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86- Der einst erbrach die Siegel Und siegreich auferstand, Der hat des Todes Riegel Zerstört mit starker Hand. Hört ihr es Ostern läuten Vom Kirchenthurm herab? Die Glockentöne gleiten Hin über manches Grab; Die wir hineingeborgen, Versteh'n nicht das Geläut, Sie feiern Ostermorgen In bess'rer Herrlichkeit! Hier schlummern die Geliebten, Zur heil'gen Saat geweiht; Ach, ihre Tage trübten Sich oft mit Gram und Leid; Der Tod zerriß den Faden, Der sie an's Leben band, Sie ruh'n im Blumenschatten, Gepflegt von treuer Hand. Seht ihr so grün es sprießen Auf eingesunk'nem Grab? Die lieben Sel'gen grüßen Von oben uns herab. Was wir erst noch erstreben Im wechselvollen Lauf, Das wahre Osterleben - Ging ihnen ewig auf. Die lieben Glockenklänge, Sie schweben deutungsvoll Auch in des Grabes Enge, Die uns einst bergen soll. Laßt Euch nur nicht erbangen, Es giebt kein Sterben mehr, Die Sonn' ist aufgegangen,. Des Heilands Grab ist leer!