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Roheisenerzeugung in den Vereinigten Staaten.* Ueber die Leistung der Koks- und Anthrazit hochöfen der Vereinigten Staaten im März 1910, deren Gesamtergebnis wir schon kurz mitgeteilt haben,** gibt folgende Zusammenstellung Aufschluß: März 1910 Febr. 1910 I. Gesamterzeugung . . Arbeitstägl. Erzeugung II. Anteil der Stahlwerks ¬ 2657105 85 713 2 435 610 86 986 gesellschaften .... 1 767 039 1 646 468 Darunter Ferroman ¬ gan und Spiegel eisen 26 000 21 738 am 1. April am 1. März 1910 1910 III. Zahl der Hochöfen 410 411 Davon im Feuer . . 313 311 IV. Tagesleistungsfähig ¬ t t keit der Hochöfen f 85 964 86 212 Frankreichs Flußeisenerzeugung im Jahre 1909. Nach den Ermittlungen des „Comite des Forges de France “ ff gestaltete sich die Rohstahlerzeugung Frankreichs im letzten Jahre im Vergleich zum Vor jahre wie in Zahlentafel 1 angegeben. Somit hat also die Flußeisenerzeugung Frankreichs im Berichtsjahre gegenüber 1908 um 306 954 t oder 11,25 % zugenommen. An Halbzeug wurden 1 057 952 t vorgewalzte Blöcke und 543 475 t Knüppel, insgesamt also 1 601427 (i. V. 1 315 999) t, erzeugt. * „The Iron Age“ 1910, 7. April, S. 818/9. ** „Stahl und Eisen“ 1910, 20. April, S. 681. f Um eine größere Gleichmäßigkeit herbeizu führen, ist jetzt die Tagesleistungsfähigkeit in die Statistik eingesetzt, während bisher die Wochen leistungsfähigkeit angegeben wurde. ff „Bulletin“ Nr. 2921 (vom 5. April 1910). — Vgl. „Stahl und Eisen“ 1909, 14. April, S. 564/5. Zahlentafel 1. 1909 1908 t % t % Rohblöcke aus dem Konverter a) saures Ver fahren .... 76 981 2,5 77 581 2,8 b) basisches Ver fahren .... 1 853 327 61,0 1 632 296 59,8 Rohblöcke aus dem Martinofen . . . 1 080 912 35,7 1 002 789 36,8 Tiegelstahlblöcke 16 895 0,6 12 662 0,5 Elektrostahlblöcke . 6 456 0,2 2 289 0,1 Zusammen 3 034 571 100,0 2 727 617 100,0 Die Menge der Fertigerzeugnisse aus Fluß eisen betrug: Zahlentafel 2. an 1909* t 1908** t Schienen 354 631 322 241 Radreifen 33 721 49 373 Träger 140 551 137 262 Formeisen (verseh.) .... 288 035 333 756 Handelseisen 534 299 390 037 Maschinenteile 110 926 100 100 Draht 58 632 56 366 Röhren 37 040 52 560 Weißblech 39 713 37 967 Bleche 364 630 344 772 Schmiedestücke 48 249 40 343 Stahlformguß 32 595 29 245 Zusammen 2 043 022 1 894 022 * Vorläufige Ziffern. ** Endgültige Ziffern. Aus Fachvereinen. Verein deutscher Eisengießereien. Gruppe Brandenburg. (Schluß von Seite 600.) Oberingenieur J. Leber (Tegel): Hr. Dr. Mol denke sagt uns, man sei infolge seiner Bestredungen in Amerika mehr oder weniger so weit gekommen, daß man im Kupolofen für die Höhe der Schmelz zone ein gewisses Maß über den Düsen während der ganzen Schmelzungen beibehält und diesen Zustand da durch besonders begünstigt, daß man kleinere Chargen von Eisen und Koks wechselweise aufgibt. Das Gegen teil des Verfahrens, d. h. Aufgabe größerer Chargen, wie es in Deutschland Brauch ist, führt nach seiner Ansicht dazu, daß das Eisen zu nahe vor den Düsen schmilzt und das eben erschmolzene Eisen durch den in dieser Zone überschüssigen Sauerstoff zur Bildung und Aufnahme von Eisenoxydul neigt. Auf letzteres führt Hr. Dr. Moldenke den größeren Teil all des jenigen Ausschusses in den Gießereien zurück, der sich durch Blasen und Porosität zu erkennen gibt; so wenigstens habe ich Hrn. Dr. Moldenke verstanden. Es ist mir zunächst nicht klar, wie man sich die Bildung derartiger Hohlräume von der Anwesenheit von Eisenoxydul herleiten will, es sei denn, daß in folge Reduktion des Eisenoxyduls durch Kohlenstoff Kohlenoxydgas erzeugt wird. Geschieht das nicht, so befände sich das nach Angabe des Hrn. Dr. Mol denke ja nur in geringen Mengen vorhandene Eisen oxydul entweder in legiertem Zustande oder als Fremdkörper mechanisch eingeschlossen. Im ersten Falle also in einem so fein verteilten Zustande, daß das Eisenoxydul unmöglich die Veranlassung von Un dichtigkeiten sein kann. Im zweiten Falle müßte es von einem gut warmen Eisen schon in der Pfanne abgeschieden werden. Indessen ist mir die Theorie von der Absorption des Eisenoxyduls durch flüssiges Graueisen nicht klar, meines Wissens ist die An wesenheit von Eisenoxydul darin noch nicht nach gewiesen. Wenn ich an die Herstellung von Bessemer stahl in der kleinen Birne denke, so wird die Theorie immer unwahrscheinlicher. Es ist bekannt und nach- gewiesen, daß die Aufnahmefähigkeit des Eisens für Eisenoxydul um so größer wird, je ärmer es an Fremdkörpern wird. Demnach müßte das der Ver brennung stark unterworfene Klein-Bessemer-Material viel mehr als Grauguß die schadhaften Folgen zu starker Behandlung im Luftstrom aufweisen. Wie dem auch sei, ich vermag nicht einzusehen, daß ein nach amerikanischem Brauch, also höher über den Düsen als bei uns, erschmolzenes Eisen mehr vor der Bildung und Aufnahme von Eisenoxydul gefeit sein soll, als ein dicht vor den Düsen erzeugtes Material. Nach meiner Vorstellung dürfte eher das Umgekehrte eintreten, da doch im ersteren Falle flüssiges Eisen dem Luftstrom länger ausgesetzt ist als im letzteren. Soll aber tatsächlich die Bildung von Eisenoxydul die