt sieb auch die Annahme, daß der Blockvolitik durch dieses Ge rückst Verlegenheiten bereitet werden. — (StaveNans.! Ani der kaiserlichen Werst in Danzig erfolgte gestern der -staue Ila in eines neue« kleinen Kreuzers, de« der Oberbürgermeister von Emden auf de« Namen „Emden" tanste. — ^Eingestellt.) Die Beleidigungsklage deS Dr. Karl Peters gegen den Gpnvernenr a. D. von Ben «igseii wurde in der Bennnngsinskan; von der Kölner Strafkammer wegen Verjährung eingestellt. — (Tie Ulstersuchnng gegen den Fürsten Enteil bürg" hat, wie eine Berliner Korrespondent mstzu teilen weiß, für den Grafen Kuno Mollie keiner lei belastende Momente ergeben. — Ein Besuch deutscher Arbeiter in England.) Auf Einladung deS Robert Browning Settlement, eines dem Besten der im Südosten von London leben den Arbeiter gewidmeten Instituts, werden zu Pfingsten dieses Jahres 00 Tüsseldorier und '>0 Duisburger Arbiter England besuche«. Dieser Be such gilt als ein Gegenbesuch für die zweimalige Anwesenheit von Mitgliedern des Browning-Sett4 lcmcnt in Düsseldorf und Duisburg in de« Jahren! 1902 und 1907. A« der Spitze des Browning-Sett- lement steht Rev. Herbert Stead, ein Bruder des. bekannten Journalisten William T. Stead. Erst di« Bürgermeister, dann die Pfarrer und nun noch Ar-t heiter, es wird fast ein bißchen viel der Massenbesuch« im Ausland. — (Eine wichtige Unterredungst Wie dem L.-A. aus Paris gemeldet wird, erhielt Ministerpräsident Clemenceau, während Pichons Abwesenheit stellver^ tretender Lecter oes tuuswariige», Cambon einen Drahtbericht aus Berlin über eine fast zweistündige Unterredung, die er mit Staats sekretär von Schön über Marokko hatte. In Re-f gierungskreisen wird hervorgehoben, daß der Haupt inhalt der Unterredung zwischen Cambon und Schön! der französischen Presse gleichzeitig mit dem Texte der Londoner Toaste mitgeteilt wurde. Ties ge schah in der Absicht, dem Publikum augenfällig klar zu machen, daß Deutschland keineswegs als ausgeschaltet von den in London zu treffenden Ver einbarungen zu betrachten sei, daß man in Pariser Regiernngskreisen vielmehr bestrebt sei, bei jedem schicklichen Anlässe kundzugeben, wie verkehrt die An schauung von der beabsichtigten „Einkreisung" Deutschlands sei. — (Abgelehntst Ter Bundesrat hat sich, wie schon seit langem seststand, nunmehr dahin entschieden, de« vom Reichstage beschlossenen Entwurf über die Abänderung des Paragraphen tick des Handelsgesetz buches abzulehnen. — (Die Regierung hatte dem Reichstage einen Gesetzentwurf vorgelegt, nach dem die gegenwärtige Vorschrift, daß die Handlungs gehilfen auf li Wochen Gehalt beanspruche« können, fortan obligatorisch sein sollte. Tafür bestimmte die Vorlage, daß sich die Gehilfen fortan das ihnen ge setzlich zustehende Krankengeld aus ibren Gehalts auspruch anrechne« lasse« müsse«. Ter Reichstag bat aber gemäß dem Anträge der Kommission be schlossen, daß der Gehilse nicht verpflichtet sei, sich' das Krankengeld anrechnen zu lasse«. D. RI — eDer Belagerungszustand über Wolgastü In! dem kleine« Slädtcbe« Vorpommerns bat die sozial demokratische Verbetzung die streikenden Arbeiter zu der verbrecherischen Torheit geführt, daß sie Poli zei und ebenso später das anfgebotene Militär mit Steinen bewariew Daß weibliche Elemente dabei die Hauptrolle spielten, bleibt ein Zeichen der Zeit. Ein durch Steinwnrse schwer verwundeter Wacht meister ist leider seinen Wunde« erlege«. Nach dem ebenso energischen wie taktvollen Eingreisen des Militärs wurde die Rube alsbald hergestellt. Da ernenre Einigungs Verhandlungen zwischen Fabrik und Arbeiterschaft jedoch vollständig scheiterten und die Arbeiter mit lKst gegen 1 Stimme den von ihnen geforderte« Austritt ans dem Verband ab- lelmten, fo ist an Aufhebung des Belagerungs-Zu standes über Wolgast leider noch nick« zu denken. Aus Rav und Fern Lichtenstein, den 27. April 190K. * — Hinan» in» «vrcic! Himmelfahrt ist ein Tag der Wanderungen Selbst dem Griesgram mntz eS freier ums Herz werden, wenn er all die Maien- pracht schaut, die um ihn her sich ausbreitet. Hinaus