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1382 Stahl und Eisen. Chemische und metallurgische Mitteilungen. 30. Jahrg. Nr. 32. ^Probesfab Abbildung 1. Anordnung der NTagnetisierungs- und Probespulen. motorischen Kraft, welche dem Verfasser von Prof. E. B. Rosa empfohlen worden ist, ist jedoch kaum als originell zu bezeichnen, da sie bereits im älteren Apparat der Siemens & Halske A.-G. zur Messung von Induktionen in Eisen und Stahl nach Koep sei ver wertet ist, dessen Joch bekannt lich ebenfalls durch zwei Magneti sierungsspulen auf einen Wider stand = 0 gebracht wird. Der Verfasser verbreitet sich zu nächst über die experimentellen und theoretischen Grundlagen für genaue magnetische Messungen, über den Kraftfluß in den verschiedenen Teilen des magnetischen Kreises bei Verwendung verschieden geformter Joche und bei verschiedener Verteilung der Magnetisierungs- und der Probespulen. Ist durch geeignete Verteilung der magnetisieren den Spulen ein gleichmäßiger Kraftfluß erzielt, so kann man, ohne einen großen Fehler zu machen (der Ver- fasser berechnet die erforderliche Korrektur), den mitt leren Teil des Versuchsstabes als einen unendlich langen Stab betrachten, der von einem gleichfalls un- Abbildung 2. Anordnung der Batterien und Stromkreise zur Bestimmung der magnetischen Induktion. berechnet. Die magnetische Kraftflußdichte kann in Einheiten der Elektrizitätsmengen gemessen werden, welche beim Umkehren der magnetisierenden Kraft durch einen um die zu untersuchende Probe gewickelten Strom kreis von einigen Probewindungen fließt. Man kann sie auch durch Vergleich der elektro motorischen Kräfte messen, welche in der Probespule und in der Sekundärspule einer gegenseitigen Induktanz entwickelt werden, wenn der magnetisierende Strom und der Primärstrom der gegenseitigen Induktanz gleichzeitig umgekehrt werden. Für die Praxis ist jedoch keine der erwähnten Probeformen angebracht. Sehr bequem ist ein verhältnis mäßig kurzer Stab von gleichmäßigem Quer schnitt, der sich leicht bearbeiten läßt, und dessen Enden zur Verringerung des magne tischen Widerstandes durch ein Joch von weichem Eisen verbunden werden. Mit sorg fältig gebauten Jochen erhält man einen sehr befriedigenden magnetischen Stromkreis, und man kann annähernd schätzen, daß die ge samte aufgewendete magnetomotorische Kraft auch zur Magnetisierung der Probestäbe ver wendet wird. Der Widerstand der Joche, der jedoch auch in Betracht gezogen werden muß, kann durch Anwendung der Ewingschen Doppeljochmethode mit zwei verschiedenen Längen zwischen den Jochen der Probestäbe und magnetisierenden Spulen ausgeglichen werden, wenn man ihn für die entsprechenden Werte der Induktion als gleichbleibend an nimmt. Eine zweite Methode, um von den Jochen unbeeinflußte Zahlen zu erhalten, be steht darin, auf Joche und Verbindungen eine ausgleichende magnetomotorische Kraft anzuwenden, welche den Widerstand dieser Teile des magnetischen Kreises ausgleichen soll. Bei diesem Ausgleich haben alle Teile des magnetischen Stromkreises dasselbe mag netische Potential; es findet kein magnetischer Spannungsverlust von einem Teile des Strom kreises zum andern statt. Dieser Gedanke einer verteilten und einstellbaren magneto reau of Standards, Washington, üblich ist und macht zugleich Mitteilungen über verschiedene Untersuchun gen, die bei der Entwicklung dieser Methode gemacht worden sind. Die Messung der magnetischen Induk tion in einer gegebenen Probe, also die gleichzeitige Bestimmung der magnetischen Kraftflußdichte und der magnetisierenden Kraft für einen gegebenen Punkt, ist bei einem Toroid, d. h. einem vollständig ge schlossenen Ring, dessen Metalldicke im Vergleich zu seinem Durchmesser sehr klein ist, ebenso leicht wie bei einem unendlich langen Stab, dessen Dicke gegen über seiner Länge sehr klein ist. In beiden Fällen wird die magnetisierende Kraft durch die Anzahl von Stromwindungen einer gleich förmig gewundenen magnetisierenden Spule