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Von A. Peters 13 sind Ausbeuteversuche mit verschiedenen Gas- und Kokskohlen in Koppers- öfen mitgeteilt, wonach Kohlen mit 63 bis 85 % Tiegelkoksausbeute im Ofen 69 bis 86 % Koks, .4 bis 1 % Teer, 2,0 bis 1,0% Sulfat, 9 bis 3% Gaswasser und 320 bis 236 cbm Gas 0°/760 mm die Tonne ergaben. Derselbe 14 teilt weiter Versuche mit, bei denen kleine Kohlenproben (Gaskohle Von Mont Cenis) in Glasröhren in einen Koppersofen an verschiedenen Stellen eingelegt wurden. Dabei ergab sich, daß die geringste Koksausbeute neben viel (11 %) Teer und wenig (200 cbm) Gas ■erhalten wird, wenn die Destillationsprodukte sich nicht in der Kohlenschicht kondensieren und weiter zersetzen können. Leitet man die Produkte dagegen über erhitzte Flächen, so wird der feer mehr und mehr zersetzt in Gas und festen Rückstand. Wird die Kohle in der ganzen Länge gleich mäßig auf niedrige Temperatur erhitzt, so erhält man viel Teer (12%), sehr wenig Gas (60 cbm), sehr wenig Ammoniak (1/6 der Normalmenge) und als Koks den sogenannten Coalite. Was diesen mit dem schönen Namen Coalite belegten Rückstand der unvollständigen Destillation betrifft, so hat L. Zechmeister (DRP 135305 v. 6.6.1900) vorgeschlagen, Mineralkohlen, Torf und dergl. nur bis etwa 300° zu destillieren, um den Teer abzuscheiden und dadurch einen rauchlos verbrennenden Rückstand zu erhalten. Th. Parker erhielt ebenfalls ein EP 14365/06 und DRP 195 316 v. 28. 12. 06 auf ein Verfahren zur Herstellung eines rauchlos verbrennenden harten Brennstoffes durch Destillation bituminöser Steinkohle bis zum Aufhören der Entwickelung leuchtend brennender Gase und gab dem Erzeugnis den Namen Coalite. Parker treibt bis etwa 400° ab und erhält 67 % Coalite, 155 cbm Gas von 20 bis 22 Hfl auf die Tonne Kohle, Oele, Benzol, sehr viel Ammoniak usw. Aus einer Kohle von 8140 WE erhalte man Coalite von 7425 WE. Die Gaslight & Coke Co. bot vor einigen Jahren den Coalite unter dem Namen Carbo für 25 M bei 15 M Gaskohlen preis an. Anscheinend hat aber dieses neue Destillationserzeugnis wenig Absatz gefunden. Es teilt zwar mit dem Koks die Rauchlosigkeit und hat ihm gegenüber den Vorzug leichterer Verbrennlichkeit; aber daß man dabei viel Ammoniak gewinnen könne, ist ausgeschlossen, weil die Hauptammoniak entwicklung erst weit über 400° einsetzt. Lebhafte Erörterungen haben, namentlich im Kreise der Gastechniker im Anschluß an die Ein führung der Vertikal- und Kammeröfen, in den letzten Jahren über den Einfluß der Ofenkonstruktion auf die Entgasung stattgefunden. Fr. Schreiber 15 hebt hervor, daß f. d. qm Heizfläche und Stunde die Leistung des Koksofens dieselbe sei wie die der Retorte, nämlich 7,5 kg Kohle; pro cbm Entgasungsraum und Stunde leiste dagegen der Koksofen nur 30 kg, die Retorte aber 60 kg. E. Bury 16 stellte durch Messungen fest, daß die Temperatur 500°, bei der nach Bond die lebhafte Destillation einsetzt, stündlich in Gasretorten mit niedriger Schicht und hoher Temperatur um 30 cm, ,, ,, hoher ,, ,, ,, ,, ,, 2,6 ,, „ ,, niedriger ,, ,, niedriger ,, ,, 2,5 ,, Koksöfen 1,6 „ vordringt. Auf den Quadratmeter Heizfläche und die Stunde würden in Gasretorten 23 kg, in Koks öfen 6 kg Kohle entgast. Infolge dieser langsameren Erhitzung sinke die Gasausbeute im Koksofen um 10%, die schweren Kohlenwasserstoffe würden infolge des langsameren Durchstreichens mehr zersetzt, so daß 31,5% weniger erhalten würden, und der Heizwert des Gases sinke von 5300 WE auf 4810 WE. Die Gasretorte sei daher der bessere Apparat; aber das Retortengas sei, auf gleichen Heizwert bezogen, auch 2,3 mal teurer als Koksofengas. Ich berechne dagegen, daß bei den üblichen Abmessungen auf den qm Heizfläche und die Stunde in horizontalen Retorten bis 8 schrägen Retorten 5 >> 9 vertikalen Retorten 6 Kammeröfen 6 Koksöfen 6 bis 8 Kilogramm Kohle verkokt werden, also nicht erheblich verschieden. Die mittlere Geschwindigkeit der Entgasung, das durchschnittliche stündliche Vordringen in der Kohlenmasse, schätze ich dagegen bei Koks- und Kammeröfen auf 1 cm, Vertikalretorten auf 2 cm, Schrägretorten auf 4 cm und im Platintiegel auf 20 cm. Diese Unterschiede halte ich in bezug auf das Ausbringen für wesentlich, wie bei den einzelnen Produkten erörtert werden soll. III. Die Teerbildung. Die Menge des erhaltenen Teers stellt die Differenz dar zwischen den bei der Kohlendestillation gebildeten flüssigen Kohlenwasserstoffen und den beim Durchstreichen der Koksmasse und Vorbei streichen an den glühenden Ofenwänden zersetzten. Sie ist daher außerordentlich von der Art der Entgasung abhängig. Nach A. Peters 14 wurde aus derselben Kohle (Gaskohle von Mont Cenis) je nach Art der Erhitzung der Kohle und der Destillationsprodukte 0,67 bis 11,75 % Teer erhalten,